Menschen auf der Flucht haben oft schwere Gewalt erlebt. Um diese Erlebnisse zu verarbeiten, gibt es in Mayen ein Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge, das sich in Trägerschaft der Caritas befindet.
25.11.2024
(Mayen/bt) - Im Rahmen der Aktionswoche „Einsatz zeigen. Wert schätzen.“ der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände und der rheinland-pfälzischen Landesregierung hat Integrationsministerin Katharina Binz gemeinsam mit Christoph Wutz, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Trier e.V. als Vertreter der LIGA, das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) in Mayen besucht.
„Die Arbeit der Fachkräfte im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Mayen ist von unschätzbarem Wert. Sie helfen tagtäglich Geflüchteten dabei, traumatische Erfahrungen, die sie in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht gemacht haben, zu verarbeiten und in unserer Gesellschaft anzukommen. Ihre Arbeit ist anspruchsvoll, erfordert viel Fachwissen und Empathie – und sie ist unverzichtbar dafür, den geflüchteten Menschen Perspektiven zu ermöglichen. Daher danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge für diese wertvolle Arbeit“, betonte Integrationsministerin Binz.
„Menschen auf der Flucht haben unterwegs und in ihren Herkunftsländern oft schwere Gewalt erlebt. Eine frühzeitige psychosoziale und therapeutische Versorgung für Schutzsuchende in Psychosozialen Zentren wie hier in Mayen ist daher unerlässlich. Darum gilt mein Dank dem ganzen PSZ-Team, welches mit herausragendem Engagement, enorm hoher Fachkompetenz und langjähriger Erfahrung maßgeblich für den Erfolg verantwortlich ist. Zugleich ist es aber auch wesentlich, dass diese Hilfe zuverlässig, das heißt unter verlässlichen und gestaltbaren Rahmenbedingungen, stattfinden kann“, so Christoph Wutz, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Trier im Namen der LIGA.
Das PSZ für Flüchtlinge in Mayen wurde im Jahr 2000 gegründet und liegt in Trägerschaft des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr. Es bietet Geflüchteten Therapie- und Unterstützungsangebote. Ein Schwerpunkt liegt auf der psychotherapeutischen Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien, die schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen erlitten haben oder Zeugen solcher Verbrechen wurden. Darüber hinaus engagiert sich das Zentrum für die Vernetzung der Lebensumfelder der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Dies umfasst unter anderem Gruppenangebote für Eltern und Kinder, Kooperationen mit Schulen sowie die aktive Elternarbeit, um die gesamte familiäre Situation zu stabilisieren und zu unterstützen.
Der Besuch der Ministerin fand im Rahmen der Aktionswoche „Einsatz zeigen. Wert schätzen.“ statt, mit der die LIGA der freien Wohlfahrtsverbände und die Landesregierung den täglichen Einsatz der Menschen in der Sozialwirtschaft hervorheben möchten, die durch ihre Arbeit die Prinzipien von Solidarität und Chancengerechtigkeit in gelebte Praxis umsetzen.
„Die Fachkräfte in den Psychosozialen Zentren für Geflüchtete und der gesamten Sozialwirtschaft sind essenziell wichtig und tragen in herausfordernden und oft belastenden Situationen entscheidend zum sozialen Zusammenhalt bei. Ihr Engagement ist eine der tragenden Säulen für eine demokratische Gesellschaft, die sich auf gegenseitiger Unterstützung gründet“, würdigte Ministerin Binz.
Landesweit gibt es insgesamt sechs PSZ für Geflüchtete in Trägerschaft der LIGA-Mitglieder.