Vortragsreihe: Gemeinsam für starke Kinder

Wollen Kinder stark machen (von links): Anne-Kartin Meeth (Georg-Meistermann-Grundschule), André Rieger (FamOS), Psychologin Christiane Ehlert-Olejnik und Armin Surkus-Anzenhofer (Pastoraler Raum Wittlich). © Stefan Endres
Wollen Kinder stark machen (von links): Anne-Kartin Meeth (Georg-Meistermann-Grundschule), André Rieger (FamOS), Psychologin Christiane Ehlert-Olejnik und Armin Surkus-Anzenhofer (Pastoraler Raum Wittlich). © Stefan Endres

„Was macht unsere Kinder stark?“ Dieser Frage nach der Resilienz bei jungen Menschen ist ein Vortrags- und Gesprächsabend in Wittlich nachgegangen. Er hat die Reihe „Erziehungskompetenz stärken“ eröffnet.

 

6.03.2025

 

Von Stefan Endres/ Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

(Wittlich/se) - Fast 60 Eltern und andere Interessierte haben an der Auftaktveranstaltung in der Georg-Meistermann-Grundschule teilgenommen. Im Zentrum stand die Suche danach, was Kindern hilft, mit schwierigen Situationen erfolgreich umzugehen und sie zu gefestigten Persönlichkeiten zu machen. Dazu stellte Diplom-Psychologin Christiane Ehlert-Olejnik das Thema der Resilienz bei Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt ihres Vortrags.  

Sie definierte den Begriff als „die Fähigkeit, aus widrigsten Umständen gestärkt und mit erweiterten Ressourcen hervorzugehen“. Ehlert-Olejnik verwendete zur Verdeutlichung das Bild einer Pappel: Deren Widerstandsfähigkeit gründe in „tiefen Wurzeln, einem festen Standpunkt und der Fähigkeit, im richtigen Moment nachgeben zu können“. 

 

Zuwendung, Wärme und Unterstützung

Tiefe Wurzeln bildeten sich insbesondere durch familiäre Zuwendung, Wärme und Unterstützung. Daraus erwachse das Grundgefühl, innerlich „zusammengehalten“ zu sein und im Äußeren Halt zu haben. Damit verbunden sei unter anderem die Erfahrung der „Selbstwirksamkeit“ als Person, die durch ihr Tun Dinge gestalten und Herausforderungen bewältigen kann.  

 

Am Ende des Vortrags benannte die Psychologin „sieben Schritte zur Resilienz“: die „Opferrolle“ verlassen und aktiv werden, eine „realistisch-optimistische“ Haltung einüben, nicht änderbare Dinge akzeptieren lernen, Verantwortung für eigenes Verhalten übernehmen, realistische Lösungen suchen, die Zukunft planen und ein Netzwerk aufbauen, das Unterstützung bieten kann. 

 

Das Ziel, Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken, verband auch die Teilnehmenden des Podiumsgesprächs. Neben der Referentin tauschten sich aus: Anne-Kathrin Meeth als Vertreterin der gastgebenden Meistermann-Grundschule. Benjamin Mehrfeld ist Schulsozialarbeiter und bietet Sozialkompetenz-Training in der Schule an. Um die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, anderen in Streitsituationen selbstdefinierte Grenzen aufzuzeigen, hat er eine „Stopp-Regel“ mit den Kindern eingeübt. Thomas Pazelt gründete die Selbsthilfegruppe Spielsucht und wirkt als Kompetenztrainer. Saranda Kastrati, selbst Mutter von Grundschulkindern, schilderte vor ihrem Migrationshintergrund die Herausforderungen ihrer Schulzeit und wie es ihr gelang, „dazuzugehören“.  

 

Für die Anliegen der Eltern da

Jennifer Bossmann ist Standortleiterin von „FamOS“ an der Meistermann-Grundschule. Das Wittlicher „Familiengrundschulzentrum als multiprofessioneller Ort in der Schule“ macht zahlreiche Angebote und ist für die Anliegen und Bedürfnisse der Eltern in den zunehmend multikulturellen Schulen da.  

 

André Rieder, FamOS-Koordinator, moderierte den Abend mit Armin Surkus-Anzenhofer. Der Pastoralreferent vertrat die weiteren Kooperationspartner, den Arbeitskreis Resilienz im Landkreis Bernkastel-Wittlich und den Pastoralen Raum Wittlich. 

 

Veranstaltungen

 

  • „Mediennutzung: Chancen und Risiken“, Mittwoch, 12. März, 18.30 Uhr, Cusanus-Gymnasium Wittlich.
  • „Was, wenn ein Kind den Schulbesuch verweigert?“ am Dienstag, 25. März, 18.30 Uhr, Mensa der Integrierten Gesamtschule Salmtal.
  • „Wo fängt eigentlich Mobbing an? Meinungsmache auf dem Schulhof und im Internet“ am Donnerstag, 3. April, 18.30 Uhr, Cusanus-Gymnasium Wittlich.
  • „Wie geht Pubertät?“ am Montag, 7. April, 19 Uhr, Mensa des Cusanus-Gymnasiums Wittlich. 
  • Infos gibt es bei Armin Surkus-Anzenhofer, Telefon (0 65 71) 1 46 94-15, E-Mail armin.surkus-anzenhofer@bistum-trier.de