Sr. Daisy Anne Lisania Augustine aus Papua-Neuguinea ist diesjähriger Missio-Gast im Bistum Trier. Aus Anlass des Weltmissionssonntags am 27. Oktober wird sie als eine „Stimme starker Frauen“ unterwegs sein.
5.10.2024
Von Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier
(Bistum/bt) - Auf Einladung von Missio besucht jedes Jahr ein Gast aus einem Land, zu dem lange Projektpartnerschaften bestehen, auch das Bistum. Sr. Daisy Augustine aus Papua-Neuguinea wird diesmal im Vorfeld des Weltmissionssonntags in der Diözese zu Gast sein. Sie berichtet über ihr Land und besonders über die Herausforderungen, vor denen vor allem Frauen in vielen Staaten des Pazifiks gerade angesichts des Klimawandels stehen. „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ lautet das Motto, das Missio für den Sonntag der Weltmission ausgewählt hat.
Erste Einheimische und erste Frau auf dem Posten
Sr. Daisy ist die erste Einheimische und die erste Frau auf dem Posten der Kommunikationsleiterin der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und der Salomonen. In einem Land, in dem die Stimmen der Frauen oft ungehört bleiben, kommt es einer kleinen Sensation gleich, dass diese Aufgabe vor zwei Jahren der Ordensfrau übertragen wurde. „Kommunikation ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche“, betont die Herz-Jesu-Missionarin.
Man merke der quirligen Schwester an, dass sie für ihren Job brennt, beschreibt Missio sie und zitiert Sr. Daisy: „Ich mag meine Arbeit, weil ich die Menschen über die Wahrheit informieren kann, wenn ich über Gewaltopfer, Binnenvertriebene oder den Widerstand gegen den Tiefseebergbau berichte.“ Mit ihrem Team gibt die 47-Jährige die Zeitung „The Catholic Reporter“ heraus. Weitere Publikationen, Social-Media-Kanäle, Fernsehen und Radiosender kommen hinzu. Besonders das Radio spiele eine wichtige Rolle, erreiche es doch viele Menschen, die nicht lesen können. Dabei war es nicht vorgezeichnet, dass sie einen journalistischen Weg einschlagen würde. Sie kommt aus einer der südlichen Provinzen des Landes, aus einfachen Verhältnissen. Nach dem Schulabschluss entschied sie sich, in den Orden einzutreten, und arbeitete zuerst als Lehrerin, später in der Kommunikationsabteilung der Erzdiözese Rabaul. Dort erlebte sie den Kampf des Bistums gegen einen ausländischen Konzern, der rücksichtslos Bäume fällte und in die heiligen Stätten der Dorfgemeinschaften eindrang.
Mit 40 Jahren einen Neuanfang gewagt
Mit dem Handy filmte sie die Deportation eines neuseeländischen Laienmissionars, der sich für die Rechte der lokalen Bevölkerung eingesetzt hatte. „Ich postete das Video auf Facebook. Es ging viral. Nachrichtenagenturen aus der ganzen Welt berichteten darüber“, schildert Sr. Daisy den Schlüsselmoment. Im Alter von 40 Jahren entschied sie sich, etwas Neues zu wagen. Sie studierte mit Unterstützung von Missio Journalismus in Manila. Danach beauftragte die Bischofskonferenz sie mit der Leitung der Kommunikationsabteilung. „Ich möchte der Welt die Realitäten vor Augen führen, die das Leben der einfachen Menschen betreffen“, sagt die Ordensfrau.
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