Das Leben wieder lieben lernen!

Hildesheimer Malteser und Diakonie Himmelsthür zeigen Fotos von Rikschatouren

Eine Impression von der „Wasserroute“ der Hildesheimer Malteser-Rikschas; Bildquelle: Lukas/Malteser
Eine Impression von der „Wasserroute“ der Hildesheimer Malteser-Rikschas; Bildquelle: Lukas/Malteser

11.02.2025

 

(Hildesheim/mhd) - Sie haben Einschränkungen, doch ihr Blick ist hellwach: Bewohnerinnen und Bewohner der Tagesförderstätte Hofscheune der Diakonie Himmelsthür haben in den vergangenen zwei Jahren auf Rikschatouren der Hildesheimer Malteser interessante Fotos geschossen. 16 davon sind derzeit öffentlich in der Begegnungsstätte „Treffer“ der Diakonie Himmelsthür zu sehen. Die Ausstellung steht unter dem Titel „Das Leben wieder lieben lernen!“

 

So hat man die Michaeliskirche noch nicht gesehen: In einem Foto ist sie um 45 Grad gekippt und auch weitere Architekturfotografien zeigen ein Gespür für die Wirkung von Linien. Andere Fotografinnen und Fotografen haben das Marienbild vor der Orthodoxen Kirche in Himmelsthür in den Blick genommen oder den weiten Horizont hinter der Feldmark bei Sorsum. So entstanden in den vergangenen zwei Jahren auf drei verschiedenen Rikschatouren der Malteser rund 200 Fotos: auf der „Kirche, Kunst & Kuchenroute“ zu den Welterbestätten der Stadt, oder der „Nordstadtwandgalerie-Route“, die zu den schönsten Wandmalereien im Norden der Stadt führt. Auch die „Wasserroute“ entlang von Teichen, Parks und Innerste bot Gelegenheit für schöne Ein- und Ausblicke.

 

Daraus seien dann im gemeinsamen Gespräch die schönsten Fotos für die Ausstellung herausgesucht worden, erzählten Isabelle Fritsch, Quartiersmanagerin der Diakonie Himmelsthür, und Martina Wesemeyer, Fachbereichsleitung Tagesförderstätte der Diakonie Himmelsthür bei der Ausstellungseröffnung. Dabei wurde deutlich, dass das Fotografieren mitunter ein therapeutischer Prozess war.

 

Gerd Schulze, der als ehrenamtliche Rikschapilot der Malteser neben seiner Frau Sabine die meisten dieser Fotofahrten unternommen hat, bestätigt das: Die Ausfahrten auf der Rikscha hätten auch dazu gedient, den Fahrgästen, die nicht selten von Depression oder Mutlosigkeit befallen seien, wieder etwas Lebensfreude zu schenken. Gemeinsam mit anderen konnte das Ehepaar Schulze schließlich aus der Hand von Kristin Kunanz, Bereichsleitung Tagesförderstätte Hofscheue, eine kleine Anerkennung entgegennehmen. Alle Fotografen und Fotografinnen erhielten zudem eine Teilnahmeurkunde.

 

Thomas Krause, Dienststellenleiter der Malteser in Hildesheim, hob bei seinem Grußwort schließlich die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen den Maltesern und der Diakonie Himmelsthür hervor.

 

Mit ihrem Projekt „KulTour(en) – gemeinsam er-fahren mit Rikscha & Bus“ ermöglichen die Malteser Hildesheim seit dem Frühjahr 2021 Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am kulturellen Leben in Stadt und Landkreis Hildesheim. Mit inzwischen vier Rikschas verschiedener Bauart laden sie Fahrgäste zu Rundfahrten ein. Die Dreiräder bieten Komfort für Fahrer und Fahrgäste: Eine breite Sitzbank lässt viel Platz für Fahrgenuss und 250 Watt E-Leistung samt stufenloser Gangschaltung schonen die Kräfte von Fahrer oder Fahrerin. Es gibt breite Fußstützen und einen Sicherheitsgurt. Vor Regen und Sonne schützt ein Verdeck, bei Kälte und Regen können sich die Fahrgäste in eine warme wasserdichte Decke kuscheln.

 

Etwa 150 Rikschafahrten mit über 230 Gästen haben die Hildesheimer Malteser 2024 unternommen und können dabei auf einen Pool von 26 gut ausgebildeten ehrenamtlichen Rikschapilotinnen und -piloten zurückgreifen.

 

Information:

Ausstellung „Das Leben wieder lieben lernen!“

Begegnungsstätte „Treffer“ der Diakonie Himmelsthür

Peiner Straße 6, 31137 Hildesheim

Bis Ende Mai 2025, Eintritt frei

Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags 9.30 bis 11.30 Uhr

Fotos erwerbbar gegen Spende