Beratungen über Zukunftsperspektiven - Pommersche Kirchenkreissynode tagte in Züssow

Die Synodalen während einer Abstimmung am Vormittag im Tagungsraum des Hotels „Ostseeländer“ in Züssow. Foto: kirche-mv.de / Daniel Vogel
Die Synodalen während einer Abstimmung am Vormittag im Tagungsraum des Hotels „Ostseeländer“ in Züssow. Foto: kirche-mv.de / Daniel Vogel

6.04.2025

 

(Züssow/skü) - Am heutigen Sonnabend, 5. April, fand die 5. Tagung der III. Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) statt. Die Tagung begann am Morgen mit einem Gottesdienst in der Züssower Zwölf-Apostel-Kirche und endete gegen 18.20 Uhr. Von den 55 Synodalen des Kirchenkreises nahmen 46 an der Tagung teil. Das Gremium war damit beschlussfähig. Zudem nahmen zwei Jugenddelegierte an der Tagung teil. Geleitet wurde die Synode von Präses Dr. Klemens Grube und den Vizepräsides Pastor Matthias Gienke und Dr. Verena Hoffmann. Schriftführende waren die Synodalen Sylvia Giesecke, Dorothea ter Veen und Reinhard Kurowski.

 

Impulspapiere zur „Zukunft im PEK“

 

Das zentrale Thema der Synode war die Arbeit an vier Impulspapieren, die sich unter dem gemeinsamen Arbeitstitel „Zukunft im PEK“ mit künftigen Entwicklungen, Herausforderungen, Lösungsansätzen und Perspektiven in Bezug auf die vier übergeordneten Aspekte Kirchliches Leben, Kirchengemeindeverwaltung, Gebäude und Liegenschaften befassen. Auf Empfehlung des pommerschen Kirchenkreisrats beschäftigten sich die Synodalen in mehreren Arbeitsgruppen mit den Papieren. Ziel der Beratungen war es, den Entwicklungsprozess für konkrete Beschlüsse zu starten, die dann auf einer Synode im Herbst gefasst werden können.

 

Breit angelegter Beteiligungsprozess

 

Bevor die Arbeit in den Gruppen begann, stellten Propst Tobias Sarx, Sonja Maier von der Projektstelle „Zukunft der Kirchengemeindeverwaltung“, Bauabteilungsleiter Ekkehard Wohlgemuth und Amtsleiter Marc Engelhardt die jeweils etwa zehn bis 15 Seiten umfassenden Texte vor. Die anschließenden Diskussionen und Austauschrunden stellten den weiteren Schritt eines fortgesetzten und breit angelegten Beteiligungsprozesses dar, in dessen Rahmen in den kommenden Monaten zahlreiche Online-Termine stattfinden, um interessierten haupt- und ehrenamtlich im PEK tätigen Menschen zu ermöglichen, ihre Meinung zu den Impulspapieren zu äußern, Anregungen und Ideen einzubringen. Um diese Termine vorzubereiten, werden die Impulspapiere in den Konventen und Kirchengemeinden des PEK verbreitet.

 

Bischof Tilman Jeremias: Gottes guter Geist begleitet uns

 

Vor dem Beginn der Gruppenarbeit richtete Bischof Tilman Jeremias ein Grußwort an die Synode. Vieles stehe in diesen Tagen infrage, doch Gottes guter Geist werde uns weiter begleiten, versicherte der Bischof. Die liebende Gegenwart Gottes hänge nicht ab von finanziellen Gegebenheiten oder von Gebäuden. Es komme auf die Menschen an, die sich von Gottes Geist bewegen lassen. Trotz schmerzlicher Abschiede, die anstehende Veränderungen mit sich bringen, empfinde er auch eine gewisse Aufbruchsstimmung. Wenn die Gestaltung der Veränderungen gelingen soll, gehe das nur gemeinsam, wenn alle an einem Strang ziehen. Bei den Menschen zu sein, sei eine große Stärke der Kirche, so der Bischof, der sich dafür aussprach, dass Kirche auch mit reduzierten Kräften künftig in der Fläche präsent bleibt. „Wir gehen auf die Menschen zu, wir fragen, was braucht ihr? Wir sind Teil der Dorfgemeinschaft und des Stadtteils“, gab Tilman Jeremias den Synodalen Denkanstöße mit in die Gruppenarbeit. Dass möglichst viele Menschen vom Evangelium erfahren, nannte der Bischof als zentrales Ziel und erinnerte die Synodalen daran: „Nicht wir bauen unsere Kirche, sondern Gott allein.“

 

Projektstelle für Social Media in der Propstei Pasewalk

 

Die Synodalen folgten einer Empfehlung des pommerschen Kirchenkreisrats und beschlossen, in der Propstei Pasewalk eine auf drei Jahre befristete 75-Prozent-Projektstelle „Öffentlichkeitsarbeit / Soziale Medien“ einzurichten. Die Stelle soll zum Januar 2026 besetzt werden. Zielstellung sei es, die Sichtbarkeit der Kirchengemeinden durch eine konsequente Präsenz in sozialen Medien zu erhöhen und damit auch den veränderten Informationsverbreitungswegen Rechnung zu tragen, so die Begründung zu der Beschlussvorlage. In enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Pressestelle des Kirchenkreises sowie in Verbindung mit der Kinder- und Jugendarbeit soll die Projektstelle dazu beitragen, die Verkündigung im digitalen Zeitalter zu stärken, größere Reichweite zu erzeugen und neue Zielgruppen zu erreichen. Social Media sei zwar kein Zauberstab, so Jugendpastorin Silke Kühn in einem Redebeitrag vor der Synode. Verbunden sei mit der Stelle aber die große Chance, ein attraktives Bild der Propstei in einer breiten Öffentlichkeit zu zeichnen und so auch die Aussichten zu verbessern, Fachkräfte für die Kinder- und Jugendarbeit in der Propstei Pasewalk zu gewinnen.

 

Greifswalder Beratungsstelle vorgestellt

 

Diplom-Psychologin Silke Kischko stellte der Synode die Beratungsstelle des Kreisdiakonischen Werks Greifswald vor. Die Einrichtung bietet Ehe-, Paar-, Familien- und Lebensberatung sowie Schwangerschafts- und Konfliktberatung an. „Wir wollen an einem neutralen Ort miteinander ins Gespräch kommen, über alles, was Menschen bewegt und beschäftigt“, sagte Silke Kischko.

 

Änderung der Geschäftsordnung

 

Die Synode beschloss folgende Änderung der Geschäftsordnung der Synode des PEK: „Der Haushaltsentwurf, ein den Haushalt bzw. die Finanzverteilung betreffender Antrag und die Jahresrechnung, müssen den Synodalen und nachrichtlich den Stellvertretern mindestens zwei Wochen vor Beginn der Tagung zugestellt worden sein. Entsprechendes gilt für die Zustellung an die Mitglieder des Finanzausschusses.“

 

Weitere Themen

 

 

Weitere Themen waren Berufungen in den Diakonieausschuss, eine Nachwahl in das Kuratorium der Johannes-Bugenhagen-Stiftung, eine Anpassung der Kirchenkreissatzung aufgrund von erfolgten Gemeindefusionen, Nachwahlen in den Wahlausschuss, die Stellungnahme des Ausschusses „Kirche und Gesellschaft“ zum Eckpunktepapier „Christliche Gemeinde im Wandel gestalten“ des landeskirchlichen Zukunftsprozesses sowie ein Antrag der Kirchengemeinde Hohenselchow zur Kasse Verkündigungsdienst.