28.01.2025
(München/acn) - Die malische Regierung hat angekündigt, den Gehaltszuschuss für Lehrer an katholischen Schulen zu streichen. Das bringt die Bildungseinrichtungen in schwere Bedrängnis, wie Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) berichten. „Wir brauchen dringend Unterstützung, um unsere Schulen zu retten“, teilt ein Ansprechpartner mit, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will.
Eigentlich hatte die Regierung geplant, den Zuschuss von bis zu 80 Prozent der Lehrergehälter an den katholischen Schulen schon zum Schuljahr 2024 zu streichen. Nach Verhandlungen konnte diese um ein Jahr verschoben werden. Aber mit Beginn des neuen Schuljahres ist die Zukunft für konfessionelle Bildungseinrichtungen ungewiss. Damit entsteht ein schwerer Schaden für das von Terror und Islamismus erschütterte Land, stellt der Projektpartner fest: „Was in den katholischen Schulen geschieht, ist eine Chance für den christlich-islamischen Dialog und den Aufbau solider Beziehungen.“
Muslime schätzen Qualität katholischer Schulen
So seien auch 80 Prozent der Schüler an katholischen Schulen muslimischen Glaubens. „Viele Muslime schätzen unsere Schulen wegen der Qualität des Unterrichts“, betont der Ansprechpartner. 1972 hatte die damalige malische Regierung mit der katholischen Bischofskonferenz ein Abkommen geschlossen. Darin wird der Beitrag des katholischen Schulwesens für die Volksbildung anerkannt und eine staatliche Subvention der Lehrergehälter festgelegt.
Im Gegenzug kommt die Kirche für Verwaltung, Gebäude, Sozialabgaben und Leitung ihrer Schulen auf. „Aber schon seit einigen Jahren hat der Staat Schwierigkeiten, seinen Verpflichtungen nachzukommen“, erklärte ein weiterer Projektpartner von „Kirche in Not“, der ebenfalls anonym bleiben möchte. Den katholischen Schulen sei nichts anderes übriggeblieben, als Schulden aufzunehmen, um ihre Lehrer weiter bezahlen zu können. „Die Diözesen haben versucht, dies durch Kredite auszugleichen, bis es nicht mehr möglich war.“
Große Ungewissheit
Das nun angekündigte Ende jeglicher Subventionen stelle die Schulen vor große Ungewissheit, so der Projektpartner: „Was wird im nächsten Schuljahr passieren? Werden wir unsere Lehrer entlassen müssen? Was können wir tun, um unseren Bildungsauftrag fortzusetzen?“
„Kirche in Not“ hat in der Vergangenheit bereits den Einsatz von Seelsorgern an katholischen Schulen in Mali unterstützt. Weitere Projekte sind in Planung. Das Hilfswerk unterstützt außerdem den Bau und Unterhalt eines christlich-islamischen Instituts in der Hauptstadt Bamako, um den interreligiösen Dialog im Land zu fördern.
In Mali sind etwa drei Prozent der Einwohner Christen. Das Land verzeichnet seit 2012 einen Zulauf an Islamisten. Mali befindet sich in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Immer wieder wurden auch christliche Missionare entführt.
Unterstützen Sie die Arbeit katholischer Schulen in Mali und die Friedensarbeit der Kirche im Land mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Mali