14.03.2025
(München/jff) – Anlässlich des Weltverbrauchertags am 15. März veröffentlicht das JFF – Institut für Medienpädagogik eine Studie zum Umgang von 12- bis 14-Jährigen mit Monetarisierungsmodellen in Online-Games.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass
unterschwellige Kaufanreize, intransparente Kostenstrukturen und manipulative Gamedesigns Heranwachsende in ihren Konsumentscheidungen erheblich beeinflussen können.
Vielfältige Kaufanreize versetzen junge Gamer*innen unter Handlungsdruck
Zahlreiche Online-Spiele und Plattformen wie Roblox, Clash Royale oder EA Sports FC, die besonders bei Jugendlichen beliebt sind, bieten ihren Nutzer*innen die Möglichkeit, mit Echtgeld
sogenannte In-Game-Währungen, Items und Spielvorteile zu kaufen. Diese Extras können das Spielerlebnis intensiver gestalten und den Spielfortschritt beschleunigen.
Zwei Drittel der Studienteilnehmer*innen im Projekt ACT ON! haben bereits Geld in Online-Games ausgegeben. Nicht wenige betonen, ihr in der Regel begrenztes Budget mit Bedacht auszugeben und
gamesbezogene Käufe abzuwägen. Zwischen „Vorteilsangeboten“, Belohnungssystemen und glücksspielähnlichen Elementen fällt es Kindern und Jugendlichen jedoch nicht immer leicht ihre Konsumimpulse
zu regulieren. Intransparente Wechselkurse und Mikrotransaktionen erschweren zudem die Kontrolle über die Ausgaben. Einige Teilnehmer*innen berichten von ihren ausgabenbezogenen
Kontrollverlusten, die teilweise erhebliche Ausmaße erreichen.
Die Studie verdeutlicht Handlungsbedarfe auf verschiedenen Ebenen:
Fazit: Schutz und Befähigung junger Verbraucher*innen notwendig
Die Ergebnisse aus ACT ON! zeigen, dass viele Kinder und Jugendliche ihre Ausgaben in Online-Games durchaus reflektieren, jedoch durch gezielte Kaufanreize und soziale Dynamiken unter starken
Druck geraten. Um sie zu souveränen und handlungssicheren Konsument*innen zu machen, sind medienpädagogische Unterstützungsangebote erforderlich, die ihre kritisch-reflexiven und affektiven
Kompetenzen im digitalen Raum gezielt stärken. Zudem sind Games-Anbieter gefordert faire und transparente Kostenstrukturen zu gestalten, die sich noch stärker an jugendmedienschutzrechtlichen
Prinzipien orientieren.
ACT ON! ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. In der Monitoring-Studie werden ca. 70 Heranwachsende pro Jahr in den Altersschwerpunkten 10 bis 12 bzw.
12 bis 14 in qualitativen Forschungsworkshops befragt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und ist Teil der Initiative Gutes Aufwachsen mit
Medien.
Autor: JFF – Institut für Medienpädagogik; zusammengestellt von Gert Holle - 14.03.2025