Mit Tod und Trauer umgehen und leben: "Den Schmerz umarmen"

Foto: Claudius Verlag
Foto: Claudius Verlag

7.04.2025

 

Wegbegleitung in Sterben, Tod und Trauer“ gibt Pfarrerin und Seelsorgerin Iris Geyer Impulse, um mit dem Verlust von geliebten Menschen umzugehen

 

„Trauer lässt sich nicht einfach übergehen. Trauer lässt sich weder bekämpfen noch lässt sie sich wie von Zauberhand ‚wegmachen‘. Der Trauerschmerz lässt sich jedoch umarmen. Wir können uns mit ihm anfreunden.“

 

Jeder Verlust ist anders und jeder Mensch trauert anders. Doch wenn eine geliebte Person stirbt, befinden sich Angehörige und Freund*innen so gut wie immer in einer Ausnahmesituation – denn der Tod macht fassungs- und sprachlos. Pfarrerin und Therapeutin Iris Geyer hat schon viele Menschen in ihrer Trauer sowie in Gottesdiensten beim letzten Abschied begleitet. In „Den Schmerz umarmen“ erzählt sie von ihren Erfahrungen als Seelsorgerin im Umgang mit dem Tod, beschreibt aber auch ganz persönliche Erlebnisse mit der Trauer. Sie gibt Impulse an die Hand, wie wir mit dem Trauerschmerz umgehen können, und hilft, die Trauer nicht als Feindin zu betrachten, sondern als eine ganz normale Reaktion auf einen Verlust. Denn am Ende geht es nicht darum, den Schmerz verschwinden zu lassen, sondern ihn zu integrieren in unser Leben. Das Buch ist am im März 2025 im Claudius Verlag erschienen.

 

Wie können wir die letzte Phase des Lebens mit Leben erfüllen? Was ist das „richtige“ Verhalten am Sterbebett? Wie ermöglichen wir Sterbenden einen würdevollen Tod? Wie können Angehörige mit Schuldgefühlen nach dem Tod eines geliebten Menschen umgehen? Wie die eigenen Bedürfnisse in der Trauerphase erkennen und ernst nehmen? Ist Vergebung nach dem Tod noch möglich? Welche Rituale helfen Hinterbliebenen? Der Tod wirft viele Fragen und Gefühle auf, die für trauernde Angehörige und Freunde enorm überfordernd sein können. Mit ihren sehr persönlichen Erzählungen und Reflexionen will Iris Geyer denen eine Hilfe sein, die in ihrer persönlichen Umgebung Sterbende begleiten oder um Verstorbene trauern. Sie bietet Anregungen für heilsame Rituale und gibt Denkanstöße, wie man die eigene Trauer verarbeiten kann, ohne sie zu verdrängen – um vom Überleben zurück ins Leben zu finden.

 

Dr. Iris Geyer, Jahrgang 1954, arbeitete bis 2018 als Gemeindepfarrerin in München. Sie hat sich in Zusatzausbildungen als geistliche Begleiterin, Meditationslehrerin, Krankenhausseelsorgerin und Psychotherapeutin qualifiziert. In eigener Praxis unterstützt sie seither Angehörige von Sterbenden und begleitet Trauernde.

 

Iris Geyer

Den Schmerz umarmen

Wegbegleitung in Sterben, Tod und Trauer

184 Seiten, Paperback

€ 22,00

ISBN 978-3-532-62905-5

Im März 2025 im Claudius Verlag erschienen

Den Schmerz umarmen – Ein wertvoller Begleiter in Zeiten von Trauer und Verlust

Foto: Claudius Verlag
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Wenn Worte fehlen und der Schmerz übermächtig scheint, kann ein einfühlsames Buch zum Anker werden: „Den Schmerz umarmen. Wegbegleitung in Sterben, Tod und Trauer“ von Pfarrerin und Seelsorgerin Dr. Iris Geyer ist ein solches Buch. Es schenkt Raum für Gefühle, die oft keinen Platz finden – und macht Mut, der eigenen Trauer in all ihrer Tiefe und Widersprüchlichkeit zu begegnen.

 

Ein Buch, das tröstet und stärkt

Mit großer Lebenserfahrung und seelsorgerlicher Weisheit beschreibt Iris Geyer, wie Menschen mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen können. Sie macht deutlich: Trauer lässt sich nicht „überwinden“ oder „abschließen“, sondern will angeschaut, ausgehalten und in das eigene Leben integriert werden. Ihr zentrales Bild – den Schmerz zu umarmen – ist dabei nicht nur poetisch, sondern auch praktisch: Wer sich der Trauer nicht entgegenstellt, sondern sie annimmt, gibt sich selbst die Möglichkeit zu heilen.

 

Geyers Buch ist kein Ratgeber im klassischen Sinn. Es ist einfühlsame Begleitung auf Zeit – für Menschen in akuter Trauer ebenso wie für diejenigen, die andere durch Abschied und Verlust begleiten. Ihre Impulse, Erfahrungen und Fragen laden dazu ein, in die Tiefe zu gehen und den eigenen Weg im Umgang mit Trauer zu finden.

 

Wie das Buch in Trauersituationen helfen kann

Trauernde finden in diesem Buch keine einfachen Antworten, wohl aber wertvolle Orientierung:

  • Wie kann ich am Sterbebett präsent sein, ohne mich zu verlieren?
  • Was hilft, wenn Schuldgefühle nach dem Tod zurückbleiben?
  • Ist es möglich, auch nach dem Tod noch Frieden zu finden – mit dem Verstorbenen, mit Gott, mit mir selbst?
  • Welche Rituale können tröstlich und heilsam sein?

 

Geyer ermutigt dazu, nicht zu funktionieren, sondern zu fühlen. Sie spricht über persönliche Erlebnisse, über ihre Arbeit als Seelsorgerin und Psychotherapeutin, und eröffnet so neue Perspektiven auf das, was Trauer bedeutet – und was sie mit uns macht. Dabei bleibt sie immer nah an der Lebenswirklichkeit ihrer Leserinnen und Leser, ohne die spirituelle Tiefe aus dem Blick zu verlieren.

 

Denkanstöße für die Verarbeitung der eigenen Trauer

Das Buch lädt dazu ein, Trauer nicht als Störung oder Defizit zu sehen, sondern als Teil des Menschseins. Iris Geyer macht deutlich: Trauer darf bleiben. Und sie darf sich wandeln. Ihre Denkanstöße regen dazu an, die eigenen Bedürfnisse in der Trauer ernst zu nehmen, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen und wieder Schritt für Schritt ins Leben zurückzufinden.

Durch kleine Rituale, durch Fragen, die zum Innehalten anregen, und durch die ehrliche Sprache ihrer Erzählungen schenkt „Den Schmerz umarmen“ Kraft und Halt – besonders in Zeiten, in denen alles ins Wanken geraten ist.



Ein leises, starkes Buch, das Leser*innen in dunklen Zeiten nicht allein lässt. „Den Schmerz umarmen“ ist ein warmherziger, kluger Begleiter auf dem Weg durch die Trauer – und ein wertvoller Impulsgeber für alle, die mit Verlust, Abschied und Endlichkeit ringen. – Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ / www.wirimnetz.net

 


Autor: Claudius Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 7.04.2025