7.04.2025
Die Altersdiskriminierung muss aufhören!
Der renommierte Soziologe Reimer Gronemeyer widmet sich in seinem Sachbuch »Die Abgelehnten. Warum Altersdiskriminierung unserer Gesellschaft schadet« einem brisanten Thema, das alle Generationen betrifft, und erläutert, wieso die Ausgrenzung älterer Menschen eine zentrale sozialpolitische Herausforderung ist.
Unsere Zeit ist geprägt von rasanten sozialen und demografischen Veränderungen, Fragen der Generationengerechtigkeit und des Umgangs mit dem Alter werden immer dringlicher. Der Wandel in der Altersstruktur, die Debatte um die Rentensysteme und der oft zitierte Generationenkonflikt stehen im Zentrum gesellschaftlicher und soziologischer Diskussionen.
Altersdiskriminierung zeigt sich besonders in Bezug auf den Arbeitsplatz. Angehörige der Boomer-Generation, der sogenannten Goldenen Generation, sehen sich Vorurteilen und echten Benachteiligungen ausgesetzt, die viele ihrer individuellen Lebenswege direkt beeinflussen. Von den jüngeren Generationen werden sie wegen ihrer Haltung zu Klima und Umwelt oft pauschal verurteilt.
Gronemeyer legt den Finger in die Wunde und zeigt in seinem Sachbuch, wie der demografische Wandel, die Rentenproblematik und die Zukunftsängste der jüngeren Generationen die generationelle Debatte um Wertvorstellungen und Visionen für die Zukunft noch verschärfen werden. Er fordert einen neuen gesamtgesellschaftlichen Austausch und sagt: Jeder Einzelne soll wertgeschätzt werden, unabhängig vom Alter.
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Reimer Gronemeyer war als promovierter Theologe zunächst Pfarrer in Hamburg, bevor er sich der Soziologie zuwandte. 1975 übernahm er eine Professur für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Publikationsliste umfasst u. a. »Das 4. Lebensalter« und »Demenz«. Er beschäftigt sich mit der alternden Gesellschaft, Altersdiskriminierung und Demenz. Gronemeyer ist ein viel gefragter Redner auf Tagungen und Kongressen.
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Reimer Gronemeyer
Die Abgelehnten
Warum Altersdiskriminierung unserer Gesellschaft schadet | Ein Generationenkonflikt
ISBN: 978-3-426-65988-5
192 Seiten
22 Euro
Warum dieses Buch gelesen werden sollte
Reimer Gronemeyer greift in seinem neuen Sachbuch Die Abgelehnten ein Thema auf, das längst überfällig ist: Altersdiskriminierung. Mit großer Klarheit und Tiefe zeigt der renommierte Soziologe, wie weit verbreitet und tief verwurzelt die Ausgrenzung älterer Menschen in unserer Gesellschaft ist – und welche sozialen und ethischen Folgen sich daraus ergeben. Wer dieses Buch liest, wird den Blick für den gesellschaftlichen Umgang mit dem Alter schärfen und zugleich Impulse für eine solidarische Zukunft erhalten. Die Abgelehnten ist ein Weckruf – menschlich, klug und hochaktuell.
Wo Altersdiskriminierung stattfindet
Gronemeyer zeigt eindrücklich, dass Altersdiskriminierung nicht bloß ein Randphänomen ist. Besonders deutlich wird sie am Arbeitsplatz: Ältere Menschen werden oft pauschal als unflexibel, unzeitgemäß oder „veraltet“ dargestellt – ungeachtet ihrer Erfahrungen, Kompetenzen oder persönlichen Stärken. Auch im gesellschaftlichen Diskurs spiegelt sich ein fragwürdiges Altersbild wider: Die Boomer-Generation wird nicht selten für Klimapolitik oder soziale Ungerechtigkeiten verantwortlich gemacht. Gronemeyer nennt das beim Namen – als pauschale Vorverurteilung, die das Miteinander der Generationen gefährdet.
Was Gronemeyer rät
Der Autor plädiert für eine gesamtgesellschaftliche Umkehr im Denken: Weg von Altersbildern, die Menschen reduzieren, hin zu einer Kultur der Anerkennung. Gronemeyer fordert, dass alle Generationen in einen offenen Dialog treten – nicht als Gegenspieler, sondern als Mitgestalter einer gemeinsamen Zukunft. Jeder Mensch, unabhängig vom Alter, soll wertgeschätzt und gehört werden. Es geht um Teilhabe, Respekt und einen grundlegenden Wandel im sozialen Miteinander.
Wie der Blick für ältere Menschen geschärft werden kann
Gronemeyer gelingt es, die Leserinnen und Leser für die oft unsichtbaren Bedürfnisse alter Menschen zu sensibilisieren – nicht belehrend, sondern berührend und mit großer Empathie. Er spricht von Lebenswert, nicht Lebenslast, und macht deutlich: Altern ist kein Defizit, sondern eine Lebensphase mit Potenzial, Würde und Bedeutung. Der Blick auf das Alter muss sich ändern – in Familien, in Kirchen, in Medien und in der Politik. Die Abgelehnten bietet hierfür nicht nur eine fundierte Analyse, sondern auch Hoffnung und Handlungsimpulse.
Die Abgelehnten ist mehr als ein Buch – es ist ein Plädoyer für Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Es richtet sich an alle, die an einer solidarischen Gesellschaft interessiert sind – egal ob jung oder alt. Für Leserinnen und Leser von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ ist dieses Buch eine wertvolle Lektüre, denn es verbindet gesellschaftliche Verantwortung mit christlichen Grundwerten wie Respekt, Nächstenliebe und Würde des Einzelnen. Eine klare Empfehlung! – Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ – www.wirimnetz.net
Autor: Droemer; zusammengestellt von Gert Holle - 7.04.2025