Damit der Garten blüht und gedeiht, ist einiges an Arbeit notwendig. Säen, Mähen, Gießen und Stutzen ist nicht nur entspannend und macht Spaß, sondern gleichzeitig gesund – solange Hobbygärtner dabei einige Dinge beachten. Wie die Gartenarbeit rückenschonend gelingt und was bei der Versorgung von kleinen Verletzungen zu beachten ist, erklärt Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV. Sie weiß außerdem, worauf bei der Anwendung von Pestiziden zu achten ist.
Darum
macht Gärtnern gesund
In der Natur zu entspannen, tut Körper und Seele gut. Auch Gartenarbeit kann die Gesundheit fördern. „Die regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt das Herz, regt den Blutkreislauf an und
sorgt so für eine bessere Sauerstoffversorgung“, so Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV. „Außerdem bildet der Körper an sonnigen Tagen viel Vitamin D, was sich positiv auf das
Immunsystem auswirkt.“ Beim Anpflanzen, Heckestutzen, Unkrautjäten, Mähen oder Umtopfen ist zudem der ganze Körper in Bewegung. Das fördert die Beweglichkeit und trainiert die Muskeln.
Rückenschonend
anpflanzen
Doch wer nicht aufpasst, läuft schnell Gefahr, das Gegenteil zu bewirken und der Gesundheit sogar zu schaden. So kommt es nicht selten vor, dass Hobbygärtner nach einem langen Tag über
Verspannungen klagen. „Damit es nicht so weit kommt, ist eine entspannte Körperhaltung entscheidend“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. „Den Rücken gerade zu halten, gilt vor allem beim Heben
und Abladen. Wichtig ist hierbei, in die Knie zu gehen und hüftbreit zu stehen.“ Für besonders schwere Gegenstände wie Blumenerde sollten Hobbygärtner auf eine Schubkarre oder ein Rollbrett
zurückzugreifen. Gartengeräte mit einem Teleskopstiel und einem ergonomischen Griff entlasten den Rücken zusätzlich. Wahre Wunder kann es bewirken, zwischendurch immer wieder die Position zu
wechseln, aufzustehen und sich zu recken und strecken. Das beugt einseitigen Belastungen vor und entspannt die Muskeln. Um die Knie etwa beim Unkrautjäten zu schonen, kann ein Kissen sinnvoll
sein. Ein weiterer Tipp der DKV Expertin: „Hochbeete können eine rückenfreundliche Alternative sein.“
Vorsicht
mit Geräten
Eine weitere Gefahrenquelle bei der Gartenarbeit sind Geräte wie Heckenscheren und Rasenmäher. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten diese intakt und rostfrei sein. Für eine sichere Handhabung
empfiehlt Haw, immer mit beiden Händen zu greifen, Klingen vom Körper wegzubewegen und nach dem Gebrauch alles sicher zu verstauen. Gartenhandschuhe schützen vor ungewollten Verletzungen an Haut
oder Nagelbett. Kommt es trotz allen Vorsichtsmaßnahmen zu einer kleinen Wunde oder einem Schnitt, heißt es: Blutung stillen, Wunde reinigen, Fremdkörper entfernen, desinfizieren und mit einem
Pflaster abdecken. „Um Infektionen zu vermeiden, ist es dringend ratsam, alle zehn Jahre den Tetanusimpfschutz aufzufrischen – das gilt nicht nur für Hobbygärtner“, ergänzt die
Gesundheitsexpertin der DKV.
Überanstrengung
vermeiden
Im Sommer bei 30 Grad ist die Gartenarbeit schnell eine schweißtreibende Angelegenheit und häufig bleibt ein unangenehmer Sonnenbrand nicht aus. „Im schlimmsten Fall können aber auch ein
Hitzschlag oder Sonnenstich drohen“, warnt Haw. „Um das zu vermeiden, sollten Hobbygärtner zur intensiven Mittagshitze besser ein schattiges Plätzchen aufsuchen.“ Darüber hinaus sind eine
Kopfbedeckung, am besten mit Nackenschutz, und Sonnencreme Pflicht. „Regelmäßige Ruhepausen, ausreichend Flüssigkeit und das Verlagern anstrengender Tätigkeiten auf den späteren Nachmittag beugen
bei gleißender Sommerhitze Überanstrengung und Dehydrierung vor“, so die Gesundheitsexpertin.
Vorsicht
bei Pestiziden und Giftpflanzen
Ameisen, Schnecken, Blattläuse und Unkraut machen Hobbygärtnern das Leben oft schwer. Damit Wiesen, Blumen und Pflanzen trotzdem in voller Pracht blühen und die Ernte erfolgreich wird, setzen
viele auf chemische Helfer. Doch nicht alle sind im heimischen Garten erlaubt. „Bei der Verwendung von Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln im privaten Garten sollten Gartenbesitzer
unbedingt die geltenden Vorgaben und Regelungen zum Arten- und Pflanzenschutz beachten“, so Haw. „Nicht nur der Umwelt zuliebe, denn viele Pestizide können auch für die eigene Gesundheit
schädlich sein.“ Die Gesundheitsexpertin der DKV rät daher, natürliche Mittel wie Brennnesseljauche oder Kräuterbrühe zu verwenden – der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe.
Autorin: DKV Deutsche Krankenversicherung; zusammengestellt von Gert Holle - 7.04.2025