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Von
drauß vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da riefs mich mit heller Stimme an:
„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!“
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn,
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!“
Ich sprach: „O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo`s eitel gute Kinder hat.“
„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier.
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.“
„Hast denn die Rute auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.“
Christkindlein sprach: „So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“
Von drauß vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich`s hier innen find!
Sinds gute Kind, sinds böse Kind?
(Theodor Storm -
14.09.1817 - 4.07.1888)
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Die verrückten
Weihnachtsmänner
- eine Bärchen-und-Rübe-Geschichte
5
Die beiden Vögelchen flogen noch immer vorne weg. Und sie hatten wieder angefangen, miteinander zu streiten, wem wohl der Schatz gehöre.
Bärchen, Rübe und der Schneemann stapften hinterher durch den dunklen Wald. Eigentlich hatten Rübe und Bärchen nur dem Schneemann helfen wollen. Der hielt sich nämlich für den Weihnachtsmann. Und
jetzt waren sie in ein richtiges Abenteuer geraten.
„Ist es noch weit?“ fragte Bärchen. „Sind wir bald da?“
Doch die Vögel hörten nicht auf ihn.
„Das sind keine Vögel, das sind Zankhähne“, schimpfte Bärchen und dann rief er ganz laut: „He, ihr beiden Streitwachteln, ich hab euch was gefragt!“
„Ja, ja, ja“, zwitscherten die Vögel, „wir haben dich ja gehört. Gleich da vorn ist es, da auf der Lichtung.“
Und richtig, nach ein paar Minuten kamen sie auf eine Lichtung im Wald. Rundherum standen die dunklen Tannen, doch auf der Lichtung wuchsen weder Baum noch Strauch. Dicht lag der Schnee auf dem
Boden.
„Und wo ist jetzt euer Schatz?“ fragte Rübe.
„Aber ihr müßt versprechen, daß ihr nur guckt und ja nichts anfasst“, piepste das eine Vögelchen.
„Ja, ja, ja“, sagte Rübe. „Nun macht mal, ich will auch mal wieder nach Hause.“
„Ist ja gut“, empörten sich die beiden Vögel, dann flogen sie los, hin-auf auf einen Baum am Rand der Lichtung.
Kurze Zeit später kamen sie schwer beladen zurück. Zusammen schleppten sie mit ihren Schnäbeln einen kleinen Topf herbei und stellten ihn vor den Kindern ab.
Bärchen stupste Rübe an: „Toller Schatz, was? Da hatte ich aber an etwas anderes gedacht.“
Vorsichtig nahm Rübe den Topf in die Hand.
„Nicht anfassen! Ihr habt es versprochen!“ schrien die Vögel aufge-regt.
„Ach haltet den Schnabel“, sagte Rübe.
Dann holte sie eine Nuß aus dem Topf.
„Ist das alles?“ fragte Brächen.
„Nein“, sagte Rübe, „da ist noch was.“
„Lass mich raten“, überlegte Bärchen, „so ein komisches rotes Teil.“
„Richtig.“
Rübe nahm es in die Hand. „Was hat es bloß damit auf sich?“
Dann schaute sie sich um: „Wo ist eigentlich der Schneemann geblieben?“
Fortsetzung folgt
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Autor: Gert Holle - 4.12.2024/ Kalender erstellt mit Chat GPT 4o und canva.com