Klingender Adventskalender - 16

Altes Kaminstück (Heinrich Heine) - gelesen von Jens-Uwe Flügel

Grafik: Gert Holle
Grafik: Gert Holle

BITTE BEACHTEN SIE:

Auf dieser Seite haben wir einen Player von Soundcloud eingerichtet: Dieser Player nutzt Cookies im Einklang mit der  Cookie-Richtlinie von Soundcloud:

 

SoundCloud-Cookie-Richtlinie

Diese Cookie-Richtlinie ist Bestandteil der Datenschutzrichtlinie von Soundclound und sollte zusammen mit den Nutzungsbedingungen von Soundcloud durchgelesen werden.

Wie die meisten anderen Unternehmen auch verwendet der Betreiber von Soundcloud und auch deren Dienstleister während deines Besuchs auf der Plattform oder Interaktion mit der Plattform gegebenenfalls Cookies und andere Tracking-Technologien zur Speicherung von Daten. Dazu gehören unter anderem Pixel (auch unter der Bezeichnung "Internet-Beacon oder "Clear-GIFs" bekannt), lokale Speicherung und Kennungen von Endgeräten, um dazu beizutragen, die Plattform bereitzustellen, zu schützen und zu verbessern. Die Verwendung von Cookies und anderen Tracking-Technologien erfolgt zum Beispiel zur Speicherung deiner Präferenzen, zur Personalisierung von Inhalten, zur gezielte Einblendung von Anzeigen basierend auf deinen Interessen, zur Bekämpfung von Betrug und Missbrauch sowie zur Rationalisierung des Betriebs der Plattform und deines Zugriffs auf die Plattform.


Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
warm und einsam, stillvertraut.

Sinnend sitz’ ich auf dem Sessel,
an dem knisternden Kamin,
kochend summt der Wasserkessel
längst verklungne Melodien.

Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zumut.

Dämmernd kommt heraufgestiegen
Manche längst vergessne Zeit,
Wie mit bunten Maskenzügen
Und verblichner Herrlichkeit.

Schöne Fraun, mit kluger Miene,
Winken süßgeheimnisvoll,
Und dazwischen Harlekine
Springen, lachen, lustigtoll.

Ferne grüßen Marmorgötter,
Traumhaft neben ihnen stehn
Märchenblumen, deren Blätter
in dem Mondenlichte wehn.

Wackelnd kommt herbeigeschwommen
Manches alte Zauberschloss
Hintendrein geritten kommen
Blanke Ritter, Knappentross.

Und das alles zieht vorüber,
Schattenhastig übereilt –
Ach! da kocht der Kessel über,
und das nasse Kätzchen heult.

 

(Heinrich Heine)


******************************************************

 

Die verrückten Weihnachtsmänner
- eine Bärchen-und-Rübe-Geschichte

16

„Ja! Stimmt!“ rief Hatschi. „“Was ist denn da passiert?!“
Alle schauten auf den Mond. Groß und gelb hing er da im Himmel. So weit war alles noch in Ordnung. Aber er hatte nun einen langen weißen Bart und eine rote Zipfelmütze auf!
„Viel Erfolg!“ sagten die Engelchen, die sie in den Himmel gebracht hatten. „Geht nun los. Wir verlassen euch hier.“
„Nun denn“, bestimmte Hatschi, „dann gehen wir los.“
Und so marschierten eine Schlange, ein Pinguin, ein Schneemann, Rübe, Bärchen und Hatschi durch den Himmel auf den Mond zu.
Es dauerte gar nicht lange, da kamen sie bei ihm an.
Als der Mond sie sah, rief er: „Hallo, das ist aber schön, daß ihr vor-beikommt! Wisst ihr, ihr könnt mir nämlich helfen. Ich habe meinen Schlitten verloren mit den Rentieren und all den Geschenken.“
„Uff“, stöhnte Rübe, „der auch!“
„Uff“, sagte Bärchen, „noch ein Verrückter!“
„Uff“, sagte auch Hatschi, „das darf doch nicht wahr sein!“
„Ich bin nämlich der Weihnachtsmann“, fuhr der Mond unbeirrt fort.
„Isch bin der Weihnachtschmann!“ rief der Pinguin.
„Ich bin es!“ brüllte der Schneemann.
„Ichzzz bin eszzz!“ zischte die Schlange.
Ich - isch - ich - ichzzz - ich - isch - ich - ichzzz...
Sie versuchten, sich gegenseitig zu übertönen. Das Geschrei wurde immer lauter, immer schriller.
Rübe winkte Bärchen zur Seite. „Weißt du, ich habe keine Lust mehr, die zur Vernunft zu bringen. Wenn ich nur wüsste, was wir hier tun sollen.“
Und Bärchen sagte: „Und wo ist der Engel, der uns helfen soll. Alles ist so verrückt. Ich glaube, ich wäre ganz gerne wieder zuhause und würde mich langweilen.“
Schließlich sagte Hatschi: „Schauen wir uns doch mal um, vielleicht finden wir etwas. Die anderen können weiter streiten.“
So liefen Rübe und Bärchen um den Mond herum, kletterten ihm auf den Rücken, schauten sich überall um. Aber sie entdeckten nichts Besonderes, und den Engel sahen sie auch nicht.
Plötzlich rief Hatschi: „Schaut mal, da! Unter der Zipfelmütze des Mondes, da schaut etwas heraus!“
Rübe und Bärchen kletterten dem Mond über die Ohren. Dann hatten sie es erreicht. Vorsichtig zog Rübe es unter der Zipfelmütze hervor.
„Ein Brief ist es!“ rief sie.
„Mach auf!“ drängelte Bärchen.
Rübe riss den Brief auf.
„Er ist vom Weihnachtsmann“, sagte sie.

 


Fortsetzung folgt

Copyright by Matthias Schwarz, Eichelstraße 30, 63667 Nidda - Nov 2013

 

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

************

Autor: Gert Holle; Heinrich Heine - 16.12.2021