Nachlass-Spenden immer wichtiger, um effektiv zu helfen

SOS-Kinderdörfer zu aktuellem Erbschaftsbericht

Vorständin Barbara Françoise Gruner beim Besuch eines Sozialzentrums der SOS-Kinderdörfer in Lwiw, Ukraine. Sie sagt: "Erbschaften an gemeinnützige Organisationen sind eine entscheidende Säule der Hilfe."  Fotorechte: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.. Fotografin: Katerina Ptakha

 

18.07.2024

 

(München/ots) - Vererbtes Vermögen spielt bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen in Deutschland und der Welt nach Angaben der SOS-Kinderdörfer eine immer wichtigere Rolle. Angesichts des Erbschaftsberichts des Statistischen Bundesamtes, der am Dienstag veröffentlicht wurde, sagt Barbara Françoise Gruner, Vorständin der Hilfsorganisation: "Erbschaften an gemeinnützige Organisationen sind eine ganz entscheidende Säule der nachhaltigen und effektiven Hilfe."

 

Aus dem Erbschaftsbericht geht hervor, dass in Deutschland noch nie so viel vererbt oder verschenkt wurde, wie im vergangenen Jahr: Das steuerlich berücksichtigte geerbte und geschenkte Vermögen stieg 2023 gegenüber dem Vorjahr um 19,8 Prozent auf den neuen Höchstwert von 121,5 Milliarden Euro.

 

Dabei profitieren nicht nur die direkten Nachkommen. Nach einer Untersuchung des Beratungsunternehmens "Legacy Futures" verzeichnen auch die 50 wichtigsten gemeinnützigen Organisationen in Deutschland einen stetigen Zuwachs. Das jährliche Wachstum betrug in der Zeit von 2010 bis 2023 im Durchschnitt 4,4 %. Gruner sagt: "Viele Menschen übernehmen sehr bewusst Verantwortung und legen in ihrem Testament fest, wie ihr Erbe weiterwirken soll." Nahezu ein Drittel der jährlichen Einnahmen der SOS-Kinderdörfer stammen aus Nachlassspenden, mit wachsender Tendenz.

 

Laut einer Studie der SOS-Kinderdörfer ist auch bei potentiellen Erb:innen die Bereitschaft groß, zum Wohle der Gesellschaft auf einen Teil des eigenen Erbes zu verzichten. Zwei Drittel aller Befragten gaben an, dass sie damit einverstanden wären, wenn ihre Eltern einen Teil des Vermögens an gemeinnützige Organisationen spenden würden. Gruner sagt: "Insbesondere junge Menschen wollen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Das ist ein wichtiges und ermutigendes Signal."