Spendende sind eine Säule der Zivilgesellschaft: Viele spenden neben Geld auch Zeit!

Deutscher Spendenmonitor

Es gibt 29 Millionen Menschen, die sich als Freiwillige engagieren und knapp 32 Millionen Spendende. Diese beiden Gruppen haben eine große Schnittmenge.

 

28.06.2024

(Berlin/dfv) - Laut Freiwilligen-Survey der Bundesregierung gibt es fast 29 Millionen Freiwillige. Das sind fast 40% der Bevölkerung. Und laut Deutschem Spendenmonitor spenden 49% der Bevölkerung Geld. Von diesen Geldspendenden sind fast 50% auch mit einer Zeitspende aktiv. Bei den Zeitspendenden, die kein Geld spenden, fällt auf, dass es sich v.a. um die jüngere Generation Z handelt, die generell zwar noch wenig (19%) bis gar nicht spendet (29%), da ihre finanziellen Ressourcen nicht ausreichend sind, sich jedoch ehrenamtlich engagiert (30%). 

Doppelt engagiert, also sowohl zeitlich als auch finanziell, sind demnach über 24% der Bevölkerung. Für viele scheinen Geld- und Zeitspenden also zusammenzugehören. Diese Schnittmenge ist mit ihrem doppelten Engagement das Rückgrat der deutschen Zivilgesellschaft.  

Dennoch fragen viele Organisationen ihre Freiwilligen aus Prinzip nicht um Spenden, weil sie Angst vor Beschwerden haben. Deutlich häufiger werden aber Freiwillige, die sich ihrer Organisation verbunden fühlen, gerne Geldspendende, wenn sie danach gefragt werden. „Diese Chance sollte man nutzen, ebenso wie die Chance, Geldspendende nach Zeitspenden zu fragen“, so Prof. Tom Neukirchen, Beirat des DFRV. Ehrenamtliche geben nach den Zahlen des Spendenmonitors in der Jahressumme sogar 50 EUR mehr. 

Das ist ein Teilergebnis des Deutschen Spendenmonitors, der jährlich durch Bonsai Research im Auftrag des Deutschen Fundraising Verbandes das Spendenverhalten durch eine qualitativ hochwertige Umfrage mit 5.000 Internetnutzer*innen zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland analysiert.  

Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes betont: „Wir fördern die Kultur des Gebens. Zeitspenden sind ebenso wichtig wie Geldspenden und Mitgliedsbeiträge. Auch unser Verband lebt vom freiwilligen Engagement und Ehrenamt. Fast 100 fachlich Hochqualifizierte leisten dutzende Stunden Arbeit unentgeltlich, das könnten bezahlte Mitarbeitende gar nicht leisten.

Deutscher Fundraising Verband 

Deutscher Spendenmonitor 2023 

Bonsai Research

 

Über den Deutschen Spendenmonitor

Der Deutsche Spendenmonitor liefert jährlich verlässliche und vergleichbare Aussagen über den Spendenmarkt (Spenderquote, Spendenhöhe, Spendenzwecke, Einstellung zum Spenden) und ermittelt die Bekanntheit teilnehmender Organisationen und ihr Image. 2023 wurden 5.049 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 70 Jahren online befragt. Die Studie wird vom Marktforschungsinstitut Bonsai GmbH durchgeführt, welches u.a. auch die Otto-Trendstudie 2023 – Ethischer Konsum sowie die Social Media Studie “Werteindex” verantwortet.

Über den Deutschen Fundraising Verband

Der Deutsche Fundraising Verband e.V. stärkt die Kultur des Gebens und vertritt die Interessen der einzelnen Fundraiser*innen, der im Dritten Sektor tätigen gemeinnützigen Organisationen und der sie unterstützenden Dienstleister*innen in Deutschland. Er fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung von Transparenz und ethischer Prinzipien in der Branche. Ihm gehören über 1.700 Mitglieder an.

Mit über 1.500 Mitgliedern ist der DFRV europaweit der zweitgrößte Bundesverband seiner Art. Seit seiner Gründung 1993 fördert der Deutsche Fundraising Verband e.V. den regionalen, nationalen und internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch im Fundraising, engagiert sich zu Fragen der Spendenethik und vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit.

In Deutschland gewinnt Fundraising immer mehr an Bedeutung. Ganz entscheidend für diese positive Entwicklung ist die zunehmende Professionalisierung des Faches, zu der der Deutsche Fundraising Verband e.V. (DFRV) in einem erheblichen Maße beigetragen hat.

Seit fast 30 Jahren setzt sich der DFRV für die Weiterentwicklung und gesellschaftliche Anerkennung des Fundraisings in Deutschland ein. 1993 wurde der DFRV zunächst unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) als Berufsorganisation der Fundraiserinnen und Fundraiser in Frankfurt am Main gegründet. Der Begriff „Sozial“ stand dabei für „Gesellschaft“, „Marketing“ für die Mittelbeschaffung für gemeinnützige, mildtätige, kirchliche und politische Zwecke. Dazu gehört nicht nur die Akquise von Spenden, sondern alles, was die Verwirklichung der gennannten Zwecke unterstützt
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Da der DFRV in den vergangenen Jahren Aufgaben erfüllt hat, die über die Tätigkeit eines reinen Berufsverbandes hinausgehen, beschloss die Mitgliederversammlung 2011 die Umwandlung des DFRV von einem Berufsverband in einen gemeinnützigen Fachverband. Für die Neuausrichtung waren zum Teil tief greifende Veränderungen in der Satzung des DFRV nötig. So ist der Verband ab 2012 nicht nur als gemeinnütziger Fachverband aktiv, sondern kann neben Einzelpersonen erstmals auch juristische Personen als Mitglieder aufnehmen.

Der Deutsche Fundraising Kongress das größte und renommierteste Branchentreffen im deutschsprachigen Raum. Jährlich versammeln sich Fundraiser*innen aus Non-Profit-Organisationen drei Tage lang zum Fachdialog. Mit dem Deutschen Fundraising Preis würdigen wir als Deutscher Fundraising Verband besondere Leistungen in der aktuellen Spendenwerbung. Die Auszeichnung ist der bundesweit wichtigste Branchen-Award.