Christ*innen spenden deutlich mehr als Menschen ohne Religionszugehörigkeit

Deutscher Spendenmonitor

In Deutschland leben rund 39 Millionen Christ*innen, und über 56 % von ihnen spenden. Das ist weit mehr als Menschen ohne Religionszugehörigkeit, von denen nur 46 % spenden.

 

31.07.2024

(Berlin/dfrv) - Schaut man sich die Zahlen zum christlichen Spendenverhalten genauer an, fällt auf, dass die spendenden Christ*innen auch ehrenamtlich weit überdurchschnittlich engagiert sind (45 % vs, 39 % in der Gesamtbevölkerung 16-70 Jahre). Betrachtet man die Altersgruppe Ü60 unter den Christ*innen, steigt die Zahl der Spendenden gar auf 62 % (vgl. 52 % Konfessionslose Ü60).

Ein weiterer wichtiger Faktor neben dem Alter ist das (zum Alter hin) aufgebaute Vermögen. Unter den Christ*innen mit einem Vermögen über 100.000 EUR spenden nahezu 70 %, während unter den Konfessionslosen nur 54 % Geld geben.

An diesen Zahlen sieht man, dass Religiosität ein starker Faktor für das Spenden ist, der einen ähnlichen Einfluss hat wie Alter oder Vermögen.

Auch die muslimischen Mitbürger*innen zeigen ein starkes zivilgesellschaftliches Engagement: 55 % der Menschen muslimischen Glaubens sind Spender*innen und -  noch beeindruckender -  52 % sind ehrenamtlich engagiert.

Das ist ein Teilergebnis des Deutschen Spendenmonitors, der jährlich durch Bonsai Research im Auftrag des Deutschen Fundraising Verbandes das Spendenverhalten durch eine qualitativ hochwertige Umfrage mit 5.000 Internetnutzer*innen zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland analysiert.

Prof. Tom Neukirchen, Fundraising-Experte und Beirat des Deutschen Fundraising Verbandes betont, dass die Zahl der Christ*innen in Deutschland immer schneller schrumpft: Es gibt immer mehr Austritte, und immer weniger Taufen. Zugleich gibt es, historisch gewachsen, eine Vielzahl christlicher Hilfswerke, die Spenden sammeln – und in Zukunft in einem immer stärkeren Wettbewerb untereinander um diese schrumpfenden und alternden Zielgruppen stehen werden. „Es erscheint für Fundraiser*innen vielversprechender, den richtigen Spendenansatz für nicht-religiöse Menschen um 40 zu finden. Da besteht noch viel Luft nach oben.“ so Neukirchen.

Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes, betont: „Die Kultur des Gebens ist also weniger etwas spezifisch Christliches und korreliert mehr mit religiösen Werten wie gelebter Solidarität, Nächstenliebe und Verantwortung für Dritte, die viele Religionsgemeinschaften so oder ähnlich predigen. Wir begrüßen alles, was die Kultur des Gebens fördert, gerade in einer Zeit der Entsolidarisierung!“

Deutscher Fundraising Verband 

Deutscher Spendenmonitor 2023 

Bonsai Research

 


Über den Deutschen Spendenmonitor

Der Deutsche Spendenmonitor liefert jährlich verlässliche und vergleichbare Aussagen über den Spendenmarkt (Spenderquote, Spendenhöhe, Spendenzwecke, Einstellung zum Spenden) und ermittelt die Bekanntheit teilnehmender Organisationen und ihr Image. 2023 wurden 5.049 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 70 Jahren online befragt. Die Studie wird vom Marktforschungsinstitut Bonsai GmbH durchgeführt, welches u.a. auch die Otto-Trendstudie 2023 – Ethischer Konsum sowie die Social Media Studie “Werteindex” verantwortet.

Wir stärken die Kultur des Gebens

Über den Deutschen Fundraising Verband


Der Deutsche Fundraising Verband e.V. stärkt die Kultur des Gebens und vertritt die Interessen der einzelnen Fundraiser*innen, der im Dritten Sektor tätigen gemeinnützigen Organisationen und der sie unterstützenden Dienstleister*innen in Deutschland. Er fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung von Transparenz und ethischer Prinzipien in der Branche. Ihm gehören rund 1.700 Mitglieder an.

Mit über 1.700 Mitgliedern ist der DFRV europaweit der zweitgrößte Bundesverband seiner Art. Seit seiner Gründung 1993 fördert der Deutsche Fundraising Verband e.V. den regionalen, nationalen und internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch im Fundraising, engagiert sich zu Fragen der Spendenethik und vertritt die Interessen des Fundraisings in Politik und Öffentlichkeit.

In Deutschland gewinnt Fundraising immer mehr an Bedeutung. Ganz entscheidend für diese positive Entwicklung ist die zunehmende Professionalisierung des Faches, zu der der Deutsche Fundraising Verband e.V. (DFRV) in einem erheblichen Maße beigetragen hat.

Seit fast 30 Jahren setzt sich der DFRV für die Weiterentwicklung und gesellschaftliche Anerkennung des Fundraisings in Deutschland ein. 1993 wurde der DFRV zunächst unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) als Berufsorganisation der Fundraiserinnen und Fundraiser in Frankfurt am Main gegründet. Der Begriff „Sozial“ stand dabei für „Gesellschaft“, „Marketing“ für die Mittelbeschaffung für gemeinnützige, mildtätige, kirchliche und politische Zwecke. Dazu gehört nicht nur die Akquise von Spenden, sondern alles, was die Verwirklichung der gennannten Zwecke unterstützt.

Da der DFRV in den vergangenen Jahren Aufgaben erfüllt hat, die über die Tätigkeit eines reinen Berufsverbandes hinausgehen, beschloss die Mitgliederversammlung 2011 die Umwandlung des DFRV von einem Berufsverband in einen gemeinnützigen Fachverband. Für die Neuausrichtung waren zum Teil tief greifende Veränderungen in der Satzung des DFRV nötig. So ist der Verband ab 2012 nicht nur als gemeinnütziger Fachverband aktiv, sondern kann neben Einzelpersonen erstmals auch juristische Personen als Mitglieder aufnehmen.

Der Deutsche Fundraising Kongress das größte und renommierteste Branchentreffen im deutschsprachigen Raum. Jährlich versammeln sich Fundraiser*innen aus Non-Profit-Organisationen drei Tage lang zum Fachdialog. Mit dem Deutschen Fundraising Preis würdigen wir als Deutscher Fundraising Verband besondere Leistungen in der aktuellen Spendenwerbung. Die Auszeichnung ist der bundesweit wichtigste Branchen-Award.

 

 

 


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