477 ehrenamtliche Klimaschutzpaten setzen 888 Projekte um

Grafik: Energieagentur Rheinland-Pfalz
Grafik: Energieagentur Rheinland-Pfalz

21.03.2025

 

477 Klimaschutzpaten, 201 Kommunen und 888 umgesetzte Projekte in acht Bundesländern - das ist die beeindruckende Bilanz nach drei Jahren Laufzeit im Projekt „KlikKS“ (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadteilen)

 

(Kaiserslautern/klikks) .- 477 Klimaschutzpaten, 201 Kommunen und 888 umgesetzte Projekte in acht Bundesländern - das ist die beeindruckende Bilanz nach drei Jahren Laufzeit im Projekt „KlikKS“ (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadteilen). Ein Projekt, das Ehrenamt und Klimaschutz verknüpft, um den Klimaschutz in kleinen Gemeinden und Quartieren zu stärken und Bürger zu motivieren, aktiv im Klimaschutz vor Ort mitzuwirken. Ehrenamtliche Klimaschutzpaten fungieren dabei in ihren Gemeinden als Ansprechpartner für Klimaschutzthemen. Sie bringen Ideen für eine nachhaltige Zukunft ein und setzen konkrete Projekte gemeinsam mit der Kommune und hauptamtlich Tätigen um. „Über die Projektlaufzeit hinweg wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die zu einer erheblichen Einsparung von CO führten. Diese reichen von der Verbesserung der Energieeffizienz bis hin zu Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien in den Kommunen“, konkretisiert Projektleiterin Sabrina Wolf von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, den Beitrag des Projekts zum Klimaschutz.

Ina Kunz, Projektleiterin KlikKS Saarland, stellt heraus, dass der Erfolg des Projektes vor allem von der Zusammenarbeit abhängt: „Jeder einzelne ehren- und hauptamtliche Klimaakteur gibt dem Klimaschutz sein Gesicht. Aber nur die Gemeinschaft führt dazu, dass erfolgreich Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden können. Dieser Ansatz wird im KlikKS-Projekt verbunden und führt zur Umsetzung von vielen kleinen und großen Klimaschutzaktionen und -projekten im kommunalen Klimaschutz vor Ort.“

Unterstützung durch Landesenergieagenturen
KlikKS wurde von März 2022 bis März 2025 in Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen umgesetzt. Unterstützung erhielten die Klimaschutzpaten durch die jeweiligen Landesenergieagenturen, die die Teilnehmenden schulten, informierten, miteinander vernetzten und bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zur Seite standen.

Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Gutes bewirken für das eigene Lebensumfeld, nah dran sein an konkreten Projekten und der Bürgerschaft und eine lebenswerte Zukunft gestalten. Das ist für viele Klimaschutzpaten ein wichtiger Teil ihrer Motivation, wie auch Klimaschutzpate Eugen Vorbeck aus Horb am Neckar betont: "Ich übe das Ehrenamt des Klimapaten aus, weil ich der Gesellschaft und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten möchte. Ich bin der Überzeugung, dass die Politik die bevorstehenden Aufgaben nicht alleine schaffen kann – es braucht die Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, die aktiv und positiv mitwirken“.

Mehlingen: Infoveranstaltungen, Mitmachaktionen und Flohmärkte

Vielfältige Ideen und Projekte wurden mit KlikKS entwickelt und umgesetzt. Beispielsweise stellten die Klimaschutzpaten im rheinland-pfälzischen Mehlingen ein breites Angebot auf die Beine: Informations- und Mitmachveranstaltung zu Photovoltaik und E-Car-Sharing, aber auch Baum-Pflanzaktionen mit Kindern und ein nachhaltiger Flohmarkt. Ebenso stießen die Ehrenamtler die Gründung einer Bürgerstiftung an, mit der künftige Projekte in der Gemeinde finanziert werden können. Ein weiteres Thema auf der Agenda: die nachhaltige Wärmeversorgung. Dafür haben die Paten eine Projektgruppe gegründet und neben Infoveranstaltungen auch eine Umfrage zum grundsätzlichen Interesse an einem Anschluss an Nahwärme initiiert, um in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz das Potenzial für eine Nahwärmeversorgung in Mehlingen abzuschätzen.

Nachhaltigkeits-Workshop in Steinfurt

In Steinfurt ist den Klimaschutzpaten die Einbindung der Mitbürger besonders wichtig. Deshalb haben sie mit einem Workshop das Thema Nachhaltigkeit erlebbar gemacht. Die Besucher konnten dabei einen Nachmittag lang selbst mit anpacken: Eigenes, umweltfreundliches Waschpulver herstellen oder im Repair-Café Wecker und Mixer wieder Instand setzen. Auch Baumscheiben bepflanzen, Nisthilfen bauen und Textilreste upcyceln stand auf dem Programm. Abgerundet wurde das Angebot durch vielfältige Info- und Gesprächsangebote rund um die Themen saubere Energie und Nachhaltigkeit.

Blumenmanufaktur in Greven

Biodiversität steht im Fokus der Klimaschutzpaten aus Greven. Sie realisierten eine „Blumenmanufaktur“, bei der gemeinsam mit Schülern heimische Pflanzen kultiviert werden. Diese sollen Insekten und damit das Nahrungsnetz für die gesamte Tierwelt stärken. Auch die Menschen profitieren in ihren Gärten von den Insekten als Bestäuber für Obst- und Gemüsepflanzen. Ende August 2024 erfolgte die Einrichtung der Blumenmanufaktur: Zunächst standen Arbeiten wie mähen und Bodenvorbereitung auf dem Programm, um optimale Bedingungen für heimische Pflanzen zu schaffen. Mittlerweile haben die Mitstreiter des Projekts Biodiversitätsmodule wie ein Sandarium, ein Kräuterbeet, Naschhecken, Totholz und zahlreiche Beete mit Blumen realisiert.

Weiterführung geschaffener Strukturen

Der ehrenamtliche Ansatz im kommunalen Klimaschutz wurde vor KlikKS bereits in Rheinland-Pfalz im Projekt "KlikK aktiv" erfolgreich erprobt, KlikKS führte diese bereits geschaffenen Strukturen fort und erweiterte sie auf sieben weitere Bundesländer.

Während der Projektlaufzeit haben die Klimaschutzpaten den Klimaschutz vor Ort verankern und einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort geleistet. Ein Großteil der Klimaschutzpaten möchte auch über die Projektlaufzeit hinaus aktiv bleiben und weitere Projekte im lokalen Klimaschutz anstoßen. In allen Bundesländern ist die Integration in bestehende klimaaktive Netzwerke angedacht.

Ausblick Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz wird das Konzept nach Projektende in bestehende Strukturen der Energieagentur Rheinland-Pfalz überführt, insbesondere in die regionalen Klimaschutzmanager-Netzwerke und den Kommunalen Klimapakt des Landes Rheinland-Pfalz. Die Landesenergieagentur berät Klimaschutzpaten und Kommunen weiterhin sowohl fachlich als auch regionalspezifisch. Ebenso unterstützt und berät sie Landkreise und größeren Verbandsgemeinden, um die ehrenamtlichen Strukturen vor Ort gemeinsam nachhaltig zu etablieren und auszubauen.

Projektpartner

Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative


Die Energieagentur Rheinland-Pfalz im Internet:
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