MDR-Reihe „exactly“ zum Thema: „Keine Wohnung, keine Hilfe – Wie Maxim kämpft und der Staat versagt“

Foto: MDR/Thomas Kaspar
Foto: MDR/Thomas Kaspar

22.10.2024

 

(Leipzig/ots) - Bereits Anfang des Jahres berichtete Reporter Thomas Kaspar für MDR „exactly“ über Menschen, die den Weg raus aus der Drogensucht geschafft haben, darunter auch Maxim aus Halle. Um zu erfahren, wie es dem jungen Mann ergangen ist, hat er ihn für ein weiteres Jahr bei seinem Versuch wieder auf die Beine zu kommen, begleitet. In dieser 30-minütigen Fortsetzung von Maxims Geschichte hinterfragt der Reporter den Sozialstaat und sucht eine Antwort darauf, warum Maxim keine staatliche Hilfe weiterbringt. Die neue Folge ist ab sofort in der ARD-Mediathek und ab 17 Uhr auf YouTube bei „MDR Investigativ“ sowie am 23. Oktober um 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen.

 

Heroin, Kokain, Crystal, Gras – 10 Jahre lang ließ Maxim aus Halle kaum etwas aus. Partys, Abstürze, Straftaten, Haft und am Ende Obdachlosigkeit: das war sein Leben. Maxim war ganz unten, als nach einem Schlaganfall und einem Suizidversuch endlich ein Rettungsanker in Sicht war: die Substitution und Ersatzdrogen. „Eigentlich müsste es mir gut gehen. Aber es ist nicht so.“ Zwar ist Maxim endlich clean, doch er kommt nicht aus dem Obdachlosenheim raus, ist mit Schriftwechseln überfordert und fühlt sich von allen Institutionen verlassen.

 

Doch wie kann das sein, wenn bis zu 10 Behörden, Einrichtungen und Einzelpersonen zumindest theoretisch damit beschäftigt sind, Maxim zu stabilisieren? Darunter sind ein Drogenhilfeverein, das Sozialamt von Halle, die Pflegekasse, seine Bewährungshelferin, Sozialarbeiter im Obdachlosenheim, zeitweise auch ein Betreuer. Berufsbetreuer Christian Jethon war einige Monate für Maxim zuständig und sieht das Problem in mangelhaften Absprachen des unübersichtlichen Hilfesystems: „Das System ist aufgesplittet in verschiedene Zuständigkeiten und es gibt keine Vorgaben, wie man mit wem zusammenarbeiten soll.“

Reporter Thomas Kaspar begleitet den 28-Jährigen Maxim ein ganzes Jahr lang bei seinem Versuch, auf die Beine zu kommen. Er wird zu einer Vertrauensperson für den jungen Mann und fragt sich, warum staatliche Hilfe wie die von Sozialarbeitern, Bewährungshelfern und Betreuern, Maxim nichts bringt. Versagt der Sozialstaat?