17.12.2024
(München/acn) - Nikodemus Schnabel, Abt der deutschsprachigen Dormitio-Abtei in Jerusalem, findet viele Haltungen zum Krieg im Heiligen Land „unerträglich“: „Viele sind der Meinung, man müsste sich jetzt auf eine Seite stellen: entweder für Israel oder für Palästina.“ Er stellte Unerbittlichkeit und viel „Schwarz-Weiß-Denken“ fest, beklagte der Abt bei einem von „Kirche in Not“ (ACN) mitveranstalteten Gebetsabend zum „Red Wednesday“ Ende November in der Berliner St. Clemenskirche.
Doch diese Parteilichkeit passe nicht für Christen, denn sie hätten sowohl auf israelischer wie palästinensischer Seite Glaubensgeschwister. Schnabel erinnerte daran, dass bei den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 auch christliche Migranten ermordet worden seien. Bei den folgenden Kämpfen im Gaza-Streifen seien mindestens 36 Christen ums Leben gekommen.
9.12.2024
(Düsseldorf/ Berlin/bdkj) - Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) will den Anliegen von jungen Menschen im Wahlkampf zur bevorstehenden Bundestagswahl mehr Sichtbarkeit und Gehör verschaffen. Dazu startet heute die „Generation jetzt!".
„Junge Menschen sind es, die mit den Konsequenzen politischer Entscheidungen am längsten leben müssen. Doch ihre Perspektiven und Interessen werden in der Politik oft ignoriert“, betont die BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. „Junge Menschen bringen sich schon heute an vielen Orten in unserer Gesellschaft ein. Sie wollen politisch mitgestalten, werden dabei aber meistens nicht ernstgenommen. Das muss sich ändern – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt!“
Ziel der Kampagne ist, die Perspektiven junger Menschen ins Zentrum der politischen und gesellschaftlichen Debatte zu rücken und ihnen eine Plattform zu geben, um unsere Demokratie aktiv mitzugestalten.
16.12.2024
(Aachen/Düsseldorf/kmw) - Königlicher Besuch für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender: Pünktlich zum Dreikönigsfest am Montag, 6. Januar, werden um 11 Uhr die Sternsinger an das große Portal von Schloss Bellevue klopfen und dort ihren Segen anschreiben. Die 20 Königinnen und Könige aus dem Bistum Augsburg vertreten dabei alle engagierten Mädchen und Jungen, die rund um den Jahreswechsel als Sternsinger Spenden für benachteiligte Kinder in aller Welt sammeln. Die 17 Mädchen und drei Jungen kommen aus der Pfarrei St. Lorenz in Kempten sowie aus den Pfarreiengemeinschaften Grünten und Durach im Allgäu.
Bundespräsident Steinmeier empfängt zum siebten Mal Sternsinger in seinem Amtssitz. Er setzt die Tradition der Empfänge fort, die schon seine Amtsvorgänger Karl Carstens, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck gepflegt hatten.
Ende 2023 hatten in Kempten 650 Sternsinger die bundesweite Eröffnung der vergangenen, 66. Aktion Dreikönigssingen gefeiert. Vom dortigen Aktionsauftakt und ihrem Engagement für Kinder in aller Welt werden die Mädchen und Jungen aus dem Bistum Augsburg am Dreikönigstag auch dem Bundespräsidenten berichten.
Rund 1,36 Milliarden Euro seit dem Aktionsstart 1959
„Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie elementar es für Mädchen und Jungen weltweit ist, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden. Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der deutschlandweiten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
16.12.2024
(Aachen/Düsseldorf/kmw) - 21 Sternsinger aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Italien, Österreich und Belgien werden am Mittwoch, 15. Januar, mit ihren Sternen und Kronen ins Europaparlament einziehen. Zu Gast sind die Königinnen und Könige in Brüssel bei Sabine Verheyen, Vizepräsidentin des Europaparlaments. Der Empfang im Parlamentsgebäude beginnt um 13.45 Uhr. Im Vorfeld besuchen die Sternsinger aus sechs Nationen um 9.30 Uhr das Sekretariat der COMECE (Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft).
Die Vertretung der deutschen Sternsinger übernehmen Rebecca (10), Zoe (10), Finn (10) und Max (11) aus der Pfarrei St. Katharina in Aachen-Forst (Bistum Aachen). Bereits zum 17. Mal seit 2008 tragen die Königinnen und Könige ihren Segen ins Europaparlament. Sabine Verheyen empfängt in ihrer Funktion als EU-Vizepräsidentin zum ersten Mal Sternsinger in Brüssel.
Passend zum deutschen Aktionsthema „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ werden die Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 16 Jahren ihre selbstgestalteten Botschaften für die Rechte von Kindern mit ins EU-Parlament bringen. Ein von den Sternsingern gebastelter Kinderrechte-Hocker wird im Parlamentsgebäude symbolisch einen „Platz für Kinderrechte“ einfordern und so auf die Rechte von Kindern in aller Welt aufmerksam machen.
Rund 1,36 Milliarden Euro seit dem Aktionsstart 1959
„Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie elementar es für Mädchen und Jungen weltweit ist, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden. Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der deutschlandweiten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
14.12.2024
(Berlin/bfw) - Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe warnen vor voreiligen Rückkehrforderungen gegenüber syrischen Geflüchteten in Deutschland und der EU. Die aktuelle Lage in Syrien ist noch völlig offen. Hunderttausende Syrer*innen haben in den vergangenen Jahren nicht mit gepackten Koffern gewartet, sondern sind in Deutschland ein Teil der Gesellschaft geworden. Wer Schutz und Hilfe benötigt, soll sie auch weiterhin erhalten.
Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe: „Ein Überbietungswettbewerb zwischen EU-Mitgliedsstaaten, wer nun schneller Rückführungsflüge nach Syrien startet, ist völlig fehl am Platz. Priorität müssen jetzt Bemühungen haben, die Lage in Syrien zu stabilisieren und die Fundamente für eine friedliche und demokratische Zukunft des Landes zu legen. Eine überstürzte Rückführung von Syrer*innen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern steht diesen Zielen eindeutig entgegen, sie ist deswegen nicht nur unmenschlich, sondern auch friedens- und entwicklungspolitisch falsch.“
Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland: „Die aktuelle Rückführungsdebatte ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen syrischer Herkunft, die in Deutschland Schutz gefunden haben und Teil unserer Gesellschaft geworden sind. Nicht zuletzt mit guter Migrationsberatung haben sich viele Syrerinnen und Syrer bei uns eine neue Existenz aufgebaut, beispielsweise als Ärztinnen, Apotheker oder Handwerker. Angesichts der im Moment noch völlig ungeklärten Lage in Syrien führt die unsägliche Debatte über eine schnelle Rückkehr nur zu einer Verunsicherung der Menschen, die gerade wieder ein Bein auf den Boden bekommen haben.“
Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe: „Mit dem Ende des Assad-Regimes endet nicht über Nacht die humanitäre Krise in Syrien. Bevor wir über sichere, geordnete und freiwillige Rückkehr sprechen, müssen die Voraussetzungen dafür vor Ort geschaffen werden. Die Machtverhältnisse in Syrien sind nicht geklärt. 16 Millionen Menschen sind dort weiterhin auf Hilfe angewiesen. Bei den ins Ausland geflüchteten Syrer*innen sollten wir unser Augenmerk primär auf die Türkei und Libanon legen. Ihre Lage ist besonders prekär. Sie haben mit Anfeindungen, Ausgrenzungen und den Folgen der schweren Erdbeben zu kämpfen. Für sie gilt es, nachhaltige Lösungen zu finden, anstatt überstürzt in Deutschland lebende Syrer*innen in ihre fragile Heimat zurückzuschicken.“
10.12.2024
(Köln/hr/kdfb) – Zum heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte betont der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) mit Nachdruck das Recht jedes Menschen auf Würde, Freiheit und Gleichberechtigung. Der KDFB fordert konkrete Maßnahmen, um die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit zu stärken und Gewalt und Diskriminierung zu bekämpfen.
„Menschenrechte stehen uneingeschränkt allen Menschen zu, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status“, erklärt Annette Fischer, Vizepräsidentin des KDFB. „Frauenrechte sind unverhandelbare Menschenrechte. Doch in vielen Teilen der Welt erleben Frauen und Mädchen täglich die systematische Verletzung ihrer Rechte.“
Frauen und Mädchen sind weltweit nach wie vor massiven Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Von körperlicher und seelischer Gewalt über Bildungsausgrenzung bis hin zu Menschenhandel und sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten. Auch in Deutschland steigen die Zahlen von Gewalt gegen Frauen. Deshalb fordert der KDFB die Verabschiedung eines bundesweit geltenden Gewalthilfegesetzes noch in dieser Legislaturperiode. „Die Politik muss jetzt handeln,“ betont Fischer. „Das Recht jeder Frau auf körperliche Unversehrtheit muss gewährleistet werden. Die Wahrung der Menschenrechte ist ein Auftrag an alle Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Kirche.“
Die Stärkung von Frauenrechten ist eine unverzichtbare Voraussetzung für nachhaltigen und gerechten Frieden. „Wo Frauenrechte missachtet werden, gibt es keine stabile Gesellschaft“, so Fischer. Im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe Frau.Macht.Frieden. unterstreicht der KDFB in Gesprächen mit Expertinnen aus dem Globalen Süden die zentrale Rolle von Frauen in Friedensprozessen. Drei Termine thematisieren dabei besonders herausfordernde Kontexte:
Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme an den Veranstaltungen eingeladen. Weitere Informationen stehen hier zur Verfügung.
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
6.12.2024
(Berlin/gg) - Ein besonderer Tag im Deutschen Bundestag und für den Verein Global Goals Berlin: Am 4. Dezember wurde das Global Goals Klavier Nr. 16 im Deutschen Bundestag präsentiert. Es ist dem UN-Nachhaltigkeitsziel „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ (Sustainable Development Goal 16) gewidmet.
Das Klavier ist eines von 17 Global Goals Klavieren, die an verschiedenen Orten in Berlin dauerhaft aufgestellt wurden. Sie sollen die Bedeutung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung an thematisch passenden Standorten sichtbar und erlebbar machen.
6.12.2024
(Berlin/ots) - Mit zwei zentralen Erwartungen schaltet sich die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in den Bundestagswahlkampf 2025 ein. Einerseits steht die schnelle und dringend notwendige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der inhabergeführten Apotheken im Fokus. Andererseits geht es um die erweiterte Nutzung der Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker, um das Gesundheitssystem für die Zukunft resilient aufzustellen. Angesichts eines seit Jahren anhaltenden, beispiellosen Rückgangs der Apothekenzahl und immenser Herausforderungen in einer alternden Gesellschaft müsse die Stabilisierung der Apotheken vor Ort im Sinne einer sicheren Gesundheitsversorgung der Menschen unbedingt eine gesundheitspolitische Priorität der neuen Bundesregierung sein. Mit den veröffentlichten "Kernpositionen der ABDA zur Bundestagswahl 2025", einem fünfseitigen Positionspapier, wenden sich die in der ABDA zusammengeschlossenen Apothekerkammern und Apothekerverbände in den kommenden Wochen an die für den Bundestag kandidierenden Politikerinnen und Politiker, um akute Probleme klar zu benennen und patientenfreundliche Lösungen dafür anzubieten.
1.12.2024
(Berlin/egg) - Mit einem starken Appell für eine gerechtere und nachhaltigere Welt ging heute die Jugendveranstaltung „EINE WELT – Jung. Global. Deine Zukunft!“ erfolgreich zu Ende. Rund 200 engagierte junge Menschen aus ganz Deutschland trafen sich vom 29. November bis 1. Dezember 2024 im Vienna House Andel’s Berlin, um gemeinsam Visionen für die Zukunft zu entwickeln, sich auszutauschen und konkrete Maßnahmen für globale Herausforderungen zu erarbeiten. Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Teilnehmenden: „Die Leidenschaft und Kreativität der jungen Menschen hat mich beeindruckt. Sie haben gezeigt, dass sie nicht nur innovative Ideen haben, sondern auch den Mut und die Fähigkeiten, diese Ideen in die Tat umzusetzen. Das kann Ermutigung für uns alle sein, jung und alt, denn die Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Zukunft ist unsere gemeinsame Aufgabe.“
6.12.2024
(Köln/kdfb) – Mit Blick auf die heutige Bundestagsdebatte zur Reform des Schwangerschaftsabbruchs mahnt der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB), neben dem Recht der schwangeren Frau, vor allem auf Selbstbestimmung, auch das Recht auf Leben eines jeden Menschen, auch des ungeborenen Lebens, in der Diskussion zu beachten.
Der vorgelegte überfraktionelle Gesetzentwurf nimmt den Schutz des ungeborenen Lebens gegenüber der bisherigen Regelung deutlich zurück. Die damit einhergehende Neubewertung der grundrechtlichen Stellung des ungeborenen Lebens bleibt unreflektiert und wird nicht weiter ausgeführt. Diese Abkehr vom verfassungsrechtlich verankerten Grundsatz, dass jedem menschlichen Leben, unabhängig vom Entwicklungsstadium, Menschenwürde immer zuteilwird, stellt für den KDFB eine schwierige Entwicklung dar, die auch für andere ethische und gesellschaftliche Debatten negative Auswirkungen haben kann.
Der KDFB bekräftigt seine Haltung der „doppelten Anwaltschaft“: Der Schutz des ungeborenen Lebens und das Selbstbestimmungsrecht der Frau dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die bestehende Verbindung aus Fristen- und Beratungsregelungen ist not-wendig, um das verfassungsrechtliche Gleichgewicht zwischen diesen beiden Interessen zu wahren. Eine einfache Abschaffung des § 218 StGB würde dieses Gleichgewicht gefährden.
Wir begrüßen die im Entwurf enthaltene Beibehaltung der Beratungspflicht, doch diese muss nicht nur informierend, sondern auch unterstützend sein, ohne jedoch die Entscheidung der Frau zu bevormunden. Zusätzlich fordert der Frauenbund, dass der Zugang zu Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, sichergestellt wird. Es gibt nach wie vor Lücken in der Versorgungslage, die dringend geschlossen werden müssen, damit Frauen diese Leistung im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen können.
Die neue politische Situation im Zusammenhang der vorgezogenen Bundestagswahlen hat Debatten unter höchstem Zeitdruck zur Folge. Der KDFB hält es für unangemessen, das Schwangerschaftsabbruchsrecht unter solchen Umständen einer verfassungsrechtlichen Neubewertung zu unterziehen. Es ist entscheidend, dass den Parlamentariern ausreichend Zeit eingeräumt wird, sich mit diesem komplexen Thema auseinanderzusetzen. Die grundlegenden verfassungsrechtlichen und völkerrechtlichen Fragestellungen erfordern eine sorgfältige und fundierte Diskussion im regulären parlamentarischen Verfahren. Vorschnelle Gesetzesänderungen in diesem sensiblen Bereich sind daher nicht akzeptabel.
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
Vom Tobias Blum/Bistum Mainz
30.11.2024
(Mainz/Trier/tb/bm) – Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich am 28. November zu einem Gespräch mit den katholischen Bischöfen in Rheinland-Pfalz getroffen. „Der Austausch mit den katholischen Bischöfen in Rheinland-Pfalz hat unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre vertieft. Das Gespräch und die Diskussion mit den Bischöfen sind für die gesamte Landesregierung wertvoll für die Gestaltung unserer Politik; sei es in Fragen von Flucht und Migration, der Bildung und Gesundheit, oder der Gestaltung und Entwicklung unserer Dörfer und Innenstädte – sprich des gesellschaftlichen Zusammenhalts insgesamt. Die Bischöfe sind unverzichtbare Partner, wenn es darum geht, die Menschen im Land in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Gemeinsam können wir in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Demokratie und sozialem Zusammenhalt viel bewegen“, sagten Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Integrationsstaatssekretär Janosch Littig anlässlich der gemeinsamen Ministerratssitzung mit den (Erz-) Bischöfen in Rheinland-Pfalz.
Menschen auf der Flucht haben oft schwere Gewalt erlebt. Um diese Erlebnisse zu verarbeiten, gibt es in Mayen ein Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge, das sich in Trägerschaft der Caritas befindet.
25.11.2024
(Mayen/bt) - Im Rahmen der Aktionswoche „Einsatz zeigen. Wert schätzen.“ der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände und der rheinland-pfälzischen Landesregierung hat Integrationsministerin Katharina Binz gemeinsam mit Christoph Wutz, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Trier e.V. als Vertreter der LIGA, das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) in Mayen besucht.
„Die Arbeit der Fachkräfte im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Mayen ist von unschätzbarem Wert. Sie helfen tagtäglich Geflüchteten dabei, traumatische Erfahrungen, die sie in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht gemacht haben, zu verarbeiten und in unserer Gesellschaft anzukommen. Ihre Arbeit ist anspruchsvoll, erfordert viel Fachwissen und Empathie – und sie ist unverzichtbar dafür, den geflüchteten Menschen Perspektiven zu ermöglichen. Daher danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge für diese wertvolle Arbeit“, betonte Integrationsministerin Binz.
29.11.2024
(Berlin/hw) - Kürzungen öffentlicher Mittel bedrohen an immer mehr Orten die erfolgreiche HIV- und Aids-Prävention in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen und Berlin sind drastische Einschnitte angekündigt. Auch in anderen Bundesländern sowie in vielen Kommunen gehen die Mittel faktisch stark zurück, weil steigende Lohnkosten und Inflation erneut nicht ausgeglichen werden. In Sachsen und Thüringen besteht für Aidshilfen durch die politische Übergangssituation eine völlige Ungewissheit bezüglich des kommenden Jahres.
Kürzungen werden teuer
"Wer bei der Prävention spart, wird Neuinfektionen ernten. Eine Ausdünnung von Testangeboten wird wieder zu mehr vermeidbaren Aids-Erkrankungen führen. Die Kürzungen bedrohen die Erfolge der letzten Jahre und werden am Ende teuer werden", sagt Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe.
In Nordrhein-Westfalen sind im Aidshilfe-Bereich Kürzungen von 1,5 Millionen Euro geplant, das ist mehr als ein Drittel der bisherigen Mittel. Bedroht ist zum Beispiel Aufklärungsarbeit für Jugendliche. Geplante Kürzungen in Berlin betreffen auch Aidshilfe- und Drogenhilfe-Organisationen. Auch Hilfsangebote für diskriminierte Minderheiten wie queere Menschen sind von den Einsparungen bedroht, queere Jugendzentren müssten schließen - was fatale Folgen für die Prävention haben würde. Von den Kürzungen des Berliner Senats wären auch die Clearingstelle für Menschen ohne Krankenversicherung oder die gesundheitliche Versorgung Obdachloser betroffen. In Hessen steht ein preisgekröntes Hilfs- und Präventionsprojekt für queere Geflüchtete vor dem Aus - eine äußerst verletzliche Gruppe.
Sparen bei den Schwächsten
DAH-Vorstand Sylvia Urban: "Wir sind schockiert, dass Sparmaßnahmen auch die ohnehin unzureichenden Angebote für die Schwächsten und für marginalisierte Menschen treffen sollen. Das ist ein Offenbarungseid der Sozial- und Gesundheitspolitik."
Bereits seit Jahren steigt die Zahl der Todesfälle und der HIV-Infektionen bei intravenös Drogen konsumierenden Menschen, die Präventionsbudgets sinken. Junge queere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Suizid und für Abhängigkeitserkrankungen, doch Angebote für sie werden weiter ausgedünnt. Und die Bundesregierung ist die im Koalitionsvertrag versprochene Lösung zur gesundheitlichen Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung und Aufenthaltspapiere schuldig geblieben.
Zugleich ist es jedoch in den letzten Jahren gelungen, die Zahl der HIV-Infektionen bei schwulen Männern zu senken. Durch verbesserte Testangebote ist die Zahl der frühen HIV-Diagnosen gestiegen, Aids-Erkrankungen sind damit vermieden worden.
"Aidshilfe-Organisationen haben ihren Job in den letzten Jahren unter immer schwierigeren Bedingungen hervorragend erledigt. Wenn Regierungen jetzt in diesem Feld sparen, zerstören sie die Erfolge, für die wir lange gemeinsam gekämpft haben, und die Strukturen, die diese Fortschritte möglich machen", betont DAH-Vorstand Sylvia Urban.
Lippenbekenntnisse zum Welt-Aids-Tag genügen nicht
Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Auch Beratungs- und Selbsthilfeangebote sind von den Kürzungen bedroht.
"Die Kürzungen werden auch Menschen schaden, die mit HIV leben. Lippenbekenntnisse zum Welt-Aids-Tag werden fehlende Unterstützung nicht ausgleichen", sagt Urban.
Leben mit HIV heute
Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Unter Therapie ist HIV auch nicht mehr übertragbar. Im Alltag müssen HIV-positive Menschen aber noch immer mit Diskriminierung und Berührungsängsten rechnen - von Schuldzuweisungen bis hin zum Jobverlust.
Bei der Studie positive stimmen 2.0 erklärten 90 Prozent der Befragten, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. 95 Prozent jedoch hatte im Jahr vor der Befragung Diskriminierung erlebt, mehr als die Hälfte gab an, Vorurteile würden ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
"Stigmatisierung und Diskriminierung machen krank. Die wichtigste Botschaft zum Welt-Aids-Tag lautet daher: Berührungsängste gegenüber Menschen mit HIV sind unnötig, Ausgrenzung und Benachteiligung inakzeptabel. Ein entspanntes Miteinander ist möglich: Im Job, in der Freizeit und auch in der Sexualität. Das sollten alle Menschen wissen und beherzigen."
Welt-Aids-Tags-Kampagne
Die deutsche Welt-Aids-Tags-Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" soll dazu anregen, sich Vorurteile bewusst zu machen und so gegen Diskriminierung wirken. Menschen mit HIV erzählen aus ihrem Leben und von ihrem Umgang mit Stigmatisierung. "Leben mit HIV. Anders als du denkst?" ist eine Gemeinschaftskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe und der Deutsche AIDS-Stiftung.
29.11.2024
(Göttingen/Berlin/gfbv) - Zum ersten Advent fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die deutsche Bundesregierung, die demokratischen Parteien sowie die großen Kirchen in Deutschland auf, ihren Einsatz für christliche Gemeinschaften und die Religionsfreiheit zu verstärken.
„Auch im Jahr 2024 hat sich die Situation der Christen vielerorts nicht verbessert. Im Gegenteil: In vielen Ländern wie Nordkorea, Indien, Pakistan, Afghanistan, Iran, Jemen, Saudi-Arabien, Eritrea, Somalia, Sudan, Libyen und Nigeria sehen sich christliche Gemeinschaften zunehmender Gewalt ausgesetzt. Insbesondere radikale Islamisten sunnitischer oder schiitischer Prägung bedrohen die Religionsfreiheit von Christen und religiösen Minderheiten wie den Yeziden, Bahá’í, Mandäern und Juden“, warnt der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.
„Ein Grund für die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten ist der Fanatismus und die Intoleranz islamistischer Regierungen, Milizen und Gruppen. Sie wollen nicht, dass Andersgläubige die Freiheit haben, ihren Glauben zu leben oder sich gar für einen anderen Glauben zu entscheiden. Im Iran wächst beispielsweise die Zahl der Menschen, die zum Christentum konvertieren. Sie werden durch das Mullah-Regime massiv verfolgt“, berichtet der Menschenrechtler.
„Auch die Lage der kurdischen Christen aus Afrin ist prekär. Etwa 1.200 von ihnen leben seit der Vertreibung aus ihrer Heimat durch die türkische Armee und islamistische Söldner im Jahr 2018 noch immer in Zelten in Geflüchtetenlagern. Sie werden die Weihnachtsgottesdienste in Baracken im Niemandsland im Nordwesten Syriens feiern. Auch dort werden sie fast täglich von der Türkei angegriffen, unter anderem mit Kampfdrohnen“, sagt der Nahostreferent.
„Im Irak geht die Zahl der Christen immer weiter zurück. Durch die Abschottung Westeuropas hat sich die Fluchtbewegung zuletzt verlangsamt, dennoch wollen viele Angehörige religiöser Minderheiten auswandern“, erklärt Sido. Schätzungen über die Zahl der noch im Irak lebenden Christinnen und Christen gehen weit auseinander und liegen zwischen 150.000 bis maximal 275.000. Vor 40 Jahren waren es noch 1,5 Millionen. Eine Volkszählung, die im November 2024 begonnen hat, könnte bald genauere Zahlen liefern.
„Christen in arabisch-islamisch geprägten Ländern blicken mit großer Hoffnung auf Deutschland. Denn die Religionsfreiheit ist ein Grund- und Menschenrecht, das in allen wichtigen internationalen Konventionen und Erklärungen sowie im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist“, erklärt der in Syrien geborene Menschenrechtler. „Der diesjährige Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Ägypten in Begleitung von Bischof Anba Damian, einem Würdenträger der koptischen Kirche, war ein positives Zeichen für die Christen in Ägypten und der gesamten arabisch-islamisch geprägten Welt. Doch bei reinen Gesten darf es nicht bleiben. Die Bundesregierung muss sich nachhaltig für die Rechte der Christen weltweit einsetzen“, fordert Sido.
19.11.2024
(Neuss/kb) -
Am Donnerstag, den 16. Januar 2025, lädt das Augustinus Forum in Neuss zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Ein radikaler Richtungswechsel – Die USA nach der Wahl Donald Trumps“ ein.
Im Fokus stehen die politischen und wirtschaftlichen Folgen von Donald Trumps erneuter Präsidentschaft – für die USA, Europa und die globale Ordnung. Welche Herausforderungen kommen auf eine
gespaltene Gesellschaft, auf Europa und auf die deutsche Wirtschaft zu?
Der US-Amerikaner Dr. Andrew Denison (Politikwissenschaftler), Prof. Dr. Christoph Heusgen (Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz) und Christine Schack (Managerin 3M Central Europe )führen
ein von Hanni Hüsch (ehem. ARD-Studio Washington) moderiertes Gespräch, auch gibt es Gelegenheit für Fragen aus dem Publikum. Zum Abschluss gibt Dr. Michael Schlagheck einen Ausblick, bevor
die Veranstaltung gegen 21.15 Uhr in einen informellen Austausch übergeht.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Alexius/Josef Krankenhaus in Neuss. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Interessierte können sich per E-Mail
unter info@augustinus-forum.de oder postalisch anmelden. Ein Mitschnitt der
Veranstaltung wird im Anschluss online auf der Homepage der Stiftung der Neusser Augustinerinnen Cor unum (www.stiftung@cor-unum.de ) sowie in der Mediathek des Domradios verfügbar sein.
22.11.2024
(Köln/kdfb) – Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) konsequente Maßnahmen, um der zunehmenden Gewalt gegen Frauen effektiv entgegenzuwirken. „Gewalt gegen Frauen ist neben dem individuellen Schicksal ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir alle gemeinsam bekämpfen müssen“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.
Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen eine alarmierende Entwicklung: 2023 wurden in Deutschland 180.715 weibliche Opfer häuslicher Gewalt verzeichnet – ein Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erschreckend ist die Zahl der Tötungsdelikte: 938 Mädchen und Frauen wurden Opfer versuchter oder vollendeter Tötungen, darunter 360 Femizide. Das bedeutet nahezu täglich einen Femizid in Deutschland.
Der KDFB fordert die vollständige Umsetzung der Istanbul-Konvention, um Gewalt gegen Frauen wirksam zu bekämpfen. Dazu gehört der dringend notwendige Ausbau und die sichere Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen, die der steigenden Zahl an Betroffenen gerecht werden müssen. Zudem müssen Präventionsmaßnahmen verstärkt werden, etwa durch verpflichtende Schulungen zu Gewaltprävention und Geschlechtergerechtigkeit. Ein weiterer zentraler Punkt ist die konsequente Strafverfolgung. Der KDFB unterstützt den Brandbrief „Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT! Die Ampel darf ihr Versprechen nicht brechen.“, der am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen an Mitglieder des Deutschen Bundestages übergeben wird.
„Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus“, erklärt Monika Arzberger. „Es braucht eine klare gesellschaftliche Haltung gegen Gewalt an Frauen und entschlossenes politisches Handeln. Ein bundesweit geltendes Gewaltschutzgesetz, wie es im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung angekündigt wurde, muss noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden.“
Um auf das Thema aufmerksam zu machen, veröffentlichte der KDFB am 21.11.2024 den Flyer „Gewalt an Frauen stoppen – Femizide verhindern!“, der auf dem entsprechenden Beschluss der KDFB-Bundesdelegiertenversammlung 2024 basiert. Zahlreiche Frauenbundgruppen werden außerdem am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aktiv sein und mit Aktionen vor Ort Zeichen setzen.
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
22.11.2024
(Frankfurt/dwh) - Am 25. November erinnert der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen an die weltweit hohe Anzahl an Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt. Trotz Istanbul-Konvention und Fortschritten in Hessen besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf. So ist z.B. die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt allein in Rheinland-Pfalz laut Kriminalstatistik in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen und lag im Jahr 2023 bei 13.810. Ähnlich sieht es in Hessen aus. Hier wurden im Jahr 2023 12.000 Fälle häuslicher Gewalt erfasst, was einen Anstieg um 4,6% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Diakonie Hessen muss dabei feststellen, dass Schutz- und Beratungsangebote vielerorts nicht ausreichen und geschulte Fachkräfte fehlen. Der Aktionstag soll dabei den Fokus auf langfristige Investitionen, flächendeckende Schulungen und besseren Schutz für betroffene Frauen und Mädchen lenken.
Die heutige
Situation in Deutschland – Umsetzung der Istanbul-Konvention
Zum
Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fordert die Diakonie Hessen die formulierten Ziele der Istanbul-Konvention in Deutschland umzusetzen. Dies sind vor allem verbindliche Maßnahmen, um den
Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt sicherzustellen.
In Hessen werden Beratungs- und Schutzangebote für gewaltbetroffene Frauen schrittweise ausgeweitet und der Ausbau von Online-Beratungen erleichtert mittlerweile den Zugang zu einer Erstberatung.
Auch Frauenhäuser und Schutzwohnungen haben ihre Kapazitäten aufgestockt, doch der Bedarf ist noch längst nicht gedeckt. So erläutert Sophia Schreiber, Referentin für Gewaltprävention in der
Diakonie Hessen: „In Deutschland fehlen weiterhin etwa 14.000 Plätze in Frauenhäusern. Auch besteht ein akuter Mangel an speziell geschultem Personal und viele Frauen finden nur schwer geeignete
Unterkünfte für ihre persönliche Situation.“
Forderungen zur
Verbesserung des Schutzes
Carsten Tag,
Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, ergänzt: "Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fordern wir langfristige Investitionen in den Ausbau von Schutz- und Beratungsangeboten in
Hessen. Es ist wichtig, umfassendere Präventionsarbeit zu leisten, insbesondere in Schulen und im digitalen Raum. Für Polizei und Justiz gibt es bereits einige Schulungen im Umgang mit
Gewaltbetroffenen, aber flächendeckende und verpflichtende Schulungen wären effektiver. Zudem benötigen wir eine bessere Vernetzung zwischen Polizei, Justiz und Sozialdiensten, um Gewaltopfer
effektiv zu unterstützen. Eine verstärkte Sensibilisierung und Schulung von Fachkräften sind unerlässlich."
Hintergrund:
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen entstand bereits 1981, als feministische Aktivistinnen in der Dominikanischen Republik diesen Tag zum Gedenken an die Mirabal-Schwestern wählten.
Patria, Minerva und María Teresa Mirabal wurden am 25. November 1960 Opfer des brutalen Trujillo-Regimes, das ihrem unerschütterlichen Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit ein Ende setzte.
Seitdem sind sie Symbolfiguren für Mut und den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt. 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November offiziell zum Internationalen Tag zur Beseitigung
von Gewalt gegen Frauen – ein weltweites Signal, das zu internationaler Zusammenarbeit und einem Bewusstsein für dieses Thema aufruft.
Istanbul-Konvention
Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Sie enthält umfassende Verpflichtungen zur
flächendeckenden Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. In Deutschland wurde die Konvention im Februar 2018 ratifiziert, somit sind die formulierten Ziele und
Absichten geltendes Recht.
HINTERGRUND
Diakonie Hessen
–
Werk der Kirche, Mitgliederverband und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder- und Spitzenverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In den Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Kassel, dem Evangelischen Fröbelseminar, sowie den Evangelischen Freiwilligendiensten arbeiten über 300 Mitarbeitende. Dazu kommen circa 520 Freiwillige, die sich in den verschiedenen Programmen des freiwilligen Engagements einbringen.
Der Diakonie Hessen gehören 439 Mitglieder an. Insgesamt sind bei der Diakonie Hessen und ihren Mitgliedern zusammen rund 45.000 Mitarbeitende beschäftigt, die im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Dem Vorstand des Landesverbandes gehören Pfarrer Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Harald Clausen an. (Weitere Infos)
21.11.2024
(Berlin/fhk) - Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November ruft Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) zu entschlossenen politischen Maßnahmen auf, um Gewalt gegen Frauen wirksam zu bekämpfen. Einer seit Jahren zunehmenden Gewalt gegen Frauen und Mädchen steht ein lückenhaftes und chronisch unterfinanziertes Hilfesystem gegenüber. FHK appelliert deshalb an alle Parteien, das über Jahre vorbereitete Gewalthilfegesetz noch in diesem Jahr auf den Weg zu bringen.
„Gewalt gegen Frauen ist ein immenses gesellschaftliches Problem mit enormen Folgekosten: ein Problem der inneren Sicherheit“, erklärt FHK-Geschäftsführerin Sibylle Schreiber. So verzeichnet das am Dienstag veröffentlichte Bundeslagebild geschlechtsspezifische Gewalt eine kontinuierliche Zunahme von Gewalt gegen Frauen und Mädchen – und 360 Femizide allein im vergangenen Jahr.
„Nette Worte und Absichtsbekundungen am 25. November reichen nicht aus, um täglich Menschenleben zu schützen“, so Schreiber weiter.
Ob und unter welchen Bedingungen Betroffene geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt in Deutschland Schutz finden, hängt derzeit erheblich von Wohnort und Lebenssituation der Betroffenen ab. Bundesweit fehlen über 14.000 Frauenhausplätze. Täglich müssen schutzsuchende Frauen und Kinder aus Platzmangel abgewiesen werden. Mehr als jede vierte der aufgenommenen Frauen muss den eigenen Schutz anteilig oder ganz selbst finanzieren. Damit wird Deutschland seinen Verpflichtungen aus internationalen Abkommen wie der Istanbul-Konvention oder der EU- Richtline zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt nicht gerecht.
„Jede Frau, die Opfer von Gewalt wird, ist eine zu viel. Wir müssen sicherstellen, dass Frauen in Deutschland vor Gewalt geschützt sind. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt“, so Christiane Völz, Vorstandsvorsitzende von FHK. „Wir fordern die Politik daher auf, das Gewalthilfegesetz noch in diesem Jahr zu verabschieden, um die Rechte von Gewaltbetroffenen wirklich zu stärken. Die Sicherheit von Frauen und Mädchen hinter parteipolitische Interessen zurückzustellen, ist nicht entschuldbar.“
Über Frauenhauskoordinierung e.V.:
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.
Beim traditionellen Spitzengespräch hat sich Ministerpräsident Boris Rhein in der Staatskanzlei mit den Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer ausgetauscht. Das Bild zeigt Ministerpräsident Boris Rhein mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing (li.), und dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Dr. h.c. Volker Jung (re.). Bild: Hessische Staatskanzlei
16.11.2024
(Wiesbaden/ekhn) - Ministerpräsident Boris Rhein hat die bedeutsame Arbeit der Kirchen in Krisenzeiten gewürdigt. „Unsere Gesellschaft steht vor großen Unsicherheiten – sowohl innenpolitisch als auch global. Gerade in solchen Zeiten sehnen sich viele Menschen nach Zusammenhalt, Gemeinschaft und Orientierung. Die Kirchen spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie geben den Menschen Halt und Zuversicht und bieten ihnen eine Heimat im Glauben“, sagte Rhein am Donnerstag in Wiesbaden und ergänzte: „So zu handeln und das zu vermitteln ist für eine intakte Gesellschaft von enormer Bedeutung. Die Kirchen wirken da als Vorbilder und Impulsgeber.“ Die Vertreterinnen und Vertreter der Hessischen Landesregierung und die Spitzen der Evangelischen Kirchen und der Katholischen Bistümer tauschten sich bei einem Treffen in der Staatskanzlei unter anderem über Demokratieförderung, Krieg und Frieden, Migration, Flucht, Menschenrechte, Lebensschutz und Heimat aus.
17.11.2024
(Berlin/bag k+r) - Was können Kirchen und Zivilgesellschaft dem Erstarken der extremen Rechten entgegensetzen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) am 15. und 16. November in Berlin.
In ihrem Grußwort vor 70 Teilnehmenden betonte Dr. Karlies Abmeier, Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin, dass der christliche Glaube dazu aufrufe, es nicht gleichgültig hinzunehmen, wenn Rechtsextreme die Gleichheit aller Menschen in Frage stellen. Dr. Stephan Iro, Oberkirchenrat und Stellvertreter der Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und EU, warb dafür, in der Auseinandersetzung der extremen Rechten immer auch auf Hoffnung zu setzen – „Fürchtet Euch nicht“ sei dafür eine zentrale christliche Aussage. Auch Max Landero, Berliner Staatssekretär für Integration, Antidiskriminierung und Vielfalt, machte sich stark dafür, in der Kritik des Rechtsextremismus auch für positive Zukunftsvisionen zu werben und neue Bündnisse zu schließen.
Im Anschluss widmete sich eine Podiumsdiskussion mit der Journalisten Doris Akrap (taz) und zwei Vertretern aus der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus der Frage, welche Auswirkungen die Erfolge von Rechtsextremen bei den Wahlen dieses Jahres hatten. Es gäbe einen „Rechtsruck im Rechtsruck“ - sowohl Markus Klein (Brandenburg) als auch Matthias Wörsching (Berlin) berichteten von einer enormen Zunahme von Beratungsfällen und vor allem einer Zunahme von Übergriffen. Gerade unter Jugendlichen seien rechtsextreme Einstellungen immer stärker verbreitet. Doris Akrap betonte, dass sich dieser Rechtsruck bereits sich seit Jahren entwickelt habe - mit dem Startpunkt in den Jahren 2015 und 2016. Der zweite Tag begann mit einer bewegenden Andacht des griechisch-orthodoxen Bischofs Emmanuel von Christoupolis. Der Bischof warb dafür, eigene Grenzen zu überdenken und erinnerte an eine existentielle christliche Tugend: Geduld.
In seinem Vortrag zum Einstieg in den zweiten Tag analysierte der Theologe Dr. Gregor Taxacher, Privatdozent an der TU Dortmund, Endzeit- und Untergangsvorstellungen aus der extremen Rechten. Bei diesen handele es sich eben nicht um biblische Apokalyptik - die Kritik an den ungerechten menschenfeindlichen Verhältnissen - sondern um eine Verfallstheorie und Selbstermächtigung zur Herstellung alter ethnisch zugeschriebener Überlegenheit. Die sich anschließende Podiumsdiskussion mit Dr. Friederike Krippner, Leiterin der Evangelischen Akademie zu Berlin; Walter Lechner, Referent für Sozialraumorientierung in Diakonie und Kirche bei der Diakonie Deutschland, und Dr. Petra Schickert vom Kulturbüro Sachsen widmete sich der Frage, wie Kirche und Zivilgesellschaft mit der erstarkten extremen Rechten umgehen können. Dr. Petra Schickert sah auch Hoffnungsmomente trotz einer insgesamt herausfordernden Situation. Es seien neue Bündnisse entstanden, mehr Menschen engagierten sich gegen Rechtsextremismus. Die Engagierten seien allerdings oft sehr bedroht. Auch Dr. Friederike Krippner sprach von einer neuen gesellschaftlichen Situation – es würden Dinge in der Öffentlichkeit gesagt, die noch vor wenigen Jahren nicht sagbar gewesen wären. Dennoch seit nicht alles nur negativ, es müssten auch vorhandene positive Ressourcen in den Blick genommen werden – in den Kirchen, in demokratischen Prozessen. Und diese auch eingesetzt werden. Walter Lechner wies darauf hin, dass in anderen europäischen Ländern Rechtsextreme noch stärker seien, dennoch sei auch in Deutschland an manchen Orten die gesellschaftliche Mehrheit für die Demokratie verloren gegangen. Er sprach sich dafür aus, auch an diesen Orten für die Demokratie zu werben und Verständigungsorte zu schaffen, an denen Menschen auch mit unterschiedlichen Meinungen sich austauschen könnten. In diesen, so weitere Einschätzung aus dem Gespräch, müssten aber klare Regeln gesetzt werden, die Angriffe etwa auf Betroffene von Rassismus verhindern.
Zum Abschluss der Tagung konnten in Arbeitsgruppen Diskussionen vertieft und Perspektiven der Teilnehmenden aufgegriffen werden. Die Workshops widmeten sich Themen wie Diskriminierungserfahrungen der griechisch-orthodoxen Community in Deutschland, rechtsextremem Terror, Antisemitismus in Deutschland in Folge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel und Antiziganismus.
Das diesjährige Forum fand statt in Kooperation mit der Diakonie Deutschland, dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend und der Evangelischen Akademie zu Berlin.
Lena Weber (SPD) und Carolin Hostert-Hack (CDU) stoßen als junge Frauen immer mal wieder auf männliche Skepsis – in der Kommunalpolitik, aber auch in der Kirche. Sie erzählen darüber im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“.
11.11.2024
Von Luisa Maurer
(Trier/lm) - Eine junge Frau in einer kommunalpolitischen Männerrunde? Klar, das ist die Sekretärin fürs Protokoll. Genau so hat Lena Weber das erlebt – allerdings saß die junge Sozialdemokratin da als Bürgermeisterin von Hermeskeil am Konferenztisch. Upps! Auch Carolin Hostert-Hack, Fraktionsvorsitzende der CDU im Eifelkreis Bitburg-Prüm, hat männliche Skepsis erlebt. Was beide junge Frauen noch verbindet: Sie sind katholisch, ihr Glaube beeinflusst auch ihren politischen Kompass. Junge Frauen in Politik und Kirche – Luisa Maurer spricht mir ihnen darüber im Podcast „himmelwärts und erdverbunden“.
Gut ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel berät der Schweriner Landtag für die Aufnahme des Schutzes jüdischen Lebens als Staatsziel in die Landesverfassung. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigt dies als wichtiges Signal.
14.11.2024
(Schwerin/dds) - Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat die am Mittwoch (13. November 2024) erfolgte Befassung des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern für die Aufnahme des Schutzes jüdischen Lebens und Kultur als Staatsziel in die Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommerns als historischen Schritt und deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und Judenhass gewürdigt. „Gut ein Jahr nach dem Überfall der Hamas auf Israel ist es ein wichtiges Signal, dass der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern unserem Vorschlag folgt und im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands jüdisches Leben und Kultur durch einen Verfassungsauftrag schützen und fördern will“ erklärt die Leitende Geistliche der Nordkirche.
Antisemitismus bekämpfen ist christlicher Auftrag!
Kurz nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte der Bischofsrat der Nordkirche mit seinem Wort „Antisemitismus in Deutschland bekämpfen ist christlicher Auftrag!“ die Solidarität mit allen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bekundet. Darin wurde auch ausdrücklich das Bestreben der Landesregierung Schleswig-Holsteins unterstützt, den Schutz jüdischen Lebens in die Verfassung aufzunehmen, so wie es in Hamburg seit Anfang 2023 schon der Fall ist. „In diesem Wort haben wir unseren dringlichen Wunsch formuliert, dass Mecklenburg-Vorpommern diesem Bestreben folgt“, so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und betont: „Wir sind sehr dankbar, dass dieser erhört wurde und die Fraktionen von fünf demokratischen Parteien einen entsprechenden Antrag zur Änderung der Verfassung eingebracht haben.“
Neuer Artikel in der Landesverfassung
Nach Angaben der den Antrag einbringenden Fraktionen von SPD und Linke, CDU, Grüne und FDP soll es in einem neuen Artikel 18a des Landesverfassung festgeschrieben werden: „Im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands schützt und fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern das jüdische Leben und die jüdische Kultur." Zudem soll „nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut" als eindeutig verfassungswidrig benannt werden. Der Landtag hat sich heute (13. November 2024) in erster Lesung mit der Änderung des Verfassungsauftrages befasst. Die geplanten Verfassungsänderungen werden nach der heutigen Einbringung nun zunächst im Rechtsausschuss des Landtags beraten. Die einbringenden Faktionen verfügen über 65 der 79 Sitze im Landtag.
13.11.2024
(Dresden/wtg) - Die aktuelle Bundesregierung steht vor dem Aus. Sobald der Bundestag aufgelöst ist, droht die Bundesratsinitiative zur Widerspruchslösung bei der Organspende zu scheitern – ausgerechnet in dem Jahr, in dem die World Transplant Games zum ersten Mal in Deutschland stattfinden (17. bis 24. August 2025 in Dresden). Die World Transplant Games als Weltmeisterschaft für Transplantierte und TransDia Deutschland Sport als übergeordneter Transplantiertensportverein fordern den europäischen Standard der Widerspruchsregelung seit Langem.
Eberhard Schollmeyer, Zweiter Vorsitzender des TransDia Sport Deutschland e. V.: „Noch immer hat der Bundestag die Bundesratsinitiative zur Widerspruchsregelung nicht beraten. Das Grundgesetz verpflichtet aber dazu. Das Zerbrechen der Regierung ist kein Grund, die Beratung noch weiter hinauszuzögern, auch wenn viele das Vorhaben am liebsten in der Diskontinuität sehen würden.” Der Bundesrat hatte bereits im Juli beschlossen, den entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen. In ihrer Stellungnahme dazu hat die Bundesregierung erklärt, dem Abstimmungsergebnis ergebnisoffen entgegenzusehen. „Wenn der Bundesregierung das Ergebnis sowieso egal ist, ist ihr Bruch auch kein Grund, die Beratung im Bundestag auszusetzen“, so Schollmeyer.
Die Vergabe der World Transplant Games an Deutschland hatte der damalige Präsident der World Transplant Games Federation, Chris Thomas, damit begründet, dass die Lage der Organspende in Deutschland so katastrophal sei, dass die deutschen Wartepatienten auf Hilfe von außen angewiesen sind.
Gudrun Manuwald-Seemüller, Geschäftsführerin der World Transplant Games und Erste Vorsitzende von TransDia: „Diese Einschätzung wird auf traurige Weise bestätigt, wenn die Bundesratsinitiative jetzt wegen Geschäftsordnungsfragen im Sande verläuft. Im August 2025 wird die ganze Welt auf Dresden blicken. Geht Deutschland weiter seinen europaweit einmaligen Sonderweg, werden abwendbarer Tod und vermeidbares Leiden wieder für Jahre in die Verlängerung geschickt. Und die ganze Welt bekommt diese deutsche Absurdität vor Augen geführt.“
Kritik übt Manuwald-Seemüller auch an der fraktionsübergreifenden Gegenbewegung von Bundestagsabgeordneten, die die Organspende-Reform verhindern will. „Das ist wieder eine Nebelkerze. Seit vierzig Jahren wird die Widerspruchsregelung in Deutschland mit solchen Ablenkungsmanövern blockiert. Sie haben nie etwas verbessert. Im Gegenteil: In diesen 40 Jahren ist Deutschland von ganz vorn auf einen der letzten Plätze in Europa durchgereicht worden.“
Deutschland schneidet im Spender-Vergleich besonders schlecht ab
Hintergrund der Widerspruchsregelung ist die aktive Auseinandersetzung jedes Bundesbürgers mit dem Thema Organspende. Aktuell gilt in Deutschland die Zustimmungslösung. Heißt: Organe und Gewebe dürfen nur dann nach dem Tod entnommen werden, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt hat. Im Fall der angestrebten Reform bleibt die freie Entscheidung jedes Einzelnen über die Organspende weiterhin unangetastet. Jeder Bürger kann einer Organspende formlos und rechtsverbindlich widersprechen, zum Beispiel schriftlich oder durch Information seiner Angehörigen. Deutschland schneidet im weltweiten Spender-Vergleich besonders schlecht ab. 2023 warteten 8.385 Patienten auf ein Organ. Dem gegenüber standen nur 2.877 Spenderorgane von 965 verstorbenen Spendern.
Hintergrundinformation:
Die World Transplant Games sind eine internationale Sportveranstaltung für Organtransplantierte, Lebendspender und Spenderfamilien, die alle zwei Jahre stattfindet. Ziel ist es, über das Thema
Organspende zu informieren und darüber aufzuklären, dass Sport transplantierten Menschen und ihrer Gesundheit zuträglich ist. Die World Transplant Games 2025 Dresden GmbH ist eine
hundertprozentige Tochter des TransDia Sport Deutschland e.V., gegründet zur Durchführung der World Transplant Games 2025 in Dresden. Die CitySportMarketing GmbH aus Dresden ist für die
Gesamtorganisation der World Transplant Games 2025 verantwortlich und ging aus der CitySki GmbH hervor, die unter anderem erfolgreich den Skiweltcup am Elbufer organisierte. Schirmherrin der
World Transplant Games 2025 ist Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Prävention
– je mehr, desto besser?
Uni Osnabrück: Tagung zu nicht beabsichtigen Effekten in der Radikalisierungsprävention von religiös begründetem Extremismus
13.11.2024
(Osnabrück/uo) - In Zeiten multipler gesellschaftlicher Krisen kommt der Prävention von Radikalisierung eine herausragende Bedeutung zu. Nicht selten wird dabei eine unhinterfragt positive Bewertung präventiven Handelns vorgenommen. Der Leitgedanke lautet: Prävention – je früher und mehr, desto besser. Auf einer Tagung der Universität am 14. und 15. November soll dieses Thema vertieft diskutiert werden. Veranstalter ist das Institut für Islamische Theologie.
„Die Tagung stellt der Bewertung von Prävention einen kritischeren Blick entgegen, indem unter dem Begriff der Co-Radikalisierung solche Dynamiken beleuchtet werden, in denen präventives Handeln entgegen seiner Absicht Radikalisierungen verstärkt“, erklärt der Islamwissenschaftler Prof. Dr. Michael Kiefer. Aus dieser Perspektive werfen wissenschaftliche Referentinnen und Referenten aus Österreich, Frankreich und Deutschland einen Blick auf Maßnahmen der Prävention von religiös begründetem Extremismus.
Weitere Informationen: https://www.iit.uni-osnabrueck.de/fileadmin/documents/public/NEU-Plakate/Tagung_2024_-_Ph%C3%A4nomene_der_Co-Radikalisierung_-_Programm.pdf
MITTEILUNG der LANDESREKTORATEKONFERENZ
BADEN-WÜRTTEMBERG UND DER UNIVERSITÄT HOHENHEIM
Universitätsleitungen solidarisieren sich mit Studierenden-Protesten am 13.11. an verschiedenen Hochschulstandorten und am 15.11. in Stuttgart
11.11.2024
(Stuttgart/uh) - Aktuell
verhandelt das Land Baden-Württemberg seinen Haushalt und damit auch die Eckpunkte der künftigen Hochschulfinanzierung. Es geht um die Grundfinanzierung für die Jahre 2026 bis 2030. Die
Entwicklungen könnten die Universitäten zu harten Einschnitten zwingen – mit negativen Auswirkungen für die Ausbildung von Fachkräften, die Innovationsfähigkeit, den Wohlstand und die
Zukunftsfähigkeit des Landes. Die Rektorinnen und Rektoren solidarisieren sich deshalb mit den in dieser Woche stattfindenden Studierenden-Protesten. An der Universität Hohenheim demonstrieren
die Studierenden am 13. November ab 11:00 Uhr. Die zentrale Demonstration findet am 15. November ab 12:00 Uhr in der Landeshauptstadt Stuttgart statt.
Die Rektorinnen und Rektoren der neun Landesuniversitäten schlagen Alarm. Sie befürchten erheblich sinkende Mittel in den kommenden Jahren. Anlass für die Besorgnis ist die sogenannte
Hochschulfinanzierungsvereinbarung (HoFV III) für die Jahre 2026 bis 2030. Eigentlich sollen diese Landesmittel die Grundfinanzierung der Hochschulen sichern und ihnen Planungssicherheit
geben.
Die finanziellen Auswirkungen offenbarten sich jedoch erst beim Blick in die Detailregelungen, betont der Vorsitzende der Landesrektoratekonferenz Universitäten Baden-Württemberg (LRK BW)
Professor Michael Weber: „Alle Informationen über die geplante Finanzierung für die kommenden Jahre zeigen, dass die Landeshochschulen real mit erheblich sinkenden Mitteln rechnen müssen. Dies
wird nicht ohne schmerzhafte Einschnitte zu bewältigen sein.”
Bereits im Jahr 2026 wolle das Land bei den Hochschulen rund 91 Millionen Euro als sogenannte „Globale Minderausgabe” einsparen. „Das Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst setzt diese Einsparung als Nullrunde für die Universitäten um. Intern können wir dies nur durch Kürzungen im siebenstelligen Bereich umsetzen“, so Professor Weber. Auch in den Folgejahren
seien weitere Kürzungen nicht ausdrücklich ausgeschlossen.
„Vordergründig spricht die Vereinbarung zwar von einer Budgetsteigerung von 3,5 Prozent. Tatsächlich wird diese aber durch gestiegene Personalkosten, Inflation und höhere Energiekosten
aufgezehrt, so dass die Universitäten mit der geplanten Vereinbarung deutlich schlechter dastehen als mit der laufenden”, ergänzt die Stellvertretende Vorsitzende der LRK BW, Professorin Karla
Pollmann. Dies könnten die Universitätsleitungen nur durch den Rotstift ausgleichen.
Dabei sei es gerade jetzt Zeit, in Bildung und Forschung zu investieren: „Universitäten sind einer der zentralen Motoren für die Zukunftsfähigkeit des Landes Baden-Württemberg“, betont
der LRK-Vorsitzende und Präsident der Universität Ulm: „Von der Forschung in Schlüsseltechnologien über die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bis hin zur Gründung neuer Unternehmen – in all
diesen Bereichen legen Universitäten die Grundlagen, um die wirtschaftliche Dynamik des Landes zu erhalten und den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften für die notwendigen
Transformations-Prozesse zu decken.“
Professorin Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen, betont: „Auch ökonomisch macht sich jeder Euro, den das Land in seine Universitäten investiert, fünffach bezahlt.“ Dies zeige eine
aktuelle Studie der Universität München: Demnach erzielten die Universitäten Baden-Württembergs bei einem Landesnettomitteleinsatz von rund 1,6 Milliarden Euro eine Wertschöpfung von rund 7,8
Milliarden Euro.
Dazu trägt auch die Universität Hohenheim in besonderem Maße bei: Mit ihren besonderen Forschungs-Schwerpunkten sucht sie traditionell nach Lösungen für regionale und globale
Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Besondere Stärken hat sie in den Bereichen Nachhaltigkeit und Bioökonomie, Klima- und Artenschutz, Ernährungssicherung, digitale Transformation
und Zukunft der Arbeit. Studierende in Hohenheim erhalten neben ihrer fachlich versierten Ausbildung vor allem Schlüsselqualifikationen, um als Fach- und Führungskräfte neue Lösungen für neu
auftretende Herausforderungen zu finden.
„Wir freuen uns, dass die Wissenschaftsministerin kämpft und sich für die Hochschulen einsetzt“, stellt Professor Weber fest. „Umso wichtiger ist es für die gesamte Landesregierung,
die zentrale Rolle ihrer Universitäten zu nutzen, um die baden-württembergische Wissenschaft weiterhin konkurrenzfähig aufzustellen. Geschieht das nicht, steht das Erfolgsmodell Baden-Württemberg
auf dem Spiel.“
Konkret wünschen sich die Universitätsleitungen Planungssicherheit über die Gesamtdauer von HOFV III, die Dynamisierung der Grundmittel um sechs Prozent sowie den Ausgleich von Belastungen durch
höhere Energie- und Personalkosten gerade in zukunftsträchtigen Schlüsselbereichen für Forschung und Lehre.
TERMINE: Geplante Studierendenproteste
Angesichts der befürchteten Entwicklungen haben die Studierenden der Universität Stuttgart eine landesweite Kundgebung initiiert, der sich Studierendenverbände aller
Landesuniversitäten angeschlossen haben. Start der zentralen Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug zum Schlossplatz ist am
Freitag,
15. November 2024
um 12:00 im Stadtgarten an der Universität Stuttgart (Keplerstraße 7).
Studierende mehrerer Universitäten haben außerdem lokale Aktionen an ihren Universitätsstandorten angekündigt:
Mittwoch, 13. November 2024
Universität Hohenheim: 11:00 Uhr Demonstrationszug, 12.30 Uhr Infoveranstaltung vor dem Schloss
9.11.2024
(München/ots) - "Im Nahen Osten herrscht unfassbares Leid, in der Ukraine tobt ein schrecklicher Krieg, der Klimawandel ist bedrohlicher denn je und die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist weiterhin angespannt - Kinder wachsen in einer Welt auf, in der sich viele Krisen gleichzeitig überlagern und gegenseitig verstärken. Viele Jugendliche in unserem Land geben deshalb an, dass sie Angst vor der Zukunft haben. Dass nun Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehren wird, dürfte dieses Lebensgefühl der Unsicherheit und Verletzlichkeit noch verstärken. Als ich am Morgen des 6. November mit den Ergebnissen der US-Wahl aufwachte, stand ich erst mal unter Schock und dachte, das ist nun das Ereignis, was uns die nächsten Monate ausschließlich beschäftigen wird. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch noch nicht, dass die Ampelkoalition am selben Abend zerbrechen würde. Und damit höchstwahrscheinlich wichtige Vorhaben der Regierung zum Wohle der Kinder, wie zum Beispiel die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz, die Einführung einer Kindergrundsicherung und die Bekämpfung der Kinderarmut. Das darf auf keinen Fall geschehen!
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8.11.2024
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(Berlin/dsin) – Mit dem Dat-O-Mat stellt Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) eine innovative Fortbildungsplattform zur nachhaltigen Stärkung der Datenkompetenz in Deutschland vor. Sie nutzt einen interaktiven Chatbot, der unterhaltsam durch Datenthemen führt und individuelle Weiterbildungsangebote empfiehlt. Der Chatbot schlägt Nutzer:innen dabei im Gespräch maßgeschneiderte Vorschläge zur Erweiterung ihres Wissens vor. Der Dat-O-Mat wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch die Europäische Union- NextGenerationEU finanziert.
Trotz der fortlaufenden Digitalisierung der Gesellschaft klafft das Wissen über digitale Daten oft noch auseinander. Vielen fehlen etwa notwendige Fakten, um gut informierte Entscheidungen über den Umgang mit den eigenen Daten zu treffen. Hier setzt der Dat-O-Mat an: Die Plattform richtet sich an Menschen, die ihre Wissenslücken schließen, sowie kompetent über ihre Daten bestimmen möchten – sei es im privaten oder beruflichen Umfeld.
Mario Brandenburg, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, betont zum Start der Plattform: „Das BMBF unterstützt den Dat-O-Mat, weil er einen breiten Zugang zu Wissen bietet und auf individuelle Lernbedarfe zugeschnitten ist. Er zeigt, wie moderne Technologien sinnvoll in die Bildungslandschaft integriert werden können, um die Datenkompetenz in unserer Gesellschaft nachhaltig zu fördern.“
So funktioniert der Dat-O-Mat:
Der Dat-O-Mat nutzt ein Matching-System, das gezielt die Bedürfnisse der Nutzenden mit den dazu passenden Weiterbildungsangeboten verbindet. Bestehende Angebote werden dynamisch katalogisiert und Lücken in der Bildungslandschaft identifiziert. Ein Webcrawler durchsucht das Internet nach relevanten Bildungsangeboten zur Datenkompetenz. Die gefundenen Angebote werden von einer KI analysiert, die die verschiedenen Fortbildungen bewertet und katalogisiert. Der Chatbot stellt den Nutzenden mehrere Fragen, um ihre Bedürfnisse und Ziele zu erfassen. Anschließend präsentiert er maßgeschneiderte Vorschläge aus dem Fortbildungskatalog. Die Datenbank wird kontinuierlich aktualisiert, um sicherzustellen, dass neue Angebote aufgenommen und Lücken in der Bildungslandschaft geschlossen werden. Die Künstliche Intelligenz nutzt dabei Large Language Models (LLM), die Bildungsangebote analysieren und für die Einbindung in den Dat-O-Mat verarbeiten.
„In einer Zeit, in der Digitalisierung und KI das Leben von Bürger:innen und Unternehmen tiefgreifend verändern, ist der verantwortungsvolle Umgang mit Daten wichtiger denn je. Der Dat-O-Mat bietet die passenden Bildungsangebote für digitale Sicherheitsthemen - und das angepasst für das Vorwissen der Nutzenden. Diese neutrale Plattform setzt damit neue Maßstäbe in der digitalen Bildung”, erklärt DsiN-Geschäftsführer Joachim Schulte. Das Projekt wird von Deutschland sicher im Netz e.V. umgesetzt und durch den Aufbaufonds der Europäischen Union „NextGenerationEU” finanziert. Die Plattform wird im Transfer-Hub Datenkompetenzen vom Fördermittelgeber BMBF eingegliedert.
Die Projektleiterin Elisabeth Wisniewski hob dazu hervor: „Unsere Mission ist es, Menschen in die Lage zu versetzen, selbstbewusste Entscheidungen über ihre Daten zu treffen, unabhängig von ihrem Vorwissen. Der Dat-O-Mat wird sie dabei unterstützen, ein für sie passendes Bildungsangebot zu finden, das sie im Umgang mit Daten schult.“ Weitere Informationen und den direkten Zugang zum Dat-O-Mat finden Sie unter www.dat-o-mat.de. Der DsiN-Geschäftsführer Joachim Schulte und die Projektleiterin Elisabeth Wisniewski stehen gern für Rückfragen zur Verfügung.
Über
Deutschland sicher im Netz e.V.
Der gemeinnützige Verein DsiN wurde 2006 im Rahmen des 1. Nationalen IT-Gipfels (heute: DigitalGipfel) der Bundesregierung gegründet. Als Ansprechpartner für Verbraucher:innen und kleinere
Unternehmen befähigt der Verein durch konkrete Hilfestellungen zum sicheren Umgang mit digitalen Diensten. DsiN ist Partner von Vereinen sowie auch der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unter
Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat. www.sicher-im-netz.de
8.11.2024
(Karlsruhe/ekiba) - „Gute Politik und die demokratische Kultur lebt von einem klaren Blick und dem hoffnungssturen Einsatz für Menschlichkeit“, sagt Heike Springhart nach dem Bruch der Ampelkoalition am Mittwochabend in Berlin.
Zugleich mahnt die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden an: „Es braucht von allen, die für dieses Land Verantwortung haben, den gemeinsamen Gestaltungswillen und den Mut zum
Kompromiss. Es braucht den Geist von Kraft, Liebe und Besonnenheit – und jetzt die Bereitschaft, über politische Lager hinweg Brücken zu bauen.“
Aber nicht nur die jüngsten Entwicklungen in der Bundespolitik, auch das Wahlergebnis in den USA erfordere mehr denn je den Mut zum Kompromiss und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit über politische Lager hinweg. „Jeder Mensch ist Gottes geliebtes Kind. Egal welche Hautfarbe oder welcher Herkunft, unabhängig davon, wen und wie wir lieben und worauf wir hoffen. Im anderen Menschen begegnet mir das Angesicht Christi und jede und jeder hat unverlierbare Würde“, betont Heike Springhart. Daran müsse sich alle Politik und das demokratische Miteinander messen lassen.
Die Landesbischöfin ruft dazu auf: „Schreib die Welt nicht ab – schreib sie um. Nie war das Motto von Brot für die Welt drängender als heute im Berliner und globalen Nebel. Nie brauchten wir dringender die Brücken zu allen, die guten Willens und unausrottbarer Hoffnung sind – in unserem Land und über den Atlantik hinweg.“
Brot für die Welt bei COP29 in Baku vor Ort / Faires und bedarfsorientiertes Klimafinanzziel nach 2025 für die gerechte Unterstützung der ärmsten Bevölkerungsgruppen nötig
7.11.2024
(Berlin/bfw) - Anlässlich der kommenden Klimakonferenz COP29 in Baku appelliert Brot für die Welt an die internationale Staatengemeinschaft, ein ambitioniertes und gerechtes Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 zu beschließen. Dieses Ziel müsse nicht nur die dringend notwendigen Mittel für Klimaschutz und Anpassung beinhalten, sondern auch - als dritte Säule der Klimafinanzierung - Hilfen für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste umfassen.
Brot für die Welt erwartet, dass sich das neue globale Klimafinanzierungsziel an den tatsächlichen Bedarfen der Länder des Globalen Südens orientiert, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Schwächsten im Umgang mit der Klimakrise zu unterstützen. Die aktuelle Praxis, Klimafinanzierung überwiegend über Kredite zu leisten, steht den Interessen der ärmsten Staaten entgegen. Stattdessen sollten Zuschüsse Vorrang haben. Nur dann kann sichergestellt werden, dass betroffene Länder ausreichend unterstützt werden.
„Kredite erhöhen die ohnehin großen Schuldenberge und behindern die wirtschaftliche Entwicklung der ärmsten Staaten. Jene Länder, die am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, können sich Kredite schlichtweg nicht leisten“, erklärt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. „Damit sie dem Teufelskreis aus Armut und Verschuldung entkommen können, müssen die Verursacher der Klimakrise, allen voran die Industrieländer, ihre Verantwortung annehmen. Sie müssen ein System schaffen, das die ärmsten Länder stärkt und nicht weiter schwächt.“ Das Verursacherprinzip müsse konsequent umgesetzt werden. „Neue Finanzquellen wie eine CO2-Steuer oder eine Superreichensteuer könnten zur Finanzierung erschlossen werden. Es geht um politischen Willen und die Erkenntnis, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung ist, die wir nur gemeinsam und fair schultern können.“
Darüber hinaus fordern die ärmsten und verletzlichsten Staaten, die Klimaschäden in das neue Klimafinanzziel einzubeziehen. Bei den Verhandlungen um den Pariser Klimavertrag 2015 haben die Industriestaaten verhindert, dass sie für Klimaschäden aufkommen müssen, daher sind nur Mittel für Klimaschutz und Anpassung Teil des Klimafinanzziels nach 2025. Eine Selbstverpflichtung haben die Industriestaaten bislang abgelehnt.
„Die Folgen des Klimawandels treffen vor allem die Menschen besonders hart, die am wenigsten zu ihm beigetragen haben. Finanzielle Hilfen für die Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verluste sind für die Betroffenen essenziell“, sagt Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt. „Die Verursacher der Klimakrise haben ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten. Neun Jahre nach dem Abschluss des Pariser Klimavertrags können sie sich nicht weiter damit rausreden, dass sie formal nicht für Bewältigung von Klimaschäden geradestehen müssten. Die Emissionen sind seitdem weiter gestiegen, ebenso die globale Durchschnittstemperatur“, sagt Minninger.
Es sei ungerecht, dass die ärmsten Regionen der Welt mit klimabedingten Schäden und Verlusten alleingelassen werden. Dieser Fehler müsse in Baku korrigiert werden. „Die Industrieländer selbst sollten ein Interesse daran haben, Menschen zu unterstützen, nach einer Naturkatastrophe ihre Heimat wieder aufzubauen oder bei schleichenden Klimaveränderungen notfalls umzusiedeln. Es geht auch darum, diese Regionen zu stabilisieren, denn die Klimakrise ist ein zentraler Treiber von Kriegen und Konflikten. Sonst läuft die Welt Gefahr, im Chaos der Klimakrise zu versinken.“
Hintergrund:
Im Pariser Klimavertrag von 2015 wurde vereinbart, dass die Industriestaaten den Entwicklungsländern ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassung bereitstellen und für die Zeit nach 2025 ein neues und höheres Klimafinanzziel vereinbart werden muss. Dieses „New Collective Quantified Goal“, kurz NCQG, wird in Baku verhandelt.
6.11.2024
(Darmstadt/ekhn) - „Nach der Berichterstattung der letzten Wochen war dieser Wahlausgang zu befürchten. Trump ist es offenbar gelungen, unabhängig vom Urteil über seine Person Zustimmung für eine national orientierte Politik zu gewinnen. Erschreckend ist, dass ihm dies mit falschen Behauptungen sowie diskriminierenden und extremen Äußerungen gelungen ist. Es bleibt zu hoffen, dass er im Amt die demokratischen Grundprinzipien aufrechterhält und dass diese umgekehrt ihn in die Verantwortung nehmen für die in der amerikanischen Verfassung verankerten Menschenrechte. Europa ist gefragt, gemeinsam klar und unmissverständlich für eine an der Menschenwürde und den Menschenrechten Politik einzustehen. In der Orientierung an den Menschenrechten und der Menschenwürde, die auch im christlichen Menschenbild verankert ist, wissen wir uns unserer amerikanischen Partnerkirche, der United Church of Christ (UCC) verbunden, die sich immer wieder gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus stellt.“
Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ekhn.de/ueber-uns.
6.11.2024
(Berlin//sb) - Am 22. November 2024 verleihen die Verbände der Kita- und Schulfördervereine und die Stiftung Bildung zum 11. Mal gemeinsam den Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und hat in diesem Jahr das Thema „Demokratie gestalten - Frieden und Freiheit l(i)eben”. Die Förderpreisverleihung findet in Berlin statt. Elke Büdenbender wird ein Grußwort halten.
„Wenn junge Menschen bereits ab dem Kitaalteer mitentscheiden können und in demokratische Prozesse einbezogen werden, erfahren sie Demokratie und erleben Selbstwirksamkeit. Kita- und Schulfördervereine leisten dafür einen wichtigen und entscheidenen Beitrag, deswegen ehren wir ihr Engagement“, so Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung.
Die Förderpreisverleihung
Die Preisverleihung findet am 22. November im Stiftungsforum am Brandenburger Tor statt, der Einlass beginnt um 15:30 Uhr. Moderatorin ist Ninia LaGrande. Teilnehmen werden neben Elke Büdenbender mehr als 100 Kindern und Jugendliche und 300 Gäst*innen aus ganz Deutschland.
22.10.2024
(Leipzig/ots) - Bereits Anfang des Jahres berichtete Reporter Thomas Kaspar für MDR „exactly“ über Menschen, die den Weg raus aus der Drogensucht geschafft haben, darunter auch Maxim aus Halle. Um zu erfahren, wie es dem jungen Mann ergangen ist, hat er ihn für ein weiteres Jahr bei seinem Versuch wieder auf die Beine zu kommen, begleitet. In dieser 30-minütigen Fortsetzung von Maxims Geschichte hinterfragt der Reporter den Sozialstaat und sucht eine Antwort darauf, warum Maxim keine staatliche Hilfe weiterbringt. Die neue Folge ist ab sofort in der ARD-Mediathek und ab 17 Uhr auf YouTube bei „MDR Investigativ“ sowie am 23. Oktober um 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen.
Im kommenden Jahr feiert der gesetzliche Mindestlohn sein zehnjähriges Bestehen. Inzwischen ist er weithin akzeptiert. Seine Höhe bietet jedoch regelmäßig Anlass zu Diskussionen. Die Umsetzung einer EU-Richtlinie könnte Abhilfe schaffen. Doch bislang zeigt die Bundesregierung kein Interesse an einer fristgerechten Reform. KOLPING sieht dringenden Handlungsbedarf.
24.10.2024
(Köln/ko) - KOLPING fordert die Bundesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode eine Reform des Mindestlohngesetzes anzustoßen, die auf Basis der aktuellen EU-Richtlinie einen ausgewogenen Kriterienkatalog zur jährlichen Anpassung der gesetzlichen Lohnuntergrenze definiert. Preissteigerungen müssen neben der Lohnentwicklung genauso Berücksichtigung finden wie auch die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität. Beachtung finden sollte auch die Armutsfestigkeit von Löhnen mit Blick auf den Ruhestand. Die Richtlinie sieht eine Umsetzung in nationales Recht bis zum 15. November 2024 vor.
Mit seinem starren Blick auf die Entwicklung der Tariflöhne wird das deutsche Mindestlohngesetz einem ausgewogenen Bewertungsansatz nicht gerecht. Inzwischen verfügt Deutschland zwar über ein höheres Mindestlohnniveau. Dies geht allerdings im Wesentlichen auf eine Entscheidung des Bundestages vom Sommer 2022 zurück. Damals wurde eine außerordentliche und deutliche Anhebung auf 12 Euro beschlossen, um sich der international anerkannten Schwelle zur Vermeidung von Armutsgefährdung anzunähern. Ordnungspolitisch hatte dies eine Umgehung der Mindestlohnkommission zur Folge.
Ohne eine Reform des Mindestlohngesetzes besteht die Gefahr, dass die Höhe der gesetzlichen Lohnuntergrenze regelmäßig zum Gegenstand von Wahlkämpfen und damit zum Spielball der Politik wird. Dies widerspricht der Idee einer stabilen Mindestlohnentwicklung, die im Einvernehmen zwischen den Sozialpartnern und frei von politischen Eingriffen gesteuert wird. Faktisch ist die Mindestlohnkommission auf Basis des aktuellen Gesetzes kaum noch arbeitsfähig, wie die Uneinigkeit von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften bei der letzten Mindestlohnerhöhung verdeutlicht hat. So wurde die Erhöhung auf 12,41 Euro entgegen dem Votum der Vertreter*innen auf Arbeitnehmerseite durchgesetzt – eine Vorgehensweise, die dem Verständnis von konsensorientierter Sozialpartnerschaft gänzlich widerspricht.
Eine Reform des Mindestlohngesetzes kann die Basis dafür schaffen, ein dauerhaft armutsfestes Mindestlohnniveau zu erreichen. Es kann der Mindestlohnkommission darüber hinaus den nötigen Spielraum eröffnen, um die jährlichen Erhöhungen des Mindestlohns wieder in gutem Einvernehmen zu beschließen. Eine Reform könnte auch zum Ziel haben, die Besetzung der Kommission neben Vertreter*innen aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft um Expert*innen aus Sozialverbänden zu erweitern.
Das Kolpingwerk Deutschland ist ein generationsübergreifender katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, davon etwa 34.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. In seinen Einrichtungen und Unternehmen sind rund 10.000 Mitarbeitende beschäftigt. Das Kolpingwerk ist Teil von Kolping International und von Kolping Europa.
17.10.2024
(Stuttgart/swr) - Ab 7.11. sind die Filme der 24. Staffel der Reihe "Junger Dokumentarfilm" im SWR sowie in der ARD Mediathek zu sehen. Bis zum 22.11. strahlt der SWR Filme von Diplomand:innen und Absolvent:innen der Filmakademie Baden-Württemberg aus. Die Filme entstehen in inhaltlicher Zusammenarbeit mit der Redaktion Dokumentarfilm des SWR und werden finanziell gefördert vom SWR und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg. Die jungen Protagonist:innen der diesjährigen Staffel sehen sich - jede/r auf seine/ihre Art - mit völlig unterschiedlichen Krisen konfrontiert. Ob Klimawandel, sinnentleerte Glücksverheißungen oder die eigene Gesundheit, sie suchen und finden Wege aus der Krise oder verlieren sich in ihr. Alle Filme ab Ausstrahlung auch in der ARD Mediathek.
21.10.2024
(Berlin/bfw) - Aktuell engagieren sich etwa 900 Fachkräfte im Entwicklungsdienst sowie im Zivilen Friedensdienst (ZFD) in über 80 Ländern weltweit. Mit ihren Partnerorganisationen bekämpfen sie den Klimawandel und den Hunger weltweit, stärken Menschenrechte und fördern Frieden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas würdigte in einem an die Gäste übermittelten Grußwort das Engagement der Fachkräfte anlässlich des diesjährigen Danktages: „Unsere Gesellschaft braucht ihre Erfahrungen. Ihre Geschichten tragen dazu bei, das Verständnis für globale Zusammenhänge zu vertiefen. Danke für ihr Engagement, ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit und ihre Menschlichkeit.“
Unter dem Motto „Die Welt im Gepäck“ fand am 18. Oktober in Berlin bereits zum fünften Mal der Dank-Tag für die zurückgekehrten Fachkräfte statt. Robert Mehr, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD), betont: „Mehr denn je ist es erforderlich, dass sich Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen begegnen, um gemeinsam Herausforderungen zu lösen, die uns alle betreffen. Klimakrise und zivile Konfliktbearbeitung gehen uns alle an. Fachkräfte im Entwicklungsdienst leisten hierbei einen wichtigen Beitrag."
Während des Dank-Tages gewährten Rückkehrende Einblicke in ihre Arbeit, sprachen über die Vernetzung mit der lokalen Zivilgesellschaft und ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in Kenia und Indonesien. In der abschließenden Diskussion wurden die aktuellen globalen Herausforderungen thematisiert – etwa die Rolle des Entwicklungsdienstes für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele. Die Teilnehmenden machten deutlich, dass staatliche und nichtstaatliche Akteure mehr Unterstützung benötigen. Letztlich ginge es darum, ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen, bei gleichzeitiger Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hier könnte ein Internationaler Klimadienst als Ergänzung zum Entwicklungs- oder Friedensdienst einen wichtigen Beitrag leisten.
Der Dank-Tag für zurückgekehrte Fachkräfte wird alle zwei Jahre von der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) und der Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD) veranstaltet, um die Rückkehrer aus dem Entwicklungsdienst und ZFD sowie ihre Familien zu würdigen.
18.10.2024
(Köln/kdfb) – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) spricht sich entschieden für den Erhalt der aktuell geltenden Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch im Strafgesetzbuch sowie für die Beibehaltung der Beratungspflicht im Schwangerschaftskonflikt aus.
KDFB-Präsidentin Anja Karliczek betont: „Die Pflichtberatung gewährleistet, dass jede Frau – unabhängig von ihrer Herkunft, sozialen Lage oder ihren persönlichen Lebensumständen – in einem geschützten Raum, frei von Druck und Erwartungen, zu einer informierten und selbstbestimmten Entscheidung gelangen kann.“
Heute hat ein Bündnis verschiedener Frauenverbände einen eigenen Vorschlag für eine Neuregulierung des Schwangerschaftsabbruchs vorgelegt. Dieser sieht auf Grundlage des im April erschienenen Kommissionsberichtes eine Streichung des §218 aus dem Strafgesetzbuch vor.
Der KDFB bekräftigt seine Haltung der doppelten Anwaltschaft: Sowohl das Selbstbestimmungsrecht der Frau als auch der Schutz des ungeborenen Lebens sind zu wahren und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für den KDFB ist die bestehende Verbindung aus Fristen- und Beratungsmodell essentiell, um das verfassungsrechtliche Gleichgewicht zwischen diesen beiden Anliegen zu gewährleisten. Eine Abschaffung des §218 StGB würde dieses Gleichgewicht gefährden.
Gleichzeitig fordert der KDFB, dass der faktische Zugang zu Praxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, sichergestellt wird, damit Frauen diese Leistung im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen können. Dazu müssen bestehende Lücken in der Versorgungslage dringend geschlossen werden.
17.10.2024
(Berlin/Göttingen/gfbv) - Anlässlich der Türkei-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz erhebt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung: „Die derzeitige Politik der Ampel-Regierung wird weder die innere noch die äußere Sicherheit verbessern und keine greifbare Erfolge in der Migrationspolitik erzielen. Wer den Schutz vor radikalen Islamisten und Fortschritte in der Migrationspolitik will, darf nicht gleichzeitig Islamisten wie Erdogan unterstützen und schmutzige Deals mit ihnen eingehen“, erklärte GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido am heutigen Donnerstag in einem offenen Brief an die Vorstände der Ampelparteien.
In dem Schreiben fordert die GfbV eine „offene und ehrliche Diskussion über den Umgang mit Erdogan und dem Islamismus.“ Die Organisation kritisiert, dass der Kanzler wichtige Themen wie Menschenrechte, Minderheitenschutz oder den Krieg der Türkei gegen die Kurden in Syrien vermutlich nicht ansprechen wird. „Um die drängenden Probleme zu lösen, muss Scholz jedoch Erdogans Unterstützung islamistischer Milizen in Syrien, im Irak, Libyen und anderen Regionen thematisiert und ihn auffordert, die Religion des Islam nicht mehr für politische Interessen zu missbrauchen. Diese Instrumentalisierung fördert die Radikalisierung unter Muslimen auch in Europa, und verstärkt Vorurteile gegen friedliche Muslime“, so Sido.
Während der Iran schiitische Islamisten unterstützte, förderten die Türkei und Katar weltweit sunnitische Islamisten. Diese verfolgten und bedrohten Kurden, Aramäer, Armenier, Hazara, Christen, Yeziden, Aleviten, Juden, Drusen, Bahá'í, aber auch sunnitische Muslime selbst, insbesondere Frauen. Damit gefährdeten die beiden Machthaber das friedliche Zusammenleben auch in Europa.
Die GfbV fordert von Scholz, mit Erdogan über Menschenrechte, die Freilassung politischer Gefangener und ein Ende des Krieges gegen Kurden in Nordsyrien zu sprechen. Die Türkei greift dort fast täglich kurdische Ziele an, wodurch 1,5 Millionen Menschen vertrieben wurden. „Wer weniger Flüchtlinge in Deutschland will, muss sich für eine friedliche Lösung der Konflikte in Syrien, im Irak, in und um Kurdistan und im gesamten Nahen Osten einsetzen. Darüber muss Scholz mit Erdogan Klartext reden. Denn der türkische Machthaber ist ein wichtiger Akteur, der zu all diesen Problemen beiträgt, anstatt Teil der Lösung zu sein. Genau dazu müsste Scholz Erdogan aber bewegen“, schloss Sido.