19.03.2025
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(Düsseldorfbdkj) - „Junge
Menschen müssen die Chance erhalten, unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Demokratie lebt von Beteiligung aller! Doch noch immer fehlen Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen die
notwendigen Zugänge, um sich wirksam demokratisch beteiligen zu können“, betont Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Vorsitzender der
Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS).
27.03.2025
(Kölnkdfb) – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert die künftige Bundesregierung auf, Geschlechtergerechtigkeit als Priorität in die Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Der Bundesausschuss des KDFB hat dazu am vergangenen Wochenende einstimmig den Beschluss „Geschlechtergerechtigkeit als Regierungsziel!“ verabschiedet.
KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger betont: „Gleichberechtigung darf nicht als Randthema behandelt oder Kompromissen geopfert werden; sie muss ein zentrales Ziel jedes Regierungshandelns sein. Gerade angesichts wieder erstarkender frauenfeindlicher Tendenzen und im Kontext aktueller Debatten über Kürzungen im frauen- und familienpolitischen Bereich ist es wichtiger denn je, klare politische Maßnahmen für Geschlechtergerechtigkeit zu verankern.“
Der KDFB bekräftigt mit diesem Beschluss seine Forderung nach der Einführung eines bundesweiten Paritätsgesetzes. Zudem fordert der KDFB verpflichtende Gleichstellungs-Checks für alle Gesetzesvorhaben sowie die konsequente Überprüfung haushaltspolitischer Entscheidungen auf Bundesebene hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Frauen und Männer.
Der Beschluss umfasst zudem wesentliche Forderungen zur Förderung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen, zum Gewaltschutz auf nationaler und internationaler Ebene sowie zur Schaffung einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung.
Der KDFB unterstreicht, dass diese Forderungen zentrale Elemente einer zukunftsfähigen Gesellschaft sind. „Geschlechtergerechtigkeit bedeutet soziale, wirtschaftliche und demokratische Stabilität“, erklärt Arzberger. „Sie zu stärken trägt zu einer gerechten Gesellschaft bei.“
25.03.2025
„Verein(t) für gute Kita und Schule“: Ausschreibung für gemeinsamen Anerkennungspreis für das bundesweite Bildungsengagement der Kita- und Schulfördervereine, der Verbände der Kita- und Schulfördervereine und der Stiftung Bildung gestartet
(Berlin/sb) – Im November 2025 verleihen die Verbände der Kita- und Schulfördervereine und die Stiftung Bildung zum zwölften Mal gemeinsam den Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und hat in diesem Jahr das Thema „Zukunft mitgestalten – Wir machen die Welt zu einem besseren Ort “. Ausgezeichnet werden vorbildliche Projekte an Kitas und Schulen, die sich mit dem Thema Zukunft auseinandersetzen.
Mitmachen können bundesweit alle Kita- und Schulfördervereine mit Projekten aus Kitas und Schulen. Eine Auflistung der entsprechenden Ansprechpersonen der Landesverbände sowie des Bundesverbandes der Kita- und Schulfördervereine findet sich hier.
Wir suchen Projekte an Kitas, Kindergärten und Schulen, die sich mit Zukunftsfragen beschäftigen, Zukunftsperspektiven ermöglichen, für Innovation begeistern, technisches Interesse wecken, zu kritischem Denken und Handeln anregen, Lösungsansätze aufzeigen und die Welt zu einem besseren Ort machen.
Wir zeichnen innovative und kreative Projekte aus, in denen Kinder und Jugendliche auf ihre Zukunft blicken und die dazu beitragen, langfristige und positive Veränderungen für Kinder, Jugendliche und die Gesellschaft zu bewirken. Denkbar sind Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen wie zum Beispiel Gesundheit, Digitalisierung und KI, Verkehr, Kultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Jugendbeteiligung, Aktivismus, Politik und mehr. Wichtig dabei ist uns, dass Kinder und Jugendliche das Projekt aktiv (mit)gestalten, von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung.
Ob das Projekt junge Menschen erleben lässt, was sie alles durch Engagement und Einsatzbereitschaft, durch Selbsterfahrung und mutige, innovative Ideen bewegen können oder ein tieferes Verständnis von Zusammenhängen zwischen z.B. Klimaschutz und Politik, Bildung und Gleichberechtigung, Gesundheit und Chancengerechtigkeit, und der Bedeutung von Zukunftsaspekten für die Gesellschaft bewirkt – der Projektvielfalt sind keine Grenzen gesetzt.
„Zum zwölften Mal richten wir uns mit unserem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ direkt an Kita- und Schulfördervereine, um herausragende Projekte auszuzeichnen und das ehrenamtliche Engagement von bundesweit 6 Millionen Bildungsengagierten sichtbar zu machen. Mit dem diesjährigen Thema „Zukunft mitgestalten – Wir machen die Welt zu einem besseren Ort" setzen wir den Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Wandel. Denn unsere Gesellschaft braucht junge Menschen, die ihre Zukunft aktiv gestalten – sei es durch Projekte zu KI, Chancengerechtigkeit, Klima oder demokratischer Teilhabe. Lasst uns gemeinsam kreative Ideen und mutige Initiativen fördern und verbreiten, die Kinder und Jugendliche inspirieren und nachhaltige Veränderungen bewirken", so Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung.
Ablauf der Ausschreibung:
Bis zum 30. Juni 2025 können sich Kita- und Schulfördervereine formlos direkt bei ihrem jeweiligen Verband der Kita- und Schulfördervereine bewerben. Auch Privatpersonen können Projektnominierungen vorschlagen. Aus allen eingegangenen Bewerbungen wählen die Verbände der Kita- und Schulfördervereine für ihr jeweiliges Bundesland zwei Projekte für die diesjährige Auszeichnung aus.
Alle auf Bundesländerebene ausgezeichneten Projekte werden in die Bundeshauptstadt nach Berlin zur Preisverleihung am 28. November 2025 eingeladen. Bei der Preisverleihung wird bekanntgegeben, welche der auf Bundesländerebene ausgezeichneten Projekte zum Förderpreis “Verein(t) für gute Kita und Schule” 2025 von der unabhängigen Jury oder durch das Publikumsvoting zusätzlich Geldpreise erhalten.
Hintergrund:
Kita- und Schulfördervereine bündeln das zivilgesellschaftliche Engagement von engagierten Ehrenamtlichen aller Generationen, dazu zählen Schüler*innen, Erziehungsberechtigte/Eltern, Pädagog*innen, interessierte Dritte, Kinder und Jugendliche. Durch ihr Engagement gestalten sie Bildung gemeinsam, schaffen sozialen Ausgleich, schließen Lücken, bringen innovative (Bildungs-)Ideen voran und werden zu verlässlichen Partner*innen bei der Entwicklung des Lern- und Lebensraums Kindergarten und Schule.
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet bundesweit herausragende Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, an Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. Mit dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ erhält dieses Bildungsengagement hohe Anerkennung und Wertschätzung.
24.03.2025
(Leipzig/re) - Zur mehrtägigen Lesereihe „Leipzig liest“ im Rahmen der diesjährigen Buchmesse werden in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wieder verschiedene Bücher präsentiert, die sich mit der Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in der SBZ und DDR und deren Auswirkungen bis heute auseinandersetzen. Insgesamt finden 13 Lesungen und Buchpräsentationen im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt, die mit Zeitzeugengesprächen, Podiumsdiskussionen oder Fotodokumentationen kombiniert sind. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
Vor 31 Jahren beteiligte sich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zum ersten Mal am Lesefest „Leipzig liest“ zur Buchmesse 1994. In dieser Zeit boten nur wenige Einrichtungen Autoren eine Plattform, die sich mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur, den Opfern und Verfolgten befassten. Inzwischen hat sich die Veranstaltungsreihe zu einem festen Bestandteil der Arbeit des Bürgerkomitees etabliert, die von vielen Menschen gerade wegen der thematischen Konzentration auf die Auseinandersetzung mit der Staatssicherheit als „Schild und Schwert“ der kommunistischen Diktatur und deren Aufarbeitung wahrgenommen und besucht wird.
Im 35. Jahr der Deutschen Wiedervereinigung stellen wir auch Bücher vor, die sich der Auseinandersetzung mit den Umbrüchen der 1989/90 befassen. Zum einen geht es in den Publikationen um menschliche Verwundungen, die sie aus der SED-Diktatur bis ins Heute (er)tragen müssen, aber endlich Menschen gefunden haben, die ihnen zuhörten, es aufschrieben und nun in den Büchern einer breiten Leserschaft zugänglich machen. Das wird besonders deutlich in verschiedenen Veranstaltungen, in denen es um menschenverachtende Haftbedingungen oder dramatische Fälle von Fluchtversuchen bis hin zum verordneten Schweigen der Angehörigen der Todesopfer eines der größten Flugzeugunglücke in der DDR geht. Das Fazit vieler der in den Büchern zu Wort Kommenden: „Das Unrecht kann niemand ungeschehen machen“.
Auch geht es um die Rolle von Opposition und Widerstand in der DDR. Texte und künstlerische Arbeiten – heimlich unter schwierigsten Bedingungen hergestellt, gaben den Menschen auch immer wieder Hoffnung und Mut, sich für ein offenes Land mit freien Menschen einzusetzen.
Auch in der DDR verbotene Literatur hat eine Neuauflage gefunden. So können die Besucher einer Schauspielerin lauschen, die aus dem wiederentdeckten Roman „ Maria Morzeck oder Das Kaninchen bin ich“ lesen wird.
Ein Höhepunkt unter den 13 Einzelveranstaltungen ist die Buchpremiere über den Devisenbeschaffer Schalck Golodkowski mit dem Untertitel „Vom Entstehen und Verschwinden der DDR-Milliarden“ zum Abschluss der Veranstaltungsreihe.
Begegnungen am authentischen Ort: Veranstaltungen im Stasi-Kinosaal
Veranstaltungsort ist der ehemalige Stasi-Kinosaal, in dem auch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ gezeigt wird. Der Saal ist ein original erhaltenes Relikt der SED-Diktatur und damit ein Stück Zeitgeschichte. In dem repräsentativen Saal fanden vielfältige Veranstaltungen der Staatssicherheit statt, darunter offizielle Feiern anlässlich wichtiger Jahrestage, Schulungen und Dienstbesprechungen. Anlässlich des 40. Jahrestags der DDR ließ die Bezirksverwaltung den Kinosaal komplett renovieren und eine neue Bestuhlung anschaffen. Der Kinosaal steht heute unter Denkmalschutz und wird als authentischer Ort von der Gedenkstätte für Geschichtsvermittlung, politische Bildung und aktuelle Debatten genutzt. Verlage und Besucher schätzen gerade diesen Veranstaltungsort gleichermaßen. In diesem Raum wurde bis 1989 nicht nur das freie Wort bekämpft, sondern den Stasi-Offizieren auch Anleitung gegeben für ihr zerstörerisches Wirken gegen Menschen, die anderer Meinung waren oder einfach nur in Freiheit leben wollten.
Die Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ entstand in Zusammenarbeit mit Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Forschungseinrichtungen, Opferverbänden, Gedenkstätten sowie Verlagen und findet in Kooperation mit der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt.
Die „Runde Ecke“ als Ort des aktuellen und gesellschaftlichen Diskurses
Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr informiert die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in originalen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Leipzig über die STASI als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur und über deren Überwindung durch die Friedliche Revolution. Die historische Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ zeigt zahlreiche, teils einzigartige Exponate zu Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des MfS, darunter eine Maskierungswerkstatt, Geräte zur Postkontrolle bis hin zu einer Untersuchungshaftzelle. Die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ berichtet von den Ereignissen ’89, die die kommunistische Diktatur in der DDR zum Einsturz brachten. Seit 2012 ist die Gedenkstätte Teil des Europäischen Kulturerbes „Eiserner Vorhang“.
Die Open-Air-Ausstellung „Von der Burg zur Stasizentrale. ERINNERUNGEN an den Leipziger Matthäikirchhof“ am ehemaligen Stasi-Neubau in der Nähe der Klingertreppe erzählt auf dem Hintergrund der mehr als 1000-jährigen Stadtgeschichte Leipzigs, die hier mit der „urbe libzi“ ihren Ursprung nahm, vor allem die Entwicklung seit Anfang des letzten Jahrhunderts. Vom Verwaltungsneubau der Leipziger Feuerversicherungsanstalt 1913, über die Zerstörung der Matthäikirche und des gesamten angrenzenden Areals in der Bombennacht vom 4. Dezember 1943, der Nutzung der „Runden Ecke” nach dem Ende der NS-Diktatur unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung sowie schließlich als Sitz der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) bis zur Besetzung während der Friedlichen Revolution am 4. Dezember 1989 und der nachfolgenden Auflösung wird die wechselvolle Geschichte dieses Areals bis in die Gegenwart erzählt.
Historische Stadtrundgänge, Ausstellungsführungen und Geländerundgänge
Die Stadtrundgänge „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ erinnern vom 27. bis zum 30. März 2024 jeweils um 14.00 Uhr (So 11 Uhr) an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Treffpunkt ist das Hauptportal der Nikolaikirche.
Der Geländerundgang „Stasi intern“ führt vom 27.-29. März 2025 jeweils ab 16.00 Uhr über das Areal und den Gebäudekomplex der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale am früheren Matthäi-Kirchhof und bietet vielfältige Einblicke in sonst nicht zugängliche Räume wie die verbunkerten Schutzräume im 2. Keller, den Wartebereich der stasi-eigenen Poliklinik, die Kegelbahn oder Räume der Aktenvernichtung. Treffpunkt ist der Eingangsbereich der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“.
Das komplette Programm zu „Leipzig liest“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Insgesamt finden 13 Lesungen und Buchpräsentationen im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt, die mit Zeitzeugengesprächen, Podiumsdiskussionen oder Fotodokumentationen kombiniert sind. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
Das gesamte Programm finden Sie nachstehend oder online auf der Gedenkstätten-Website www.runde-ecke-leipzig.de. Dort kann das ausführliche Programmheft auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Donnerstag, 27. März 2025
13.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Falk Bersch
Kinder und Jugendliche in sonderpädagogischen, psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in den DDR-Nordbezirken.
Kinder- und Jugendliche mit Behinderungen in Einrichtungen der Volksbildung und Kirchen in der DDR
Moderation: Burkhard Bley (Landesbeauftragter für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur) und Herausgeber
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Wolfgang Gräfe / Christoph Wunnicke
Die Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Greifswald in der DDR-Zeit. „Gegenuniversität“ und Beobachtungsobjekt des Staatssicherheitsdienstes
Die Angst der Stasi vor der Freiheit der Lehre, wie sie christliche Studenten in Greifswald praktizierten
Buchvorstellung durch Lars Tschirschwitz
Moderation: Burkhard Bley (Landesbeauftragter für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur) und Herausgeber
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
16.00 Uhr: LESUNG
Grit Poppe, Niklas Poppe
Verschleppt verbannt verschwunden – Deutsche Kriegsjugend in Stalins Lagern und Gefängnissen
„Moskau hat befohlen, dass Sie noch zehn Jahre Arbeitslager bekommen“ – ein Fernurteil, ohne Prozess
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
18.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Doch der Freiheitswille war stärker als die Angst verhaftet zu werden oder zu sterben.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
20.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG
Universitätsbibliothek Leipzig, Deutsche Bücherei und Leipziger Stadtbibliothek zwischen institutioneller Reorganisation und politischer Instrumentalisierung (1945 – 1968/69)
Das Bibliothekswesen des SED-Staates als Werkzeug der Einengung und Umdeutung von Wissen.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
Freitag, 28. März 2025
14.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Peter Volkmann
Der Freund. Im Visier der Stasi
Wer hat uns verraten? Der Freiheitsdrang wird einer Gruppe junger Menschen zum Verhängnis.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
16.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Ein Stasi-Häftling und Gefängnisarzt auf dem Weg in die Freiheit
Mediziner wegen eines Fluchtversuchs im Stasi-Gefängnis – Doppelrolle als Häftling und Gefängnisarzt.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
18.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Peter Ulrich Weiß, Maria Nooke, Stephan Bickhardt
Stimmen aus der Verbotszone. Texte und künstlerische Arbeiten der DDR-Opposition in den „radix-blättern“
Eine illegale Zeitschrift gibt Anstoß zu Opposition und Protest in der SED-Diktatur.
Das Buch wird durch die Autoren Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Stephan Bickhardt, Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen, und Peter Weiß, Historiker bei der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, vorgestellt.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
20.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Trauer unter Kontrolle
Der Flugzeugabsturz vom 12. Dezember 1986 bei Berlin-Bohnsdorf und die Folgen
Wie nach einem Flugzeugunglück 1986 in der DDR die Angehörigen überwacht wurden.
Der Autor Matthias Baerens stellt sein Buch vor, zeigt Originaldokumente und beantwortet Fragen des Publikums.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
Samstag, 29. März 2025
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Mobilmachung, Kriegsbereitschaft und Militarisierung zwischen 1970 und 1990
„Der Gegner wird auf seinem eigenen Territorium vernichtet“.
Moderation: Tobias Hollitzer (Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“)
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
16.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION MIT ZEITZEUGENGESPRÄCH
Ariane Zabel
„Das Unrecht kann niemand ungeschehen machen“ -
Erinnerungen an politische Gefangenschaft
Vier Lebensgeschichten und die erschreckende Vielfalt des Unrechts.
Ariane Zabel stellt das Projekt und die von ihr geführten Interviews vor und spricht mit der Zeitzeugin Cornelia Schneider.
Begrüßung: Frank Nemetz, Landesvorsitzender der VOS Sachsen
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
18.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG MIT LESUNG
Maria Morzeck oder Das Kaninchen bin ich
60 Jahre nach dem DDR-Verbot: Bielers Roman „Das Kaninchen bin ich“ vom Jaron Verlag wiederentdeckt.
Nancy Aris, Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, kommt mit dem Verleger Arnt Coppers ins Gespräch über das damalige Verbot, über seine Wiederentdeckung und die Hintergründe der Neuauflage. Die Schauspielerin Regina Felber liest aus dem Roman und nimmt das Publikum atmosphärisch mit ins Ostberlin der 1960er Jahre.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
20.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH
Norbert Pötzl
Das Schattenreich des Alexander Schalk-Golodkowski.
Vom Entstehen und Verschwinden der DDR-Milliarden
Wie der kommunistische Kapitalist die DDR finanzierte - ein realer Politthriller.
Ort: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
22.03.2025
(Berlin/dsin) - , 21.03.2025 – Der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. spricht sich in einem neuen Positionspapier anlässlich der Koalitionsverhandlungen klar für eine nachhaltige Förderung digitaler Bildung und Sicherheit aus. Als zivilgesellschaftlicher Akteur setzt sich DsiN seit seiner Gründung 2006 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern und für Heimat für die Vermittlung digitaler Kompetenzen und den Schutz der Verbraucher:innen und mittlerer und kleiner Unternehmen im Netz ein.
Der Verein und die Geschäftsführenden Isabelle Rosière und Joachim Schulte empfehlen:
„Die Digital- und Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung sollte die nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Deutschland sicher im Netz e.V. vorsehen, bei denen gezielt und produktneutral digitale Kompetenzen vermittelt werden und somit der digitale Verbraucherschutz gestärkt wird.“
Im Einzelnen empfiehlt der Verein:
Systematische Vermittlung digitaler Kompetenzen: Die gezielte Förderung digitaler Kompetenzen sollte ein fester Bestandteil der Cyber- und Sicherheitsstrategie der Bundesregierung werden.
Stärkung bewährter und vertrauenswürdiger Akteure: Projekte wie der DsiN-Digitalführerschein, der Digitale Engel und der Digital-Kompass bieten niedrigschwellige und praxisnahe Angebote zur Stärkung digitaler Sicherheit und Teilhabe. Diese Ansätze sollten gezielt gefördert und weiterentwickelt werden.
Unterstützung von Engagierten in Politik und Ehrenamt: Angebote wie Politiker:innen sicher im Netz, die Digitale Nachbarschaft, sowie digital verein(t) bieten wichtige Schulungen für den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und den Schutz vor Desinformation. Dies sind zentrale Bausteine für die gesellschaftliche Resilienz.
Cybersicherheit für Verbraucher:innen und KMU: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sowie Verbraucher:innen benötigen gezielte Unterstützung bei der Bewältigung digitaler Herausforderungen. Unser neuer FiTNIS2-Navigator bietet hier einen wichtigen Ansatz zur Sensibilisierung und zur Einhaltung der NIS-2-Richtlinie.
Das vollständige Positionspapier kann hier heruntergeladen werden: www.sicher-im-netz.de
21.03.2025
(Berlin/bfw) - Die Zahl fremdenfeindlicher sowie rechtsextremer
Straf- und Gewalttaten steigt in Deutschland seit Jahren an. Laut Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage im Bundestag vom Februar wurden für das Jahr 2024 vorläufig mehr als 41.400 Fälle registriert – ein sprunghafter Anstieg zu den 28.945 Fällen im Jahr 2023. Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe fordern politische Schritte, um das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus, Hass und Diskriminierung in einer Zeit zu stärken, in der nationalistische und menschenverachtende Rhetorik weltweit zunimmt.
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch: „Das Demokratiefördergesetz wurde in der zu Ende gehenden Legislaturperiode vom Deutschen Bundestag leider nicht mehr verabschiedet. Es wäre eine wesentliche Grundlage gewesen, um Maßnahmen zur Extremismusprävention nachhaltig zu fördern und demokratische Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und die allgemeine Achtung der Menschenrechte zu stärken. Diese Aufgabe muss in der Mitte der Gesellschaft fest verankert sein, um eine vielfältige Kultur des Respekts und der gleichberechtigten Teilhabe zu erreichen. Die neue Bundesregierung sollte diese Gesetzesinitiative auf den Weg bringen, um demokratisches Engagement in unserem Land dauerhaft zu stärken und so einen wirksamen Beitrag gegen Rassismus und Diskriminierung zu leisten.“
Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt und Diakonie
Katastrophenhilfe: „Wir treten gemeinsam dafür ein, allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen – hierzulande und weltweit. Deshalb erwarten wir, dass die künftige Bundesregierung sich gegen den weltweiten nationalistischen Trend stellt und für universelle Werte, Internationale Zusammenarbeit und eine menschenwürdige Migrationspolitik eintritt. Deutschland hat eine historische Verantwortung, gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung einzutreten. Daher sollte sich die nächste Regierung auch dem Schutz der weltweiten Zivilgesellschaft verschreiben. Wir müssen international wieder stärker aufeinander zugehen und voneinander lernen. Das ist der beste Weg für lebendige Demokratien und gegen rassistisches Gedankengut.“
Ausstellungshinweis: Im Foyer und der Kantine des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung in Berlin kann bis zum 30. Mai die Ausstellung „Mit Worten die Welt verändern“, basierend auf dem Buch „Ein rassismuskritisches Alphabet“ von Bestsellerautorin Tupoka Ogette, besucht werden.
14.03.2025
(Stuttgart/swr) - Dokumentation „Der Palmer Komplex“ und Podcast „Stunk. Palmer bringt die Welt in Ordnung“ über Boris Palmer / Podcast ab sofort in der ARD Audiothek, Film ab 8. April 2025 in der ARD Mediathek und am 17. April um 20:15 Uhr im SWR
Boris Palmer ist einer der bekanntesten Kommunalpolitiker der Republik und zugleich eine der umstrittensten Gestalten in der politischen Landschaft. Der Film „Der Palmer Komplex“ erzählt die Geschichte des Menschen, in dessen Persönlichkeit sich zentrale Konflikte unserer Zeit spiegeln: der Streit zwischen Ökonomie und Ökologie, die Auseinandersetzung um Rassismus und Wokeness, um Meinungsfreiheit und ihre Grenzen. Drei Jahre lang begleitet Autor Frank Marten Pfeiffer den Tübinger Oberbürgermeister mit seiner Kamera. Im Podcast „Stunk. Palmer bringt die Welt in Ordnung“ diskutieren Autorin Sandra Kolnik und Host Alexandra Müller über Palmers Höhepunkte wie auch über seine fragwürdigen Auftritte. Schlussendlich wird auch die Rolle der Medien im Umgang mit Palmer kritisch betrachtet – genauso wie Palmers Umgang mit den sozialen Medien und seine Lust am großen Auftritt und an der Provokation. „Der Palmer-Komplex“ ist ab 8. April in der ARD Mediathek verfügbar und am 17. April um 20:15 Uhr im SWR zu sehen. Ab dem 13. März 2025 ist der Podcast in der ARD Audiothek abrufbar.
17.03.2025
(Berlin/Göttingen/gfbv) - Anlässlich des siebten Jahrestages der türkischen Besetzung der nordsyrischen Kurdenregion Afrîn am 18. März 2018 fordert die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die deutsche Bundesregierung auf, sich für den Abzug türkischer Truppen aus der Region und für sichere Rückkehrmöglichkeiten für die vertriebene kurdische Bevölkerung nach Afrîn einzusetzen.
„Nach dem Sturz des Assad-Regimes und der Machtübernahme der syrischen Islamisten in Damaskus haben viele arabische Siedler, die sich in Afrîn niedergelassen hatten, die kurdische Region verlassen. Einige Kurden sind bereits in ihre Heimat zurückgekehrt, doch die Siedler verlangen von ihnen hohe Summen für die Rückgabe ihrer Häuser und Grundstücke. Sie drohen, Häuser und Wohnungen sonst unbewohnbar zu machen“, berichtet der Nahostreferent der GfbV, Dr. Kamal Sido.
„Die Bundesregierung muss ihre Kontakte zum türkischen Staat, der hinter den Islamisten in Syrien steht, nutzen, um sich dafür einzusetzen, dass diese Praktiken der Siedler beendet werden. Die Siedler müssen Afrîn verlassen, damit die einheimische Bevölkerung ohne Angst zurückkehren kann. Zudem muss die Türkei sich aus der Region zurückziehen und ihre Angriffe auf Nordsyrien einstellen“, fordert der Nahostreferent. „Für eine friedliche Zukunft Syriens ist es unerlässlich, dass die neue Verfassung die sprachlichen Rechte der Kurden und Assyro-Aramäer sowie Religionsfreiheit und kommunale Selbstverwaltung für Drusen, Alawiten und andere Minderheiten garantiert. Für Christen, Yeziden und andere religiöse Minderheiten muss das Recht auf Glaubensfreiheit uneingeschränkt gewährleistet werden. Auch die Rechte der syrischen Frauen dürfen in der Verfassung nicht vernachlässigt werden. Deutschland muss die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) unterstützen, eine solche Verfassung für Syrien durchzusetzen.“
„Die neuen islamistischen Machthaber in Syrien dürfen mit ihrem Vorhaben, ein sunnitisch-islamistisches Regime zu installieren, nicht durchkommen. Mit den Massakern und andauernden Angriffen auf die alawitische Bevölkerung Syriens haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie dürfen deshalb weder von der Politik noch von den Medien verharmlost werden“, so der in Syrien geborene Menschenrechtler.
Nach einem rund zweimonatigen Abwehrkampf der Kurden in Afrîn marschierte die Türkei am 18. März 2018 mit ihren islamistischen Söldnern in Afrîn ein. Rund 400.000 Kurdinnen und Kurden wurden vertrieben, Tausende wurden getötet, alle kurdischen Schulen sowie die erste kurdische Universität Syriens wurden zerstört. Heiligtümer der kurdischen Yeziden und Aleviten sowie kurdische Friedhöfe wurden zerstört oder geschändet. Auch die kleine christliche Gemeinde der kurdischen Konvertiten wurde zerstört. Sieben Jahre nach Beginn der Besatzung gibt es noch etwa 25 türkische Militärstützpunkte. Einige Dörfer, in denen die türkische Besatzungsarmee stationiert ist, dürfen von ihren kurdischen Bewohnern nicht betreten werden.
„Obwohl der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages den türkischen Einmarsch in Afrîn als völkerrechtswidrig einstufte, unterstützte die damalige Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) und Sigmar Gabriel (SPD) den türkischen Staat politisch, diplomatisch und mit Waffen. Dafür sollte sich die Bundesregierung bei den Kurden entschuldigen“, fordert Dr. Kamal Sido. „Das Argument der Türkei, in Syrien die PKK zu bekämpfen, war ein Vorwand, um die kurdische Selbstverwaltung in Afrîn zerstören und Afrîn kurdenfrei machen. Das muss die Bundesregierung endlich öffentlich anerkennen.“
14.03.2025
(Berlin/Köln/kdfb) – Das Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert von den künftigen Koalitionspartnern einen gleichstellungspolitischen Aufbruch für die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit: Um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu stärken, müssen die verhandelnden Parteien die Übernahme von Sorgeverantwortung durch Männer fördern.
Die 32 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen fordern, die gerechte Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern als eigenständiges Ziel im Koalitionsvertrag zu verankern und konkrete Maßnahmen zur Schließung der Sorgelücke zu vereinbaren.
Wer Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen will, muss bei der gerechten Verteilung unbezahlter Sorgearbeit ansetzen. Die gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland haben die ungleiche Aufteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit zur Folge. Frauen haben dadurch im Vergleich zu Männern geringere Einkommen und Vermögen, weniger wirtschaftliche und politische Macht sowie ein deutlich höheres Armutsrisiko.
Die Bündnismitglieder fordern, sechs Maßnahmen für die partnerschaftliche Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Koalitionsvertrag zu verankern, mit finanziellen Mitteln zu hinterlegen und in der nächsten Legislaturperiode endlich umzusetzen:
• 10 Tage Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt eines Kindes mit vollem Entgeltersatz
• Partnerschaftliche Ausgestaltung des Elterngeldes
• Bezahlte Freistellungen für informelle Pflege
• Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und Individualbesteuerung für alle
• Öffentliche Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen
• Schaffung von Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte und sorgeorientierte Arbeitszeitmodelle
Die faktische Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter ist zentral für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft – und angesichts zunehmender demokratiefeindlicher Tendenzen von entscheidender Bedeutung.
Der vollständige Appell zu den Koalitionsverhandlungen 2025 ist hier zu finden: https://www.sorgearbeit-fair-teilen.de/wp-content/uploads/2025/03/BSFT-Appell-Koalitionsverhandlungen-2025.pdf
Das Bündnis
Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 32 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.
Weitere Informationen:
Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de
Instagram: @buendnis_sorgearbeit
Dem Bündnis gehören an:
• Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
• Bundesforum Männer e.V.
• Bundesverband der Mütterzentren e.V.
• Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.
• Care.Macht.Mehr
• Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
• Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung
Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V.
• Deutscher Frauenrat e.V.
• Deutscher Gewerkschaftsbund
• Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V.
• Deutscher Verband Frau und Kultur e.V.
• evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf)
Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA)
Evangelische Frauen in Deutschland e.V.
• Forum katholischer Männer (FkM)
• Frauenwerk der Nordkirche
• GMEI Gender Mainstreaming Experts International
• Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
• Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V.
• Männerarbeit der EKD
• Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V.
• SKM Bundesverband e.V.
• Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband)
• Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
• Sozialverband VdK Deutschland e.V.
Union deutscher Zonta Clubs
• Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.
Volkssolidarität Bundesverband e.V.
wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
• WIR! Stiftung pflegender Angehöriger
• Zukunftsforum Familie e.V.
12.03.2025
(Köln/dr)
- Fünf Jahre nach dem
Ausbruch der Corona-Pandemie zieht der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, in einem Gastkommentar für DOMRADIO.DE eine Bilanz. Er betont die tiefgreifenden
gesellschaftlichen Veränderungen und die Notwendigkeit einer offenen Aufarbeitung der staatlichen Maßnahmen.
Hier geht es direkt zum Kommentar:
https://www.domradio.de/node/411360/
„Corona hat die Gesellschaft gespalten“, so Laschet. In seiner Rückschau erinnert er an die drastischen Maßnahmen der Lockdowns, die Schließung von Schulen, Universitäten und Geschäften sowie die weitreichenden Einschränkungen für das gesellschaftliche Leben. Besonders bedrückend sei für ihn gewesen, dass viele Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen ohne seelsorgerische Begleitung sterben mussten.
Laschet hebt hervor, dass Nordrhein-Westfalen als einziges Bundesland nie ein Verbot für Gottesdienste erlassen habe. Vielmehr sei in einem freiwilligen Konsens mit den Religionsgemeinschaften entschieden worden, zeitweise auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. „Der Staat darf keine Gottesdienste untersagen“, betont er.
Er verweist auf die Arbeit des von ihm einberufenen „Expertenrats Corona“, in dem nicht nur Virologen, sondern auch Philosophen, Juristen und Sozialwissenschaftler beteiligt waren. Rückblickend sei jedoch zu stark der medizinische Aspekt der Krise betont worden, während die psychologischen und gesellschaftlichen Folgen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, zu wenig Beachtung fanden.
Ein zentrales Anliegen Laschets ist die Aufarbeitung der Corona-Politik. Er kritisiert, dass Kritik an Maßnahmen oft vorschnell als „Corona-Leugnung“ diffamiert worden sei, was zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft beigetragen habe. „Wir hätten offener und transparenter damit umgehen sollen, dass auch Wissenschaftler und Juristen unterschiedliche Meinungen hatten“, so Laschet.
Als Konsequenz fordert er eine Enquete-Kommission im Deutschen Bundestag, die eine sachliche Aufarbeitung der Pandemiepolitik ermöglichen soll. „Es geht nicht darum, Schuldige zu suchen, sondern Lehren für die Zukunft zu ziehen“, erklärt er. Eine solche Aufarbeitung könne Vertrauen in staatliche Institutionen wiederherstellen und die Gesellschaft versöhnen.
8.03.2025
(Frankfurt/dwh) - Nach der letzten Bundestagswahl sind Frauen in der Politik zukünftig noch stärker unterrepräsentiert. Weniger als ein Drittel der Bundestagsmandate sind dieses Mal an Frauen gegangen. In Hessen sieht es nicht anders aus: Gerade mal 13 von insgesamt 45 Abgeordneten, die nach Berlin entsendet werden, sind weiblich. Auch im hessischen Landtag sind Frauen in der Unterzahl. Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, sagt dazu mit Blick auf den Weltfrauentag am 8. März: „Wo sind die Frauen in der Politik? Frauen stellen bekanntermaßen etwa die Hälfte der Bevölkerung, aber nur etwa 32 Prozent der Bundestagsabgeordneten. Der Bundestag repräsentiert damit nicht die tatsächliche Zusammensetzung der Gesellschaft. Durch das Erstarken rechtskonservativer Argumente erleben wir derzeit eine Rückkehr in traditionelle Geschlechterrollen. Das setzt sich auch auf institutioneller Ebene fort. Fehlen Frauen, Minderheiten oder Menschen ohne akademischen Abschluss am politischen Verhandlungstisch und in Gremien, entsteht ein strukturelles Demokratiedefizit. Die Gefahr ist groß, dass dann auch ihre Belange in den Hintergrund rücken.“
Männerdominiertes Parlament nicht mehr zeitgemäß
Dabei gibt es in Sachen Gleichstellung noch viel zu tun: Frauen sind noch immer vielfach benachteiligt. Sie leisten die meiste Care-Arbeit und stellen dafür häufig ihre Karriere zurück. Frauen sind eher prekär beschäftigt, verdienen für die gleiche Arbeit oft weniger Geld als Männer und bekommen im Alter weniger Rente. All dies führt dazu, dass Frauen ein höheres Armutsrisiko als Männer haben. Allein jede fünfte Frau ist von Altersarmut betroffen. Carsten Tag: „Frauen mussten sich ihre Rechte in der Politik über Jahrhunderte mühsam erkämpfen, doch der Weg ist noch nicht zu Ende. Nun ist es an den künftigen Regierungsparteien die Gleichstellung der Frauen nicht aus dem Blick zu verlieren. Wer Frauen schlechter stellt, schadet unserer Gesellschaft. Wir wollen keine Rolle rückwärts und appellieren daher an die Politik: Holen Sie Frauen mit an den Verhandlungstisch! Öffnen Sie sich für Diversität! Setzen Sie sich für Chancengerechtigkeit ein, zum Beispiel bei der Platzierung auf den Parteilisten für zukünftige Wahlen. Ein männerdominiertes Parlament mit einem so geringen Frauen-, Migrant*innen- und Arbeiter*innen-Anteil ist nicht mehr zeitgemäß.“
Diakonie Hessen unterstützt Gleichstellung
Gleichstellung ist bundesweit ein Thema in der Diakonie. Seit 2016 orientiert sich die Diakonie am Corporate Governance Kodex und strebt damit eine geschlechtergerechte Zusammensetzung von Gremien, Organen und Leitungsstellen an. 2019 hat die Diakonie Deutschland einen Gleichstellungsatlas auf Grundlage einer Abfrage auf Bundesebene veröffentlicht. Im Oktober 2022 folgte die Verbandsempfehlung zur Erreichung der Gleichstellung aller Geschlechter in diakonischen Einrichtungen. Diese enthält eine Reihe konkreter Vorschläge an Maßnahmen zur Umsetzung. Bis 2026 soll ein Mindestanteil von jeweils 40 Prozent Frauen und Männern umgesetzt sein.
Die Diakonie Hessen unterstützt seit 2021 ein eigenes Projekt zur Frauenförderung „f3 – frauen fördern führung“, das von dem Netzwerk „FiF – Frauen in Führung in der Diakonie Hessen“, einem Zusammenschluss aus Frauen in obersten Führungspositionen, auf den Weg gebracht wurde und begleitet wird. Der Wohlfahrtsverband bietet spezielle Fortbildungen an, um Frauen auf höhere Führungspositionen vorzubereiten. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hat die Diakonie Hessen ein so genanntes „Cross Mentoring-Programm“ realisiert. Etablierte Führungskräfte begleiten und unterstützen Frauen auf ihrem Weg zu einer obersten Führungsposition. Mit dem Projekt „f³“ nimmt die Diakonie Hessen eine Vorreiterrolle ein, indem sie sich gezielt für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf den oberen Führungsebenen einsetzt.
8.03.2025
(Berlin/Köln/Aachen/kdfb) – Zum Weltfrauentag 2025 schlagen das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) Alarm: Gewalt gegen Frauen nimmt weltweit zu – ein fataler Rückschritt für hart erkämpfte Frauenrechte. Antifeministische Strömungen, die diese Errungenschaften systematisch in Frage stellen, erstarken. „Jede Frau hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde. Gewalt gegen Frauen und Angriffe auf Frauenrechte gefährden nicht nur die Gleichberechtigung, sondern auch den sozialen Frieden innerhalb von Gesellschaften“, betonen Dorothee Klüppel, Abteilungsleiterin Afrika/Nahost bei MISEREOR, und Anja Karliczek, Präsidentin des KDFB.
Trotz bedeutender Fortschritte in den letzten Jahrzehnten stehen Frauenrechte zunehmend unter Druck. Weltweit sind Frauen und Mädchen anhaltender Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt – von häuslicher und sexualisierter Gewalt über Zwangsehen und Bildungsausgrenzung bis hin zu digitaler Gewalt, Menschenhandel und der Anwendung von sexualisierter Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe. „Frauen und Mädchen tragen weltweit die Hauptlast der Folgen von bewaffneten Konflikten, wie wir aktuell in erschreckendem Maße im Sudan, im Kongo, in Syrien oder in der Ukraine sehen. So werden ganze Gesellschaften nachhaltig verwundet und Erfolge von Entwicklungsprojekten drohen zunichte gemacht zu werden“, so Klüppel.
In Deutschland wurden im Jahr 2023 laut Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ 180.715 weibliche Opfer häuslicher Gewalt registriert – ein Anstieg um 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders alarmierend sind die 938 versuchten oder vollendeten Tötungsdelikte an Mädchen und Frauen, darunter 360 Femizide. „Wo Frauenrechte missachtet werden, gibt es keine stabile Gesellschaft“, betont Karliczek. Antifeministische Strömungen verstärken patriarchale Strukturen und fördern ein Klima, in dem Gewalt gegen Frauen verharmlost wird und Frauenrechte systematisch untergraben werden. In sozialen Medien werden frauenfeindliche Inhalte gezielt genutzt, um Frauen einzuschüchtern und aus öffentlichen Debatten zu verdrängen.
Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und der Schutz von Frauenrechten erforderten konsequentes Handeln durch klare gesetzliche Regelungen, umfassende Schutzmaßnahmen und einen engagierten Einsatz für gesellschaftlichen Wandel. Trotz der Ratifizierung der Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, bleibe die Umsetzung in Deutschland unzureichend. „Prävention, Schutz und Strafverfolgung dürfen keine leeren Versprechen bleiben“, so Karliczek. Das jüngst verabschiedete Gewalthilfegesetz bewerten MISEREOR und KDFB als einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Sie betonen: „Jede Frau hat ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt – und es liegt in unser aller Verantwortung, dies zu verteidigen.“
Veranstaltungshinweis:
Anlässlich des Weltfrauentags laden MISEREOR und KDFB am 13. März 2025 von 18.00 bis 19.30 Uhr zu einem Online-Podiumsgespräch ein:
„Fataler Backlash – Gewalt gegen Frauen weltweit“
Diskutiert wird über die Ursachen des weltweiten Angriffs auf Frauenrechte, die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Hass und Gewalt sowie mögliche Lösungsansätze.
Es sprechen:
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
7.03.2025
(Leipzig/re) - Seit vielen Jahren forscht die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zum Leipziger Matthäikirchhof. Dieses Areal, am westlichen Rand der Innenstadt gelegen, ist bis heute geprägt vom Gebäudekomplex der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Im Rahmen der Erarbeitung der Open-Air-Ausstellung „Von der Burg zur Stasi-Zentrale – Erinnerungen an den Matthäikirchhof“ hat die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ umfangreiches Material recherchiert, gesammelt, inventarisiert und dokumentiert. Der Fokus liegt auf dem Matthäikirchhof und seiner unmittelbaren Umgebung selber, der baulichen Entwicklung des Areals und besonders die der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit.
Doch auch Einzelschicksale von Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben, werden beleuchtet. In diesem Kontext stießen die Forscherinnen und Forscher der Gedenkstätte auch auf das Schicksal von Käthe Leibel und ihrem Sohn Joachim Richard, die während der NS-Diktatur hier in einem „Judenhaus“ wohnen mußten, ehe ihnen die Flucht gelang. Ein katholisches Ehepaar aus Halle versteckte die beiden mit Hilfe vieler Unterstützer bis zum Ende des Krieges. Als Käthe Leibel in der gerade gegründeten DDR von der Staatssicherheit aufgefordert wurde ihre Lebensretter für das neue System zu bespitzeln, fliehen die beiden Familien in die Bundesrepublik.
Im Gedenken an Käthe und Jochen Leibel wurden am 6. März 2025, vor ihrem letzten freiwillig gewählten Wohnort in der Elsterstraße 53 in Leipzig zwei Stolpersteine verlegt.
Das „Judenhaus“ in der Großen Fleischergasse 28
Im Zuge der Recherchen rund um den ehemaligen Gebäudebestand am Matthäikirchhof bekam die Große Fleischergasse 28, genannt „Das goldene Herz“, einen besonderen Stellenwert. Charakteristisch war der Innenhof mit seinen umseitigen Holzgalerien, die sich direkt an der Rückseite des Gebäudes Matthäikirchhof 35, dem damals schmalsten Haus Leipzigs, befanden. In den 1930er Jahren eröffnete im Erdgeschoss das Restaurant „Zum Schwarzwald“, zuvor bestand hier das „Café Urwald“. 1938 gingen Gebäude und Grundstück an die Reichsmessestadt Leipzig über.
Überlieferte Deportationslisten bezeugen, dass die Große Fleischergasse 28 seit circa 1941 als ein sogenanntes „Judenhaus“ diente: Dabei handelte es sich um im Stadtgebiet verteilte Wohnhäuser, die die Funktionen eines Ghettos hatten. Jüdische Familien oder Einzelpersonen wurden an diesen Adressen zwangsweise auf engstem Raum zusammengepfercht. Mehr als 20 Menschen lassen sich anhand der Listen nachweisen, die in der Großen Fleischergasse 28 bis zu ihrer Deportation in die Arbeits- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten lebten und dort fast alle ums Leben kamen.
Auf der Flucht vor dem NS-Regime
Käthe Leibel wurde am 11. Februar 1914 in Leipzig geboren. Ihre Eltern waren der Kurzwarenhändler Joachim Leibel und Maria Leibel, geborene Kober. Käthe Leibels Sohn Joachim Richard, genannt Jochen, wurde am 6. Juni 1940 in Leipzig geboren. Mit seinem Vater Erich Kühnert war sie nicht verheiratet, da dies zwischen ihr als Jüdin und ihm als „Arier“ aufgrund der Nürnberger Gesetze im NS-Deutschland verboten war.
Seit 1940 musste Käthe Leibel mit ihrem Sohn mehrfach die Wohnungen innerhalb der „Judenhäuser“ in der Stadt Leipzig wechseln. Bis Januar 1942 wohnten sie in der Keilstraße 5, danach in der Großen Fleischergasse 28. Beide standen schon im Januar 1942 erstmals auf Deportationslisten in die NS-Vernichtungslager, wurden jedoch vorerst wieder gestrichen aufgrund von Käthe Leibels Status als „kriegswichtige Pelznäherin“.
Am 17. Februar 1943 standen erneut beide Namen auf der Liste für die Deportation nach Theresienstadt/Auschwitz. Zunächst wollte Käthe Leibel, „müde, in dieser ständigen Angst und Einengung zu leben“, der Aufforderung nachkommen. Ihre Freundin Johanna Landgraf überzeugte sie vom Gegenteil: Sie machte sie mit Erich Zeigner sowie dem Dominikanerpater Aurelius Arkenau bekannt, die Käthe Leibel nahelegten, unterzutauchen. Auf dem Tisch in der Wohnung in der Großen Fleischergasse 28 hinterließ sie einen Abschiedsbrief, der ihren Selbstmord vortäuschte.
Erster Versteckort war das Dominikanerkloster St. Albert in Wahren, wo Pater Aurelius Arkenau Mutter und Sohn auf einem Dachboden verbarg. Währenddessen machte Johanna Landgraf weitere Verstecke in Leipzig aus: Zunächst bei einer Familie Hering, danach wechselnd bei verschiedenen Schulfreundinnen und immer mit der Geschichte, dass Käthe Leibel mit ihrer Schwiegermutter zerstritten sei, die ihr die Lebensmittelkarten vorenthält und nun um zeitweise Aufnahme bat. Teilweise mussten Mutter und Sohn getrennt voneinander untergebracht werden, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen. Mögliche Verstecke in Leipzig wurden jedoch immer weniger und gefährlicher, weswegen Käthe vorübergehend zu Verwandten nach Thüringen geschickt wurde, wo sie in der Landwirtschaft arbeitete. Währenddessen erkrankte Jochen bei seiner Pflegefamilie Phillipp in Leipzig-Möckern schwer. Um die notwendigen Medikamente beschaffen zu können, wurde die Tochter der Familie, Martha Phillipp, absichtlich mit der Krankheit infiziert.
Um Käthe und Jochen dauerhaft gemeinsam an einem Ort unterbringen zu können, benötigten die Beiden dringend eine neue Identität. Pater Aurelius Arkenau nutzte hierfür seine Verbindungen. Er schickte Johanna Landgraf im Mai 1943 zu einem Pfarrer (vermutlich dem später von den Nationalsozialisten hingerichteten Max Josef Metzger) nach Berlin, der ihr Papiere aushändigte. Aus Käthe Leibel wurde jetzt Helga Rousseau, Stenotypistin und Bombenflüchtling aus Berlin, mit ihrem Sohn Richard Rousseau. Das Wohnhaus in Berlin fiel kurze Zeit später tatsächlich einem Bombenangriff zum Opfer. Was mit der „echten“ Helga Rousseau geschah, konnte bislang nicht nachvollzogen werden.
Ein katholisches Ehepaar versteckt Käthe und Jochen Leibel fast zwei Jahre in Halle
Ein dauerhafter Aufenthaltsort fand sich Mitte 1943 schließlich in Halle an der Saale bei dem katholischen Ehepaar Ernestine und Edgar Koch. Diese betrieben ein vegetarisches Restaurant sowie eine Gärtnerei. Auf dessen Gelände befand sich ein kleines Gärtnerhaus, dass ursprünglich einen Lehrling beherbergte, der jedoch zur Armee eingezogen war. Somit konnten Mutter und Sohn das Haus beziehen.
Käthe begann, in der Gärtnerei auszuhelfen, Jochen konnte eine relativ normale Kindheit bei „Tante und Onkel“, Ernestine und Edgar, verbringen. Trotzdem blieb in den nächsten zwei Jahren die ständige Angst vor Entdeckung bestehen, besonders wenn der kleine Jochen anfing, Fragen zu stellen. Sowohl Käthe Leibel und ihr Sohn als auch das Ehepaar Koch waren in ständiger Lebensgefahr.
Am 17. April 1945 zogen die ersten US-amerikanischen Soldaten in Halle ein und befreiten damit nicht nur die Stadt, sondern auch Käthe Leibel und ihre Retter aus der eigentlich unerträglichen Bedrohung. Um auch offiziell wieder ihre eigentlichen Namen zurück zu erhalten (die originalen Papiere waren vernichtet worden), bürgten Erich Zeigner (inzwischen Oberbürgermeister von Leipzig) und Johanna Landgraf, sodass bei der Hallenser Meldebehörde am 29. Mai 1945 aus Helga und Richard Rousseau wieder Käthe und Joachim Richard Leibel wurden.
Beide lebten weiterhin bei und mit dem Ehepaar Koch in der Hardenbergstraße 3 in Halle. Jochen besuchte die Grundschule in Halle, Käthe arbeitete weiter in der Gärtnerei der Kochs.
Flucht vor dem SED-Regime in die Bundesrepublik
Als bekannte und bekennende Katholiken stand das Ehepaar Koch auch kritisch zum Aufbau einer kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) sowie der 1949 gegründeten DDR. Ende 1950 trat das gerade neu gebildete Ministerium für Staatssicherheit an Käthe Leibel heran: Als Opfer des Faschismus müsse sie doch den Sozialismus in der DDR unterstützen. Sie sollte die beiden Menschen, die sie fast zwei Jahre lang unter Inkaufnahme schwerster persönlicher Folgen vor dem sicheren Tod in einem NS-Vernichtungslager bewahrt hatten, nun für das SED-Regime bespitzeln und Berichte liefern. Vorerst lehnte sie ab, doch die Drohung, dass ihr Sohn „in Moskau erzogen wird“, zwang sie zu handeln.
Einen Ausweg aus der Aufforderung zum Verrat ihrer Retter sah Käthe Leibel nur in der erneuten Flucht, nun in die Bundesrepublik. Gemeinsam mit ihrem Sohn und dem Ehepaar Ernestine und Edgar Koch floh sie über Berlin-Ost zunächst nach Wedding in Berlin-West, wo sie im August 1951 als politische Flüchtlinge registriert wurden und in der katholischen Einrichtung „Christ-Königs-Schwestern“ unterkamen. Von dort ging es später weiter in die Bundesrepublik. Jochen wurde, versteckt als „Holger“ in einer Westberliner Schulklasse, nach Hamm an der Sieg im Westerwald geschickt, wo er für zwei Jahre bei Heinrich und Hedwig Schäfer, Jugendfreunde der Kochs, unterkam. Käthe Leibel fand erst 1953 eine feste Anstellung bei einem Caritas-Verband in Hamburg, sodass sie nach zwei Jahren Trennung ihren Sohn wieder zu sich holen konnte.
Käthe Leibel heiratete 1960 und lebte bis zu ihrem Tod 2008 in Hamburg. Jochen war zuletzt als Frankreich-Korrespondent eines Hamburg-Berliner Zeitungsverlages tätig. Er gründete eine Familie und lebte bis zu seinem Tod 2019 in Frankreich. Das Ehepaar Koch wurde in Bad Orb ansässig. Dort starb Edgar im Jahr 1978, Ernestine vier Jahre später in einem Seniorenstift in Trippstadt bei Kaiserslautern.
Gedenken an die „Stillen Helden“ Edgar und Ernestine Koch in Halle – Stolpersteine für Käthe und Jochen Leibel in Leipzig
Auf Initiative des Zeitgeschichte(n) e.V. Halle wurde im April 2018 am Gebäude in der Schmeerstraße 5 in Halle, wo das Ehepaar Koch zuletzt ihr vegetarisches Restaurant betrieben, eine Gedenktafel angebracht. „Reden sie über meine Retter aus Halle, nicht über mich“, zitierte die Mitteldeutsche Zeitung am 23. April 2018 Jochen Leibel, der damals gemeinsam mit seiner Familie aus Frankreich zur Enthüllung der Tafel angereist war.
Mit der heutigen Verlegung von Stolpersteinen für Käthe und Jochen Leibel in der Elsterstraße 53 in Gegenwart der Witwe von Jochen Leibel und seiner Kinder mit deren Familien wird nun auch in Leipzig offiziell an ihr Schicksal erinnert.
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ möchte mit seinen Forschungen und Veröffentlichungen ebenso zur Verbreitung der Geschichten jener Menschen beitragen, die als „Stille Helden“ in der Zeit des Nationalsozialismus ihr Leben riskierten, um andere zu schützen. Gleichwohl zeugt das Vorgehen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und der Umgang mit einer Frau, die ihre Retter vor dem sicheren Tod, bespitzeln sollte, auf eindrückliche Weise vom Charakter der SED-Diktatur.
6.03.2025
(Berlin/bdp) - Es braucht Kraft und Mut, um sich jeden einzelnen Tag für die Rechte von Frauen, für die Gleichberechtigung und für das Empowerment einzusetzen. Denn die Situation von Millionen von Frauen weltweit zeigt, dass der Weg zur Gleichberechtigung in der Politik und in der Gesellschaft noch ein sehr weiter ist.
Im Kern geht es dabei um die Stärkung und den Schutz der Menschenrechte von Frauen, denn Frauenrechte sind Menschenrechte – das Recht auf Gleichheit und Freiheit und das Recht auf Schutz vor Diskriminierung und Gewalt sowie vor der geschlechterspezifischen Ausübung von Macht und Dominanz gegenüber Frauen.
Der Weltfrauentag am 8. März lenkt den Blick und die Aufmerksamkeit jedes Jahr auf den unermüdlichen Kampf für Gleichberechtigung, den Frauen weltweit führen. Es ist ein Tag zum Innehalten und Nachdenken und gleichzeitig ein Aufruf in Richtung Politik und Gesellschaft, laut zu werden und zu handeln, sich gegen die Diskriminierung und für die Rechte von Frauen und Mädchen einzusetzen.
In diesem Sinne ist das diesjährige Motto der Vereinten Nationen zum Weltfrauentag 2025 als weltweiter Aufruf zu verstehen: „For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment.“ Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) schließt sich diesem starken Aufruf an und ruft damit zu einer konsequenten Umsetzung auch in Deutschland auf. Denn auch hier sind Frauen zu Hause, bei der Arbeit, im öffentlichen Raum und im Internet einer geschlechterspezifischen Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt.
Was es braucht, ist die Verankerung und konsequente Umsetzung von gesetzlichen Regelungen wie der Istanbul Konvention oder dem Gewalthilfegesetz, um die Rechte von Frauen nachhaltig zu stärken. Hier ist die Politik gefragt. Nur mit einer nachhaltigen Gesamtstrategie sowie der Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel kann eine erfolgreiche Umsetzung funktionieren.
Es braucht zusätzlich eine öffentliche Debatte und Aufklärung, um gesellschaftlich tief verwurzelte ideologische Strukturen im familiären Umfeld, aber auch im öffentlichen Raum zu hinterfragen und aufzubrechen. Tradierte Rollenbilder, Vorurteile und Klischees sind als solche zu entlarven und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit mitzunehmen, in eine gleichberechtigte und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zukunft. Für diesen Weg steht der BDP als Interessenvertretung der Psycholog*innenschaft in Deutschland. Die jüngst erfolgte Gründung einer eigenen Arbeitsgruppe unterstreicht die Wichtigkeit dieses Anliegens.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.
5.03.2025
(Berlin/bfw) - Mehr als 75 Organisationen und Bündnisse mit über
1.000 Mitgliedsorganisationen fordern die Verhandlungsführenden von CDU/CSU und SPD in einem heute veröffentlichten Brief auf, die Kontrolle von Online-Plattformen und eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung in die Agenda der Sondierungsgespräche aufzunehmen. Die jüngsten Entwicklungen nach der US-Wahl unterstreichen die Gefahren für Demokratien, die von großen Online-Plattformen ausgehen. Die Unterzeichnenden des Briefs fordern eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Regeln für Digitalplattformen, das Schließen regulatorischer Lücken und die gezielte Stärkung von gemeinwohlorientierten Plattform-Alternativen.
„Digitale Plattformen sollten nicht länger so programmiert sein, dass sie massiv Diskurse beeinflussen und Gesellschaften spalten. Derzeit stärken sie antidemokratische Kräfte. Sie tragen zur Ausgrenzung von Minderheiten bei. Diese Tendenzen erschweren es auch, große Herausforderungen für Gesellschaften - wie die Klimakrise - zu lösen“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Aus Sicht der Unterzeichnenden ist das kein unglücklicher Zufall, sondern steht in direktem Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell der Plattformen. „Die großen Online-Plattformen sind nur scheinbar kostenfrei. Finanziert werden sie durch Preisgabe persönlicher Daten, die für immer stärker individualisierte Werbung genutzt werden. Die Algorithmen der Plattformen sind intransparent und wirken oft tendenziös. So gefährden sie auch unabhängigen Qualitätsjournalismus und damit freie Meinungs- und Willensbildung. Es braucht einen Neustart, die Monopolanbieter haben versagt“, erklärt Frank Werneke, ver.di Vorsitzender.
Die Konzentration von Macht und Daten in der Hand weniger Tech-Konzerne aus den USA und China ist ein Risiko für die digitale Souveränität sowohl Europas als auch der Länder des Globalen Südens. „Diese Monopole bedrohen weltweit das gesellschaftliche Gemeinwohl und den demokratischen Diskurs. Ohne wirkungsvolle Regulierung der Plattformökonomie kann es keine faire Digitalisierung geben“, betont Sven Hilbig, Digitalexperte bei Brot für die Welt.
Die Allianz aus Vetreter*innen der Zivilgesellschaft, Kirchen, Gewerkschaften, Verbraucherschutz und Digitalwirtschaft fordert daher von Union und SPD, Plattformen wirksam zu regulieren und gemeinwohlorientierte Alternativen zu fördern. „Die Marktkonzentration zu begrenzen und die ökonomische und politische Macht von Tech- Plattformen einzuhegen, ist eine zentrale demokratische und wirtschaftliche Herausforderung für die nächsten Jahre. Die Bundesregierung und die EU müssen hier klare Kante zeigen und die europäischen Regeln gegen Tech-Monopolmacht wirkungsvoll durchsetzen“, fordert Ulrich Müller, Vorstand von Rebalance Now.
Die Unterzeichnenden fordern von der Bundesregierung klare Schritte in diese Richtung und zeigen dafür drei Handlungsfelder auf. Bestehende Digitalregeln sowie das Wettbewerbsrecht müssen erstens konsequent angewendet werden. Zweitens müssen regulatorische Lücken geschlossen werden. „Verbraucherinnen und Verbraucher müssen im Netz vor manipulativen Praktiken wie Tracking, Profilbildung und suchtfördernden Designs geschützt werden. Die Durchsetzung bestehender EU-Regulierungen wie des Digital Services Acts oder des Digital Markets Acts ist dafür wichtig, reicht aber nicht aus. Viele grundlegende Probleme digitaler Geschäftsmodelle sind weiter offen und müssen dringend im Digital Fairness Act gelöst werden. Eine neue Bundesregierung muss sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass Demokratie und Fairness in der digitalen Welt gewahrt werden“, sagt Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Drittens muss sich die Bundesregierung für den Aufbau und die Stärkung demokratisch kontrollierter, gemeinwohlorientierter und souveräner digitaler Infrastrukturen einsetzen – das kann auch wirtschaftliche Chancen für europäische Digitalunternehmen eröffnen. „Wir können vom Weg in die digitale Plattform-Oligarchie noch abbiegen. Projekte wie die Wikipedia, Open Street Map und das Fediverse zeigen, dass das Internet auch anders funktionieren kann. Im Interesse von gesellschaftlichem Zusammenhalt und demokratischer Kultur sollte die Bundesregierung diese und weitere gemeinwohlorientierte Alternativen aktiv fördern“, so Franziska Heine, Geschäftsführende Vorständin von Wikimedia Deutschland.
„Digitale Medien und Plattformen ermöglichen eine offene, gleichberechtigte Kommunikation von Menschen, die sich nicht direkt begegnen können. Dafür sind Wertschätzung und Anerkennung zentral.
Freiheit, die den Namen verdient, ist auch im Netz nicht Willkür. Sie braucht Regeln, die sich an der Menschenwürde und den Menschenrechten orientieren. Die konsequente Durchsetzung bestehenden EU-Rechts, das Schließen regulatorischer Lücken und die gezielte Stärkung gemeinwohlorientierter Plattform-Alternativen sind hierfür wichtige Schritte“, erklärt Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen abschließend.
28.02.2025
(Köln/kdfb) - Anlässlich des Equal Care Day am 1. März und des Equal Pay Day am 7. März fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) eine entschlossene Bekämpfung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in Sorgearbeit und Entgelt. Dazu gehören konkrete Maßnahmen für eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und die Schließung der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern.
„Die Lohnlücke lässt sich nur schließen, wenn wir gleichzeitig die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zurückdrängen. Es braucht eine gesellschaftliche Neubewertung dieser Arbeit, die noch immer vor allem von Frauen getragen wird“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.
Frauen übernehmen den größten Anteil der unter- und unbezahlten Sorgearbeit in unserer Gesellschaft, sei es im familiären Umfeld oder in sozialen und pflegerischen Berufen. Diese ungleiche Verteilung basiert auf traditionellen Geschlechterrollen, die Frauen als primäre Sorgearbeitende definieren. Trotz des wichtigen Beitrags der Sorgearbeit für eine stabile Gesellschaft bleibt ihre gesellschaftliche Anerkennung und Entlohnung unangemessen.
2023 verdienten Frauen in Deutschland pro Stunde 18 % weniger als Männer. Der Equal Pay Day (EPD) rückt diese Ungleichheit in den Fokus. Für 2024 wurde ein Rückgang der Lohnlücke auf 16 % gemeldet – ein Fortschritt, aber noch weit von Gleichstellung entfernt. Die diesjährige EPD-Kampagne setzt auf Lohntransparenz als Schlüsselfaktor: „Solange Gehälter intransparent bleiben, wird Entgeltdiskriminierung fortbestehen“, so Arzberger. „Mehr Transparenz ist entscheidend für eine faire Bezahlung. Jede*r sollte sich für gerechte Entlohnung am Arbeitsplatz einsetzen.“
Der KDFB fordert von der zukünftigen Bundesregierung, endlich strukturelle Maßnahmen zur gerechten Verteilung von Sorgearbeit und zur Entgeltgleichheit umzusetzen. Dazu gehören unter anderem die bezahlte Freistellung für informelle Pflege, die Einführung einer zweiwöchigen Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt, sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte und sorgeorientierte Arbeitszeitmodelle. Außerdem muss das Entgelttransparenzgesetz ausgeweitet werden, um Lohngleichheit weiter voranzutreiben. Pflegeberufe und der gesamte Care-Bereich müssen endlich als zentrale Säulen einer gerechten Gesellschaft anerkannt und finanziell besser ausgestattet werden. Eine flächendeckende Sorgeinfrastruktur, die alle Lebensphasen umfasst, muss gewährleistet werden.
Eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und Entgeltgleichheit sind nicht nur eine Frage der Fairness – sie sind ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft für alle.
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
27.02.2025
(Berlin/dsin) – Die digitale Sicherheit bei Verbraucher:innen in Deutschland sinkt: Laut DsiN-Sicherheitsindex, einer repräsentativen Erhebung von Deutschland sicher im Netz e.V., hat sie 2024 einen neuen Tiefpunkt erreicht. Doch wie kann das Sicherheitswissen der Verbraucher:innen gestärkt und zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen motiviert werden? Dies war das Thema des gestrigen DsiN-Talks.
Pierre du Bois (Unternehmenssprecher, Kleinanzeigen), Lukas Hoof (Referent Betrugspräventation und -bekämpfung, Deutscher Sparkassen und Giroverband e.V.), Michaela Schröder (Leiterin des Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik, Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.) und Martin Meingast (Projektleiter beim DsiN-Sicherheitsbarometer) diskutierten im Panel unter der Moderation von DsiN-Geschäftsführerin Isabelle Rosière über digitalen Selbstschutz im Alltag.
Im Rahmen des DsiN-Talks wurde auch der Relaunch des Sicherheitsbarometers vorgestellt. Die sogenannte SiBa-App ist seit 2015 als kostenfreie App für Android und iOS verfügbar. Sie informiert regelmäßig über aktuelle Phishing-Wellen, verbreitete Schadsoftware, kritische Sicherheitslücken und andere Bedrohungen der digitalen Sicherheit in verbreiteten Programmen und Diensten und wurde bisher rund 120.000-mal heruntergeladen.
Mit dem Relaunch der App will der Verein künftig noch mehr Menschen erreichen und über relevante IT-Sicherheitsrisiken im Alltag aufklären. Unter anderem können sich Nutzer:innen der App auf diverse Neuerungen freuen: Die Oberfläche der App wurde komplett überarbeitet und erneuert, wichtige Meldungen können nun als Lesezeichen gespeichert werden und dank Suchfunktion sind relevante Meldungen aus der Vergangenheit schnell auffindbar.
DsiN-Geschäftsführerin Isabelle Rosière kommentiert: „Die SiBa-App begleitet uns bei DsiN seit vielen Jahren. Seit ihrem Start konnten wir tausende Menschen vor digitalen Sicherheitsrisiken warnen und erste Tipps für Schutz und Prävention anbieten. Unser Dank dafür gilt insbesondere den Partnern der App.“ Unterstützt wird die App von den DsiN-Mitgliedern Kleinanzeigen sowie dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Darüber hinaus sind das Bundesministerium des Innern und für Heimat, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie das Bundeskriminalamt Partner des Angebots.
DsiN-Vorstandsmitglied Pierre Du Bois ergänzt: „Wer sich im Alltag sicher im Internet bewegen will, muss gut informiert sein. Mit dem Relaunch der SiBa-App möchten wir IT-Sicherheitswissen noch einfacher zugänglich machen und Menschen niedrigschwellig über für sie relevante Sicherheitsrisiken aufklären.“ Die neue SiBa-App ist dafür ab sofort in allen gängigen App-Stores als kostenloser Download erhältlich.
Auf dem YouTube-Kanal können Sie sich die Aufzeichnung des DsiN-Talks ansehen.
Über
Deutschland sicher im Netz e.V.
Der gemeinnützige Verein DsiN wurde 2006 im Rahmen des 1. Nationalen IT-Gipfels (heute: DigitalGipfel) der Bundesregierung gegründet. Als Ansprechpartner für Verbraucher:innen und kleinere
Unternehmen befähigt der Verein durch konkrete Hilfestellungen zum sicheren Umgang mit digitalen Diensten. DsiN ist Partner von Vereinen sowie auch der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unter
Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat. www.sicher-im-netz.de
Über
die SiBa-App
Das Sicherheitsbarometer ist eine kostenlose App für iOS und Android, die Nutzer:innen seit über 10 Jahren regelmäßig über aktuelle Sicherheitsbedrohungen im Netz informiert. Entstanden ist
das Projekt im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung. Unterstützt wird das Angebot von den DsiN-Mitgliedern Kleinanzeigen sowie dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Weitere Partner
der App sind das Bundesministerium des Inneren und für Heimat, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie das Bundeskriminalamt. https://sicher-im-netz.de/sicherheitsbarometer
24.02.2025
(Schwerin/dds). Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat zum Ergebnis der Bundestagswahl insbesondere in den drei Bundesländer auf dem Gebiet der Nordkirche wie folgt Stellung genommen:
„Viele Menschen übernehmen Verantwortung und gestalten mit ihrer Stimme die Zukunft unseres Landes mit – dafür steht die hohe Wahlbeteiligung bei dieser Bundestagswahl. Sie ist ein ermutigendes Zeichen für eine lebendige Demokratie. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar.
Mit großer Sorge sehe ich allerdings, dass in Teilen unseres Kirchengebietes auch Kandidatinnen und Kandidaten in den Bundestag gewählt wurden, deren Äußerungen und Positionen unsere Gesellschaft spalten und Menschen ausgrenzen.
Als Christinnen und Christen glauben wir daran, dass alle Menschen als Ebenbild Gottes geschaffen sind – ausgestattet mit unantastbarer Würde und gleichen Rechten. Wer dieses Fundament unseres Glaubens und unserer Demokratie infrage stellt, der stellt sich gegen das, was uns als Gemeinschaft zusammenhält.
Umso mehr kommt es jetzt darauf an, nicht nachzulassen im gemeinsamen Einsatz für Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe. Ich ermutige alle, sich weiterhin für ein Miteinander einzusetzen, das von Respekt, Solidarität und Achtung der Menschenwürde geprägt ist. Denn als Christinnen und Christen sind wir gerufen, nicht wegzusehen, sondern das Evangelium der Liebe und Gerechtigkeit in Wort und Tat zu bezeugen. Unterschätze nur niemand die Kraft, die von Nächstenliebe und Barmherzigkeit ausgeht!“
Dr. Dietmar Merz, Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll, und Akademiemitarbeitende positionieren sich als Christinnen und Christen zum Wahlprogramm der „Alternative für Deutschland"
19.02.2025
(Bad Boll/eabb) - „Sie widersprechen dem, was wir aus der deutschen Geschichte lernen und nie mehr Wirklichkeit werden lassen wollten. Sie widersprechen dem, was wir als Christinnen und Christen glauben," sagt Dr. Dietmar Merz, Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll, mit Blick auf die Gedanken, Formulierungen und Narrative der „Alternative für Deutschland".
Der Theologe und Medizinethiker hat sich angesichts der bevorstehenden Wahl mit den Parteiprogrammen auseinandergesetzt. In seiner "Stellungnahme zur Bundestagswahl 2025" unterstreicht er die Unvereinbarkeit des Christlichen Glaubens mit den Inhalten der AfD.
Die Evangelische Akademie Bad Boll versteht sich als „Ort respektvollen Dialogs und eines fairen Ringens um eine gute Zukunft und ein gutes Miteinander aller Geschöpfe". Zu ihrem Selbstverständnis gehört „die Absage an jede Form von Faschismus, Totalitarismus und Extremismus sowie das Eintreten für eine demokratische, offene und gerechte Gesellschaft", so Dietmar Merz.
Zur Stellungnahme: https://www.ev-akademie-boll.de/nc/mediathek/redaktionelles/aktuelle-meldungen/artikel/wir-stehen-fuer-eine-demokratische-offene-und-gerechte-gesellschaft.html
18.02.2025
(Frankfurt/dwh) - Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund getötet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst. Fünf Jahre nach dem rassistisch motivierten Anschlag gedenkt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, der Opfer und mahnt:
„In unserer Gesellschaft darf Rassismus keinen Platz haben. Der Anschlag in Hanau vor fünf Jahren hat uns auf schmerzhafte Weise vor Augen geführt, was Hass anrichten kann. Wir wünschen uns daher eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen geschützt, unterstützt und respektiert werden. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind das Fundament unserer Gemeinschaft. Dies können wir nur gemeinsam bewirken – mit engagierten Menschen, die sich jeden Tag aufs Neue für ein Miteinander einsetzen, das geprägt ist durch Respekt, Menschenwürde und Toleranz. Und auch mit dem Gang zur Wahlurne, um die Demokratie zu fördern. Jede und jeder Einzelne von uns ist gefragt.“
HINTERGRUND
Diakonie Hessen
–
Werk der Kirche, Mitgliederverband und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder- und Spitzenverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In den Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Kassel, dem Evangelischen Fröbelseminar, sowie den Evangelischen Freiwilligendiensten arbeiten über 300 Mitarbeitende. Dazu kommen circa 520 Freiwillige, die sich in den verschiedenen Programmen des freiwilligen Engagements einbringen.
Der Diakonie Hessen gehören 439 Mitglieder an. Insgesamt sind bei der Diakonie Hessen und ihren Mitgliedern zusammen rund 45.000 Mitarbeitende beschäftigt, die im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Dem Vorstand des Landesverbandes gehören Pfarrer Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Harald Clausen an. (Weitere Infos)
17.02.2025
(TRIER/BERLIN/fbkbt) - Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier vermisst in dem laufenden Wahlkampf zur Bundestagswahl konkrete Aussagen zur Familienpolitik und insbesondere dazu, wie die Politik in den nächsten Jahren die Familien in ihrem stark belasteten Alltag entlasten bzw. die Leistungen der Familien stärker fördern und anerkennen will.
Zehn Tage vor der Bundestagswahl wird fast nur über Mehrheiten und Abstimmungen diskutiert und die Sorgen und Nöte der Familien mit Kindern oder der pflegenden Angehörigen scheinbar völlig ausgeblendet. Der Familienbund macht hier unter anderem auch den Fernsehanstalten und sonstigen Medien den Vorwurf, ihrem Sendeauftrag nicht gerecht zu werden und bei ihrer Berichterstattung einseitig die falschen Schwerpunkte zu setzen. Dass gerade die Familien angesichts der Teuerung, Wohnungsnot, der Finanzkrise in den Kommunen sowie dem Pflegenotstand vor vielen Problemen stehen, scheint weder die Politik noch die vermeintliche Fachöffentlichkeit zu interessieren.
17.02.2025
(Hamburg/zeit) -
Eine Woche vor der Bundestagswahl haben
sich mehr als 10.000 Menschen an der Gesprächsaktion „Deutschland spricht” beteiligt. Tausende Menschen mit kontroversen Ansichten trafen sich am vergangenen Sonntag, den 16. Februar, überall in
Deutschland zu einem politischen Eins-zu-Eins-Gespräch. 40 Teilnehmende waren außerdem zu Gast in der Berliner Redaktion von ZEIT ONLINE, um einen Nachmittag lang über Themen wie Migration, den
Ukraine-Krieg und soziale Gerechtigkeit zu diskutieren. Zu „Deutschland spricht“ hatten in diesem Jahr neben ZEIT ONLINE auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung und BILD aufgerufen.
Bei „Deutschland spricht“ werden die Teilnehmenden anhand von kontroversen Ja-Nein-Fragen mit Menschen zusammengebracht, die völlig gegensätzliche Ansichten vertreten und möglichst nah
beieinander wohnen. In diesem Jahr beantworteten die Teilnehmenden unter anderem die Frage, ob Donald Trump eine Gefahr für die Demokratie ist, ob Deutschland Geflüchtete an den Grenzen
zurückweisen sollte und ob der Staat mehr Geld ausgeben sollte, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Seit dem Start der Aktion vor rund acht Jahren haben sich bereits mehr als 100.000 Menschen für eine der Ausgaben von „Deutschland spricht“ registriert. Die Idee für eine „Datingplattform für
politischen Streit“ entstand in der Redaktion von ZEIT ONLINE vor der Bundestagswahl 2017. In Kooperation mit Medienpartnern ist daraus die internationale Plattform „My Country Talks“ entstanden, über die sich weltweit bereits rund 300.000 Menschen aus mehr als
100 Ländern für ein politisches Eins-zu-eins-Gespräch angemeldet haben.
„Deutschland spricht“ und „My Country Talks“ wurden u. a. mit dem Grimme Online Award, dem Jean Monnet Preis für europäische Integration und dem President’s Award der International Public Relations Association (IPRA) ausgezeichnet.
Jetzt auf ZEIT ONLINE einen Einblick in die Gesprächsaktion erhalten: "Deutschland spricht":
Darüber streiten heute Tausende Menschen | ZEIT ONLINE
14.02.2025
(Freiburg / Karlsruhe / Rottenburg / Stuttgart/ekiba). Die vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg haben einen gemeinsamen Aufruf zur Bundestagswahl in gut einer Woche verfasst. In ihrem am Freitag (14.2.) veröffentlichten Wort appellieren sie an die Bürgerinnen und Bürger, am 23. Februar eine auf Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgerichtete Wahlentscheidung zu treffen. Unterzeichnet haben das gemeinsame Wort die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Heike Springhart, der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Klaus Krämer, sowie der Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, Stephan Burger.
14.02.2025
(Berlin/sb) – Die Bildungsmesse Didacta steht im Zentrum einer Debatte über Demokratiebildung und gesellschaftliche Verantwortung. Vor diesem Hintergrund lehnte Publizistin, Beteiligungspädagogin und Bildungsaktivistin Marina Weisband gestern den Didacta-Bildungspreis für ihr Schuldemokratieprojekt „Aula“ ab. Sie setzt damit ein klares Zeichen gegen die Normalisierung demokratiefeindlicher Strömungen.
Weisband ist Beirätin der gemeinnützigen Lobby- und Spendenorganisation Stiftung Bildung, die sich für demokratische, chancengerechte und nachhaltige Bildung einsetzt. Die Stiftung Bildung unterstützt vollumfänglich Weisbands Aussagen und gratuliert ihr zu ihrer klaren Haltung.
Weisband nahm die Laudatio entgegen, lehnte den Preis dann ab. In ihrer Rede, die mit stehenden Ovationen vom Publikum gewürdigt wurde, betonte sie ihre jahrelange Arbeit für Demokratiebildung und äußerte ihre Enttäuschung darüber, dass die Auszeichnung durch aktuelle Entwicklungen überschattet werde. Die Didacta sei zu einem Brennglas der Frage geworden, ob demokratiefeindliche Akteur*innen einen Platz auf einer Fachmesse für Bildung haben sollten.
„Demokratie stirbt nicht plötzlich. Vielmehr werden ihre Feinde Schritt für Schritt normalisiert, bis ihr Ende wie der nächste kleine Schritt in einer logischen Kette erscheint. Heute kann ich hier nicht stehen und bei dieser Normalisierung mitspielen.”, so Weisband.
Neben Weisband zeigten auch andere Akteur*innen wie die Bundesschülerkonferenz (BSK) mit klaren Stellungnahmen Haltung auf der Didacta. Im Kontext der Didacta mit dem diesjährigen Leitthema „Demokratiebildung“ sei es untragbar, Demokratiefeind*innen eine Plattform zu bieten, so die BSK. Mehrere Messestände blieben aus Protest unbesetzt, Aussteller*innen riefen zum Boykott auf oder drückten ihren Unmut durch Plakatbotschaften wie „Sie sind enttäuscht? - Wir auch.“ aus.
Auch innerhalb des Didacta-Verbands gab es Unruhe. Mitglieder kündigten ihren Austritt aus dem Verband an. Inzwischen reagierten die Didacta-Verantwortlichen: Ab der nächsten Messe im Frühjahr 2026 in Köln werden politische Parteien grundsätzlich nicht mehr als Aussteller zugelassen.
12.02.2025
(Bad Boll) - Sind die Kirchen in politisch turbulenten Zeiten besonders gefordert? Sollten sie sich bei brisanten politischen Themen einmischen? Ist die AfD für Christinnen und Christen wählbar? Und was kann eine Theologie der Hoffnung bewirken?
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 haben der württembergische Landesbischof und der geschäftsführende Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll Ende Januar über diese und weitere Fragen diskutiert.
Das gesamte Gespräch über Glaube und Politik, über Christsein und gesellschaftliche Verantwortung ist ab sofort im Podcast „Glaube. Liebe. Hoffnung.“ der Evangelischen Akademie Bad Boll abrufbar.
Ein Gespräch über Glaube und Politik, über Christsein und gesellschaftliche Verantwortung.
Das Gespräch wurde am 29.01.2025 aufgezeichnet.
14.02.2025
(Berlin/bfw) - Brot für die Welt und Diakonie Deutschland rufen gemeinsam zur Teilnahme am Klimastreik (14.2.) und zur „Hand-in-Hand“-Demonstration (16.2.) auf. Eine Woche vor der Bundestagswahl ist es dringend notwendig, die Folgen der Klimakrise wieder ins allgemeine Bewusstsein zu rücken und sich gemeinsam für Menschenrechte und gegen Ausgrenzung stark zu machen.
Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt: „Die Klimakrise ist heute einer der größten Armuts- und Hungertreiber. Für uns als kirchliche Entwicklungsorganisation ist Klimagerechtigkeit daher ganz entscheidend für eine sichere und lebenswerte Zukunft. Gerade in dieser Zeit, in der Klimaschutz-Abkommen aufgekündigt und Menschenrechte missachtet werden, brauchen wir eine starke Vernetzung demokratischer und zivilgesellschaftlicher Akteure. Auf dem Klimastreik und der Hand-in-Hand-Demonstration können wir diese Solidarität gemeinsam sichtbar machen.“
Rüdiger Schuch, Präsident Diakonie Deutschland: „Die Folgen des Klimawandels treffen die Schwächsten der Gesellschaft besonders hart. Obdachlose und Hochbetagte leiden besonders unter Hitzerekorden und Unwettern. Menschen mit wenig Geld müssen sich Klimaschutz leisten können. Für Menschen mit geringen Einkommen brauchen wir deshalb ein ‚sozial-ökologisches Existenzminimum‘. Das stellt sicher, dass niemand auf dem Weg in die Klimaneutralität zurückgelassen wird. Wir müssen Klimaschutz gemeinsam entschlossen einfordern. Wenn die Transformation zur Klimaneutralität gelingen soll, muss die Politik Klimaschutz und soziale Fragen von Anfang an zusammen denken. Das ist auch eine wichtige Stellschraube, um das Vertrauen in unsere Demokratie zu stärken. Deshalb unterstützen wir alle Menschen, die für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf die Straße gehen.“
Hintergrund:
Zum Klimastreik am 14. Februar sind bundesweit mehr als 150 Demonstrationen angemeldet.
Fridays for Future will damit kurz vor der Bundestagswahl eine zukünftige Bundesregierung auffordern, das Land durch umfangreiche Klimaschutz-Investitionen zu modernisieren und zukunftsfähig für alle zu machen. Mehr Info zu den einzelnen Standorten: https://www.klima-streik.org/
Unter dem Motto „Mutig. Menschlich. Miteinander“ ruft ein breites Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Initiativen und Personen zur Hand-in-Hand-Demonstration in Berlin auf, um gegen das Erstarken der extremen Rechten die Stimme zu erheben. Die Demonstration beginnt am Sonntag, 16. Februar, um 14Uhr in der Straße Unter den Linden / Bebelplatz in Berlin.
13.02.2025
(Frankfurt/dwh) - Vor der Bundestagswahl am 23. Februar fordert das Aktionsbündnis „Kinderrechte ins Grundgesetz“ die künftige Bundesregierung auf, auch auf Bundesebene die Rechte von Kindern und Jugendlichen ins Grundgesetz aufzunehmen. Die Diakonie Hessen unterstützt das Bündnis und ihre Forderung. „Der demokratische Grundkonsens droht in unserer Gesellschaft verloren zu gehen. Es braucht eine klare Haltung und konsequentes Handeln“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. „Kinderrechte sind unantastbar. Darum gehören sie in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.“ Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonvention 1992 angenommen und in Kraft gesetzt. Seitdem wird die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz gefordert. Bis heute erfolgte keine konsequente und vollständige Umsetzung der Rechte der Kinder auf Schutz, Förderung und Beteilung.
Land Hessen bereits vorangegangen
In Hessen wurden die Kinder- und Jugendrechte seit einer Volksabstimmung zur Wahl des 20. Hessischen Landtags 2018 in die Landesverfassung aufgenommen. Carsten Tag: „Wir sind auf Landesebene schon vorangeschritten. Doch noch immer werden die Rechte der Kinder und Jugendlichen auf Bundesebene zurückgestellt. Es ist wichtiger denn je, dass wir jetzt handeln und die Kinder- und Jugendrechte bundesweit festschreiben. Lassen Sie uns nicht länger warten, sondern alles daransetzen, dass die Kinder- und Jugendrechte auch in unserem Grundgesetz Eingang finden.“
Im Sinne der Grundsätze der UN-Kinderrechtskonvention konnten durch die Verfassungsänderung in Hessen Schutz- und Förderrechte sowie ein altersgemäßes Recht auf Mitbestimmung bestätigt und gestärkt werden. „Die verfassungsrechtliche Verankerung ist als ein klares Bekenntnis der erwachsenen Zivilgesellschaft in Hessen zu den Kinder- und Jugendrechten zu sehen. Zahlreiche Maßnahmen tragen mittlerweile dazu bei, dass die Kinderrechte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch in der Praxis umgesetzt und gelebt werden. Dennoch besteht auch in Hessen weiterhin Bedarf an einer stärkeren und kontinuierlichen Umsetzung der Kinderrechte, insbesondere auch mit Blick auf junge Menschen mit Behinderung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Carsten Tag abschließend.
Was hat sich in Hessen konkret verändert?
· Hessen hat eine Landesbeauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen.
· Die Ombudsstelle für Kinder- und Jugendrechte wird nun nach einer längeren Durststrecke und konzeptionellen Anpassungen vom Land regelhaft gefördert
· Städte und Kommunen sind aufgerufen, Beteiligungsformen wie Kinder- und Jugendparlamente oder Jugendforen zu entwickeln, die es jungen Menschen ermöglichen, aktiv an Entscheidungen mitzuwirken, die sie betreffen.
· Regelmäßige Berichte und Evaluierungen durch unabhängige Institutionen und die Landesregierung helfen dabei, die Einhaltung der Kinderrechte zu überprüfen und Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.
· Seit September 2024 gibt es in Hessen eine Enquetekommission zur Jugendbeteiligung, die sich mit den Möglichkeiten zu Verbesserung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt. Ziel ist ein Abschlussbericht mit Empfehlungen an den Gesetzgeber.
Diakonie Hessen und die Kinder- und Jugendrechte
Die Diakonie Hessen setzt sich schon seit langem für eine umfassende Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 ein. Nach der Aufnahme der Kinder- und Jugendrechte in die hessische Verfassung griff die Diakonie Hessen 2020 und 2021 in vielfältigen Aktionen und Formaten ihre Forderungen für eine umfassende Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte auf. Unter dem Motto „UNERHÖRT! DIESE KINDER. Ja zu Kinder- und Jugendrechten“ zeigte der Wohlfahrtsverband, wo und wie diese weiter bekannt gemacht und verwirklicht werden können. So hat die Diakonie Hessen unter anderem in einem Positionspapier ihre Forderungen zur Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte zusammengefasst. Eine der wesentlichen Forderungen des Verbandes ist, dass die von der UNO bereits 1989 verabschiedete Kinderrechtskonvention in allen Lebensbereichen umgesetzt wird. Zum Positionspapier
Zur Webseite des Aktionsbündnisses: Kinderrechte ins Grundgesetz | Aktionsbündnis Kinderrechte
HINTERGRUND
Diakonie Hessen – Werk der Kirche, Mitgliederverband und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder- und Spitzenverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In den Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Kassel, dem Evangelischen Fröbelseminar, sowie den Evangelischen Freiwilligendiensten arbeiten über 300 Mitarbeitende. Dazu kommen circa 520 Freiwillige, die sich in den verschiedenen Programmen des freiwilligen Engagements einbringen.
Der Diakonie Hessen gehören 439 Mitglieder an. Insgesamt sind bei der Diakonie Hessen und ihren Mitgliedern zusammen rund 45.000 Mitarbeitende beschäftigt, die im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Dem Vorstand des Landesverbandes
13.02.2025
(Hamburg/nk) - Unter dem Bibelwort „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7) haben die Bischöfinnen und Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und der beiden Erzbistümer Berlin und Hamburg mit einem gemeinsamen Bischofswort heute (13. Februar 2025) dazu ermutig, bei der Wahl zum Deutschen Bundestag und zur Hamburgischen Bürgerschaft das Stimmrecht zu nutzen und die Demokratie zu stärken.
Das Gemeinsames Bischofswort der Evangelischen und Katholischen Kirche im Norden
anlässlich der Wahlen zum Deutschen Bundestag und zur Hamburgischen Bürgerschaft im Wortlaut:
Gemeinsames Bischofswort
der Evangelischen und Katholischen Kirche im Norden
anlässlich der Wahlen zum Deutschen Bundestag
und zur Hamburgischen Bürgerschaft
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7)
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Schwestern und Brüder,
am 23. Februar 2025 wählen wir in Deutschland einen neuen Bundestag. In Hamburg wird zudem am 2. März eine neue Bürgerschaft gewählt. Das Recht zu wählen ist die Grundlage unserer parlamentarischen Demokratie, mit der Sie Einfluss auf die politische Zukunft unseres Landes nehmen können. Wir bitten Sie: Beteiligen Sie sich durch Ihre Stimme an der Stärkung und Gestaltung unserer Demokratie, denn sie ist darauf angewiesen, dass wir alle uns für sie engagieren.
Die Demokratie wurzelt in Grundwerten, die wir aus christlicher Überzeugung teilen. Die Gedanken von Freiheit und Gleichheit, die Regeln des Rechtsstaats und des sozialen Ausgleichs sowie der Respekt vor den Verfahren der demokratischen Entscheidungsfindung gehören wesentlich dazu. Die Demokratie lebt außerdem von Kompromissen, die mühsam erarbeitet und erstritten werden.
Als Kirchen bekennen wir uns klar zur freiheitlichen Demokratie. Wir sehen weltweit keine bessere politische Ordnung. Unvollkommenheit in der Politik und Unzufriedenheit unter den Bürgerinnen und Bürgern dürfen nicht dazu führen, dass die Legitimation der demokratischen Verfahren in Frage gestellt und politischem Extremismus Raum gegeben wird. Stärken Sie deshalb mit Ihrer Stimme diejenigen Kandidatinnen und Kandidaten, die für die Menschenrechte und die freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehen.
Als Christinnen und Christen sind wir davon überzeugt, dass jeder Mensch als Ebenbild Gottes eine unverlierbare Würde besitzt. Diese Überzeugung hat ihren Ausdruck in den Menschenrechten und den in unserer Verfassung verbrieften Grundrechten gefunden und bleibt damit ein zentraler Maßstab, an dem politisches Handeln sich messen lassen muss.
Mit großer Sorge beobachten wir daher das Schüren von Ängsten und Hass gegenüber Minderheiten. Als Christinnen und Christen treten wir entschieden gegen jede Verbreitung von antisemitischem und rassistischem Gedankengut ein sowie gegen die Herabsetzung von Menschen anderen Glaubens. Die Vielfalt der kulturellen und religiösen Traditionen ist trotz aller Spannungen ein Reichtum. Damit Integration gelingen kann, brauchen wir den Dialog.
Wir stehen als Gesellschaft national, in Europa und auch weltweit vor großen und komplexen Herausforderungen. Dazu gehören die Bewahrung der Schöpfung, der Schutz menschlichen Lebens in all seinen Phasen, die Fortführung des europäischen Friedensprojektes, eine humanitäre Flüchtlingspolitik und eine gute Integration von Zuwanderern sowie eine nachhaltige Wirtschaft im Interesse der zukünftigen Generationen. Diese Aufgaben lassen sich nach unserer Überzeugung nur bewältigen, wenn wir uns dabei an Menschenwürde, Nächstenliebe, Weltoffenheit und Zusammenhalt orientieren.
Darum bitten wir Sie: Nutzen Sie Ihr Stimmrecht und stärken Sie die Demokratie!
Wir grüßen Sie in ökumenischer Verbundenheit, im gemeinsamen Gebet und in der Verantwortung für diese Welt.
Horst Eberlein
Weihbischof Erzbistum Hamburg
Kirsten
Fehrs
Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck
Dr. Matthias Heinrich
Weihbischof Erzbistum Berlin
Dr. Stefan
Heße
Erzbischof, Erzbistum Hamburg
Tilman
Jeremias
Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern
Dr. Heiner
Koch
Erzbischof, Erzbistum Berlin
Kristina
Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland
Nora
Steen
Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein
13.02.2025
(Hamburg/nk) - Unter dem Bibelwort „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7) haben die Bischöfinnen und Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und der beiden Erzbistümer Berlin und Hamburg mit einem gemeinsamen Bischofswort heute (13. Februar 2025) dazu ermutig, bei der Wahl zum Deutschen Bundestag und zur Hamburgischen Bürgerschaft das Stimmrecht zu nutzen und die Demokratie zu stärken.
Das Gemeinsames Bischofswort der Evangelischen und Katholischen Kirche im Norden
anlässlich der Wahlen zum Deutschen Bundestag und zur Hamburgischen Bürgerschaft im Wortlaut:
Gemeinsames Bischofswort
der Evangelischen und Katholischen Kirche im Norden
anlässlich der Wahlen zum Deutschen Bundestag
und zur Hamburgischen Bürgerschaft
6.02.2025
(Berlin/sb) – Die Stiftung Bildung betont: Schulen sind Lern- und Lebensorte, Orte gelebter Demokratie. Politische Bildung und Mitbestimmung sind essenziell, um junge Menschen zu befähigen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
Demokratiebildung von Anfang an
Die Verpflichtung, demokratische Werte zu vermitteln, ist im Grundgesetz, in der UN-Kinderrechtskonvention und den Menschenrechten verankert. Schulen müssen jungen Menschen die Möglichkeit geben, Selbstwirksamkeit zu erfahren. Sie müssen ihre Perspektiven ernst nehmen, sie aktiv in Entscheidungsprozesse einbeziehen und sie ins politische Handeln bringen.
10.02.2025
(Berlin / Bonn/DSiN) – Ein digitaler Alltag ohne E-Mails ist für die meisten kaum vorstellbar. Das kann jedoch auch Gefahren bergen – nicht nur weil das E-Mail-Postfach ein beliebtes Ziel von z. B. Phishing-Angriffen ist. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Deutschland sicher im Netz (DsiN) möchten daher gemeinsam darüber aufklären, wie Verbraucherinnen und Verbraucher E-Mails sicher nutzen können. Zum Safer Internet Day (SID) nehmen sie Mythen rund um die Sicherheit von E-Mail-Kommunikation unter die Lupe. Der Safer Internet Day ist ein Aktionstag rund um den sicheren Umgang mit digitalen Medien.
Caroline Krohn, Fachbereichsleiterin Digitaler Verbraucherschutz im BSI: „Bereits der Absender einer E-Mail ist vergleichsweise leicht manipulierbar. Daher empfiehlt sich, immer auch die
vollständige E-Mail-Adresse des Absenders anzeigen zu lassen. Passen der angezeigte Absendername und die E-Mail-Adresse nicht zusammen, ist Vorsicht geboten. Generell gilt: Links und Anhänge
sollten nur mit Vorsicht geöffnet werden, denn auch das Gerät eines eigentlich vertrauenswürdigen Absenders kann mit einem Schadprogramm infiziert sein.“
BSI und DsiN empfehlen außerdem, den Zugriff zum eigenen E-Mail-Postfach mit einer Kombination aus starkem Passwort und Zwei-Faktor-Authentisierung zu schützen. Gelangen Unbefugte zum Beispiel
durch einen Phishing- Angriff an das Passwort, reicht dies dann nicht mehr aus, um das jeweilige Benutzerkonto zu übernehmen. Eine sichere Alternative zu Passwörtern bieten außerdem Passkeys: Da
Nutzerinnen und Nutzer sich dank des passwortlosen Verfahrens kein Passwort mehr merken müssen, kann dies auch nicht mehr in falsche Hände geraten.
Isabelle Rosière, DsiN-Geschäftsführerin: „Phishing-Maschen werden immer geschickter: Mitunter gelingt es dabei auch, die Zwei-Faktor-Authentisierung zu umgehen. Cyberkriminelle erstellen
etwa täuschend echt aussehende Webseiten, die bekannte Seiten imitieren. Während Nutzerinnen und Nutzer ihr Passwort und den Einmalcode aus ihrer Authentifizierungs-App eingeben, lesen Angreifer
die Daten in Echtzeit mit und greifen auf das Benutzerkonto zu. Misstrauen ist etwa dann angebracht, wenn eine Institution per E-Mail oder am Telefon um die Weitergabe von Zugangsdaten
bittet.“
Von Phishing-Mails bis E-Mail-Verschlüsselung untersucht das BSI auf seiner Webseite bekannte Mythen rund um die Sicherheit von E-Mail-Kommunikation genauer und gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern
niedrigschwellige Handlungsempfehlungen zur Prävention. Auf sicher-im-netz.de gibt es außerdem weitere Hinweise rund um E-Mail-Sicherheit von DsiN.
Weiterführende
Links:
BSI, Sicherheits-Irrtümer: E-Mail-Sicherheit: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Cyber-Sicherheitsempfehlungen/Sicherheitsirrtuemer/irrtuemer-e-mail-sicherheit.html
DsiN, E-Mail und Messenger sicher nutzen: https://www.sicher-im-netz.de/e-mail-und-messenger-sicher-nutzen
Über Deutschland sicher im Netz
e.V.
Der gemeinnützige Verein DsiN wurde 2006 im Rahmen des 1. Nationalen IT-Gipfels (heute: DigitalGipfel) der Bundesregierung gegründet. Als Ansprechpartner für Verbraucher:innen und kleinere
Unternehmen befähigt der Verein durch konkrete Hilfestellungen zum sicheren Umgang mit digitalen Diensten. DsiN ist Partner von Vereinen sowie auch der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unter
Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat. www.sicher-im-netz.de
10.02.2025
(Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg/ekiba) - Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg rufen alle Wahlberechtigten auf, am 23. Februar 2025 zur Bundestagswahl zu gehen und von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch zu machen:
„Die Wahl am 23. Februar 2025 bietet die wichtige Möglichkeit, ein klares Zeichen für eine lebendige Demokratie und ein solidarisches Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu setzen. Wir rufen alle Wahlberechtigten dazu auf, dieses grundlegende Recht wahrzunehmen, um aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilzuhaben.
Wir als Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg erleben, dass sich in Deutschland viele politische Debatten verhärten. Wir stellen fest, dass geflüchtete Menschen, Menschen aus anderen Kulturen und Menschen mit gesundheitlichen und sozialen Schwierigkeiten zunehmend ausgegrenzt und abgewertet werden. Politische Haltungen, die gegen Menschen hetzen, lehnen wir ab. Wir kritisieren ausdrücklich Parteien und Gruppierungen, die Gewalt ausüben oder Gewalt gegen Menschengruppen, Politiker und Politikerinnen androhen. Sie gefährden unsere Demokratie und sie gefährden unseren Sozialstaat.
Parteien, deren Programm und Handeln keine Alternativen bieten, Parteien, die auf Angst und Ausgrenzung setzen, fordern uns heraus, als Gesellschaft zusammenzustehen und zusammenzuhalten. Wir treten entschieden ein gegen politische Radikalisierungen. Wir kritisieren ausdrücklich die Hetze in sozialen Medien und die Verbreitung von Unwahrheiten.
Auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds stehen wir als Diakonie und Caritas für die Werte ein, die in unserem Grundgesetz seit 75 Jahren festgehalten sind, gemeinsam mit den vielen Menschen, die für Demokratie und eine offene, vielfältige Gesellschaft arbeiten.
Mit der Teilnahme an der Wahl können wir zeigen, dass wir eine demokratische, am Wohl des Mitmenschen orientierte Demokratie unterstützen wollen. Stärken wir also die Kräfte, die in sachlicher Auseinandersetzung und mit Kompromissbereitschaft nach Lösungen suchen.
Stärken wir denen durch unsere Wahl den Rücken, die Politik für alle Menschen in Deutschland auf dem Boden des Grundgesetzes machen und die sich für einen verlässlichen Rechts- und Sozialstaat einsetzen.
Bei dieser Wahl können wir ein starkes Signal für ein respektvolles und solidarisches Miteinander senden und die Zukunft unseres Landes mitgestalten.“
Hinweis
Mit der Kampagne #IchGeheWählenWeil ruft ein breites Bündnis von Wohlfahrtsverbänden und anderen Akteuren dazu auf, sich bei der Bundestagswahl für Demokratie und Vielfalt einzusetzen.
10.02.2025
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ruft zur Teilnahme am bundesweiten Klimastreik am 14. Februar 2025 auf. Sie betont die dringende Notwendigkeit von Klimaschutz und fordert solide politische sowie ökonomische Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Zukunft.
(Schwerin/Hannover/dds/cs) - Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, ruft für den kommenden Freitag (14. Februar 2025) zur Teilnahme am bundesweiten Klimastreik auf. „Die Meerestemperaturen steigen immer schneller, 2024 war das wärmste Jahr der Geschichte, aufgrund von Dürre, Bränden oder Flutkatastrophen sind Menschen weltweit gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Was braucht es eigentlich noch, um klar zu sehen: Die Klimakrise verschärft sich immer weiter“, betont Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. „Klimaschutz gehört damit zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. In diesen Wochen vor der Bundestagswahl ist davon leider viel zu wenig die Rede“, bedauert die Landesbischöfin.
Umweltbewusst zu leben, darf keine Frage des Geldbeutels sein!
Grundtext: „Die Schöpfung Gottes war durch uns Menschen noch nie so bedroht wie heute“, mahnt Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Evangelische Kirche verstehe Klimaschutz als grundlegende Verantwortung für Gottes Schöpfung und als dringliche gesellschaftliche Aufgabe. Dabei gehe es nicht nur um Umweltpolitik, sondern ebenso um soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Verantwortung. „Klima- und umweltbewusst zu leben, darf keine Frage des Geldbeutels sein! Klima- und Umweltschutz ist nicht nur ein Thema der Umweltpolitik. Es ist ebenso ein wichtiges Thema der Sozial- und der Wirtschaftspolitik!“, erklärt die EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung und verweist auf die alarmierenden Folgen der Klimakrise – von steigenden Meerestemperaturen über Naturkatastrophen bis hin zu globalen Fluchtbewegungen.
Wir erheben unsere Stimme für konsequenten Klimaschutz!
Grundtext: „Klimaschutz braucht solide politische und ökonomische Rahmenbedingungen, damit er ökonomisch klug, sozial gerecht und nachhaltig gestaltet und konsequent umgesetzt wird. Mit der EKD-Synode fordern wir als evangelische Kirche von unseren politischen Vertreter*innen, dass sie sich für Maßnahmen einsetzen, die denjenigen helfen, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden und selbst am wenigsten zu seinen Ursachen beitragen“, sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt und fordert abschließend: „Wir erheben unsere Stimme für konsequenten Klimaschutz! Zusammen mit vielen anderen demonstrieren wir am 14. Februar für einen besseren Klimaschutz! Seid mit uns dabei!“
10.02.2025
(Berlin/ish) - In der heißen Phase vor der Bundestagswahl am 23. Februar kursieren viele Falschnachrichten im Netz und in sozialen Netzwerken. Vor allem Kinder und Jugendliche können diese Fake News oft nur schwer erkennen. Wichtig ist, dass Eltern ihrem Kind dabei helfen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Informationen stimmen könnten und welche nicht, empfiehlt die Initiative „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.“.
„Es ist gut, wenn Eltern ihr Kind ermutigen, Medien kritisch zu nutzen“, sagt Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!. „Das Erkennen von Falschmeldungen üben Eltern am besten gemeinsam mit ihrem Kind, indem sie beispielsweise Nachrichten miteinander vergleichen, Quellen prüfen und auf die Machart achten.“ Fake News funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Sie wollen Angst schüren und sind von einem starken Schwarz-Weiß-Denken geprägt. Zudem arbeiten Fake News mit reißerischen Formulierungen oder extrem emotionalisierenden Bildern. Selbst wenn sie einen wahren Kern haben, können sie einen falschen Eindruck von den Fakten vermitteln.
Kinder verstehen oft nicht, warum andere Menschen sie bewusst in die Irre führen wollen. Aber nur weil eine News in sozialen Netzwerken oft geteilt wurde und wie eine Nachricht aufgebaut ist, bedeutet es nicht, dass die Informationen auch wahr sind. Gerade deshalb ist es gut, früh mit dem Nachwuchs über Nachrichten und ihre Kriterien zu sprechen. Sonst werden Fake News verinnerlicht und können das Weltbild ebenso nachhaltig wie negativ beeinflussen.
„Es zeigt sich immer wieder, dass auch viele Erwachsene Meldungen glauben, ohne die Quellen zu prüfen“, ergänzt der Mediencoach. Umso wichtiger ist es, möglichst frühzeitig entsprechende Fähigkeiten zu vermitteln. Kindern in Gespräche über das Weltgeschehen einzubeziehen, hilft, ihnen ein Gefühl dafür zu vermitteln, welche Informationen echt sein könnten und welche nicht. Eltern nehmen eine große Vorbildrolle ein: Wenn sie eine kritische Mediennutzung und Nachrichtenverständnis vorleben, wird dies auch selbstverständlich für ihr Kind sein.
Verlässliche Hilfe, um Falschmeldungen zu entlarven, gibt es vom Faktenfinder bei tagesschau.de, der Website des Recherchenetzwerks Correctiv und vom Mimikama-Faktenradar. Plattformen wie logo.de, neuneinhalb oder der Kinderradiokanal bieten geprüfte Informationen, die altersgerecht aufbereitet sind. Kinder ab acht Jahren lernen bei dem Online-Lernmodul von fragfinn.de spielerisch Fake News zu identifizieren. Auf der Website sogehtmedien.de von ARD und ZDF sind Unterrichts-materialien zum Thema zugänglich und auch das Internet-ABC hält ein Quiz und weitere Materialien für die Schule und Zuhause bereit. Eltern mit Teenagern können sich mit ihnen etwa im jugendgerechten Podcast von juuuport.de oder auf der Seite netzdurchblick.de informieren. Weitere Tipps und Materialien finden Eltern unter www.schau-hin.info sowie in den SCHAU HIN! Online-Medienkursen für Eltern.
Hintergrund
Laut JIM-Studie 2024 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes
Südwest (mpfs) gilt: „Das Wissen um aktuelles Weltgeschehen ist auch 2024 geprägt von persönlichen Gesprächen. Drei Viertel der Jugendlichen erfahren (und besprechen) aktuelle (Welt-)Ereignisse
innerhalb der Familie, zwei Drittel im Freundeskreis.“ Bereits rund ein Drittel der Jugendlichen informieren sich außerdem auf Instagram, YouTube oder TikTok.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von ARD und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.
8.02.2025
(Frankfurt/ib) - Im Vorfeld der Bundestagswahl und angesichts des aufgeheizten gesellschaftlichen Klimas kritisiert der Internationale Bund (IB) die unzureichende Finanzierung der Jugendförderung in Deutschland. Seit seiner Gründung setzt sich der freie Träger der Jugend-, Bildungs- und Sozialarbeit für den Erhalt des sozialen Friedens und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts ein. Dies bedeutet insbesondere, sich für Menschen einzusetzen, die in Deutschland als benachteiligt gelten: zum Beispiel für viele Jugendliche mit und ohne Migrationsbiographie.
Doch diese Bemühungen benötigen verlässliche Strukturen. Tatsächlich erschwert der Staat diese Arbeit seit Jahren: Stagnierende oder gar sinkende Fördermittel führen zu einem Abbau innerhalb der vom Bund geförderten Programme wie der Jugendmigrationsdienste, Respekt Coaches, der Politischen Bildung, Jugendsozialarbeit oder der Freiwilligendienste FSJ, BFD und FÖJ. All das sind Programme, die das Familienministerium fördert.
Die aktuelle gesellschaftliche Atmosphäre in Deutschland macht jungen Menschen mit Migrationsbiographie Angst
Das fehlende Geld führt zur Schmälerung der Angebote, und der ständige Kampf mindert die Planungssicherheit dieser Programme durch die Träger, zu denen der IB zählt, und ihrer Fachkräfte. Das Angebot deckt den Bedarf bei Weitem nicht. Konkret bedeutet das: Die Programme erreichen zu wenige junge Menschen – oder die Arbeitsqualität kann nicht aufrechterhalten werden. Faktisch erschwert das den Weg – insbesondere benachteiligter junger Menschen mit und ohne Migrationsbiographie – zu gesellschaftlicher Teilhabe, zu Bildung und zu einer Erwerbstätigkeit noch weiter. Das sind Faktoren, die ein „Dazugehören“ vermitteln und für den Erhalt eines demokratischen Miteinanders unerlässlich sind.
„Stabile Demokratien kümmern sich um ihre Jugendlichen. Sie sind die Zukunft. Sie sind aber auch die Gegenwart! Doch Deutschland spart stattdessen deren Förderung kaputt! Das halten wir in der aktuellen gesellschaftlichen Atmosphäre, die gerade jungen Menschen mit Migrationsbiographie Angst macht, für nicht hinnehmbar. Daher fordert der IB gemeinsam mit vielen weiteren Verbänden von der neuen Bundesregierung die auskömmliche Finanzierung der oben genannten, nachweislich wirksamen Programme. Darüber hinaus plädieren wir für ein Recht auf einen Freiwilligendienst durch eine garantierte Bundesförderung sowie eine dynamische Finanzierung des Kinder- und Jugendplans“, sagt IB-Präsidentin Petra Merkel.
Über den Internationalen Bund:
Der Internationale Bund (IB) ist mit mehr als 14.000 Mitarbeitenden einer der großen Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Er unterstützt Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren*Seniorinnen dabei, ein selbstverantwortetes Leben zu führen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Sein Leitsatz "Menschsein stärken" ist für die Mitarbeitenden Motivation und Orientierung.
6.02.2025
(Berlin/Düsseldorf/Ulm/bdkj) - In einem gemeinsamen Appell an die demokratischen Parteien fordern die Jugendorganisationen von Sozialverbänden, kirchlichen Einrichtungen, Umweltorganisationen und Gewerkschaften Maßnahmen für eine klimaneutrale und gerechte Zukunft. Sie eint die Sorge, dass die Interessen junger Menschen im Wahlkampf weitgehend unbeachtet bleiben. Statt einer konstruktiven Diskussion über so dringend benötigte Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise und für soziale Gerechtigkeit dominieren Hetze und Polarisierung.
Die über 25 Jugendorganisationen fordern eine generationengerechte Klimasozialpolitik durch eine Reform der Schuldenbremse, die Förderung nachhaltiger Mobilität für alle sowie ein starkes Klimaschutzprogramm.
„Die Sparpolitik der vergangenen Jahrzehnte ist alles andere als generationengerecht. Investitionen, die wir jetzt nicht tätigen, werden uns deutlich teurer zu stehen kommen. Mit einer Reform der Schuldenbremse und einer gerechteren Besteuerung der extrem Reichen ist die so dringend benötigte Investitionsoffensive möglich“, so Lukas Küfner, Bundesjugendleiter der Jugendorganisation der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG Jugend).
Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 beschlossen, dass die rechtzeitige Einhaltung der Klimaziele eine verfassungsrechtliche Pflicht ist. Die derzeitigen rückwärtsgewandten Diskussionen um Klimaschutz gefährden nicht nur die Lebensgrundlagen künftiger Generationen, sondern untergraben auch das Vertrauen in die Demokratie.
Carla Kienel von der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) ergänzt: „Wir fordern eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, die auf den Ausbau nachhaltiger Mobilität statt auf klimaschädliche Rückschritte setzt. Investitionen in die Bahn, ein starker öffentlicher Nah- und Fernverkehr sowie Ticketmodelle wie ein deutschlandweites Jugend- und Sozialticket sind entscheidend für eine gerechte und klimafreundliche Mobilitätswende.“
„Die Zeit des Zögerns ist vorbei – ein starkes Klimaschutzprogramm muss jetzt oberste Priorität haben. Der schnelle Ausstieg aus fossilen Energien ist unerlässlich, um eine generationengerechte Zukunft zu sichern. Besonders in den Sektoren Verkehr und Gebäude sind tiefgreifende strukturelle Veränderungen überfällig“, so Gregor Podschun, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Klimaschutz darf aber keine Frage des Geldbeutels sein. Ein sozial gerechter Wandel braucht endlich das längst überfällige Klimageld.“
Als Jugendorganisationen vertreten sie die Anliegen der künftigen Generationen und müssen noch am längsten mit den Auswirkungen der politischen Entscheidungen der kommenden Legislaturperiode leben. Dabei sind Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit keine Randthemen, sondern entscheidend für die Lebensgrundlagen und Zukunftschancen junger Menschen.
Den vollständigen Appell mit Übersicht der zeichnenden Organisationen finden Sie hier:
Jugendappell "Mehr Klimasozialpolitik"
Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kirche, Staat und Gesellschaft.
3.02.2025
(Köln/kdfb) – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) begrüßt die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes durch den Deutschen Bundestag letzte Woche als bedeutenden Schritt im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt. „Das Gewalthilfegesetz ist ein großer Erfolg, der den Schutz von Frauen und Mädchen in Deutschland erheblich stärkt. Jetzt gilt es, die Maßnahmen schnell und konsequent umzusetzen“, so KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.
Mit der Einführung eines Rechtsanspruchs auf Schutz und Beratung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder, dem Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen und der unterstützenden
Finanzierung durch den Bund sowie der Stärkung der Präventionsarbeit werden zentrale Forderungen des KDFB umgesetzt. Diese verpflichten Bund und Länder, ein bedarfsgerechtes Netz an Schutz- und
Beratungsangeboten bereitzustellen. Der KDFB hat die Dringlichkeit dieser Maßnahmen 2024 in seinem Beschluss „Gewalt an Frauen stoppen – Femizide verhindern!“ betont und mit seiner Unterstützung
des Brandbriefes „Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT!“ unterstrichen.
5.02.2025
(Trier / Berlin /fkbt) - Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier zeigt sich im Vorfeld der für den 10. Februar 2025 geplanten Öffentlichen Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags besorgt über den kürzlich vorgestellten Gesetzesvorstoß zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen bis zur zwölften Woche. Diese Initiative, die von Abgeordneten der SPD und Grünen im Deutschen Bundestag eingebracht wurde, sieht vor, Schwangerschaftsabbrüche bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche ohne medizinische oder kriminologische Gründe zu ermöglichen. Zudem soll die verpflichtende Bedenkzeit von drei Tagen zwischen der Beratung und dem Abbruch gestrichen und die Kosten für den Eingriff von den Krankenkassen übernommen werden.
Als Familienverband, der sich für den Schutz von Leben und die Stärkung der Familie einsetzt, lehnen wir diesen Vorstoß entschieden ab, Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1993 klargestellt, dass der Staat verpflichtet ist, „menschliches Leben, auch das ungeborene Leben zu schützen“. Die Entscheidung über das Leben eines Kindes darf nicht leichtfertig getroffen werden, und der rechtliche Rahmen muss den Schutz des Lebens von Anfang an gewährleisten. Der Gesetzesvorstoß entzieht dem ungeborenen Leben den grundlegenden Schutz, den es nach unserer Überzeugung verdient.
Die geplante Abschaffung der Bedenkzeit zwischen Beratung und Abbruch stellt einen weiteren Schritt dar, die ethischen und moralischen Fragen rund um den Schwangerschaftsabbruch zu ignorieren. Diese Zeit ermöglicht es den betroffenen Frauen, sich mit den weitreichenden emotionalen und moralischen Konsequenzen ihrer Entscheidung auseinanderzusetzen – eine Möglichkeit, die wir für unverzichtbar halten.
Es ist erschreckend, dass ein Gesetzesvorstoß, der eine solch fundamentale Frage der Ethik und des Lebensschutzes betrifft, im Eiltempo vor der Wahl durch den Bundestag gebracht werden soll. Eine solche Entscheidung muss gründlich und differenziert und mit der nötigen Sorgfalt und Respekt diskutiert werden – nicht im Schnellverfahren. Es geht schließlich um eine Frage, die die Grundwerte unserer Gesellschaft betrifft: den Schutz des Lebens und die Würde jedes Menschen, vom ersten Moment seines Lebens an.
In diesem Zusammenhang kritisieren wir die Art und Weise, wie diese Gesetzesänderung ohne ausreichende öffentliche Debatte und ohne die Anhörung relevanter Experten und Verbände vorangetrieben wird. Dies könnte eine gefährliche Spaltung der Gesellschaft vertiefen, anstatt zu einer verantwortungsvollen Lösung zu führen.
Wir rufen dazu auf, den bestehenden rechtlichen Rahmen zu bewahren und nicht zur Unzeit im Eiltempo eine ideologiegeleitete Debatte zu führen und so aus möglicherweise rein wahltaktisch motivierten Gründen einen gesellschaftlichen Konsens infrage zu stellen. Lebensschutz ist keine Ideologie, sondern eine Frage der Menschenwürde, so die Vorsitzende des Familienbundes Gisela Rink.
Der Familienbund der Katholiken ist der mitgliederstärkste Familienverband Deutschlands.
Ihm gehören 25 Diözesan-, 10 Landes- sowie 15 Mitgliedsverbände an.
Namhafte Fachleute aus Wissenschaft und Arbeitswelt diskutieren bei der 13. Konferenz zur sozialen Spaltung am 13. Februar in Hamburg über den Zusammenhang von beruflichen Erfahrungen und politischer Einstellung
5.02.2025
(Hamburg/nk) - Demokratieverachtung hat Konjunktur, nicht nur in den USA. Auch im laufenden Bundestagswahlkampf wird mit Ressentiments gezielt Stimmung gemacht und um Stimmen geworben. Eine in dieser Hinsicht lange nicht beachtete Quelle für Demokratieverachtung sind Erfahrungen am Arbeitsplatz. Gilt die Gleichung: Wer dort Fremdbestimmung und Unterordnung erfährt, fragt sich, warum wir die Demokratie als politisches System schätzen sollen?
Dem Zusammenhang zwischen Arbeitswelt und demokratischer Verfasstheit unserer Gesellschaft widmet sich die 13. Konferenz zur sozialen Spaltung: Wie gehen Betriebe und Betriebsräte mit diesen Herausforderungen um? Und wie mit Demokratieverachtung im Kreis der eigenen Kolleginnen und Kollegen? Ließe sich dem präventiv begegnen?
Als Referierende und Diskussionspartnerinnen und -partner erwarten wir unter anderen die Soziologin Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, den Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Prof. Dr. Michael Hüther, den Arbeitspsychologen Prof. Dr. Ralph Sichler, die Hamburger DGB-Chefin Tanja Chawla und den Vizepräsidenten der Hamburger Handwerkskammer Thomas Rath.
13. Konferenz zur sozialen Spaltung
Arbeitswelt zwischen Fremdbestimmung und demokratischer Praxis – Eine politische Herausforderung
Donnerstag, 13. Februar 2025, 9.30 bis 17.00
Uhr
Palais Esplanade, Esplanade 15, 20354
Hamburg
Weitere Infos: www.akademie-nordkirche.de/veranstaltungen/aktuelles/1418
Anmeldung erforderlich: hamburg@akademie.nordkirche.de
Die Konferenz richtet sich besonders an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Interessierte aus Politik, Wissenschaft, Verbänden, Sozialwirtschaft Umweltorganisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft Soziales Hamburg und die Evangelische Akademie der Nordkirche. Der Arbeitsgemeinschaft gehören neben der Akademie Forschungsbereiche der Universität Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und der HafenCity Universität, die Lawaetz-Stiftung sowie der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) an.
31.01.2025
(Stuttgart/swr) - Was passiert, wenn 40 Kinder an einer Schule die erste Klasse nicht schaffen? Woran liegt das? Für den fünfteiligen Podcast „Durchgefallen – Wie Schule uns als Gesellschaft spaltet“ begibt sich Lisa Graf, ehemalige Lehrerin und Autorin, auf Spurensuche. Die Folgen sind ab 31. Januar 2025 in der ARD Audiothek und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.
Der Schock: Erstklässler werden nicht versetzt
2023 macht die Ludwigshafener Gräfenauschule Schlagzeilen: 40 Kinder müssen die erste Klasse wiederholen. Eine Ursache scheint schnell gefunden. Die Gräfenauschule liegt in einem sogenannten „Brennpunkt-Viertel“. Schlechte Deutschkenntnisse und mangelnde Integration behindern den Schulalltag. Doch Lisa Graf, Host des neuen SWR Podcasts „Durchgefallen – Wie Schule uns als Gesellschaft spaltet“, zeigt: Das Problem reicht viel tiefer. Es steht stellvertretend für ein Bildungssystem, das die Schwächsten im Stich lässt und soziale Ungleichheiten zementiert.
3.02.2025
(Frankfurt/dwh) - Anlässlich des Parteitags der CDU appelliert die Diakonie Hessen gemeinsam mit Bundes- und Landesorganisationen an die CDU, sich klar zur menschenrechtlichen Brandmauer zu bekennen und die Grund- und Menschenrechte aller Menschen in Deutschland zu wahren.
„Der Wunsch nach einer Gesellschaft, in der wir geschützt, unterstützt und respektiert werden, eint uns alle. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind das Fundament unserer Gemeinschaft“, betont Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.
Die Organisationen kritisieren die aktuellen Diskussionen über Verschärfungen des Staatsangehörigkeits-, Aufenthalts- und Asylrechts, die von der CDU maßgeblich vorangetrieben werden. Diese Maßnahmen bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und schwächen die Verfassung sowie den Wert von europäischem und internationalem Recht.
„Lassen Sie uns zusammenstehen für ein offenes, vielfältiges und demokratisches Land, in dem Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit respektiert und geschützt werden und wo Grundrechte gewahrt werden“, appelliert Carsten Tag.
Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen rufen die CDU auf, im Wahlkampf Abstand von polarisierender Rhetorik und rechtswidrigen Forderungen zu nehmen und sich klar für gesellschaftliches Miteinander, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte einzusetzen.
Den vollständigen Appell finden Sie
hier:
https://www.diakonie-hessen.de/presse/2025/februar/gemeinsamer-appell-zum-37-parteitag-der-cdu
HINTERGRUND
Diakonie Hessen
–
Werk der Kirche, Mitgliederverband und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder- und Spitzenverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). In den Geschäftsstellen in Frankfurt am Main und Kassel, dem Evangelischen Fröbelseminar, sowie den Evangelischen Freiwilligendiensten arbeiten über 300 Mitarbeitende. Dazu kommen circa 520 Freiwillige, die sich in den verschiedenen Programmen des freiwilligen Engagements einbringen.
Der Diakonie Hessen gehören 439 Mitglieder an. Insgesamt sind bei der Diakonie Hessen und ihren Mitgliedern zusammen rund 45.000 Mitarbeitende beschäftigt, die im Geschäftsjahr 2022 einen Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.
Dem Vorstand des Landesverbandes gehören Pfarrer Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Harald Clausen an. (Weitere Infos)
Das Bundespräsidium des Kolpingwerkes Deutschland fordert, dass Migration Gegenstand eines Verständigungsprozesses aller demokratischen Kräfte in diesem Land sein muss, bei dem Menschenwürde und Menschenrechte gewahrt bleiben.
31.01.2025
(Köln/kol) - Heute wird im Bundestag namentlich über den „Entwurf eines Gesetzes zur Begrenzung des illegalen Zustroms von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland“ abgestimmt. Es steht zu befürchten, dass sich hierfür eine Mehrheit bildet, die sich auf Stimmen der AfD und somit auf Unterstützung des nicht-demokratischen Spektrums stützt.
Das Thema Migration und die gesellschaftlichen Auswirkungen bewegen große Teile der Bevölkerung seit Langem. Nun wird die politische Diskussion im Bundestag und in der Öffentlichkeit auf das Thema Migration fokussiert. Dieses hat sich seit einigen Jahren zu einem der kontroversesten und folgenschwersten Themen für den politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland entwickelt. Es ist offensichtlich, dass die politisch Verantwortlichen in ganz Deutschland es in den vergangenen Jahren versäumt haben, konstruktive Lösungen für die Zuwanderung und die menschenrechtswahrende Rückführung von Geflüchteten ohne Bleibeperspektive zu erarbeiten und konsequent umzusetzen. Diese Defizite aufzuarbeiten und zu beseitigen, muss Gegenstand eines Verständigungsprozesses aller demokratischen Kräfte in diesem Land sein, bei dem unsere Vorstellungen von Menschenwürde und Menschenrechten sowie alle nationalen wie internationalen Normen in erforderlicher Tiefe gewürdigt werden. Aus diesem Grunde warnt das Kolpingwerk davor, das Thema Migration während des Wahlkampfs weiterhin in den Mittelpunkt der politischen Debatte zu stellen, sondern fordert von der neuen Regierung überzeugende Antworten zu finden. Momentan profitieren nur diejenigen Kräfte, die Fragen von Migration und Integration auf Basis althergebrachter Stereotypen instrumentalisieren. „Rechtspopulistische Parteien (machen es sich) zum Ziel, Teile der Gesellschaft zu Gunsten nationalistischer Parolen zu stigmatisieren und auszugrenzen. Ein Blick auf die Ereignisse des 9. November 1938 mahnt auf dramatische Weise dazu, unmissverständlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Position zu beziehen, bevor Extremismus weiter in menschenverachtende Gewalt umschlägt.“ (Demokratie braucht unser aller Mittun, Aufruf des Kolping-Bundeshauptausschusses vom 9.11.2024)
Um sich den Themen von Migration und Integration mit der gebotenen Solidarität für Menschen in Not zu nähern, bedarf es der echten Zuwendung und der Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten der Menschen sowie mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung. Als katholischer Sozialverband, der sich auf einem solidarischen Miteinander begründet, setzt KOLPING sich für eine diskriminierungsfreie und demokratische Gesellschaft ein. Der Verband lebt dies durch seine Bildungsangebote zur beruflichen Integration, dem Engagement seines Netzwerks für Geflüchtete für die kulturelle und politische Inklusion zugewanderter Menschen sowie durch internationale Freiwilligendienste
Das Kolpingwerk Deutschland ist ein generationsübergreifender katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, davon etwa 34.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. In seinen Einrichtungen und Unternehmen sind rund 10.000 Mitarbeitende beschäftigt. Das Kolpingwerk ist Teil von Kolping International und von Kolping Europa.
29.01.2025
(Berlin/pm) - Gemeinsame Stellungnahme des Kommissariats der Deutschen Bischöfe - Katholisches Büro Berlin - und der Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union
zum Entwurf eines Gesetzes zur Begrenzung des illegalen Zustroms von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland (Zustrombegrenzungsgesetz) BT-Drs. 20/12804
"Zeitpunkt und Tonlage der aktuell geführten Debatte befremden uns zutiefst. Sie ist dazu geeignet, alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten zu diffamieren, Vorurteile zu schüren und trägt unserer Meinung nach nicht zur Lösung der tatsächlich bestehenden Fragen bei. Die nun vorgeschlagenen Verschärfungen sind nicht zielführend, vergleichbare Taten zu verhindern und tragfähige Antworten auf das öffentliche Sicherheitsbedürfnis zu geben.
Außerdem sind in dem Gesetzentwurf und in den Anträgen Punkte enthalten, die unserer Auffassung nach rechts- bzw. verfassungswidrig sind oder geeignet erscheinen, die Grundpfeiler der Europäischen Union zu erschüttern.
So verstoßen dauerhafte Grenzkontrollen und eine Abweisung von Schutzsuchenden an den deutschen Außengrenzen gegen geltendes EU-Recht. Die EU beruht im Wesentlichen darauf, dass für gemeinsame Schwierigkeiten gemeinsame Lösungen gefunden werden, nationale Alleingänge zerstören auf Dauer das Fundament der Europäischen Union.
Auch das Ansinnen einer dauerhaften Inhaftierung von Ausreisepflichtigen, wenn eine Abschiebung absehbar nicht durchgeführt werden kann, verstößt gegen verfassungsrechtliche Garantien.
Die Fraktionen haben sich mit der Auflösung der Ampelkoalition darauf verständigt, keine Abstimmungen herbeizuführen, in der die Stimmen der AfD ausschlaggebend sind. Wir befürchten, dass die deutsche Demokratie massiven Schaden nimmt, wenn dieses politische Versprechen aufgegeben wird."
Die ausführliche Stellungnahme siehe oben..
31.01.2025
(München/kdfb) - „Die Parlamentarierin und Katholikin Marie Zettler kämpfte als eine der ersten weiblichen Abgeordneten in Deutschland für die Grundwerte unserer Demokratie. Ihre Mahnung, dass Demokratie eine ständige Aufgabe ist, hat gerade in der heutigen Zeit wieder eine besondere Bedeutung bekommen. Wir dürfen nicht müde werden, für die demokratische Grundordnung unserer Gesellschaft einzustehen und diese auf allen Ebenen zu schützen.“, appelliert Birgit Kainz, Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Landesverband Bayern, anlässlich Zettlers 75. Todestages, mit Blick auf die derzeitigen politischen Entwicklungen.
Marie Zettler (*1885 - † 1950) prägte als Landessekretärin des KDFB und enge Verbündete Ellen Ammanns in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast vier Jahrzehnte lang den Verband. Sie setzte bis zu ihrem Tod wichtige Impulse für die katholische Frauenbewegung in Bayern. Darüber hinaus gehörte sie von Januar 1919 bis Mai 1920 als Abgeordnete und Frauenrechtlerin der Weimarer Nationalversammlung an und gestaltete mit ihrem politischen Engagement die Anfänge der deutschen Demokratie mit. Ihre mahnenden Worte „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe.“ veröffentlichte sie 1929 in einem Artikel in der damaligen Frauenbundzeitschrift.
"Marie Zettler steht beispielhaft für den Mut und das demokratische Engagement katholischer Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie ist damit für uns bis heute ein großes Vorbild", würdigt Kainz Leben und Wirken dieser beeindruckenden KDFB-Frau.
Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Todestag von Marie Zettler am 5. Februar 2025:
15.30 Uhr Kranzniederlegung, Alter Friedhof Mering
16:15 Uhr Gedenkgottesdienst, Meringer Pfarrkirche St. Michael
Interessierte sind herzlich eingeladen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen!
Auch im aktuellen Bundestagswahlkampf will sich die Jugendaktion positionieren: Im Pastoralen Raum Neuwied sind Leinwände einer Ausstellung zu sehen, in der insgesamt mehr als 2.000 Menschen ihr Gesicht gegen Rassismus zeigen.
30.01.2025
Von Christopher Hoffmann / red
(Neuwied/ch/bt)- Die Jugendaktion im Bistum Trier „Wir gegen Rassismus“ wurde 2017 gegründet: Vor der Bundestagswahl wollten Jugendliche und Seelsorgerinnen und Seelsorger damals deutlich machen, dass es nicht möglich ist, gleichzeitig Christ und Rassist zu sein. Und auch im aktuellen Bundestagswahlkampf wollen sich die engagierten Ehren- und Hauptamtlichen positionieren: Im Pastoralen Raum Neuwied sind daher ab sofort bis zur Bundestagswahl Leinwände einer Ausstellung zu sehen, in der insgesamt mehr als 2.000 Menschen ihr Gesicht gegen Rassismus zeigen. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann das auch örtlich unabhängig digital tun.