Fünf Finger für eine bessere Kommunikation

Tag des Zuhörens am 18. Juli

Grafik: REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks
Grafik: REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks

 

 3.07.2024

 

(Hamburg/rfd)  – Was Menschen zu guten Zuhörenden macht, hängt von persönlichen Eigenschaften und Erfahrungen ab. Es gibt jedoch einige wichtige Faktoren, die man berücksichtigen kann, um einen besseren Austausch zu fördern. Zum "Tag des Zuhörens" am 18. Juli hat REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks.de die “Zuhör-Hand” entwickelt, die dafür sorgt, dass sich Erzählende verstanden und geschätzt fühlen.


Zuhören wird oft unterschätzt. Viele kennen diese Situation bestimmt: Man kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und beginnt, seinem Partner oder seiner Partnerin von den Ereignissen des Tages zu erzählen. Doch anstatt aufmerksam zuzuhören, schaut diese:r abwesend aufs Handy oder nickt gedankenverloren. In diesem Moment fühlt man sich nicht gehört und nicht ernst genommen. Das kann schnell zu Frustration und Missverständnissen führen. Dabei ist Offenheit und ein konstruktiver Austausch wichtig für ein gelungenes Gespräch. Das findet dann statt, wenn sich Erzählende verstanden fühlen und  Zuhörende wirklich verstehen, was gesagt wurde.

 

Zuhören bedeutet mehr als nur hinzuhören

 

Aber wie höre ich denn überhaupt richtig zu? Hier spielt aktives Zuhören eine entscheidende Rolle: Präsenz und Aufmerksamkeit, d.h. dem/der Erzählenden die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und Ablenkungen wie Handys vermeiden. Zuhörende, die während des Gesprächs z. B. durch Instagram scrollen, vermitteln, dass die Worte und Gefühle der/des Anderen nicht wichtig sind. Nonverbale Zeichen wie Nicken, Augenkontakt, und zustimmende Laute oder Worte signalisieren: Ich höre Dir zu. Zuhörende sollten außerdem vermeiden, ihre Gesprächspartner zu unterbrechen. Wenn man wartet, bis die andere Person ihre Gedanken vollständig ausgedrückt hat, führt das dazu, dass sie sich respektiert und verstanden fühlt.
 

Wieso, weshalb, warum… sind offene Fragen so bedeutend?

 

Gute Zuhörende versuchen, die Gefühle und Perspektiven des Gegenüber nachzuvollziehen. Neben dem Gesagten geben nonverbale Signale wie Mimik und Gestik zusätzliche Hinweise auf die Emotionen der Erzählenden. Zum Beispiel können ein nervöses Zupfen an den Kleidern, ein trauriger Blick oder ein Seufzen darauf hinweisen, dass jemand besonders gestresst oder enttäuscht ist. Zuhörende können in eigenen Worten das Gesagte zusammenfassen und damit sicherstellen, die Botschaft korrekt aufgenommen zu haben. Dies hilft, Missverständnisse zu klären und gibt dem Gespräch Struktur. Hier sind auch kleine Pausen erlaubt bzw. können sogar hilfreich sein, und nicht jede Stille muss sofort gefüllt werden.

 

Die so genannten W-Fragen tragen wesentlich dazu bei, das Gespräch zu vertiefen, das Verständnis zu fördern und dem/der Sprechenden die Möglichkeit zu geben, umfassender auf ein Thema einzugehen. Diese offenen Fragen beginnen oft mit "Was", "Wie" oder "Warum" regen dazu an, mehr zu erzählen. Geschlossene Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sind weniger förderlich für ein tiefergehendes Gespräch.

 

Mit diesen Tipps kann jede:r lernen zuzuhören

 

Zuhören bedeutet, sich verbal die Hand zu reichen. Dafür hat REDEZEIT FÜR DICH die “Zuhör-Hand” entwickelt, mit der sich Zuhörende die Regeln leichter merken können. Jeder Finger der Hand steht für eine Zuhör-Regel:

  1. Aktiv zuhören.
  2. Unterbrechungen vermeiden und Pausen zulassen.
  3. Offene Fragen stellen.
  4. Reflektieren und kurz zusammenfassen.
  5. Auf die nonverbalen Zeichen achten.

 

Hintergrundinformationen 
 

Der Tag des Zuhörens wurde 2010 von der Non-Profit-Organisation The World Listening Project  ins Leben gerufen, die sich u.a. dafür einsetzt, das Bewusstsein für die Bedeutung des Zuhörens als kulturelle Praxis zu schärfen. 

 

 

Über REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks
 

REDEZEIT FÜR DICH #virtualsupporttalks ist eine Plattform aus über 400 im Zuhören geschulten Coaches, Therapeut:innen und Psycholog:innen, die anderen Menschen ehrenamtlich ihr Ohr schenken und zuhören - kostenlos und ohne Verpflichtung. Sie wollen in schwierigen Zeiten ein Signal der Hoffnung und Unterstützung senden. Seit der Gründung im März 2020 konnten unsere “stillen Held:innen" bereits über 8.500 Menschen helfen. 

 

Die Organisation ist gemeinnützig, gesellschaftsorientiert und verfolgt weder wirtschaftliche noch politische oder religiöse Ziele. Sie wurde im März 2020 von vier praktizierenden Coaches aus Hamburg gegründet und ist für jede:n kostenlos. Alle Zuhörenden bei REDEZEIT hören unabhängig von vorgebrachten Thema, Herkunft, Hintergrund, Identität, Sexualität, Religion oder politischen Ansichten zu. Weitere Informationen unter www.redezeitfuerdich.de