Fertigstellung des Tiefdepots des Germanischen Nationalmuseums mit Festakt begangen

Staatsminister Füracker, Leibniz-Präsidentin Prof. Brockmeier und Prof. Hess, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, im neuen Tiefdepot. Foto: GNM
Staatsminister Füracker, Leibniz-Präsidentin Prof. Brockmeier und Prof. Hess, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, im neuen Tiefdepot. Foto: GNM

20.01.2025

 

(Nürnberg/gnm) - Es war die größte Baumaßnahme des Germanischen Nationalmuseums in diesem Jahrhundert und mit 21 Metern eine Baustelle von beachtlicher Tiefe: Im Jahr 2007 überprüfte eine Machbarkeitsstudie die Umsetzbarkeit, 2013 fand der symbolische erste Spatenstich statt, 2019 wurde Richtfest gefeiert und am Freitag, 17. Januar 2025 die offizielle Fertigstellung des neuen Tiefdepots des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg mit einem Festakt feierlich begangen. Die Bauarbeiten sind beendet, das Einräumen von Kunstwerken und Objekten kann beginnen.

Vor allem bei den Geldgebern, dem Freistaat Bayern vertreten durch Albert Füracker, Staatsminister der Finanzen und für Heimat, und dem Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, bedankte sich Generaldirektor Prof. Dr. Daniel Hess für die 39,8 Mio, die das neue Depot gekostet hat (Freistaat Bayern übernahm mit mehr als 23 Mio rund 60% der Kosten, Bundesrepublik Deutschland mit knapp 16 Mio die übrigen 40%).

„Das Germanische Nationalmuseum ist eine lebendige Schatztruhe unserer Heimat, die uns hilft, die Geschichte und Natur menschlichen Zusammenlebens zu verstehen. Die über 23 Millionen Euro, die der Freistaat im Rahmen der Baumaßnahme beisteuert, sind hier gut investiert!“, freut sich Finanz- und Heimatminister Füracker im Rahmen seines Grußwortes. „Sie sind nicht nur eine Investition in unser kulturelles Erbe und unsere Geschichte, sondern stärken zugleich Nürnberg als spektakulären Kulturstandort.“

Der Bundesminister für Bildung und Forschung Cem Özdemir erklärt dazu: „Die Bewahrung und Vermittlung von Geschichte ist ein zentraler Teil von Wissenschaft und Bildung. Das Germanische Nationalmuseum verwahrt herausragende Objekte, die unerlässlich sind für unser Verständnis von Geschichte. Es freut mich sehr, dass das Museum nun dieses einzigartige Depot hat, das der Bedeutung seiner Sammlungen angemessen ist.“

Der spektakuläre Neubau reicht fünf Etagen tief in die Erde und unterkellert nahezu den gesamten Großen Klosterhof, einen der Innenhöfe des Museums. Damit entstand eine zusätzliche Depotfläche von etwa 3.700 m2. Vier Stockwerke sind als Depot für Museumsobjekte vorgesehen, im fünften ist eine moderne Technikzentrale untergebracht mit Versorgungsanlagen nicht nur für das Tiefdepot, sondern für alle umliegenden Museumsgebäude.

Warum ein Depot in die Tiefe?

Das Depot bietet aufgrund seiner Bauweise unterhalb der Erde eine größtmögliche Sicherheit für Sammlungsobjekte – auch vor Einflüssen von Witterung, Tageslicht und Klima. Seine Lage inmitten des Museumskomplexes ermöglicht eine schnelle Zugänglichkeit, die Wege für alle Mitarbeiter*innen sind kurz. Der Aufwand für den Bauunterhalt ist gering, da keine der Witterung ausgesetzten Außenwände existieren. Die untersten drei Stockwerke stehen im Grundwasser, dessen Temperatur von 16° bis 18° Celsius ein stabiles Raumklima und damit einen geringstmöglichen Energiebedarf garantiert. Pro Quadratmeter benötigt das Depot nur rund halb so viel an Heizenergie wie ein Passivhaus.