Bischof Jung feiert Kar- und Ostertage im Kiliansdom – Liveübertragungen aus dem Kiliansdom – Fußwaschung am Gründonnerstag mit Passionsspielern aus Dammbach
16.04.2025
(Würzburg/POW) - Für Christen ist die Heilige Woche von Palmsonntag bis zum Osterfest der Höhepunkt des Kirchenjahrs. Bischof Dr. Franz Jung lädt alle Gläubigen im Bistum Würzburg ein, die Liturgie besonders intensiv mitzuvollziehen. In seiner Osterbotschaft fragt Bischof Jung, was es bedeute, als „Pilger der Hoffnung“ unterwegs zu sein. Pilgern lehre, „dass wir noch nicht am Ziel sind“. Es bedeute, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Durststrecken durchzustehen, andre mitzunehmen und von anderen mitgezogen zu werden. „Ich lade im Heiligen Jahr ausdrücklich dazu ein, einander mitzuteilen, welche Hoffnung uns erfüllt und wie sie uns hilft, den nächsten Wegabschnitt gut zu meistern. So können unsere Hoffnungsgeschichten auch denen Zuversicht schenken, die auf dem Weg erlahmen.“
Die Gottesdienste am Palmsonntag, Chrisammesse, Gründonnerstag, Karfreitag, in der Osternacht, am Ostersonntag und Ostermontag werden auf TV Mainfranken (Kabel), Bibel TV online, auf der Bistums-Homepage (livestreams.bistum-wuerzburg.de) sowie dem YouTube-Kanal des Bistums live übertragen. Bibel TV Fernsehen überträgt zudem den Gottesdienst am Ostermontag.
Palmsonntag
Die Karwoche beginnt mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 13. April. Nach der Palmweihe um 9.40 Uhr in der Marienkapelle zieht Bischof Jung mit den Mitgliedern des Domkapitels und den Gläubigen zum Kiliansdom. Dort zelebriert er um 10 Uhr das Pontifikalamt. Vorgetragen wird in diesem Jahr das Leiden Jesu, wie es der Evangelist Lukas berichtet. Der Aufbau- und Konzertchor der Domsingknaben und das Bläserensemble am Dom unter der Leitung von Domkantor Julian Beutmiller gestalten die Feier mit der „Missa fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, „Gesängen zum Palmsonntag“ von Franz Schubert, „Dir nur galten meine Tränen“ von Antonio Caldara und der „Toccata b-Moll“ von Louis Vierne. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielt die Klais-Orgel. Die Liturgie des Tages erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte.
Die Kollekte am Palmsonntag ist für die Unterstützung der Christen im Heiligen Land bestimmt. Sie steht unter dem Motto „Schritt für Schritt. Aufeinander zugehen“. Bischof Jung bittet die Gläubigen in seinem Aufruf um ihr Gebet und eine großzügige Spende. „Insbesondere seit dem 7. Oktober 2023 haben Terror und Krieg dort vielen Menschen den Tod gebracht; Angst und Hass machen ein Zusammenleben unmöglich.“ Die Gräben schienen unüberbrückbar, jede Perspektive auf Dialog und Verständigung utopisch. Und doch gebe es Menschen, die aufeinander zugingen und dabei religiöse, ethnische und nationale Grenzen überwänden. „Es sind Christen, Juden und Muslime, die sich trotz aller Widerstände als Brückenbauer für Verständigung und Versöhnung engagieren. Im zwischenmenschlichen und interreligiösen Bereich setzen sie sich dafür ein, dass ein gesellschaftliches Miteinander wieder möglich wird.“ Mit der Palmsonntagskollekte würden die Projekte und Initiativen des Deutschen Vereins vom Heiligen Land und der Franziskaner im Heiligen Land unterstützt, insbesondere auch im Bereich der Dialog- und Versöhnungsarbeit. „Mit unserer Hilfe wollen und können wir dort den Frieden fördern, wo die Gewalt so viele Wunden gerissen und Trauer hinterlassen hat.“
Chrisammesse
Bischof Jung feiert am Mittwoch, 16. April, um 17.30 Uhr im Kiliansdom die „Missa chrismatis“, die Weihe der heiligen Öle. Am Altar werden Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof em. Ulrich Boom sowie das Domkapitel und die Dekane konzelebrieren. Die Choralschola unter der Leitung Domkantor Beutmiller singt die Choralmesse VIII De Angelis und ein Choralproprium. An der Klais-Orgel spielt Domorganist Schmidt unter anderem das „Praeludium f-Moll“ von Johann Sebastian Bach.
In der „Missa chrismatis“ weiht der Bischof die drei heiligen Öle. Grundstoff ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Mit dem Chrisamöl werden Neugetaufte und Firmlinge gesalbt, es wird bei der Priester- und Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende gesalbt. Die Salbung ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.
Gründonnerstag mit Fußwaschung
Mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag, 17. April, beginnen die drei „österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“. Bischof Jung feiert um 19.30 Uhr ein Pontifikalamt im Kiliansdom. Die Junge Domkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth singt „Ubi Caritas“ von Maurice Duruflé, „In Monte Oliveti“ von Juozas Naujalis, „Tristis est anima mea“ von Juozas Naujalis, „Pange lingua“ von Anton Bruckner sowie „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Domorganist Schmidt spielt die Klais-Orgel. In Erinnerung an die Fußwaschung im Abendmahlssaal wäscht der Bischof Vertretern von Diözesanrat, Dompfarrei, Flüchtlingen, Passionsspielern aus Dammbach, Menschen mit einer Behinderung und Ordensleuten – Männern wie Frauen – die Füße. Am Ende der Messe wird der Altarraum leergeräumt. Bis 22 Uhr ist die Anbetung des Allerheiligsten in der Schönbornkapelle möglich. Am Morgen des Gründonnerstags wird um 8 Uhr eine Trauermette gefeiert.
Karfreitag
Die Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi feiert Bischof Jung zur Todesstunde Jesu am Karfreitag, 18. April, um 15 Uhr im Kiliansdom. Die Karfreitagsliturgie sieht neben Lesungen, der Leidensgeschichte und den Großen Fürbitten eine Kreuzverehrung vor, bei der das Kreuz enthüllt, den Gläubigen gezeigt und in stillem Gebet verehrt wird. Die Würzburger Domsingknaben unter der Leitung von Domkantor Beutmiller singen die „Johannespassion, op. 18“ von Alois Maria Müller, „Eli, Eli!“ von Georgius Bardos, „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria und „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz.
Am Karfreitag wird des Kreuzestodes Jesu gedacht. Er ist gebotener Fasten- und Abstinenztag sowie „stiller Tag“. Um 8 Uhr wird im Dom, wie auch am Karsamstag, eine Trauermette gefeiert. Die traditionelle Karfreitagsprozession in Lohr am Main (https://www.pg-12-apostel.de/event/lohrer-karfreitagsprozession-2025/) findet ab 10.30 Uhr in der Lohrer Innenstadt statt.
Ostern
Die Osternacht ist der Höhepunkt der Feier der drei österlichen Tage und des gesamten Kirchenjahrs. Bischof Jung feiert sie am Samstag, 19. April, um 21.30 Uhr im Kiliansdom. Die Mädchenkantorei am Würzburger Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Rüth gestaltet die Feier mit „Antwortgesängen zur Osternacht“ von Alexander Rüth und Otmar Faulstich, „Surrexit pastor bonus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, „O filii et filiae“ (Oratorium Christus) von Franz Liszt, „Messe pour deux voix égales“ von Cecile Chaminade und „Incantation pour un jour saint“ (Lumen Christi) von Jean Langlais. Nach der Feuerweihe und dem Entzünden der Osterkerze am Feuer ziehen Bischof Jung und die Mitglieder des Domkapitels mit der brennenden Osterkerze in den dunklen Dom. Danach singt ein Diakon das sogenannte Exsultet, das Lob auf die Osterkerze. Bei den Lesungen wird an die Heilstaten Gottes seit der Erschaffung der Welt erinnert. Im Zentrum der alttestamentlichen Texte steht der Durchzug durch das Rote Meer. Beim Gloria erklingen wieder die Glocken und Orgelmusik setzt ein. Die neutestamentliche Lesung aus dem Römerbrief weist auf das neue Leben der Getauften durch die Auferstehung Jesu hin. Im Evangelium mit dem Halleluja-Ruf wird die Botschaft vom leeren Grab verkündet – in diesem Jahr, wie sie der Evangelist Lukas berichtet. Tauf- und Eucharistiefeier sind weitere Teile dieser Nachtfeier, der „Mutter aller Vigilien“.
Bischof Jung feiert das Pontifikalamt am Ostersonntag, 20. April, um 10 Uhr im Kiliansdom. Es wird begleitet vom Würzburger Domchor und Orchester unter der Leitung von Domkapellmeister Rüth mit der „Messe in D“ von Antonín Dvořák und einer Improvisation über die Ostersequenz „Victimæ paschali laudes“ von Domorganist Schmidt. Solisten sind Anke Hájková Endres (Sopran), Anneka Ulmer (Alt)., Stefan Schneider (Tenor) und Johannes Weinhuber (Bass). Zur Pontifikalvesper um 17 Uhr mit Bischof Jung singt die „Schola Cantorum“ gregorianische Gesänge zu Ostern. An der Klais-Orgel ist Domorganist Schmidt zu hören. Der Gottesdienst am Ostermontag, 21. April, um 10 Uhr im Kiliansdom wird begleitet von der Frauenschola „Vox anima“ unter der Leitung von Domkantor Beutmiller mit deutschen Liturgiegesängen und „Final aus 6ème Symphonie“ von Louis Vierne. Zelebrant ist Domdekan Dr. Jürgen Vorndran.
Aktuelles Lexikon: Ostern
An Ostern feiern die Christinnen und Christen das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist das höchste Fest der Christenheit. Seine Wurzeln liegen im jüdischen Passah-(Pessach-)Fest. Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. In der frühchristlichen Zeit war die Osternacht die große Taufnacht der Kirche. In der katholischen Kirche segnet der Priester in der Osternacht das Taufwasser für das Jahr. Die Gläubigen nehmen das Wasser mit nach Hause. Es soll sie und ihre Häuser vor Unheil schützen. Mit dem Osterfest beginnt die 50-tägige Osterzeit, die am Pfingstfest endet.