Auch in diesem Jahr brachten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder am Dritten Advent das Friedenslicht aus Bethlehem ins Saarland.
17.12.2024
Von Rieke Eulenstein
(Saarbrücken/re) - Auch in diesem Jahr brachten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder am Dritten Advent das Friedenslicht aus Bethlehem ins Saarland. Die zentrale Aussendefeier des Rings saarländischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder (rsp) fand in der Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja statt.
Etwa 180 Menschen jeden Alters kamen in der stimmungsvoll beleuchteten Jugendkirche zusammen. Ausgehend von dem diesjährigen Motto der Aktion „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“ betonte Lutwin Gilla von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) diese Vielfalt der Gäste: „Jeder, der hier sitzt, ist einzigartig, aber trotz aller Unterschiede feiern wir hier zusammen Gottesdienst, weil uns unser Wunsch nach Frieden eint“. Überhaupt könne das Zusammenleben auch nur funktionieren, weil alle Menschen so unterschiedlich seien und ihre verschiedenen Begabungen einbrächten. „Die Vielfalt macht uns stark“, sagte Gilla. Sie sei für ihn der Weg zum Frieden. Um diesen Gedanken mitzunehmen, bekamen alle Besucherinnen und Besucher später am Ausgang ein kleines Kaleidoskop überreicht. Dieses besteht im Innern aus vielen einzelnen Steinchen, die nur zusammen ein Bild ergeben.
Dass der Wunsch nach Frieden in diesem Jahr noch drängender ist, zeigt sich am Friedenslicht selbst: Das Licht, das von ausgewählten saarländischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern am Wochenende mit dem Zug aus Wien abgeholt worden war, konnte in diesem Jahr erstmals nicht in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet werden, da es aufgrund der Lage im Nahen Osten zu gefährlich gewesen wäre, das Licht dort abzuholen. Stattdessen stammt das Licht aus der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr, wo es österreichische Pfadfinder*innen vom letzten Jahr aufbewahrt haben.
„Wir sind alle Teil von Gottes Abbild“, sagte Helmut Willems von der DPSG. Das Friedenslicht, das weltweit miteinander geteilt werde, sei auch ein Symbol, weil es auf jeden und jede Einzelne ankomme, um Frieden zu stiften.
Dass viele Menschen mitmachen und das Licht weitertragen, war auch Anliegen der Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Aussendefeier übernommen hatte.
„Wie Licht eine Brücke baut, würde ich mir wünschen, dass wir das Gemeinsame, nicht das Trennende sehen und Vielfalt als Bereicherung begreifen, damit 2025 friedlicher wird als dieses Jahr“,
hoffte Rehlinger.
Mit der Ministerpräsidentin sowie Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt, Bezirksbürgermeister Thomas Emser und der Landtagsabgeordneten Dagmar Heib versprach die saarländische Politik, sich
in diesem Sinne einzusetzen und das Licht weiterzugeben.
Das Friedenslicht wird bis Neujahr verteilt in Gottesdiensten und Andachten, in Pfadfindergruppen und Kirchengemeinden im ganzen Saarland. Öffentliche Orte, an denen das Friedenslicht individuell abgeholt werden kann, sind u.a. in Saarbrücken die Ludwigskirche, der Garten des Landtages, das Rathaus St. Johann, das Evangelische Gemeindezentrum auf dem Eschberg, die Hospizakademie Saar sowie die Kirche der Jugend eli.ja.
Regionale Aussendefeiern im Saarland (nach Orten):
Außerdem kann das Friedenslicht in vielen Kirchengemeinden im Saarland in den Gottesdiensten an Heiligabend in Empfang genommen werden.
Hintergrund
Die Initiative „Friedenslicht“ wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Das Friedenslicht wird jedes Jahr in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem von einem Kind entzündet
und dann nach Österreich gebracht, wo es von Pfadfinder*innendelegationen aus vielen europäischen Ländern in Empfang genommen und danach im Heimatland weiterverteilt wird. In Deutschland wird das
Licht als Gemeinschaftsaktion des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), Bund Moslemischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD),
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP)) und des Verbandes deutscher Altpfadfinder-gilden
(VDAPG) weitergeben. Sie sind im Saarland organisiert im Ring saarländischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Dieser plant seit Jahren die jährlich stattfindende Aussendefeier. Jede und jeder ist
eingeladen, sich das Licht mit einer mitgebrachten Kerze in sein Haus, seine Wohnung, sein Büro oder einen anderen Lebensmittelpunkt mitzunehmen. Weitere Informationen gibt es
unter www.friedenslicht.de, auf
Facebook: www.facebook.com/friedenslicht.aus.betlehem, auf Instagram: www.instagram.com/friedenslicht.