Grundschulkinder aus Trier hatten im Rahmen von Ferienfreizeiten der Katholischen Familienbildungsstätte Trier ihre Wünsche und Träume zu Papier gebracht.
12.12.2024
Von Simone Bastreri
(Trier/bt) – Ein bunter Regenbogen, den ein Kind herunterrutscht, eine Tierärztin umgeben von putzigen Tierchen oder ein Junge, der auf einem Skateboard dahinsaust: Das sind nur drei der Wünsche und Träume, die Grundschulkinder aus Trier während der Ferienfreizeiten der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Trier zu Papier gebracht haben. Aus den kreativen bunten Malereien ist jetzt ein Kalender für Kinderrechte entstanden – in Zusammenarbeit mit dem Verein deutsch-ukrainische Kulturbrücke. „Wovon träumst du“ hieß das Projekt, bei dem in der Sommer- und Herbstferienfreizeit die Kinder künstlerisch aktiv werden konnten. Durch einen Kontakt zum Verein der Kulturbrücke sei die Idee entstanden, mit den Kindern darüber zu sprechen, dass sie ein Recht auf ihre eigenen Wünsche, Ideen und Träume haben und wie sie diese ausdrücken können, berichtet Birgit Kuhlmeier. Die langjährige Mitarbeiterin der FBS Trier war fasziniert, wie konkret und realistisch die Wünsche der älteren Kinder bereits waren. „Während die jüngeren Kinder sich teilweise sehr phantasievolle Dinge ausgemalt haben, etwa auf einem Krokodil zu reiten wie der siebenjährige Luk oder auf einem Regenbogen zu rutschen wie die sechsjährige Jette, haben die älteren Kinder zum Beispiel gesagt, dass sie ein eigenes Tanzstudio eröffnen oder Ingenieur werden möchten.“ Auch das Vorwissen über ihre Rechte, das die Kinder bereits aus Kita, Schule und von zu Hause mitbrachten, sei beeindruckend gewesen. „Sie sagten zum Beispiel, dass jedes Kind ein Recht hat, in die Schule zu gehen oder zu spielen.“ Auch ein großer Wunsch in heutiger Zeit: Frederic (10) würde gerne mal ein eigenes größeres Haus besitzen. Und der achtjährige Felix, dessen Bild das Novemberkalenderblatt ziert, hat eine ganz besondere Idee: Er würde gerne eine Maschine erfinden, die alten Menschen hilft. Deren „Prototyp“ hat er in dicken gelben, orangen und roten Strichen auf das Papier gemalt.
„Unsere Kooperationspartnerin Anhelina Leshak von der Kulturbrücke hat in einem Workshop ganz kindgerecht mit den Grundschülern erarbeitet, was sie sich im Leben erträumen. Und diese Träume sind nicht nur Ausdruck ihrer Phantasie, sondern stehen für verschiedene Rechte, die auch wir Erwachsenen respektieren sollten: Das Recht auf Schutz, auf freie Meinungsäußerung und auf Gleichheit. Kinderrechte sind universal, sie gelten für alle, egal aus welcher sozialen Schicht sie stammen, welchen kulturellen und ethnischen Hintergrund sie haben oder ob sie eine Beeinträchtigung mitbringen.“ Diese Haltung präge die Arbeit der Katholischen Familienbildungsstätten von Anfang an – bei den frühkindlichen Angeboten für Eltern mit ihren Babys, über die Kurse für Kinder und Jugendliche bis hin zu Angeboten für Erwachsene wie einem Lebenscafé für Trauernde oder Selbsthilfegruppen.
Der Kalender ist nun ein auch nach außen sichtbares Zeichen dafür. Bei einer kleinen Nikolausfeier wurde er den Kindern und ihren Familien mit „großer Wertschätzung“ überreicht, erzählt Kuhlmeier. Gefördert wurde der in einer Stückzahl von 500 gedruckte bunte Kalender von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Wer noch eines der verbliebene Exemplare haben möchte, kann sie gegen eine selbst gewählte Spende bei der FBS Trier abholen. „Wer weiß, vielleicht braucht jemand noch ein schönes und sinnvolles Weihnachtsgeschenk“, sagt Kuhlmeier lächelnd.
Das Angebot der FBS findet sich unter: www.fbs-trier.de.