Berufung kann zu einem wunderbaren Geschenk werden

„TRANSNATIONALE BEGEGNUNG“ IN DER TRIERER WELSCHNONNENKIRCHE

 Eine transnationale Begegnung im Altarraum der französisch-luxemburgisch-deutschen Welschnonnensaga. Foto: Marc Jeck
Eine transnationale Begegnung im Altarraum der französisch-luxemburgisch-deutschen Welschnonnensaga. Foto: Marc Jeck

Eine Woche nach der Europawahl fand in der Trierer Welschnonnenkirche eine transnationale Begegnung statt.

 

21.06.2024

 

Von Marc Jeck/Judith Rupp

 

(Trier/mj/jr) – „Ein herzliches Willkommen in der französischsten Kirche der Stadt Trier”: So hat Weihbischof Jörg Michael Peters den ehemaligen Primas von Gallien, Philippe Kardinal Barbarin aus Lyon, begrüßt, der am vergangenen Wochenende (15./16. Juni) mit einer 40-köpfigen Delegation aus Frankreich nach Trier gereist war und in der Welschnonnenkirche einem Gottesdienst vorstand. Eine Woche nach der Europawahl war die „heilige Arche“ in der Flanderstrasse Schauplatz für eine transnationale Begegnung : Im Altarraum des restaurierten Gotteshauses hatten ein Kardinal aus Frankreich, ein Weihbischof aus Trier und ein „grand clerc“ aus der Kathedrale von Luxemburg Platz genommen und symbolisierten somit ein Stück weit die Genesis der Welschnonnensaga – das vom heiligen Pierre Fourier und der seligen Alix Le Clerc 1597 in Lothringen initiierten Bildungsmodell für die weibliche Jugend wurde aus Frankreich über Luxemburg nach Trier exportiert. Die Geschichte der „Congrégation Notre-Dame“ und der Trierer Welschnonnenkirche skizzierten der Präfekt der Marianischen Bürgersodalität Anton V. Wyrobisch und Subpräfekt Marc Jeck.

 

In seiner Predigt ging der emeritierte Erzbischof von Lyon auf das Gleichnis des Sämanns ein, die der Gast aus Frankreich als das „programmatischste Gleichnis“ Jesu bezeichnete. „Das Reich Gottes ist nicht mit dem bloßen Auge zu sehen“, so Kardinal Barbarin, der die Gläubigen ermutigte, im Glauben zu wachsen und wie ein Samenkorn reiche Frucht zu bringen: „Unsere Berufung ist gleichsam einem Samenkorn nichts großes, aber riskiert zu einem wunderbaren Geschenk zu werden.“ Die Gestaltung der Messe übernahmen die mit dem Kardinal angereisten Gläubigen. Vor dem Hintergrund des Vatertages, der in Frankreich seit den 1950er Jahren jeweils am dritten Sonntag im Juni gefeiert wird – vor der Französischen Revolution wurde Vatertag stets am Festtag des heiligen Joseph (19. März) gefeiert -, wurde in den Fürbitten für die Väter gebetet und auch für jene Männer, die keine Väter werden können. An der historischen Stumm-Orgel spielte Ulrich Krupp.       

        

Seit vielen Jahren treffen sich die Familienangehörige und Freunde der Familien Barbarin und Villeroy de Galhau aus Paris und Lyon in einer europäischen Region, um ihre Verbundenheit und ihren Glauben zu vertiefen. Die Familie des Gouverneurs der französischen Zentralbank François Villeroy de Galhau stammt aus dem Elsass, hat aber saarländische Wurzeln – etliche Gäste waren aus dem benachbarten Saarland in die Flanderstrasse nach Trier angereist.