Dr. Harald Clausen (Vorstand Diakonie Hessen), Katrin Wienold-Hocke (stv. Vorsitzende der Mitgliederversammlung Diakonie Hessen), Staatsministerin Diana Stolz, Carsten Tag (Vorstandsvorsitzender Diakonie Hessen) und Ernst Walter Görisch (Vorsitzender der Mitgliederversammlung Diakonie Hessen). Bildnachweis: Diakonie Hessen/Viola Werner. Foto: Diakonie Hessen
8.11.2024
(Frankfurt/dw) - Der Slogan „Wir. Jetzt. Anders“ sagt es: Der Landesverband Diakonie Hessen will und muss sich als Spitzen- und Mitgliederverband weiterentwickeln, um auch in Zukunft
leistungsfähig, wirkungsvoll, wirtschaftlich und attraktiv zu bleiben. „Wir stellen uns den Herausforderungen und blicken zugleich optimistisch nach vorne. Nach Abschluss unserer
Weiterentwicklung werden wir nach wie vor als starker Landesverband präsent sein,“ so Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.
Grußwort der Hessischen Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege
Mit einem Grußwort wandte sich die hessische Staatsministerin Diana Stolz an die Vertreter*innen der Mitgliedseinrichtungen: „Als Diakonie Hessen sind Sie nicht nur eine starke Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft. Mit Ihren Mitgliedern leisten Sie in ganz Hessen vor Ort einen enorm wichtigen Beitrag. Ihre Arbeit ist so vielfältig wie das Leben der Menschen, die Sie begleiten. Egal ob in belastenden Familiensituationen, sozialen Notlagen, Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Behinderung oder Migrationserfahrung – die Diakonie ist für die Menschen da. Da mir Kinderschutz ein Herzensanliegen ist, bei dem wir auch als Landesregierung sehr aktiv sind, freue ich mich auch, dass Sie dieses Thema ebenfalls zu einem Schwerpunkt der heutigen Mitgliederversammlung gemacht haben.“
Zukunftsprozess
vor dem Hintergrund notwendiger Einsparungen
Neben den
satzungsgemäßen Regularien wie Jahresabschluss und Entlastung des Vorstands sowie des Aufsichtsrates lag der Schwerpunkt der Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen unter der Überschrift
„Galerie der Zukunft“ im begonnenen Transformationsprozess. In verschiedenen Gesprächsrunden und anschließender Podiumsdiskussion wurden verschiedene Perspektiven des Themas diskutiert. Der
Prozess der Neuaufstellung begann im Zuge der Ausgliederung der Regionalen Diakonischen Werke in Hessen und Nassau und wird durch die Entscheidung der beiden Synoden im Herbst 2023 über die
zukünftigen finanziellen Rahmenbedingungen nochmals neu zu bedenken und zu gestalten sein. Rund 3,2 Millionen Euro muss der Landesverband in absehbarer Zukunft einsparen. Auf der
Mitgliederversammlung bekamen die Mitgliedsvertretenden einen Ein- und Überblick über den Prozess, dessen Umsetzung dann bis 2030 geplant ist.
Informationen
zur Richtlinie zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
Die Veröffentlichung der ForuM-Studie im Januar 2024 hat das Thema „Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt“ verstärkt in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Gemäß ihrer im November 2022
verabschiedeten Richtlinie zum Schutz vor sexualisierter Gewalt arbeiten die Diakonie Hessen und ihre Mitgliedseinrichtungen konsequent an ihrer Umsetzung. Über den aktuellen Stand im
Landesverband wurden die Mitglieder in der Versammlung informiert. Neben strukturellen Maßnahmen, wie der flächendeckenden Einrichtung und Vernetzung von Ansprechstellen für Betroffene und
Meldestellen für Fälle sexualisierter Gewalt, wird auch die inhaltliche Arbeit an Schutzkonzepten durch eine eigene Projektstelle Gewaltprävention von der Landesgeschäftsstelle unterstützt. Die
Diakonie Hessen plant zudem für 2025 die Schulung aller Mitarbeitenden in der Landesgeschäftsstelle nach dem kirchlich-diakonischen Standard des Schulungskonzepts von „Hinschauen-Helfen-Handeln".
Auch die Mitgliedseinrichtungen sind aufgerufen, sich diesem Standard bei Schulungen ihrer Mitarbeitenden anzuschließen. Nach Beschluss der Rahmenbestimmung zum Thema „Schutz vor und Aufarbeitung
von sexualisierter Gewalt“ der Diakonie Deutschland am 17. Oktober durch die Konferenz Diakonie und Entwicklung wirkt die Diakonie Hessen darauf hin, dass die Inhalte u.a. zur Vereinheitlichung
der Arbeitsweisen in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung im kommenden Jahr auch von ihren Mitgliedseinrichtungen übernommen werden.
Nachwahl in den Aufsichtsrat
Ein weiteres Ergebnis der Mitgliederversammlung: Pfarrerin Ute Engel, Geschäftsführerin und Diakoniepfarrerin im Regionalen Diakonischen Werk Hanau-Main-Kinzig, wird mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin von Pfarrer Dr. Jochen Gerlach gewählt, der auf eigenen Wunsch als Mitglied des Aufsichtsrates zurückgetreten ist.
Jahresabschluss
Diakonie Hessen 2023
Die Diakonie
Hessen schließt das Jahr 2023 mit einem Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit in Höhe von rund 1,72 Mio Euro ab. Der Überschuss wird wie immer vollständig in die Rücklagen eingestellt.
Erträgen von rund 36 Mio. Euro, die zu rund 48 Prozent in den eigenen Betriebsstätten (Evang. Fröbelseminar, Evang. Freiwilligendienste) erwirtschaftet wurden, standen Aufwendungen von rund 34,2
Millionen Euro gegenüber.