Mit selbstloser Tat zum Botschafter christlicher Nächstenliebe

St. Martin Kirchengemeinden in Mecklenburg und Pommern laden zu Laternenumzügen und Festen ein

Hoch zu Ross reitet St. Martin dem Laternenumzug voran. Foto: epd
Hoch zu Ross reitet St. Martin dem Laternenumzug voran. Foto: epd

 4.11.2024

 

(Rostock/Stralsund/cme/skü) - Alljährlich wird am 11. November der Martinstag gefeiert. Martin von Tours (316/317 bis 397) gehört zu den beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche und ist auch für die evangelische Tradition von großer Bedeutung. Vielerorts im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis laden Kirchengemeinden am Montag, 11. November, und an den Tagen davor und danach – oft mit weiteren Partnern – anlässlich des Martinstags zu Andachten, Festen und Laternenumzügen ein.  

 

Martin teilt seinen Mantel

 

Martin von Tours war römischer Offizier und nach seiner militärischen Dienstzeit Bischof von Tours. Aufgrund seiner zahlreichen guten Taten wurde er heiliggesprochen. Berühmt ist der Heilige Martin vor allem für die Teilung seines Mantels mit einem Bettler. Es wird erzählt, dass Martin, als er in Amiens als Soldat stationiert war, im Winter des Jahres 334 vor den Toren der Stadt einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Martin zerteilte seinen Offiziersmantel mit dem Schwert, gab die Hälfte dem Frierenden und erwies ihm so sein Mitgefühl. In der darauffolgenden Nacht träumte Martin von einer Begegnung mit Jesus, der wie der Bettler den halben Mantel trug.

 

Laternen und Hörnchen

 

Das Traumerlebnis symbolisiert ein biblisches Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Vor allem aufgrund der Geschichte von der Teilung des Mantels gilt Sankt Martin bis heute als Botschafter christlicher Nächstenliebe. Der 11. November ist Martins Gedenktag, da der Heilige an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde. Im Zusammenhang mit Martins Barmherzigkeit mit dem Bettler am Stadttor steht auch das vielseitige Brauchtum, das von heutigen Christen am Martinstag gepflegt wird. Dazu zählen neben dem Laternenumzug vor allem das Teilen der Martinshörnchen und das Martinsspiel, in dem die Geschichte vom Heiligen Martin nachempfunden wird.

 

Einige ausgewählte Veranstaltungen zum Martinstag

 

Die Martinsgeschichte wird bereits am Freitag, 8. November, um 16.30 Uhr vor der Petrikirche in Lubmin zu hören sein. Anschließend führt ein Laternenumzug mit Bläsermusik zum Seebadzentrum. Der späte Nachmittag klingt dann bei Punsch und Brot an der Feuerschale aus, so die Kirchengemeinde Lubmin-Wusterhusen.

 

In Kröpelin wird am Montag, 11. November, zur Martinsandacht mit Laternenumzug und anschließenden Lichterfest eingeladen. Start ist um 17 Uhr in der Kirche mit einer kurzen Kinderandacht. Die Kinder spielen die Geschichte von St. Martin nach und teilen Martinshörnchen miteinander. Anschließend ziehen alle von der Kirche aus mit bunten Laternen und Fackeln durch die Straßen von Kröpelin. Begleitet wird der Laternenumzug von zwei Pferden, Musik und der Feuerwehr. Im Anschluss treffen sich alle auf dem Pfarrhof am wärmenden Lagerfeuer. Es gibt Kinder- und Erwachsenenpunsch, Popcorn, Crêpes und Bratwurst vom Grill. „Kommt mit und ‚tragt in die Welt nun ein Licht‘ und macht die Welt damit ein Stückchen heller“, so die Kirchengemeinde.

 

Ökumenisch laden die katholische Kirchengemeinde Raden und die evangelische Kirchengemeinde Wattmannshagen am Martinstag, 11. November, ab 17 Uhr herzlich ein zum Martinsfest mit Feuer und Laternenumzug, zu einem Spiel und zum Singen in der Kirche Wattmannshagen. „Wir treffen uns am Feuer auf dem Pfarrhof. Bringt Euch bitte eine Laterne mit“, so Pastorin Gesine Wiechert.

 

In Goldberg wird der Martinstag am Montag, 11. November, mit einem Martinsspiel um 17 Uhr in der evangelischen Kirche begangen. „Im Anschluss geht es traditionell mit Laternen und Fackeln und musikalischer Begleitung durch den Goldberger Posaunenchor hinter St. Martin auf seinem Ross durch die Stadt hin zur katholischen Kirche. Auf dem Hof stehen Martinshörnchen zum Teilen sowie warme Getränke bereit und ein knisterndes Feuer lädt zum Verweilen ein“, so Pastor Christian Hasenpusch.

 

Der Heimatverein Kenz-Küstrow und die Evangelische Kirchengemeinde Kenz (Die Kirchen am Bodden) laden am Samstag, 16. November, alle Kinder zu einem Martinsfest in Kenz ein. Um 16 Uhr wird zunächst in der Kirche die Martinsgeschichte erzählt, bevor im Anschluss mit dem Martin auf seinem Pferd und Begleitern der Laternenumzug durchs Dorf beginnt. Nach dem Umzug sind alle zu einem Beisammensein bei der Feuerwehr eingeladen.

 

Weitere Veranstaltungen zum Martinstag (empfohlenes Suchwort: Martins) und viele andere Termine sind hier zu finden: www.kirche-mv.de/veranstaltungen 

 

 

Die Teilnahme an den Martinstag-Veranstaltungen der Kirchengemeinden in beiden Kirchenkreisen ist kostenfrei. Nähere Auskünfte zu den hier beispielhaft aufgeführten und zu weiteren Veranstaltungen rund um den Martinstag im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg erteilen die Kirchengemeinden vor Ort (Suche auch über www.kirche-mv.de bzw. www.kirche-mv.de/veranstaltungen).