Gegen das Alleinsein

Benefizkonzert des Bundespräsidenten unterstützt Malteser-Projekte gegen Einsamkeit

Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier auf einer Malteser-Rikscha mit Gattin Elke Büdenbender (2. von rechts) und (von links): Clementine Perlitt, Vizepräsidentin des Malteser Hilfsdienst, Dr. Christoph Mock, stellvertretender Diözesangeschäftsführer der Malteser, Diözesanoberin Marie-Rose Freifrau von Boeselager und ihr Mann, Diözesanleiter Max Freiherr von Boeselager; Bildquelle: Bundesregierung

 

4.11.2024

 

(Hannover/mhd) - Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier hat am heutigen Sonntag, 3. November 2024, ein Zeichen gegen die Einsamkeit im Alter gesetzt: beim traditionellen Benefizkonzert des Bundespräsidenten, das in diesem Jahr im Kuppelsaal des HCC in Hannover stattfand. Der Erlös der Veranstaltung, in dessen Mittelpunkt die Einsamkeit stand, fließt dem Malteser Hilfsdienst zu, der sich mit verschiedenen Projekten gegen die wachsende Vereinsamung älterer Menschen engagiert, unter anderem mit Rikschatouren in Niedersachsen.

 

Einsamkeit ist ein Thema, das besonders ältere Menschen betrifft. Die Familie wohnt weit weg, Freunde und Bekannte sind verstorben – Einsamkeit im Alter kann viele Gründe haben, und sie betrifft immer mehr Menschen, vor allem die über 80-Jährigen. Gegen diese Einsamkeit im Alter engagieren sich die Malteser mit ihren vielfältigen Besuchs- und Begleitungsdiensten. Mehr als 4.500 Ehrenamtliche an bundesweit über 300 Standorten begleiten Seniorinnen und Senioren in ihrem Alltag, führen Gespräche, machen Ausflüge und sind in vielen weiteren Lebenslagen an ihrer Seite. Das weiß auch der Bundespräsident zu schätzen.

 

Zu Einsamkeit komme es oft in persönlichen Übergangsphasen, zum Beispiel beim Wechsel in den Ruhestand, sagte Steinmeier im Laufe des Konzertes im Gespräch mit Moderatorin Siham El-Maimouni. Darüber hinaus sei Einsamkeit aber auch ein gesellschaftliches Problem: „Dann fehlen Zuversicht und Neugier in der Gesellschaft und das ist nicht gut für unsere Zukunft.“

 

Was dagegen tun? Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil setzt vor allem auf menschliche Nähe und ehrenamtliche Arbeit, wie bei den Maltesern: „Das leuchtet mir ein, denn wenn ich einsam bin, brauche ich am meisten einen anderen Menschen. Daran orientieren sich die Malteser und das gefällt mir“, so der Ministerpräsident.

 

Besonders beliebt bei Seniorinnen und Senioren sind Ausfahrten mit einer Rikscha: in Niedersachsen an den zehn Malteser Standorten Buxtehude, Celle, Damme, Duderstadt, Friesoythe, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Lohne, und Sögel. Über 110 Ehrenamtliche begleiteten hier im letzten Jahr generationsübergreifend fast 1.200 Seniorinnen und Senioren auf den verschiedensten Touren. Diese Rikschafahrten ermöglichen den Fahrgästen eine Aktivität der besonderen Art: Raus aus dem Alltag, Neues entdecken – und das alles an der frischen Luft in netter Gesellschaft.

 

Die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer der Rikschas fahren, soweit möglich, Routen, die sich die Fahrgäste wünschen. Je nach individueller Absprache kann eine Tour ein bis zwei Stunden dauern. Die Teilnahme ist für bis zu zwei Fahrgäste möglich und kostenfrei. Viele der teilnehmenden Seniorinnen und Senioren konnten so ihren Bekanntenkreis schon vergrößern und nahmen wieder mehr am kulturellen Leben teil. „Das Thema Einsamkeit im Alter ist so immens wichtig. Wir sind dem Bundespräsidenten sehr dankbar, dass er es in den Mittelpunkt seines traditionellen Benefizkonzerts gestellt hat und die Malteser von dem Erlös der Veranstaltung profitieren“, erklärt die Vizepräsidentin der Malteser, Clementine Perlitt.

 

Um diese Angebote dauerhaft umzusetzen und auszubauen, braucht es qualifizierte Schulungen für die Ehrenamtlichen und finanzielle Mittel für den Ankauf weiterer Rikschas. Dafür sind die Malteser auf Spenden angewiesen.

 

Die jährlichen Benefizkonzerte des Bundespräsidenten zugunsten sozialer und kultureller Zwecke gehen zurück auf eine Initiative des früheren Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizsäcker aus dem Jahr 1988. Zunächst fanden sie in Berlin statt, später reihum in verschiedenen Bundesländern. Das diesjährige Konzert wurde gestaltet von der NDR-Radiophilharmonie unter Leitung von Chefdirigent Stanislav Kochanovsky. Passend zum Thema intonierten die Musiker, darunter Bariton Christian Gerhaher, Stücke von Hugo Wolf, Gustav Mahler und Hector Berlioz, die sich mit dem Motiv der Einsamkeit auseinandersetzen.

 

Spendenkonto für Malteser-Projekte gegen Einsamkeit:

Empfänger: Malteser Hilfsdienst e.V.

IBAN DE10 3706 0120 1201 2000 12 Stichwort: Benefizkonzert