Glauben lebendig gestalten

Erste Synodalversammlung im Pastoralen Raum Saarlouis

Rund 170 Engagierte tauschten sich über die zukünftige Gestaltung der Kirche aus. © Sarah Schött
Rund 170 Engagierte tauschten sich über die zukünftige Gestaltung der Kirche aus. © Sarah Schött

Rund 170 Engagierte tauschten sich bei der ersten Synodalversammlung im Pastoralen Raum Saarlouis über die zukünftige Gestaltung der Kirche aus.

 

3.12.2024

 

Von Sarah Schött

 

(Schwalbach-Elm/schö/bt) – Rund 170 Engagierte sind am 30. November nach Schwalbach-Elm zur ersten Synodalversammlung des Pastoralen Raums Saarlouis gekommen. Sie tauschten sich unter dem Motto „Glauben lebendig gestalten – Kirche. Vielfalt. Chance“ über die zukünftige Gestaltung der Kirche im Pastoralen Raum Saarlouis (PastR) aus und kamen zu verschiedenen Schwerpunkten miteinander ins Gespräch. 
Den Beginn des Tages, der gleichzeitig die offizielle Auftaktveranstaltung des Pastoralen Raums Saarlouis war, markierte ein Gottesdienst mit Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg. Der Generalvikar bezog sich auf das Motto des Tages „Glauben lebendig gestalten“ und ermutigte die Anwesenden: „Sie stehen dafür - Sie persönlich: so wie Sie sind, so wie Sie glauben, in aller Vielfalt und Buntheit.“ Dies sei ein schönes Geschenk, „das wir zurecht heute Morgen, am Fest des heiligen Andreas, feiern“. In seiner Predigt ging von Plettenberg auf die Bedeutung der Gemeinschaft für den Glauben ein. Er zitierte unter anderem aus dem geistlichen Testament des früheren Trierer Weihbischofs Gerhard Jakob, der sagte, der Glaube sei auf zwei Beinen zu ihm gekommen. „Der Glaube ist in Menschengestalt zu ihm gekommen. In Gestalt eines Gegenübers, von Begegnungen, Austausch, Gesprächen und auch in Gestalt vom Handeln anderer“, so der Generalvikar. Jeder habe eine persönliche Art, den Glauben zu leben, „und das ist gut so“, bekräftigte von Plettenberg. Niemand könne indes allein glauben, man glaube immer in Gemeinschaft. „Möge die Synodalversammlung Sie stärken für Ihren Glauben, Ihr Leben aus dem Glauben und Ihr Handeln in der Gemeinschaft des Glaubens“, wünschte er den Teilnehmenden.  

 

Kennenlernen und Austausch

„Wir freuen uns sehr, dass so viele Personen der Einladung gefolgt und vor allem, dass sehr viele verschiedene Orte von Kirche vertreten sind“, begrüßte Isolde Schober, Vorsitzende des Rates des Pastoralen Raums, die Anwesenden. „Der Rat des Pastoralen Raums sowie die Synodalversammlung heute bilden die Kernelemente; die Gremien, die die Gestaltung in diesem Raum maßgeblich beeinflussen“, betonte Philipp Schütz, ebenfalls Mitglied im Rat des PastR. Die Synodalversammlung biete nicht nur die Möglichkeit für Vernetzung und Kennenlernen, sondern auch für einen gemeinsamen thematischen Austausch und dafür, voneinander zu lernen, gemeinsam Neues zu schaffen und Schwerpunkte für den Pastoralen Raum festzulegen.  
Zu Beginn ließ Pastoralreferent Benedikt Achtermann, Mitglied im Leitungsteam, die die Ereignisse seit der Gründung des Pastoralen Raums am 1. Januar 2023 Revue passieren und stellte Themen vor, die der Rat des PastR bereits beraten und für die nächsten Jahre als Schwerpunkte festgelegt hat. Dazu zählen unter anderem Prävention gegen sexualisierte Gewalt, Angebote in Kooperation mit den Geistlichen Zentrum in Püttlingen oder die Ausbildung ambulanter Hospizhelfer. „Man hat gesehen, was alles schon passiert ist bei uns. Es ist viel Veränderung. Aber das kann auch immer eine Chance sein und wir hier in der Synodalversammlung haben die Chance, den Wandel mitzugestalten“, so Schütz. Die Teilnehmenden konnten sich in Fachgruppen zu den Themenfeldern „Diakonisch-Caritativ – Erfahrungen aus der Klinikseelsorge“, „Diakonisch-Caritativ – Tod und Trauer“, „Kinder und Jugend“, „Frauen- und Männerarbeit“, „Liturgie, Gottesdiensthelfer, Gebet“, „Musik/Chöre“, „Familien“ sowie „Räte“ kennenlernen und austauschen. Zudem wurden bei der Synodalversammlung 12 weitere Mitglieder für den Rat des Pastoralen Raums gewählt: Waltraud Andruet, Dorothee Drewitz, Claudio Fiannaca, Dr. Jürgen Guldner, Andrea Holzer, Sandra Kurka, Heike Lauria, Hans-Werner Linsler, Rita Ney, Sebastian Rupp, Martina Schneider und Christian Wirth.  

 

Hin zu einer geschwisterlichen Kirche auf Augenhöhe

Zum Abschluss präsentierten die Gruppen die Essenzen aus ihren Diskussionsrunden und gaben dem Leitungsteam konkrete Wünsche mit auf den Weg. Dabei ging es etwa um den Wunsch nach wahrer Wertschätzung für geleistete Arbeit, um eine Bewusstseinsbildung im Pastoralen Raum hin zu einer geschwisterlichen Kirche auf Augenhöhe, aber auch um Aufgabenverteilung. So kam eine der Gruppen auf das Immobilienkonzept zu sprechen und ein Teilnehmer resümierte: „Da braucht es eine gute Kommunikation. Die Räte und die, die dort Entscheidungen treffen müssen, sollten nicht alleine gelassen werden mit dieser Entscheidung. Es ist schön, dass man mitentscheiden kann, aber die Entscheidungen dann ausschließlich auf ehrenamtliche Schultern zu lasten, wäre keine gute Option.“ Auch der Wusch nach mehr Transparenz und Informationsfluss wurde geäußert. So gab es etwa die konkrete Anregung, die Gottesdienstangebote aller Pfarreien im Pastoralen Raum auf dessen Homepage übersichtlich zugänglich zu machen. So sagt eine Teilnehmende: „Es ist wichtig, umeinander zu wissen. Wir müssen Hausaufgaben machen, um zu schauen: Wer bietet was an, wie kann ein Mensch, der irgendwo klingelt, von uns den Weg gezeigt bekommen, wo er oder sie hinmuss? Viele Dinge sind einfach nicht bekannt.“
 Zum Abschluss bedankte sich Achtermann bei allen Teilnehmenden: „Vielen Dank für die Impulse und für das, was Sie heute miteinander beraten haben. Das werden für uns wichtige Impulse, mit denen wir uns beschäftigen müssen und werden. Und Sie können sich schon mal darauf einstellen, dass Sie auf der nächsten Synodalversammlung hören werden, was wir damit gemacht haben und was dabei rumgekommen ist.“ 


Der Pastorale Raum Saarlouis wurde zum 1. Januar 2023 gegründet. Er umfasst den Raum des ehemaligen Dekanats Saarlouis und einen Teil des ehemaligen Dekanats Wadgassen (Pfarreien Überherrn Sankt Oranna und Wadgassen Sankt Wolfram). Damit gehören zu ihm fünf fusionierte Pfarreien (Saarlouis Heilige Familie, Saarlouis St. Ludwig, Schwalbach Heilig Kreuz, Überherrn St. Oranna, Wadgassen St. Wolfram) und zwei Pfarreiengemeinschaften (Bous-Ensdorf und Saarwellingen) mit rund 64.000 Katholik*innen. Das Leitungsteam besteht aus Dekan Hans-Georg Müller, Pastoralreferent Benedikt Achtermann und Ökonomin Eva Maria Eiden (www.pastoralerraum-saarlouis.de)