Mit dem Ziel, Kirche, Kultur und Soziales miteinander zu verbinden, soll das Kloster zu einem Zentrum für alle Menschen werden.
10.10.2024
Von Lena Weber
(Hermeskeil/lw/bt) – Das „Klösterchen“ in Hermeskeil hat Anfang Oktober seine Wiedereröffnung mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Im März 2022 hatten die letzten Franziskanerinnen das Kloster verlassen; die Zukunft des hübschen Ensembles aus Kirche und Konventgebäude schien ungewiss. Nun soll neues Leben in das „Kulturkloster“ kommen. Mit dem Ziel, Kirche, Kultur und Soziales miteinander zu verbinden, soll der Ort zu einem Zentrum für alle Menschen werden.
Schon am 3. Oktober begannen die Feierlichkeiten mit einer Lichterprozession mit rund 100 Teilnehmenden ausgehend von der Pfarrkirche St. Martinus hin zur Klosterkirche. Noch einmal einige Besucher mehr ließen sich anschließend vom Ambiente der „Go(o)d Night ansprechen. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich bewegt und berührt, dass das Klösterchen nun wieder eine Rolle im spirituellen Leben von Hermeskeil spielen wird. Höhepunkt des Wochenendes war das Franziskusfest mit dem Gottesdienst am 4. Oktober, den mehr als 200 Menschen besuchten. Dekan Christian Heinz freute sich über viele neue Gesichter und zeigte sich überrascht, dass noch mehr Besucher als bei der Verabschiedung der Franziskanerschwestern im März 2022 zugegen waren. Das zeige einmal mehr: „Das Kloster zieht an“. Peter Kretz (Vertreter des Verbandsbürgermeisters), sagte in seiner Ansprache, am Beispiel des Klösterchens könne man sehen, dass es nur noch „gemeinsam“ gehe: Hier hätten Kirche, Kultur und Soziales unter einem Dach in einer vielversprechenden Kooperation zusammengefunden und etwas „Neues“ erschaffen.
„Es wird zu viel gejammert“, stellte Christian Heinz in seiner Predigt fest und setzte mit seinem Fokus auf Jesus und Franz von Assisi einen Kontrapunkt: „Die beiden haben gerade in diesen schwierigen Situationen Gott gelobt und gepriesen.“ Daran sollten sich die Menschen auch heute ein Beispiel nehmen: „Nicht den Kopf hängen lassen.“ Er sei noch nie so froh gewesen, sich geirrt zu haben: „Ich habe damals beim Abschluss des Klosters gedacht, es würde nie wieder öffnen“, gab er zu. Die Offenheit gegenüber allen Menschen sei gelebte Klosterkultur an diesem Ort gewesen und solle sich im neuen Kulturkloster wiederfinden.
Unterstützer und Investoren gewürdigt
Bernhard Weiler und Daniela Müller vom Leitungsteam des neugegründeten Vorstands bedankten sich für das zahlreiche Erscheinen und gaben einen kleinen Ausblick auf die nächsten Aktionen. Am Ende des Gottesdienstes wurden neben Ehrenamtlichen aus der Pfarrei auch die Investoren Johannes Kiefer und Uwe Düpre gewürdigt, ohne deren Engagement die Wiederbelebung des Klosters nicht möglich gewesen wäre. Musikalisch begleiteten die Holzcombo der Stadtkapelle und das Klosterensemble den Gottesdienst. Nach dem anschließenden Beisammensein wurde es in der Nacht für die Messdienerinnen und Messdiener noch besonders aufregend: Sie durften im Klostergemäuer übernachten.
Ausblick auf die zukünftigen Aktivitäten
Das Kulturkloster Hermeskeil wird eine Vielzahl von Veranstaltungen anbieten, die Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Geplant sind kulturelle Highlights wie Ausstellungen, Lesungen und musikalische Darbietungen sowie Angebote, die den sozialen Austausch fördern. Der neu gegründete „Begegnungsverein Kulturkloster Hermeskeil“ hat die Vision, hier einen Ort der Begegnung und Kultur zu etablieren. „Kunst trifft Courage“ – eine Fotoausstellung von Daniela Müller wird vom 15. November bis 1. Dezember einen ersten Eindruck davon vermitteln. Begleitet von Lesungen, Selbstverteidigungsworkshops und Gesprächsrunden wird Zeit für Begegnung, Austausch und Kunst sein.
Die Verantwortlichen laden alle Interessierten ein, dem Kloster neues Leben einzuhauchen. Informationen und Möglichkeiten zur Mitwirkung sind unter der E-Mail-Adresse begegnungsverein.kloster@gmail.com erhältlich.