Der Hausnotruf bleibt beliebt

Vor allem ältere und kranke Menschen vertrauen auf den Knopf am Handgelenk

Im Falle eines Notfalls kann ein Hausnotruf Leben retten; Bildquelle: Malteser
Im Falle eines Notfalls kann ein Hausnotruf Leben retten; Bildquelle: Malteser

14.01.2025

 

((Hildesheim/mhd) - Auch im Zeitalter von Smartphones und Apps greifen vor allem ältere und kranke Menschen immer noch gerne auf eine bewährte Technik zurück: den Hausnotruf. In Deutschland nutzen laut Bundesverband Hausnotruf mehr als 1,2 Millionen Menschen den einfachen roten Knopf, um im Notfall Hilfe zu rufen.

 

Der Erfolg dieses Klassikers hat nach Ansicht von Jörg Watermann, Leiter Hausnotruf der Malteser in der Diözese Hildesheim, vor allem drei Gründe: Erstens ist die Auslösung eines Alarms leicht – ein Druck auf den Knopf am Armband oder der Halskette genügt, um eine Sprechverbindung aufzubauen. Zweitens ist der Ruf nach Hilfe oder das Sprechen etwas, was Menschen selbst in großer Not noch bewältigen können, um auf sich aufmerksam zu machen. Drittens ist Tag und Nacht ein auf Hilfe spezialisierter Gesprächspartner erreichbar.

 

11.000 Notrufe gehen durchschnittlich jeden Tag in Deutschland bei den Hausnotruf-Anbietern ein. „Dann gilt es, die Folgen eines Sturzes oder das plötzliche Auftreten einer Erkrankung schnell in den Griff zu bekommen“, beschreibt der Malteser-Fachmann die wichtigste Aufgabe für die Retter und Helfer in der Not. „Um Schmerzen, Unterkühlung, Dehydrierung oder auch einfach Angst zu vermeiden, hilft ein rasches Eingreifen.“ Ein Drittel der Notrufe ziehen tatsächlich einen Einsatz vor Ort nach sich. Nachdem der Notrufknopf gedrückt wurde, entsenden die fachkundigen Telefonisten professionelle Helferinnen oder Helfer. Ist vereinbart, dass Angehörige oder Nachbarn informiert werden sollen, geschieht auch das, „ganz so wie es die Situation erfordert“, sagt Watermann.

 

Von einer im Haus installierten Technik, die im Falle eines Notfalls die richtigen Maßnahmen in Bewegung setzen kann, ist man derzeit noch weit entfernt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt zwar digitale Assistenzsysteme, sagt aber auch, dass sie nur „kleinere und größere Schwächen“ ausgleichen kann. Vor allem ältere Menschen, die nicht mit Smartphone und digitalen Assistenzsystemen groß geworden sind, setzen für ihre Versorgung lieber noch auf den Menschen, berichtet Watermann von seinen Erfahrungen mit Hilfesuchenden. Für die Nutzer sei es beruhigend zu wissen, dass die Malteser Notrufzentrale rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr erreichbar ist. Ein weiterer Vorteil des Hausnotrufs: Die Kosten des Basis-Tarifs werden auf Antrag und abhängig vom individuellen Unterstützungsbedarf von den Pflegekassen oftmals übernommen.

 

Weitere Informationen:

www.malteser.de/hausnotruf