Maria eröffnet „Rückweg zu Gott“

Bistum Trier feiert Patronatsfest Maria Immaculata

Bischof Ackermann vor der Marienstatue, die am Hochfest Maria Immaculata im Altarraum ihren Platz hat © Judith Rupp
Bischof Ackermann vor der Marienstatue, die am Hochfest Maria Immaculata im Altarraum ihren Platz hat © Judith Rupp

Die Muttergottes steht am Beginn des Weges zu Gott und zeigt das Ziel, erklärte Bischof Ackermann zur Feier des Patronatsfests des Bistums.

 

9.12.2024

 

Von Judith Rupp

 

(Trier/bt) – „Maria steht am Beginn des Weges und zeigt uns das Ziel.“ Das hat Bischof Stephan Ackermann am 7. Dezember beim Pontifikalamt im Trierer Dom gesagt. Die Gottesmutter diene mit allen Heiligen dem Advent, dem Kommen des Herrn, führte der Bischof aus, als er erklärte, dass das Fest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria wegen des 2. Adventssonntags in diesem Jahr einen Tag früher gefeiert werde. Der Gedenktag Maria Immaculata ist auch Patronatsfest des Bistums.  

 

Bischof Ackermann nahm die Gottesdienstgemeinde gedanklich mit zu einem mystischen Kugelspiel, das Nikolaus von Kues konzipiert hat: Bei diesem Spiel muss der Weg mit einer Kugel absolviert werden – wobei die Kugel eine Delle hat. Die Delle stehe für die Erbsünde, für „die Dynamik, die uns immer wieder von Gott wegtreibt“, erklärte Ackermann. Der Mensch - so erzählt es nicht nur die Bibel mit der Geschichte von Adam und Eva und der Schlange im Paradies, sondern so deuteten es auch die Philosophen - habe seine ursprüngliche Vollkommenheit und Makellosigkeit verloren. Der Festtag Maria Immaculata wolle dabei helfen, „die Ganzheit, die Verbindung zu Gott wieder zu erlangen“. Maria schaffe das, „weil sie sich vorbehaltlos Gottes Willen geöffnet hat“, sagte der Bischof. Ihre Geschichte eröffne der Menschheit den „Rückweg zu Gott“.

 

Durch Jesus steht alle Menschen der Weg des Heils offen; „er heilt die alten Wunden“, betonte Ackermann. Dabei sei es bezeichnend, dass der, der ohne alle Sünde und nicht entstellt von Neid, Gier oder Hass war, sich habe schlagen lasse – so brutal und schwer, dass „wir ihn nicht anschauen mochten“, wie es der Prophet Jesaja formuliert. Daraus schloss Ackermann: „Wahre Schönheit besteht in gelebter Liebe, die bereit ist, sich verwunden und verbeulen zu lassen.“

Der Gottesdienst endete mit der traditionellen Prozession in die benachbarte Liebfrauenkirche, wo Bischof Ackermann zusammen mit der Gottesdienstgemeinde am Marienaltar betete und das Bistum und die darin lebenden Menschen mit all ihren Anliegen der Muttergottes empfahl. 

Das Patronatsfest des Bistums Trier hat eine lange Tradition. Erzbischof und Kurfürst Karl Kaspar von der Leyen (1652–1676) hatte im 17. Jahrhundert das Trierer Land unter den Schutz der Gottesmutter gestellt. Fünf Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Kriegs habe der Erzbischof auf „einem Kontinent, der geplündert und zerstört war“, den Blick lenken wollen auf „das, was heilig, gut und schön ist“. Diese Botschaft sei auch in der heutigen Weltsituation mit Kriegen und Unfrieden aktuell. 1939 erneuerte Bischof Franz Rudolf Bornewasser die Weihe an die „Unbefleckte Empfängnis“ und erweiterte sie auf das ganze Bistum. Bischof Ackermann erneuerte die Weihe im ersten Jahr der Corona-Pandemie am 7. Dezember 2020 an der Trierer Mariensäule.