„Herzlich willkommen zum Kirchentag in Greifswald!“

75 Jahre Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag feiert seinen 75. Geburtstag in Greifswald mit einem Jubiläumsfest auf dem Greifswalder Marktplatz am 20. und 21. September. Eine Fachtagung im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg beschäftigt sich vom 19. bis 21. September mit der Geschichte der Kirchentage in Ost und West.

 

12.09.2023

 

(Greifswald/Schwerin/akl) - Zum 75. Geburtstag des Deutschen Evangelischen Kirchentags lädt die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nach Greifswald ein. Der Ort wurde gewählt, um die pommerschen Wurzeln des Kirchentags zu würdigen: Der Wegbereiter und spätere Kirchentagspräsident Reinold von Thadden stammte aus Pommern.

Die Nordkirche ist zusammen mit dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag Gastgeberin. Motto ist der biblische Segenswunsch: „Friede sei mit dir“. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sagt: „Ich freue mich sehr auf den Kirchentag in Greifswald, die Begegnungen und Gespräche dort und die herzliche pommersche Gastfreundschaft!“ Die Leitende Geistliche weiter:

Biblischer Frieden ist verbunden mit Recht und Gerechtigkeit

„Wie gut, dass sich der Kirchentag in Greifswald insbesondere der so viele Menschen beschäftigenden Suche nach Frieden in einer von Kriegen und gewaltsamen Konflikten erschütterten Welt widmet. Frieden, wie die Bibel ihn sieht, ist zutiefst verbunden mit Recht und Gerechtigkeit. Als Christenmenschen vertrauen wir darauf, dass Gottes Wort Menschen aus dieser Perspektive heraus ergreifen und zu friedensschaffendem Handeln bewegen kann. Dass Frieden und Gerechtigkeit Hand in Hand gehen und dafür ein gutes, einander unterstützendes und stärkendes Zusammenleben von zentraler Bedeutung ist, wird deshalb auch zentrales Thema meiner Eröffnungsandacht für den Sonnabend sein. Auch von mir: herzlich willkommen zum Kirchentag in Greifswald!“

Abendserenade und Hunderte Kerzen auf dem Marktplatz

Der Kirchentag startet am Freitagabend mit einem Gottesdienst im Greifswalder Dom St. Nikolai. Auf dem Marktplatz geht es weiter mit einer Abendserenade, bei der Posaunenchöre aus der Region zu hören sind. Hunderte Kerzen leuchten anschließend bei der „Nacht der Lichter“ mit Bruder Paolo von der Kommunität Taizé und dem Hamburger Gebärdenchor „Hands and Souls“.

Liedermacher Gerhard Schöne und Interviews auf dem Roten Sofa

Das Bühnenprogramm am Samstag moderiert der NDR-Moderator Thomas Lenz. Den Auftakt macht der Liedermacher Gerhard Schöne. Zu den Gästen auf dem Roten Sofa gehören Oksana Schorlemmer, die Geflüchteten aus der Ukraine hilft, in Deutschland Fuß zu fassen. Bischof Tilman Jeremias wird sich mit Bischof Friedrich Kramer, dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), auch über das Thema Waffenlieferungen in die Ukraine austauschen.

An 40 Ständen präsentiert sich Kirche

Beim „Markt der Möglichkeiten“ laden rund 40 Stände ein, sich zu informieren und mitzumachen –  von der Gehörlosenseelsorge bis zu einem gemeinsamen Angebot des Landeskirchlichen Archivs, des Pommerschen Kirchenkreisarchivs und der Medienzentrale. Dort kann man etwas über Familienforschung in alten Kirchenbüchern erfahren. Das Angebot „Digitale Zivilcourage – ganz praktisch“ richtet sich an Jugendliche, für Kinder spielt das Schnuppe Figurentheater. Ein „Segensmobil“ ist unterwegs und verteilt auf Wunsch Zuspruch und Segen.

Auf der Bühne spielt die Posaunenformation Brass on tour "Blechmusik" aus Vorpommern, die inklusive Band Seeside präsentiert Schlager und Rockmusik und die südafrikanische Gruppe Unison A-Capella-Vokalkunst. Alle sind eingeladen zum „Singen für jedermann“ mit Landeskirchenmusikdirektor Konja Voll um die Mittagszeit.

Hunderte sollen sich an Friedenszeichen beteiligen

Zum Weltfriedenstag werden am Nachmittag Hunderte Kirchentagsgäste gemeinsam unter anderem mit Greifswalder Schülerinnen und Schülern und Vereinsmitgliedern ein riesiges Transparent mit einer Friedenstaube entfalten und einen Moment der Stille halten. Mit dabei: Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. Die Predigt beim ökumenischen Abschlussgottesdienst hält die Generalsekretärin des Kirchentages, Dr. Kristin Jahn.

Das gesamte Programm finden Sie hier:

Zum Jubiläumsfest:

https://www.kirchentag-nordkirche.de/greifswald-2024/programm

Zur Fachtagung:

https://www.wiko-greifswald.de/programm/allgemeines/veranstaltungskalender/veranstaltung/n/auf-der-suche-nach-frieden-debatten-auf-den-kirchentagen-in-ost-und-west-seit-1949-189215/

Hintergrund:

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein. Alle zwei Jahre bringt er als Dialog- und Kulturevent viele tausend Menschen in einer deutschen Großstadt zusammen. Auch zu DDR-Zeiten gab es Kirchentage, die allerdings weniger politisch ausgerichtet und deutlich kleiner waren.

 

Das wissenschaftliche Symposium und das Jubiläumsfest wollen auch die Bedeutung dieser Ost-Kirchentage ins Bewusstsein rücken