Mehr als die Hälfte aller von Armut betroffenen Menschen sind Kinder

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. . Fotograf:Vincent Tremeau
Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. . Fotograf:Vincent Tremeau

15.10.2024

 

(München/ots) - 566 Millionen Kinder sind weltweit von Armut betroffen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober hin. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Kinder leiden am meisten unter Armut und mehr als die Hälfte aller von Armut betroffenen Menschen sind Kinder. Es ist absehbar, dass die Weltgemeinschaft das UN-Nachhaltigkeitsziel verfehlt, die extreme Kinderarmut bis 2030 zu beenden. Wir müssen unseren Einsatz intensivieren!"

Eine Reihe von Faktoren hat zu einem Anstieg der Armut geführt. Dazu zählen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, die weltweite Zunahme kriegerischer Auseinandersetzungen sowie durch den Klimawandel ausgelöste Wetterextreme, insbesondere in den Ländern des globalen Südens.

Von Armut betroffene Kinder erleiden meist mehrere Entbehrungen gleichzeitig, deren Zusammenspiel ihre Not potenziert:

 

Ernährungsunsicherheit & schlechte medizinische Versorgung:

Hohe Lebensmittelpreise, durch Wetterextreme zerstörte Ernten: nur zwei Gründe für Ernährungsunsicherheit. Weltweit sind 733 Millionen Menschen unterernährt. Bei Kindern führt Mangelernährung zu Auszehrung und Wachstumsverzögerungen. Aktuell sterben immer noch fünf Millionen Kinder vor dem fünften Lebensjahr, ein Hauptgrund dafür ist Unterernährung.

In Kriegs- und Krisenregionen ist vielfach das Gesundheitssystem zusammengebrochen, was den Zugang der von Armut betroffenen Menschen zur medizinischen Grundversorgung besonders erschwert. Krankheiten bleiben unbehandelt - mit oft lebenslangen Folgen.

 

Kein Zugang zu Bildung:

Kinder müssen oft mit für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen, können nicht zur Schule gehen. Analphabetismus und mangelnde Schulbildung zwingen Menschen dazu, als Tagelöhner:innen zu arbeiten, das heißt, sie haben keine soziale Absicherung.

Die Mehrheit der von Armut betroffenen Menschen muss ohne Strom auskommen. Das betrifft etwa 444 Millionen Menschen in der Subsahara zu. Für Kinder bedeutet das häufig, dass sie keinen Zugang zu digitalen Bildungsangeboten haben.

 

Mangel an adäquatem Wohnraum:

Dem Großteil der von Armut betroffenen Kinder und Familien stehen keine angemessenen Wohnungen zur Verfügung. Es mangelt an Brennstoff zum Kochen, Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Die schlechte häusliche Versorgungssituation hat oft negative Folgen für die Gesundheit der Kinder.

So helfen die SOS-Kinderdörfer:

 

Die SOS-Kinderdörfer verfolgen bei der Armutsbekämpfung einen multidimensionalen Ansatz: Die SOS-Familienstärkung unterstützt Eltern dabei, ihr Leben aus eigener Kraft zu bestreiten und einen Weg aus der Armut zu finden. Kinder und Familien bekommen Unterstützung bei der Bildung, der Gesundheitsversorgung und erhalten psychosoziale Hilfe. Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben, bekommen in den SOS-Kinderdörfern wieder ein Zuhause.