„Kirche in Not“ startet Millionen-Kampagne für Christen im Libanon

Bei einem Luftschlag zerstörte Kirche in Derdghaya bei Tyrus. © Kirche in Not
Bei einem Luftschlag zerstörte Kirche in Derdghaya bei Tyrus. © Kirche in Not

15.10.2024

 

(München/acn) - Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzung im Libanon startet das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) eine Nothilfekampagne. Ziel ist es, die Kirchen im Libanon, die sich um Flüchtlinge und Betroffene des Krieges kümmern, mit über einer Million Euro zusätzlich zu unterstützen.

 

Libanesischen Regierungsangaben zufolge sind bereits mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Von der Raketen- und Bodenoffensive im Kampf gegen die Terrormiliz Hisbollah sind neben dem israelischen Grenzgebiet im Südlibanon besonders die Hauptstadt Beirut, das Libanongebirge und der Norden des Landes betroffen. In diesen Regionen haben die christlichen Kirchen ihre Tore geöffnet und bieten Schutz für diejenigen, die aus Kampfgebieten fliehen mussten.

 

Viele Binnenflüchtlinge sind in Gemeinderäumen, kirchlichen Schulen oder Seniorenheimen sowie christlichen Privatfamilien untergebracht. Die Unterkünfte stehen laut Kirchenvertretern allen Menschen unabhängig von Religion oder Herkunft offen.

 

 

Eine Ordensfrau liefert Brot aus. © Kirche in Not
Eine Ordensfrau liefert Brot aus. © Kirche in Not

 

Nothilfe für sieben Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften

 

„Kirche in Not“ steht aktuell in Kontakt mit sieben libanesischen Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften, die sich besonders für Flüchtlinge einsetzen. Aktuell besteht hoher Bedarf an Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Matratzen, Decken und Medikamenten. „Kirche in Not“ wird in einem ersten Soforthilfeprogramm Gelder zur Verfügung stellen, damit die Anlaufstellen das Nötigste erwerben können.

 

Ein besonderes Augenmerk gilt der christlichen Bevölkerung im Südlibanon. Sie ist direkt von den Militärmaßnahmen gegen die Hisbollah betroffen, deren Erstarken sie in den vergangenen Jahren mit Sorge beobachtet hat.

 

Viele Christen im Südlibanon sind Bauern, die aufgrund der Kämpfe ihre Oliven- und Tabakernte nicht einbringen konnten und nun ohne Einkommen dastehen. Auch katholische Schulen, die mittlerweile größtenteils auf Onlineunterricht umgestellt haben, werden weitere Hilfe benötigen, da die Eltern sich nicht mehr an den Kosten beteiligen können. Hinzukommt, dass viele Familien im Libanon durch die Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre verarmt sind.

 

„Der Libanon durchlebt seit Jahrzehnten unzählige Schwierigkeiten, und jetzt auch noch den Krieg“, erklärte Regina Lynch, die geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“ (ACN) am internationalen Sitz des Hilfswerks in Königstein im Taunus. Trotz aller Herausforderungen sei die Kirche im Land nach wie vor bei den Menschen. „Kirche in Not“ werde die Projektpartner auch jetzt nicht im Stich lassen. „Wir sind zuversichtlich, dass viele unserem Aufruf folgen, um die Kirche im Libanon bei ihrer wichtigen Arbeit für die Betroffenen des Krieges zu unterstützen.“

 

Im Libanon sind gut ein Drittel der sechs Millionen Einwohner Christen. Ihre Zahl geht seit Jahren zurück, dennoch ist die christliche Gemeinde im Libanon die größte im Nahen Osten.

 

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Libanon