18.04.2025
(München/ots) - Dürren, Überschwemmungen, Ernährungsunsicherheit und Wasserknappheit - das Leben von einer Milliarde Kindern ist durch den Klimawandel extrem gefährdet. Trotzdem ist die Vermittlung von Klimawissen und Bewältigungsstrategien in den Bildungssystemen der meisten Länder bislang unzureichend verankert. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Tag der Erde am 22. April hin. Boris Breyer, Pressesprecher der Hilfsorganisation, sagt: "Die klimatischen Herausforderungen, mit denen die Kinder in der Zukunft zu tun haben werden, sind gewaltig. Es muss oberste Priorität haben, gerade Kinder in den stark betroffenen Ländern des globalen Südens widerstandsfähiger zu machen und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln."
Laut dem Klima-Risiko-Index für Kinder leiden bereits jetzt etwa 920 Millionen Kinder unter Wasserknappheit, 820 Millionen sind von Hitzeperioden betroffen. Die Folgen der Erderwärmung auf die Wasser- und Nahrungsmittelressourcen werden sich weiter verschärfen, prognostiziert der Weltrisiko-Bericht 2024. Kinder werden dann mit drei- bis viermal so vielen extremen Klimaereignissen konfrontiert sein. Damit sie "Klimaresilienz" entwickeln können, müssen sie in Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise einbezogen und ihre Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeiten geschult werden. Doch in der globalen Debatte und Finanzierung des Klimawandels, auch in Bezug auf Wissensvermittlung, finden Kinder wenig Berücksichtigung.
18.04.2025
(München/sos) - Über 1560 Menschen sind seit Ende der Waffenruhe in Gaza vor einem Monat nach Berichten durch Angriffe der israelischen Armee getötet worden. Darunter nach Angaben der Rettungskräfte Hunderte Kinder. Das vermelden die SOS-Kinderdörfer weltweit, die weiterhin in Gaza tätig sind.
In einem improvisierten Lager in Khan Younis betreut die Hilfsorganisation Kinder, die ihre Familien verloren haben. Immer wieder kommt es zu Angriffen in unmittelbarer Nähe. Eine
Mitarbeiterin* sagt: "Wir befinden uns in ständiger Lebensgefahr. Die Kinder sind völlig verstört, wachen nachts verängstigt auf. Die anhaltende Gewalt, der Verlust von Angehörigen, Hunger, Not und die ständige Gefahr und Ungewissheit haben tiefe Spuren hinterlassen.
Unsere Betreuerinnen tun ihr Bestes, um die Kinder zu unterstützen, aber schaffen es kaum noch, mit ihren emotionalen Reaktionen umzugehen. Die Traumata sind einfach zu massiv."
18.04.2025
(Zürich/Binz/csi) - Am Palmsonntag, 13. April, verübten islamistische Fulani-Milizen ein grausames Massaker in dem von Christen bewohnten Ort Zike im nigerianischen Bundesstaat Plateau. 56 Menschen wurden brutal getötet. Ein Team von Christian Solidarity International (CSI) befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Region. CSI ruft die internationale Gemeinschaft eindringlich auf, dem schleichenden Völkermord in Zentralnigeria endlich entschlossen entgegenzutreten.
Einen Tag vor dem Angriff, am 12. April, traf ein CSI-Projektmanager in Jos, der Hauptstadt des Bundesstaats Plateau, ein. Am 14. April erreichte ihn die Nachricht vom Massaker in Zike – es war eine von mehreren Schreckensmeldungen über Angriffe auf christliche Dörfer innerhalb weniger Tage. Bei einem Besuch im Universitätsspital von Jos am 15. April erlebte der CSI-Mitarbeiter hautnah das Ausmasß des Schreckens: Drei schwer verletzte Opfer aus Zike starben an diesem Tag. Viele Verwundete hatten gravierende Verletzungen aufgrund von Machetenhieben in den Nacken.
16.04.2025
(Radolfzell/gn) -; Mit der seit 2009 bestehenden Aktion „Trinkbecher für Trinkwasser“ setzen der Global Nature Fund (GNF) und die Fußballfans des Zweitligisten Hannover 96 ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Verantwortung. Die Idee hinter dem Erfolg ist simpel und wirkungsvoll: Die Fußballfans spenden bei Heimspielen von Hannover 96 ihr Becherpfand für Brunnen in Afrika.
Erstmalig konnten in nur einer Saison Spendeneinnahmen in Höhe von 100.000 Euro gesammelt werden. Seit Projektbeginn wurden bereits Spenden in Höhe von 670.000 Euro gesammelt und 200 Wasserpumpen überwiegend an Schulen in West- und Ost-Afrika in Betrieb genommen. Die Erlöse kommen unter anderem Menschen in Ländern wie dem Senegal, Malawi, Tansania, Uganda und der Elfenbeinküste zugute.
16.04.2025
(Berlin/dwd) - Die Diakonie Katastrophenhilfe beobachtet mit großer Sorge eine schleichende Normalisierung von Verstößen gegen das Humanitäre Völkerrecht durch die Konfliktparteien in Gaza. Durch den Beschuss des Al-Ahli-Krankenhauses in Gaza-Stadt am vergangenen Sonntag kann die Zivilbevölkerung dort kaum noch medizinisch versorgt werden.
"Die Ausweitung der Kämpfe vertieft die Not der Menschen und macht Hilfe immer gefährlicher. Es braucht jetzt dringend eine politische und militärische Deeskalation sowie eine neue Waffenruhe, um auch eine Freilassung der Geiseln zu erwirken“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Seit dem 2. März hat kein LKW mit Hilfsgütern den Gazastreifen mehr erreicht. Das strikte Einfuhrverbot durch Israel verschärft die Versorgungsengpässe für die mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza und gefährdet ihr Überleben. Wegen fehlenden Mehls kündigte das Welternährungsprogramm kürzlich die Schließung von 25 Bäckereien an, wodurch die Unterstützung vieler Familien wegfällt. Ohne essenzielle Grundnahrungsmittel droht ein Zusammenbruch der Versorgung.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hält die schwierige Hilfe vor Ort aufrecht. „Unsere Partnerorganisation hat noch Reserven, um 200 Familien im kommenden Monat über eine Bäckerei mit Brot und weiteren Nahrungsmitteln zu unterstützen. Das ist angesichts der Situation viel zu wenig“, sagt Martin Keßler, der Anfang März Gaza besucht hatte.
"Bereits bei meinem Besuch kurz vor dem Ende der Waffenruhe waren die Preise durch den Einfuhrstopp extrem angestiegen. Die Zivilbevölkerung ist nahezu ausnahmslos auf externe Hilfe angewiesen, die dringend wieder anlaufen muss. Wenn die Situation so bleibt wie jetzt, werden mehr Menschen wieder akut hungern.“
Seit dem erneuten Ausbruch der Kämpfe sind Hunderte Zivilisten gestorben und auch medizinische Einrichtungen wie das Al Ahli- Krankenhaus angegriffen worden. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt dort das Krebsdiagnostikzentrum, das Krebspatient*innen eine bessere Behandlung ermöglicht und bei dem Luftangriff durch Israel am Sonntag nicht beschädigt wurde. Der Tod von 15 palästinensischen Rettungskräften am 23. März durch Beschuss der israelischen Armee ist bestürzend und muss unabhängig aufgeklärt werden. „Medizinisches Personal und humanitäre Helfer sind ebenso wie Zivilisten durch das humanitäre Völkerrecht geschützt und dürfen niemals ein militärisches Ziel sein. Welche Botschaft sendet eine Tötung jener, die unter schwersten Bedingungen Hilfe leisten, Menschlichkeit beweisen und Hoffnung geben?“, fragt Martin Keßler. Laut UN-Angaben sind seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 mindestens 409 Hilfskräfte innerhalb Gazas ums Leben gekommen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe fordert die Einhaltung des völkerrechtlich-verbrieften Schutzes und der humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung im Rahmen einer erneuten Waffenruhe. Zudem müssen medizinische Evakuierungen zu Krankenhäusern in Ostjerusalem wieder aufgenommen werden, da viele Patient*innen aus Gaza eine spezialmedizinische Versorgung benötigen. „Angesichts demonstrierender Zivilisten, die trotz der Gefahren in Gaza gegen die Terrororganisation Hamas auf die Straße gehen, und den stetigen Forderungen israelischer Angehöriger, endlich eine Freilassung aller Geiseln zu erwirken, muss endlich ein Zeichen der Menschlichkeit folgen“, sagt Martin Keßler.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nahost-Konflikt
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
15.04.2025
(München/acn) - 31 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda hat sich die katholische Kirche in dem ostafrikanischen Land wieder stabilisiert. Das berichtete Bischof Papias Musengamana aus Byumba im Nordosten von Ruanda im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN): „Während des Genozids wurden viele Priester ermordet. In meiner Diözese waren nur drei, vier übrig geblieben. Heute sind es mehr als 130 Priester! Die meisten von ihnen sind sehr jung.“
14.04.2025
(München/ots) - Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den Good News über das, was uns aufrichtet.
Zur Stärkung der kulturellen Identität von Kindern und zum Erhalt der sprachlichen Vielfalt sammelt eine Initiative Kinderbücher in indigenen und anderen gefährdeten Sprachen.
Verlage, Bibliotheken, Institutionen und auch Privatpersonen sind im Rahmen des Projekts dazu aufgerufen, Kinderbücher in bedrohten Sprachen einzureichen. Die Initiative ist eine Kooperation der Vereinten Nationen mit ,International Board on Books for Young People' (IBBY). Die Organisation setzt sich für die Vielfalt von Kinderbüchern ein und will die Lesekompetenz von Kindern fördern.
Kardinal Parolin: Ein christlicher Blick auf die Begegnung zwischen dem Evangelium und China
Von Kardinal Pietro Parolin*
Vatikanstadt (Fides) - Wir veröffentlichen das Vorwort von Kardinal Pietro Parolin zum Buch des Missionars und Priesters Antonio Sergianni „La cavalcata del Vangelo in Cina. Sulle orme di P. Matteo Ricci” (erschienen im Verlag “La conchiglia di Santiago”, San Miniato, Pisa). Das Buch ist ein wertvolles und leidenschaftliches Zeugnis über das Abenteuer des Christentums in China, das auch aufgrund von persönlichen Begegnungen mit chinesischen Bischöfen, Priestern und katholischen Laien entstanden ist.
Pater Sergianni (84), ein geistlicher Sohn von Pater Divo Barsotti, trat als junger Mann in das Päpstliche Institut für Auslandsmissionen (PIME) ein und wurde 1965 zum Priester geweiht. Von 1980 bis 2003 war er als Missionar in Taiwan tätig und besuchte für längere Zeit mehrere Provinzen des chinesischen Festlandes. Danach war er als Mitarbeiter der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, dem heutigen Dikasterium für die Evangelisierung, für die Angelegenheiten der katholischen Kirche in China zuständig.
Es gibt viele Möglichkeiten, China zu betrachten. Und für einen Christen ist es legitim, China „im Licht des Wortes Gottes“ zu betrachten. So schreibt Pater Antonio Sergianni, Priester und Missionar, zu Beginn dieses Buches und deutet damit die Quelle der einzigartigen und unvergleichlichen Kraft an, die sich durch seine Seiten zieht.
Der Glaube an Jesus Christus, pflegte der orthodoxe Theologe Olivier Clément zu sagen ‚ist kein ‘ängstlicher Pietismus des Lebens“. Er ist auch kein Idealismus, der sich der Vorstellung und dem Aufbau alternativer Welten verschrieben hat. So wie er anerkennt, dass das Reich Gottes „nicht von dieser Welt ist, deren Antlitz ja vergeht“ (Paul VI., Credo des Gottesvolkes), kann der Glaube an Jesus Christus, fast als „Nebeneffekt“, aus Gnade und in Demut, auch unseren Blick auf die Dinge der Welt klarer und durchdringender machen. Er kann uns dazu bringen, Dynamiken realistisch zu erfassen, die von geopolitischen Analysen ignoriert werden, Faktoren, die von ökonomischen Lesarten nicht berücksichtigt werden, die gewöhnlich nicht mit den Erwartungen an Größe und Güte rechnen, die auf geheimnisvolle Weise in der Geschichte und im Leben der Völker vibrieren.
Dynamiken und Faktoren, die heute durch den globalen Medien- und Kommunikationsfluss, in den wir alle eingebunden sind, noch mehr verborgen und entfernt erscheinen.
Mit seinem gläubigen Blick fängt Pater Antonio die menschliche Größe der Reise des chinesischen Volkes und der chinesischen Zivilisation durch die Zeit ein und hilft uns, sie in ihrer ganzen Breite zu erfassen. Eine schwindelerregende Größe, eine Art Mysterium der Geschichte, mit einer mehr als tausendjährigen Kontinuität, die die Zäsuren zwischen den historischen Epochen zu überbrücken und zu umgehen scheint. Ein menschliches Gebilde, das in seiner Schrift und seinen sozialen Organisationsformen seinesgleichen sucht und seinen Autoritäten stets die Aufgabe zugewiesen hat, das Gleichgewicht zwischen der menschlichen Gesellschaft und der natürlichen Ordnung zu vermitteln und zu gewährleisten. Es handelt sich um eine Realität, die von der konfuzianischen Tradition die Überzeugung von ihrer universellen Mission, von der Zentralität und Anziehungskraft ihrer Zivilisation geerbt hat, und die nun mit neuer Prominenz auf der Weltbühne erscheint und unterschiedliche Reaktionen hervorruft, die von Bewunderung bis zu Beunruhigung, von Feindseligkeit bis zu Sympathie reichen.
Mit dem Blick des Glaubens erahnt Pater Sergianni in seinem Buch eine möglichen Überschneidung zwischen der chinesischen Realität, die als beispielloses Mysterium durch die Geschichte geht, und einer anderen Realität, die mit einem Mysterium anderer Art verbunden ist: dem Mysterium, das mit der Geburt Christi in die Welt kam und ein Volk hervorbrachte, das bis zum Ende der Zeit durch die Geschichte geht.
Mit dem Blick des Glaubens zeichnet Pater Antonio alle geschichtlichen Abschnitte nach, die die Begegnung der Verkündigung Christi mit China geprägt haben, von der Ankunft der Mönche der alten Kirche des Ostens auf chinesischem Boden in den ersten Jahrhunderten des Christentums bis in unsere Tage. Mit historischer Klarheit und gleichzeitig mit bewegender Anteilnahme folgt der Autor dem goldenen Faden der Begegnungen zwischen dem „Geheimnis“ Chinas und dem christlichen Geheimnis, die in der Zeit dieses langen Abenteuers so oft stattgefunden haben. Der goldene Faden, der auf geheimnisvolle Weise Misserfolge und Neuanfänge, verpasste Gelegenheiten und Neuanfänge, Bedrängnisse und Momente der Gnade miteinander verwebt. Jede Passage erscheint wie eine Hinterlegung und Verheißung von etwas Großem, das sich bald entfalten wird. Schon jetzt, und doch noch nicht.
Auf der abschließenden Wegstrecke der letzten Jahrzehnte wird der Blick des Glaubens, mit dem Pater Sergianni auf die Geschichte, auf China und auf den Glauben in China blickt, vor allem zum Blick eines Zeugen. Man kann sagen, dass die Kraft, die intime Stärke dieses Buches davon ausgeht, dass es in erster Linie ein Zeugnis der christlichen Liebe ist. Die Seiten, auf denen er beiläufig von seinen Begegnungen und seiner langen Verbundenheit mit chinesischen Glaubensbrüdern und -schwestern - Bischöfen, Priestern, Ordensfrauen, Laien und Laiinnen - berichtet, lassen den Grund und die Quelle dieser Liebe durchscheinen. Auf seinem Lebensweg wurde seine Liebe zu Christus durch die Begegnung mit chinesischen katholischen Brüdern und Schwestern bestärkt und umarmt. Seine Liebe zu Jesus war dankbar bis hin zum Vergießen von Tränen, als er sah, was Jesus selbst unter ihnen wirkte. Unter Menschen, die in der Zeit der Drangsal einfache Arbeiten verrichteten und jahrelang Ziegelsteine den Fluss hinunter trugen. Wie jener Priester, der ihm erzählte, wie er misshandelt wurde, weil er nicht einmal „die Toiletten putzen“ konnte, und wie er gerade in solchen Momenten „den auferstandenen Jesus Christus an meiner Seite spürte, einen großen Frieden und den Wunsch zu singen“.
Wegen dieser Vision des Glaubens und seiner Liebe zu den chinesischen Katholiken dokumentiert Pater Antonio auch angemessen und objektiv die Sorge der Päpste und des Apostolischen Stuhls für die Angelegenheiten der Kirche in China. Seine Darstellung der Interventionen der Päpste in Bezug auf die Verkündigung des Evangeliums in China, von Benedikt XV. bis Papst Franziskus, bezeugt die Beständigkeit der Kriterien, die die Bischöfe von Rom unter verschiedenen Umständen befolgt haben, die immer in Treue zum apostolischen Charakter der Kirche gehandelt haben, um den Schatz der Gemeinschaft auch in Zeiten der Prüfung zu bewahren.
Die von Pater Sergianni im Anhang des Bandes zusammengetragene Dokumentation ist ein wertvolles und nützliches Hilfsmittel für alle, die auf objektive und zugleich leidenschaftliche Weise die wichtigsten Etappen des unvergleichlichen Weges der chinesischen katholischen Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten, beginnend mit der Ausrufung der Volksrepublik China, nachvollziehen wollen.
Mit seinem Buch macht Pater Sergianni deutlich, was Papst Franziskus gesagt hat: Auch in der Zeit der Geduld und der Prüfung hat „der Herr in China den Glauben des Gottesvolkes auf diesem Weg bewahrt“. Und heute gehen die chinesischen Katholiken, die voll und ganz katholisch und voll und ganz chinesisch sind, „in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, in der heutigen Zeit voran. In dem Kontext, in dem sie leben, bezeugen sie ihren Glauben auch durch Werke der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe, und in ihrem Zeugnis leisten sie einen echten Beitrag zur Harmonie des gesellschaftlichen Zusammenlebens, zum Aufbau des gemeinsamen Hauses“ (vgl. Videobotschaft an die Internationale Konferenz zum 100. Jahrestag des Concilium Sinense, Rom, 21. Mai 2024).
Im Alltag des „kleinen Rests“ der chinesischen Katholiken, mit all ihren menschlichen Grenzen und ihrer Armut, findet diese Begegnung zwischen dem Geheimnis der wirksamen Gnade Christi und den historischen Ereignissen der chinesischen Realität statt, die Pater Antonio in seinem Buch beschreibt. Aus dieser Verflechtung können Gaben für alle freigesetzt werden. Auch diese Begegnung kann auf geheimnisvolle Weise dazu beitragen, dass der Atem und die Sehnsucht nach Größe des chinesischen Volkes und aller anderen Völker sich nicht in sich selbst verschließen und mit endlosen Kriegen Ängste schüren, sondern in Wege des Friedens gelenkt werden, die Begegnungen und Wege der Geschwisterlichkeit, des geschwisterlichen Zusammenlebens zwischen verschiedenen Völkern begünstigen.
Aus all diesen Gründen haben wir Pater Sergianni für das Geschenk dieses Buches zu danken.
*Kardinalstaatssekretär im Vatikan
(Fides 12/4/2025)
AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Eine Reise der Hoffnung in den Osten von Bale
Robe (Fides) - „Alles begann, als wir in Robe sahen, wie viele Menschen vor der anhaltenden Dürre im östlichen Bale flüchteten. Interessiert und besorgt machten wir uns auf den Weg, um herauszufinden, was dort passiert. Wir fanden ein Gebiet vor, in dem die Klimaszenarien ganz anders aussahen als in den grüneren Gegenden um Robe“, so Teresa Zullo, Missionarin der Missionsgemeinschaft von Villaregia, die sich zusammen mit den anderen Missionaren in der Apostolischen Präfektur Robe im Westen von Bale auf den Weg in den Osten der Region gemacht hat.
„Dieses Gebiet gehört zur Apostolischen Präfektur von Robe, deren Apostolischer Präfekt P. Angelo Antolini (Ofm Cap.) ist, und ist so groß wie ein Drittel Italiens, obwohl es dort noch keine kirchliche Präsenz gibt. Wir befinden uns in der Nähe der somalischen Region Äthiopiens; die Armut ist hier besonders groß, erschwert durch das Fehlen von Straßen, die Abgeschiedenheit vieler Dörfer und die schwierige Verfügbarkeit von Wasser und lebensnotwendigen Gütern“, so die Missionarin.
„Im Jahr 2022 begannen wir, diese riesige Region Äthiopiens kennenzulernen, die durchschnittlich 6-7 Autostunden von der Stadt Robe entfernt liegt und in der es, wie bereits erwähnt, praktisch keine katholische Präsenz gibt: Es gibt zwar hier und da orthodoxe und protestantische Gemeinden in den Provinzhauptstädten, aber die Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Als wir von unserer ersten Reise zurückkehrten, fühlten wir uns stark dazu berufen, bei diesem Volk 'zu sein' und nicht nur materielle Hilfe anzubieten, sondern eine Nähe, die aus Zuhören, Respekt und Liebe besteht“, betont Teresa Zullo.
„Unser Abenteuer begann im März 2023, als wir einige Dörfer in der Provinz Seweyna besuchten und kleine Mengen an lebensnotwendigen Gütern zur Bewältigung der Hungersnot mitbrachten“, so Teresa weiter. „Trotz der vielen Schwierigkeiten und der begrenzten Hilfe wurden wir von den Dorfvorstehern und Familien sofort mit Neugier und Sympathie empfangen. Für uns war das ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg waren: uns zu Nachbarn zu machen und geschwisterliche Beziehungen zu knüpfen. Im Juni 2023 kam der Wendepunkt: Das Frauen- und Kinderbüro von Seweyna (das dem Sozialamt der Provinz entspricht) bat uns um Hilfe bei der Bekämpfung der ‚barmatilee‘ (in der Sprache der Oromo: kulturelle Gegenwerte“), darunter die weibliche Genitalverstümmelung, die leider bei mehr als 90 % der weiblichen Bevölkerung praktiziert wird, und die Frühverheiratung, die in etwa 60 % der Fälle vorkommt. Wir machten uns sofort an die Arbeit und sammelten und erstellten Materialien, Illustrationen und Zeugenaussagen, um einen Schulungskurs in Oromo-Sprache vorzubereiten, der sich zunächst an Vertreter der Dorfverwaltung richtete. Dank des Fachwissens einiger Freunde und der ‚Ethiopian Muslim Development Agency‘ in Addis Abeba konnten wir unser Verständnis der islamischen Sichtweise auf diese Praktiken weiter vertiefen und entdeckten, dass sie im Koran und in den wichtigsten islamischen Quellen nicht erwähnt werden, während dazu aufgerufen wird, Gottes Schöpfung nicht zu schädigen. Wir haben dann unseren Inhalt weiter bereichert, indem wir ihn für Mädchen und Jungen der Sekundarstufe angepasst haben“.
Die Missionare berichteten, dass bis heute vier solcher Schulungen in Gymnasien stattgefunden haben: 2 in der Provinz Gololcha und 2 in der Provinz Laga Hidha. Hinzu kommen 7 Schulungen für Verwaltungsleiter einiger Dörfer: 3 in der Provinz Seweyna, 2 in der Provinz Laga Hidha und in der Provinz Dawe Sarar. „Als unsere Schulungen bekannt wurden“, fügt Teresa hinzu, “begannen die Frauen- und Kinderbüros in anderen Provinzen, uns zu kontaktieren: zuerst Laga Hidha, das an die Region Somalia grenzt, dann Gololcha, das näher an Robe liegt. Mit jeder neuen Anfrage verbessern wir das Material und bringen zusammen mit den Schulungen auch einige symbolische Geschenke mit: Lebensmittel, Hygienesets für die Frauen und Schulhefte für die Kinder, vor allem zu Beginn des Schuljahres.“
Der Bericht über diese Initiative wird mit einem Besuch in der Provinz Dawe Sarar fortgesetzt, die ebenfalls an die Region Somalia grenzt. „Hier ist die Situation noch komplexer. Einige Dörfer können nur erreicht werden, wenn man einen Teil der Region Somailia durchquert, weshalb sich weder NRO noch öffentliche Einrichtungen ohne weiteres dorthin begeben können“, so Teresa. „Die örtlichen Sozialämter haben uns jedoch gebeten, bis in diese abgelegeneren Gebiete vorzudringen. Wir ließen uns von dem Wunsch leiten, die Menschen zu treffen, und freundeten uns mit drei Dörfern an, in denen wir den Vertretern Schulungen anboten. In einem dieser Dörfer, Hantutu, übernachteten wir zwei Tage lang und wurden von den Bewohnern mit großer Herzlichkeit empfangen: Sie kochten uns sogar extra für uns. Unter anderem baten sie uns um Hilfe bei der Krankenversicherung für einige Flüchtlinge, die sich am Rande des Dorfes niedergelassen hatten. Es war eine berührende Erfahrung, die uns ein besseres Verständnis für die Aufnahmefähigkeit dieser Menschen, aber auch für die Komplexität des Lebens in dieser Gegend vermittelte“.
„Kürzlich hat uns auch die Provinz Gololcha gebeten, 11 Dörfer zu besuchen, darunter auch das Dorf der Warra Dubee, einer indigenen Bevölkerung, die entlang des Flusses Wabe Shebelle lebt, der die Grenze unserer Präfektur bildet und wo solche Praktiken weit verbreitet sind“, fährt die Missionarin fort, „Auch Laga Hidha hat sich wieder an uns gewandt: Sie wünschen sich weitere Schulungen und mehr materielle Unterstützung für die Frauen (Schulhefte für ihre Kinder, Lebensmittel und vor allem Unterstützung für kleine einkommensschaffende Maßnahmen). Derzeit sind wir vor allem in den Provinzen Dawe Sarar, Gololcha und Laga Hidha tätig, und wir möchten unsere Kenntnisse über diesen Kontext und unsere Maßnahmen weiter vertiefen. Natürlich mangelt es nicht an Problemen: die großen Entfernungen, das Fehlen von Straßen, die Kosten für Treibstoff und Fahrzeugunterhalt, Sprachbarrieren, begrenzte Mittel und Ressourcen. Doch jedes Mal, wenn wir von einer Reise zurückkehren, sind reift in uns der Wunsch, Brücken der Geschwisterlichkeit und Solidarität zu bauen.“
Abschließend hebt Teresa die besondere Bedeutung der Initiative hervor. „Unsere Reise in den Osten von Bale wird nicht nur in Zahlen oder Statistiken gemessen, sondern vor allem in Beziehungen: Männer, Frauen, Kinder, die das Gefühl haben, dass ihnen jemand nahe ist und ihnen nicht nur das Nötigste bringt, sondern auch Werte wie Respekt, Gerechtigkeit und Frieden vermittelt. Wenn wir das Lächeln der Mädchen und Jungen sehen, die lernen, wie wichtig es ist, ihre Integrität zu schützen, wenn wir hören, wie die Dorfvorsteher daran arbeiten, Praktiken zu ändern, die für Mädchen schädlich sind, wird uns klar, dass dies das wahre Wunder ist: eine Veränderung, die von Herzen kommt, noch vor der Organisation.“
„Der Osten von Bale ist ein Ort, der das Herz berührt: Wir denken an jeden Menschen, den wir getroffen haben, an jeden Händedruck, an jeden hoffnungsvollen Blick. Der Herr führt uns 'nach Osten' und lehrt uns jedes Mal, wie wertvoll selbst der kleinste Schritt in der Geschwisterlichkeit ist“, betont die Missionarin abschließend.
(AP) (Fides 12/4/2025)
9.04.2025
(Mogadischu/ots) - In einer der größten humanitären Krisen weltweit gehen den Helfern in Somalia die Mittel aus - mit drastischen Konsequenzen für die notleidenden Menschen. Das geben die SOS-Kinderdörfer bekannt. "Ab Mai werden hier die Lebensmittellager größtenteils leer sein. Die Lage ist so bedrohlich, dass Regierung und Hilfsorganisationen die furchtbare Entscheidung treffen mussten, ihre Hilfe auf diejenigen zu konzentrieren, die sich in Stufe 5, also akuter Hungersnot, befinden. Vorstufen wie Ernährungsunsicherheit können nicht mehr bekämpft werden. Das ist entsetzlich", sagt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit, die sich derzeit im Land befindet und sich ein Bild der Lage vor Ort macht.
Die Unterfinanzierung der humanitären Hilfe sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die amerikanische Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID ihre Arbeit massiv und abrupt eingeschränkt hat. In Somalia haben die SOS-Kinderdörfer ihren Etat deshalb in einer Sofortmaßnahme um 1.1 Millionen Euro aufgestockt. Die Hilfsorganisation ist seit über 40 Jahren im Land aktiv und unterstützt die Menschen unter anderem mit medizinischer Hilfe, Programmen zur Familienstärkung und humanitärer Hilfe.
12.04.2025
(Berlin/ict) - Ein bedeutender buddhistischer Klostervorsteher, der Tibeter Tulku Hungkar Dorjee, ist am 29. März unter ungeklärten Umständen in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) verstorben. Die International Campaign for Tibet (ICT) fordert sowohl von der vietnamesischen, als auch von der chinesischen Regierung eine restlose Aufklärung des Falles. Die chinesischen Behörden hatten die Mönche des Kloster Lung-ngon im Kreis Gade (Gande) in der tibetisch-autonomen Präfektur Golog (Guoluo) über den Tod ihres Abtes informiert, nachdem dieser im Juli 2024 plötzlich verschwunden war. ICT befürchtet, dass der Tod des Abtes einen politischen Hintergrund haben könnte, da sich Tulku Hungkar Berichten zufolge Vorgaben der chinesischen Behörden widersetzt und sich für den Erhalt der tibetischen Kultur eingesetzt hatte.
Das Kloster Lung-ngon gab am 3. April eine offenbar erzwungene Erklärung ab, in der behauptet wurde, Tulku Hungkar Dorjee sei im vergangenen Jahr ohne großes Aufhebens zu Exerzitien ins Ausland aufgebrochen. Anhänger Tulku Hungkar Dorjees wiesen die Darstellung der Klosterverwaltung zurück, die offenkundig von den chinesischen Behörden diktiert worden war.
„Der Tod von Tulku Hungkar Dorjee und die Umstände, unter denen er zuvor aus Tibet verschwunden ist, müssen restlos aufgeklärt werden. Wir fordern eine lückenlose und unabhängige Untersuchung des Falles, für die sich auch die internationale Gemeinschaft bei der chinesischen und vietnamesischen Regierung einsetzen sollte. Ebenso muss sichergestellt werden, dass die Angehörigen von Tulku Hungkar Dorjee in Tibet in angemessener Weise über sämtliche Ergebnisse der Untersuchung informiert werden und dass sein Leichnam danach so schnell wie möglich an seine Familie zurückgegeben wird, damit er nach tibetisch-buddhistischer Tradition bestattet werden kann“, erklärte ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
Wie Radio Free Asia berichtete, traf am 5. April ein Team, bestehend aus fünf Mönchen des Klosters Lung-ngon und sechs Beamten der Provinz Qinghai für Sicherheit, Einheitsfrontarbeit und Religion in Vietnam ein, um Tulkus Leichnam abzuholen. Den Mönchen sei jedoch verweigert worden, den Leichnam von Tulku Hungkar Dorjee zu sehen, wie ihnen zuvor zugesichert worden war, weshalb sie sich geweigert hätten, ein Dokument zu unterschreiben, um den Tod ihres Abtes zu bestätigen. Außerdem habe unter Ausschluss der fünf Mönche ein Treffen der Beamten in der chinesischen diplomatischen Vertretung in Vietnam stattgefunden. Am 8. April seien die tibetischen Mönche angewiesen worden, Vietnam zu verlassen.
Wie die in Indien erscheinende Tibet Times berichtete, sei Tulku Hungkar immer wieder wegen seiner Bemühungen um die Bewahrung der tibetischen Kultur ins Visier der chinesischen Behörden geraten. Von Juni 2024 an sei er heftigen Schikanen ausgesetzt gewesen, weil er sich geweigert habe, den von der chinesischen Regierung ernannten und von den Tibetern nicht anerkannten Panchen Lama, Gyaltsen Norbu, in der erwünscht aufwendigen Weise zu empfangen, als dieser Golog besuchte.
Danach hätten seine Schüler und Anhänger vergeblich versucht, Tulku Hungkar in seinem Kloster zu treffen, weil er plötzlich verschwunden sei. Das habe den Verdacht genährt, dass er entweder von den chinesischen Behörden verschleppt oder ins Exil geflohen sei. Sein Verbleib sei bis vor kurzem unklar gewesen, bis die chinesischen Behörden einige Mönche im Kloster über seinen Tod informiert hätten, ohne weitere Details zu nennen, so die Tibet Times weiter.
www.savetibet.de
Die International Campaign for Tibet (ICT)
setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington,
D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Apostolischer Vikar von Harar: “„Wir haben keine Nachricht von Pfarrer Habtewold, der am 23. März entführt wurde, und meine Priester und ich sind sehr besorgt“
Harar (Fides) - „Keiner der Entführer hat mich oder meine Priester je kontaktiert, und soweit ich weiß, was mir meine Priester gesagt haben, haben die Entführer am Tag nach der Entführung die Familie kontaktiert“, so der Apostolische Vikar von Harar, Bischof Angelo Pagano (Ofm Cap.) gegenüber Fides zu den Nachrichten, die über die Entführung von Pfarrer Habtewold kursieren.
„Was ich sagen kann“, so der Prälat weiter, “ist, dass er am 23. März, als er zum Pfarrhaus zurückkehrte, mit anderen Personen verschleppt worden sein soll. Ich habe es persönlich von einem meiner Priester erfahren. Bis heute ist er noch nicht nach Hause zurückgekehrt“.
„Der Bischof hat kein Lösegeld gezahlt. Wie viel die Entführer verlangt haben und wie viel die Familie aufbringen und übergeben konnte, kann ich nicht wissen, denn ich wiederhole, dass ich von niemandem kontaktiert wurde. Das Einzige, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass der Priester noch nicht an seinen üblichen Aufenthaltsort zurückgekehrt ist, und sowohl ich als auch meine Priester sind sehr besorgt“, so der Apostolische Vikar abschließend.
(AP) (Fides 10/4/2025)
AFRIKA/SUDAN - General al-Burhan bemüht sich um diplomatische Lösungen
Khartum (Fides) - Während der Krieg im Sudan weitergeht, bemüht man sich auf internationaler Ebene um diplomatische Lösungen. Unterdessen hatte die Regierung unter der Leitung von General Abdel Fattah al-Burhan, Chef der sudanische Streitkräfte (SAF) beim Internationalen Gerichtshof (IGH), eine Klage des Sudan gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ein. In dem Fall, der am heutigen 10. April verhandelt wird, geht es um angebliche Verstöße gegen die Verpflichtungen aus der Konvention über die Verhütung und Bestrafung von Völkermord, insbesondere in Bezug auf die Volksgruppe der Masaliten in West-Darfur im Sudan.
Nach Ansicht der Regierung von al-Burhan sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit ihrer Unterstützung für die „Rapid Support Forces“ (RSF) unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemeti“ Dagalo mitschuldig an den Verbrechen, die diese gegen die sudanesische Zivilbevölkerung begehen.
Um den am 15. April 2023 ausgebrochenen Krieg zu beenden, findet am kommenden 15. April in London eine vom Vereinigten Königreich organisierte diplomatische Konferenz statt, zu der etwa 20 Länder und internationale Organisationen eingeladen wurden, darunter Frankreich, Deutschland, Kenia und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), nicht aber die beiden Konfliktparteien. Dieser Ausschluss wurde vom sudanesischen Außenminister Ali Yusuf kritisiert, der ein Protestschreiben an seinen britischen Amtskollegen David Lamy sandte, in dem er beklagte, dass dieser Ausschluss „die Friedensbemühungen schwächt“. Yusuf kritisierte auch die Einladung von Ländern wie dem Tschad und Kenia, die er als „Konfliktparteien“ bezeichnete.
General al-Burhan traf unterdessen gestern, am 9. April, in Port Sudan mit dem britischen Sondergesandten für den Sudan, Richard Crowder, zusammen. Dieser versicherte dem Oberbefehlshaber der sudanesischen Streitkräfte, dass das Ziel der Konferenz darin bestehe, Frieden zu schaffen und dem Leiden der Sudanesen ein Ende zu setzen, und nicht darin, „externe Lösungen aufzuzwingen“.
Dies war jedoch nicht das einzige wichtige Treffen für General al-Burhan in den letzten Tagen. So empfing er auch die Leiter der ägyptischen und malischen Geheimdienste. Darüber hinaus nahm der sudanesische Außenminister Ali Youssif am 9. April an einem Ministertreffen des so genannten „Khartum-Prozesses“ in Kairo teil und bekräftigte das Engagement des Sudan im Kampf gegen illegale Migration. Der „Khartum-Prozess“ wurde 2014 ins Leben gerufen, um die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Menschenhandel und Schleuserkriminalität zu stärken. Später wurde er auf die regionale Zusammenarbeit zwischen Herkunfts-, Transit- und Zielländern ausgeweitet und soll Bemühungen um legale Migration, Entwicklung und Frieden unterstützen.
Der sudanesischen Presse zufolge stattete Sadiq Ismail, ein Sonderbeauftragte al-Burhans, letzte Woche Israel einen geheimen Besuch ab, um General al-Burhan bei der neuen US-Regierung positiv darzustellen und sich mit israelischen Beamten abzustimmen, um die wachsenden Spannungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und al-Burhan beseitigen.
Der Gesandte betonte, dass al-Burhan die Beziehungen zum Iran wiederherstellen musste, da das Land auf der internationalen Bühne isoliert sei und dringend militärische Unterstützung benötige, um den Bürgerkrieg zu gewinnen.
(L.M.) (Fides 10/4/2025)
ASIEN/KASACHSTAN - „Wir müssen ein bisschen wie Kinder sein“: Die Mission von Schwester Irena in den Dörfern rund um Almaty
Almaty (Fides) - „Erst Heilige, dann Missionare“, pflegte der heilige Giuseppe Allamano, Gründer der Kongregationen der Consolata Missionare und Missionsschwestern, zu sagen. Und das sei das erste Geschenk, um das man jeden Tag bitten sollte, meint auch die aus Afrika stammenden Schwester Irena Candida De Alberto Solomone, die seit drei Jahren zusammen mit vier anderen Schwestern das Evangelium in den Außenbezirken von Almaty, der bevölkerungsreichsten Stadt Kasachstans, verkündet.
Kasachstan, ein Kreuzungspunkt von Völkern und Kulturen im Herzen Asiens, ist ein junges Land, so jung wie seine katholische Glaubensgemeinschaft. Eine kleine Herde (nur 1 % der 19 Millionen Einwohner gehören dem katholischen Glauben an), die mit anderen Glaubensgemeinschaften friedlich zusammenlebt (mehr als 70 % der Bevölkerung gehören dem islamischen Glauben an, 26 % der Bevölkerung dem orthodoxen christlichen Glauben).
Die derzeitige Gemeinde in Kasachstan „ist eine Gemeinde, die hauptsächlich aus den Nachkommen der Einwanderer aus Europa besteht. Aber allmählich bitten auch hier geborene Menschen darum, der katholischen Kirche beizutreten“.
Schwester Irena stammt ursprünglich aus Mosambik, wo ihre Berufung reifte, wie sie Fides berichtet: „Es ist schwierig, genau zu erklären, wie meine Berufung zustande kam. Seit meiner Kindheit, als ich den Katechismus besuchte und mich vor allem auf das Sakrament der Firmung vorbereitete, habe ich verstanden, dass Jesus eine Person ist, die man lieben muss. Mit der Firmung wird man ein aktiver Teil der Kirche und jeder Getaufte muss Verantwortung übernehmen. Deshalb bin ich gleich nach meiner Firmung Katechetin in meiner Gemeinde geworden“.
Damals war Irena 16 Jahre alt und hatte erkannt, dass „die Kirche der Ort ist, an dem man seinen Glauben voll ausleben kann. Wie die anderen Mädchen ging ich zur Schule, spielte Basketball und übte mich im Tanzen. Aber ich spürte, wie in mir der Wunsch wuchs, mein Leben Gott zu schenken. Nach dem Gymnasium, im Alter von 19 Jahren, beschloss ich, mich den Consolata-Missionsschwestern anzuschließen. Im Jahr 1993, im Alter von 24 Jahren, wurde ich Ordensschwester“.
In diesen Jahren traf Irena auch die Entscheidung, als Missionarin „weit weg von zu Hause, außerhalb Mosambiks“ zu gehen.
Die Kongregation der Consolata Missionsschwestern sieht einen Zeitraum von einigen Jahren vor, bevor sie das Mandat erhält: „Mein erstes Ziel war Italien, dann erhielt ich das Mandat und war zunächst für die Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt. Hier habe ich 17 Jahre lang gelebt“. Im Jahr 2017 wechselte der Bestimmungsort: Asien. Mehrere Jahre lebte Schwester Irena in Afghanistan, 2022 dann ging es in die Steppe von Kasachstan: „Das hatte ich nicht erwartet. Das Projekt der Kongregation ist es, die Missionen auszuweiten, d.h. das Evangelium dort zu verbreiten, wo Christus noch nicht bekannt ist, wo die Kirche noch nicht entwickelt ist“.
Doch was sollte es bedeuten, das Evangelium in einem Land zu verkünden, in dem die große Mehrheit der Bevölkerung einer anderen Religion angehört? Für Schwester Irena ist es „eine kostbare Gelegenheit“, denn das Charisma der Consolata Missionsschwestern besteht gerade darin, „jene Orte und Menschen zu erreichen, an denen die Präsenz der Kirche fehlt, wo es ein Bedürfnis gibt, die frohe Botschaft zu hören“.
„Die beste Einstellung“, fügt die Missionsschwester hinzu, “ist es, ein offenes Herz und einen offenen Geist zu haben. Seit wir hier sind, haben wir gemerkt, dass wir ein bisschen wie Kinder sein müssen. Das heißt, wir müssen ein stückweit unser Leben neu beginnen: vom Studium der lokalen Sprache bis hin zu den Orten und der Kultur dieses Landes. Dies führt uns bereits zur Begegnung mit dem kasachischen Volk. Ein Volk, das sich aus vielen ethnischen Gruppen zusammensetzt, aber alle mit offenen Herzen und offenem Verstand": Alle Aktivitäten „müssen auf dem Gelände der Kirche stattfinden. Aber sie erlauben uns, unsere Einrichtungen offen zu halten. Und das ist schon eine Gnade“.
Auch die Schwesterngemeinschaft, der Irena angehört, ist multiethnisch zusammengesetzt, wie der Kontext, in dem die Schwestern ihre missionarische Berufung leben sollen: Schwester Irena lebt zusammen mit Schwester Claudia aus Kolumbien, Schwester Dorota aus Polen und Schwester Argentina aus Mosambik. Begleitet werden sie von zwei Priestern, Pater Simon aus Polen und Pater Ladislaus aus Korea.
Insgesamt gibt es sieben Dörfer rund um die Stadt Almaty, in denen die Consolata Missionsschwestern arbeiten. Und in Almaty, so Schwester Irena, „organisiert die Regierung viele interreligiöse Treffen. Pater Simon nimmt oft an diesen Veranstaltungen teil, damit wir mit allen friedliche Beziehungen pflegen können“.
Die Diözese Almaty umfasst insgesamt 711.600 km² und hat 11 Pfarreien. Von den 7.350.240 Einwohnern sind 42.000 Katholiken (0,6 % der Gesamtbevölkerung). Im Dorf Janashari „haben wir einen Spielplatz und eine Einrichtung, die Platz für etwa 20 Personen bietet. Und selbst dieser Spielplatz, auf dem Menschen anderer Religionen zusammenkommen, wird für uns zu einem Ort der Begegnung und des Dialogs“.
„Und heute“, fügt die Missionsschwester hinzu, “haben wir einige Seminaristen, die in Kürze zu Diakonen geweiht werden“. Und auch die Verehrung von Heiligen oder der Jungfrau Maria „hat begonnen, sich auszubreiten. Das ist schön, und wir stehen erst am Anfang“.
(F.B.) (Fides 10/4/2025)
VATIKAN/GENERALAUDIENZ - Papst Franziskus: “Die Liebe Jesu ist umsonst“
Vatikanstadt (Fides) - Das ewige Leben sei kein „Erbe, etwas, das man von Rechts wegen erhält“, sondern durch die „freie Liebe“ Jesu. Daran erinnerte Papst Franziskus, der in dem Text der Katechese für die Generalaudienz, den er trotz seiner Genesungszeit auch an diesem Mittwoch vorbereiten ließ.
Im Rahmen seines seinen Katechese-Zyklus „Jesus Christus – unsere Hoffnung“ zum Heiligen Jahr 2025 hat der Bischof von Rom die Reihe der Betrachtungen über die Begegnungen zwischen Christus und den Personen seiner Zeit, wie sie in den Evangelien erzählt werden, fortgesetzt und in seiner aktuellen Mittwochskatechese die Begegnung Jesu mit dem reichen Mann aus dem Markus-Evangelium als zentrales Thema. Es handelt sich, wie es im Text der Katechese heißt, um eine Person, die „keinen Namen hat“. Der Evangelist Markus stellt ihn einfach als „einen Menschen“ vor, „der seit seiner Jugend die Gebote hält, aber den Sinn seines Lebens noch nicht gefunden hat. Er ist auf der Suche“.
Der Papst vergleicht die Entscheidungen dieses Mannes mit einem Schiff, das in See stechen will: „Es kann ein wunderbares Schiff sein, mit einer außergewöhnlichen Mannschaft, aber wenn es nicht den Ballast und die Anker hebt, die es unten halten, wird es nie in Fahrt kommen. Dieser Mann baute sich ein wunderschönes Schiff, aber er blieb im Hafen!“.
Dennoch ist er es, der „auf Jesus zuläuft“. Aber in dem Gespräch, so der Papst, sei die Verbform zu beachten: „Es fällt auf, dass dieser Mann das Vokabular der Unentgeltlichkeit nicht kennt! Alles scheint zu kosten. Alles ist eine Pflicht. Das ewige Leben ist für ihn ein Erbe, etwas, das man von Rechts wegen erhält, wenn man seine Pflichten gewissenhaft erfüllt. Aber welchen Platz kann da die Liebe in einem so gelebten Leben einnehmen, auch wenn es für das Gute ist?“.
Angesichts „seines schönen Lebenslaufs geht Jesus weiter und schaut nach innen. Das Verb, das der Evangelist Markus verwendet, sehr bedeutsam: in ihn hineinschauen. Was sieht Jesus, wenn er in uns hineinschaut und uns liebt, trotz unserer Ablenkungen und Sünden? Er sieht unsere Gebrochenheit, aber auch unseren Sehnsucht, so geliebt zu werden, wie wir sind“. Die Liebe Christi sei „umsonst“, das genaue Gegenteil der „Logik des Verdienstes, die diesen Mann bedrängt“, so der Papst weiter.
„Der Vorschlag, den Jesus diesem Mann macht, besteht darin, seinen Lebensstil und seine Beziehung zu Gott zu ändern“, denn „er erkennt, dass es in ihm, wie in uns allen, ein Mangel gibt“, d.h. “die Sehnsucht, in unserem Herzen, geliebt zu werden. Es gibt eine Wunde, die zu uns als Menschen gehört, die Wunde, durch die die Liebe hindurchgehen kann“. Und um diese Wunde zu schließen, so der Papst, „müssen wir uns nicht Anerkennung, Zuneigung, Rücksichtnahme erkaufen, sondern wir müssen alles, was uns belastet, ‚verkaufen‘, um unser Herz freier zu machen. Es besteht keine Notwendigkeit, ständig für sich selbst zu nehmen, sondern den Armen zu geben, zur Verfügung zu stellen, zu teilen“.
„Schließlich lädt Jeus den Man ein, nicht allein zu sein“, so der Papst. „Er lädt ihn ein, ihm zu nachfolgen, in Verbindung zu bleiben, eine Beziehung zu leben. Nur so ist es möglich sein, aus der Anonymität herauszutreten. Wir können unseren Namen nur in einer Beziehung hören, in der uns jemand ruft. Vielleicht sind wir heute, gerade weil wir in einer Kultur der Selbstgenügsamkeit und des Individualismus leben, noch unglücklicher, weil wir unseren Namen nicht mehr von jemandem hören, der uns unentgeltlich liebt“. Doch „dieser Mann nimmt die Einladung Jesu nicht an und bleibt allein, weil der Ballast seines Lebens ihn im Hafen hält. Manchmal halten wir sie für einen Reichtum, dabei sind sie nur eine Last, die uns zurückhält“, schloss Papst Franziskus.
(F.B.) (Fides 9/4/2025)
VATIKAN - Zuschüsse und Begleitung auf dem Weg zur finanziellen Selbständigkeit: Wie das Dikasterium für Evangelisierung die Ortskirchen unterstützt
Vatikanstadt (Agenzia Fides) - Wie viele Mittel setzt das Dikasterium für die Evangelisierung (Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) ein, um den Diözesen in den Gebieten unter seiner Zuständigkeit zur finanziellen Selbständigkeit zu verhelfen? Diese Frage wurde gestern in der Aula Magna der Päpstlichen Universität Urbania erörtert, die den Rahmen für den 4. Studientag bildete, der dem nach dem 2017 verstorbenen Kardinal und maßgeblichen Kirchenrechtler „Velasio De Paolis“ benannten Lehrstuhl gewidmet war. Zu den Referenten gehörten Professor Vincenzo Buonomo, der Großrektor er Päpstlichen Universität Urbaniana, Professor Andrea D'Auria, Dekan der Fakultät für Kirchenrecht, und Professor Yawovi Jean Attila.
Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, Sekretär des Dikasteriums und Vize-Großkanzler der Päpstlichen Universität Urbaniana, leitete und moderierte den Tag. Pater Tadeusz J. Nowak OMI, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, veranschaulichte zusammen mit Schwester Roberta Tremarelli (AMSS), die in der Verwaltung der Päpstlichen Missionswerke tätig ist, was es bedeutet, die Ortskirchen auf dem Weg zur finanziellen Selbständigkeit zu begleiten.
In seiner Ansprache erinnerte Pater Nowak daran, dass bis heute über 3.000 Teilkirchen, die in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri stehen, unter die Jurisdiktion des Dikasteriums für die Evangelisierung fallen. Das sei mehr als ein Drittel aller Teilkirchen in der Welt, betonte er. Konkret umfasst die Liste „Diözesen, sowohl des lateinischen als auch des östlichen Ritus, apostolische Vikariate, apostolische Präfekturen, apostolische Administrationen, Missionen sui iuris, Territorialprälaturen und Territorialabteien“.
Während „in der Vergangenheit eine Teilkirche mit einer Mission in einem Gebiet begann, in dem das Evangelium erst vor kurzem verkündet wurde und die Kirche noch nicht wirklich etabliert war“, die dann „in den Rang von apostolischen Vikariaten und später in den Rang von Diözesen erhoben wurde“, entstehen heute „die meisten neuen Kirchen aus der Teilung bestehender Diözesen in Gebieten, in denen die Kirche bereits präsent war“. Sie bleiben jedoch „unter der Obhut des Dikasteriums für die Evangelisierung, bis sie ihre volle finanzielle Selbständigkeit erreicht haben“. Sobald diese erreicht ist, „können sie darum bitten, von der Zuständigkeit des Dikasteriums für Evangelisierung in die Zuständigkeit des Dikasteriums für die Bischöfe überzugehen“.
Ein Übergang, der bis zu mehreren hundert Jahren dauern kann, fügte Pater Nowak hinzu und erinnerte daran, dass „das Dikasterium für die Evangelisierung die Kirchen, die von ihm unterstellt sind, auf ihrem Weg zur finanziellen Selbständigkeit vor allem durch die Päpstlichen Missionswerke (das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung, das Päpstliche Apostel-Petrus-Werk, das Päpstliche Kindermissionswerk und die Päpstliche Missionsvereinigung der Kleriker) begleitet.
Die Aufgabe dieser vier Werke, so der Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, bestehe darin, sich in den Dienst des Papstes und dessen „Fürsorge für die Missionare“ zu stellen. Vor allem aber begleite das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung gezielt die jungen Kirchen, indem es wirtschaftliche Zuschüsse für die Schaffung und Stärkung ihrer kirchlichen Infrastruktur bereitstelle.
Allein im vergangenen Jahr hat das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung „mehr als 23 Millionen Dollar in Form von ordentlichen Zuschüssen ausgezahlt“, die die Bischöfe „für jeden Zweck verwenden können, der das pastorale Leben und die Evangelisierung der Ortskirche betrifft“. „Normalerweise“, so Pater Nowak, “wird dieser Zuschuss für die Gesundheitsfürsorge des Klerus oder für die Bürokosten der Diözesanverwaltung verwendet. Ohne diesen Zuschuss würden die Diözesen unter großen Schwierigkeiten leiden, die die Arbeit der Evangelisierung verlangsamen oder sogar behindern würden“. In diesem Zusammenhang habe das Werk für die Glaubensverbreitung zum Beispiel auch „fast 9 Millionen Dollar“ an Zuschüssen „für die Unterstützung von Katecheten in den Teilkirchen“ bereitgestellt. Dieses Geld wurde verwendet, um „Mittel zur Unterstützung und Ausbildung von Katecheten bereitzustellen“. Denn, so betonte Pater Nowak, „Katecheten sind unverzichtbar, weil die Zahl der geweihten Priester in vielen Territorien nicht ausreicht, um eine angemessene Seelsorge für alle Getauften zu gewährleisten“.
Neben den ordentlichen Zuschüssen gebe es auch außerordentliche Zuschüsse, um die die Päpstlichen Missionswerke „jedes Jahr Tausende von Anträgen“ erhalten. In den meisten Fällen handelt es sich um Anträge zur Finanzierung des Baus von Kapellen und Kirchen, Klöstern, Schulen, Kliniken, Pastoralzentren oder Häusern für Geistliche im Ruhestand sowie für den Kauf von Transportmitteln für Missionare usw. Für diese Art von Projekten „hat das Werk für Glaubensverbreitung im Jahr 2024 mehr als 16 Millionen Dollar an außerordentlichen Zuschüsssen bereitgestellt und ist damit den Bitten von Bischöfen in Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika nachgekommen“, so Pater Nowak, der daran erinnert, dass das Werk „auch mehr als neun Millionen Dollar pro Jahr für die Verwaltung von fünf Kollegs in Rom zur Verfügung stellt, die der ständigen Weiterbildung von Klerikern und Ordensleuten der Teilkirchen unter der Obhut des Dikasteriums dienen. Hunderte von Priestern und Ordensleuten aus diesen Kirchen können so nach Rom kommen, um höhere akademische Studien zu absolvieren, und kehren dann in ihre Ortskirche zurück, um dort wertvolle Dienste für das pastorale Leben der Teilkirche zu leisten“.
Nicht nur das: „Jedes Jahr erhält das Dikasterium für die orientalischen Kirchen eine bedeutende finanzielle Unterstützung vom Päpstlichen Werk für die Glaubensverbreitung, um die Kirchen des orientalischen Ritus auf dem Weg zur finanziellen Selbständigkeit zu begleiten“. Das Werk , so der Generalsekretär weiter, „stellt auch die bischöfliche Ausstattung für die Priester zur Verfügung, die in den vom Dikasterium verwaltaten Teilkirchen zum Bischof ernannt werden (darunter zwei bischöfliche Soutanen, eine Mitra, der Bischofsring, das Bischofskreuz und der Bischofsstab). Auf diese Weise ist der neue Bischof für den Beginn seines bischöflichen Dienstes bestens gerüstet“.
Es müsse klargestellt werden, wie auch Schwester Roberta Tremarelli betonte, dass „das Dikasterium für die Evangelisierung über die Päpstlichen Missionswerke keine Projekte finanziert“. Nach den Statuten der Päpstlichen Missionswerke „beteiligen“ sich diese an Projekten, „die von der örtlichen Gemeinschaft initiiert werden und für die sie die Verantwortung übernimmt. Der Bischof muss einen soliden Finanzplan für die Umsetzung des Projekts vorlegen und die Gemeinschaft zu seiner Fertigstellung und laufenden Instandhaltung verpflichten“. In diesem Sinne werde geprüft, „ob ein Saal, der für den Kinderkatechismus geschaffen wurde, auch für andere Zwecke genutzt werden kann“, was auch zu einer „kontinuierlichen Finanzierung der Struktur selbst im Laufe der Zeit führen kann“, betonte Schwester Roberta Tremarelli weiter und schloss: „Der Zuschuss ist eine Hilfe, die Päpstlichen Missionswerke dürfen die Ortskirche nicht ersetzen. Unserer Hilfe muss das Prinzip der Selbstständigkeit zugrunde liegen“.
Auf diese Weise werden die Teilkirchen ermutigt, finanziell verantwortlich und transparent zu wirtschaften und gleichzeitig unabhängig von externen Finanzmitteln zu sein: „Wir sind reich an jungen Kirchen, aber wir dürfen keine unreifen Kirchen bleiben... Das Wachstum und die Unabhängigkeit der Ortskirchen ist unser Ziel“, so Erzbischof Nwachukwu in der abschließenden Zusammenfassung.
(F.B.) (Fides 9/4/2025)
AFRIKA/SAMBIA - Kontroverse über die geplante Verfassungsänderung
Lusaka (Fides) - „Die Verfassungsreform ist keine Priorität, sondern eine massive Ablenkung von den wahren Problemen der Nation“, heißt es in einer Stellungnahme des Priesterrates der Erzdiözese Lusaka zu dem am 13. September letzten Jahres von Präsident Hakainde Hichilema angekündigten Überarbeitung der Verfassung.
„Der Priesterrat der Erzdiözese Lusaka nimmt mit Bestürzung und Besorgnis die anhaltende Strategie der Regierung zur Kenntnis, die Bevölkerung von wichtigen und dringenden nationalen Fragen abzulenken, indem sie unter anderem die vorgeschlagenen Verfassungsänderungen nutzt“, heißt es in der Erklärung, die auf der Website der Erzdiözese Lusaka veröffentlicht wurde.
Unter den „wichtigen und dringenden nationalen Problemen“ nennt der Priesterrat der Erzdiözese Lusaka „hohe Lebenshaltungskosten, lähmende Energiekrise, Ernährungsunsicherheit, Jugendarbeitslosigkeit, polarisierende Politik, geringere Einnahmen aus dem Bergbausektor, Zunahme von Verhaftungen und illegale Inhaftierung von Oppositionspolitikern, selektiver Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft, Mangel an Medikamenten und beklagenswerter Zustand der Gesundheitseinrichtungen“.
„Daher ist eine Verfassungsänderung im gegenwärtigen Kontext und zur gegenwärtigen Zeit keine nationale Priorität“, betonen die Priester.
Sie fordern daher „die Regierung auf, die vorgeschlagenen Verfassungsänderungen sofort aufzugeben und sich stattdessen auf die dringenden nationalen Probleme der Mehrheit der Sambier zu konzentrieren.“
Nach dem Hinweis darauf, dass die derzeitige Regierungsmehrheit maßgeblich an der Ausarbeitung der 2016 in Kraft getretenen Verfassung beteiligt war, heißt es in der Erklärung: „Wir befinden uns weder in einer Verfassungskrise noch gibt es einen zwingenden historischen Anlass oder ein Ereignis, das die Änderung der republikanischen Verfassung rechtfertigt. Tatsächlich hat diese Regierung jedoch ihre politischen Versprechen nicht eingehalten!“
Die Erklärung des Priesterrates der Erzdiözese Lusaka löste unterdessen die Reaktion mehrerer katholischer Laien aus, die dem Kabinett von Präsident Hakainde Hichilema angehören.
In einer Gegendarstellung, die unter anderem von Verteidigungsminister Ambrose Lufuma unterzeichnet wurde, erklären die katholischen Politiker des Kabinetts: „Wir, Mitglieder der römisch-katholischen Kirche in der Erzdiözese Lusaka, die auch verschiedene Positionen in der Regierung bekleiden, möchten unsere tiefe Bestürzung über das im Umlauf befindliche Schreiben zu den vorgeschlagenen Verfassungsänderungen zum Ausdruck bringen, das angeblich vom Priesterrat der katholischen Erzdiözese Lusaka verfasst wurde. Wir möchten klarstellen, dass die in diesem Schreiben zum Ausdruck gebrachten Ansichten nicht unsere gemeinsame Position zu diesem wichtigen Prozess widerspiegeln.“
(L.M.) (Fides 9/4/2025)
AFRIKA/ANGOLA - Missionar aus Terreiro: “Wir müssen bestehende Muster durchbrechen”
Bengo (Fides) - „Wir sind seit einem Monat ohne Strom. …Der Generator funktioniert nur ein paar Stunden am Abend“, sagt Pater Martino Bonazzetti von der Gesellschaft der Afrikamissionen.
„Doch auch inmitten von Hindernissen und unvorhergesehenen Ereignissen gibt es immer Hoffnung und Freude, denn das Wichtigste ist, nicht aufzugeben“, schreibt der Missionar, der in der Gemeinde Desvio da Barra do Dande (Bengo) lebt und arbeitet und vor einigen Tagen für kurze Zeit nach Italien zurückgekehrt ist.
„Wir sind dabei, die Zisterne auf dem Dach der Kirche fertig zu stellen, die vom Regen gespeist wird (der bald eintreffen sollte) und die für den Kindergarten und die Aktivitäten der Gemeinschaft in Terreiro genutzt werden soll. Wir haben einen Koch- und Backkurs auf den Weg gebracht, um Frauen und Jugendliche zu motivieren. Eins führt zum anderen...“ Dies sind einige der verschiedenen Projekte, die von den Missionaren in der Gemeinschaft in Terreirodurchgeführt werden, „inspiriert vom Glauben, aber auch vom Einfallsreichtum“. „Die Schulen werden auch von Kindern und Jugendlichen besucht, die bisher nicht am Unterricht teilnehmen konnten“, so der Missionar weiter.
„Jetzt ist für mich ein Zeit der Pause“, so der Missionar weiter. „Die bevorstehende Rückkehr nach Italien hat mich dazu veranlasst, verschiedene Dinge noch zu Ende zu bringen. Wir sind zum Beispiel dabei, das Mühlenhaus für Mais- und Maniokmehl fertigzustellen. Alles ist fertig und wir hoffen, dass wir den Mais später ernten können, da es dieses Jahr kaum geregnet hat. Die Mühle ist da und wir hoffen, dass sie funktioniert! Ein junger Mann, der als Maurer am Bau der Mühle arbeitet, erzählte mir, dass bereits eine Gruppe von Frauen gefragt hat, wann sie in Betrieb genommen wird. Das bedeutet, dass man nicht mehr den ganzen Weg nach Desvio fahren muss, um Mehl herzustellen... und das bedeutet, dass man Geld spart, weil man nicht für die Fahrt bezahlen muss! Es gibt sie, also sollte sie auch funktionieren.“
„In Angola kommen wir mit Erfahrungen voran, starre und bestehende Muster zu durchbrechen. Und gibt immer etwas, das einen überrascht“, so Pater Martino abschließend, “und das Wichtigste ist der Glaube der einfachen Leute.“
(AP) (Fides 9/4/2025)
ASIEN - Religiöse Masche im Menschenhandel: Opfer werden als „Pilger“ und „Missionare“ ausgegeben
Bangkok (Fides) - Es gibt eine neue Strategie, die von Menschenhändlern bei der Organisation des Menschenhandels, der Vorbereitung und der Einschleusung der Opfer angewandt wird, um sich den Flughafenkontrollen zu entziehen: Sie sollen sich als Missionare, insbesondere als Christen, ausgeben die aus religiösen Gründen reisen oder als „Pilger“ reisen. Dieses Phänomen wurde nun von der philippinischen und der thailändischen Polizei nach Ermittlungen und Abhörmaßnahmen aufgedeckt. Sie berichten über verschiedene Vorfälle, bei denen die „religiöse Tarnung“ aufgedeckt wurde.
Die philippinische Polizei meldete drei Frauen (im Alter von 23, 25 und 50 Jahren), die versuchten, einen Flug nach Singapur mit Zwischenlandung in Thailand zu besteigen, und sich als „Missionarinnen“, „Freiwillige der katholischen Kirche, für Missionsarbeit in Thailand“ bezeichneten. Angesichts einiger Unstimmigkeiten in ihren Dokumenten und nach weiteren Ermittlungen und Verhören kam jedoch die Wahrheit ans Licht: Die ältere Frau - die behauptete, eine „Predigerin“ zu sein - gehörte zu den Organisatoren eines illegalen Frauenhandels nach Thailand. Angelockt durch einen „Job als Lehrerin“ gerieten die beiden jungen Frauen angeblich in ein kriminelles Netzwerk und endeten schließlich als Prostituierte.
Die Polizei veranschaulichte das System, bei dem ein Vielreisender als Kurier Gruppen von Reisenden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen begleitet, die dann Opfer des Menschenhandels werden. Koordinierte Polizeiaktionen zwischen den Grenzen der südostasiatischen Länder (Philippinen, Indonesien, Malaysia, Thailand, Kambodscha) führten zur Verhaftung solcher Kuriere, die an Menschenhandelsnetzen beteiligt waren.
In ihrem Bericht zum Jahresende 2024 meldete die philippinische Einwanderungsbehörde 998 Opfer von Menschenhandel in diesem Jahr und nannte verschiedene Aktivitäten und Tricks wie gefälschte Pilgerreisen, Heiratsvermittlungen und Leihmutterschaft. Oft werden die Opfer, die auch über soziale Medien angelockt werden, in sogenannten „scam cities“ in Thailand, Kambodscha und Myanmar in Sklaverei gehalten.
Die katholische Stiftung „PREDA“ (People's Recovery, Empowerment and Development Assistance), die auf den Philippinen von Pater Shay Cullen, einem irischstämmigen katholischen Missionar und Mitglied der Missionsgesellschaft von St. Columban, gegründet wurde, berichtet, dass zahlreiche junge philippinische Frauen mit falschen Angeboten für gut bezahlte Arbeit angelockt und nach Myanmar gebracht wurden, wo sie bedroht und missbraucht wurden und unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten mussten.
Auf den Philippinen begrüßt die „Philippine Interfaith Movement Against Human Trafficking“ (PIMAHT), in der sich Vertreter der wichtigsten christlichen, muslimischen und buddhistischen Gemeinschaften zusammengeschlossen haben, die Bemühungen der Polizei und der Regierung, gegen das Phänomen des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung von Kindern vorzugehen. Pfarrer Bryand Restituto, stellvertretender Generalsekretär der philippinischen Bischofskonferenz, verurteilte nachdrücklich Einzelpersonen und Netzwerke von Menschenhändlern, die gefährdete Bevölkerungsgruppen ausbeuten und Sprache, Kleidung und angebliche religiöse Praktiken für ihre kriminellen Handlungen nutzen.
In Thailand setzt sich Schwester Marie Agnes Buasap von den Paulusschwestern von Chartres als Koordinatorin des Netzwerks „Talitha Kum“ Thailand für eine umfassende Sensibilisierung von Jugendlichen in Familien, Lehrern und Erziehern ein. „Talitha Kum“ ist auch an der Aufnahme und Wiedereingliederung von Opfern des Menschenhandels beteiligt.
Die katholischen Gemeinschaften in den südostasiatischen Ländern, in denen das Phänomen des Menschenhandels besonders weit verbreitet und tief verwurzelt ist, bekräftigen ihr Engagement insbesondere am Weltgebetstag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel, den die Kirche am 8. Februar, dem Fest der Heiligen Josephine Bakhita, begeht. Die katholischen Verbände fördern innovative Strategien, insbesondere in den Schulen, indem sie die Aufklärung zur Bekämpfung des Menschenhandels in den Lehrplan integrieren.
(PA) (Fides 9/4/2025)
AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Port Harcourt zurückgetreten
Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den von Bischof Camillus Archibong Etokudoh von Port Harcourt eingereichten Rücktritt angenommen.
(EG) (Fides 09/04/2025)
5.04.2025
(München/acn) - Bei einem Angriff bewaffneter Banden in der haitianischen Stadt Mirebalais sind zwei Ordensschwestern brutal ermordet worden. Wie das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ mitteilte, waren die beiden Ordensfrauen zum Zeitpunkt eines Banditenüberfalls in der Stadt unterwegs und hatten Schutz in einem Haus gesucht. Dort wurden sie von den Angreifern entdeckt und zusammen mit weiteren Versteckten getötet. Der Vorfall ereignete sich am 31. März etwa 50 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince.
Marco Mencaglia, Projektdirektor von „Kirche in Not“, kennt die Ordensgemeinschaft der Ermordeten durch seine Besuche in Haiti. Er ist daher tief bestürzt über den Tod von Schwester Evanette Onezaire und Schwester Jeanne Voltaire. Die zunehmende Gewalt im Karibikstaat beeinträchtige die Arbeit der Kirche im Land inzwischen massiv. „Wir beten für die Schwestern, die Familien und die Sicherheit der Ordensgemeinschaft“, erklärte Mencaglia. „Wir von ,Kirche in Not‘ bekräftigen unsere Unterstützung und Solidarität mit der haitianischen Kirche und rufen angesichts der eskalierenden Gewalt zum Gebet auf.“
AFRIKA/ALGERIEN - Diplomatische Krise zwischen Algerien und den drei Ländern der Allianz der Sahel-Staaten
Algier (Fides) – Es herrscht eine diplomatische Krise zwischen Algerien und den drei Mitgliedsländern der Konföderation der Sahelstaaten (besser bekannt als Allianz der Sahelstaaten, AES), Mali, Niger und Burkina Faso.
In einem gestern, am 7. April, veröffentlichten Kommuniqué weist die algerische Regierung die von Mali erhobenen (und von den beiden anderen AES-Ländern unterstützten) Vorwürfe zurück, wonach Algerien angeblich mit den terroristischen Gruppen, die in der Sahelzone agieren, zusammenarbeitet.
Algerien weist Versuche entschieden zurück, "die in allen böswilligen und systematisch unbegründeten Haltungen enthalten sind, mit denen die in Mali herrschende Putschistenjunta vergeblich versucht, unser Land zum Sündenbock für die Niederlagen und Enttäuschungen zu machen, für die das malische Volk den höchsten Preis zahlt“, heißt es in der algerischen Erklärung. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten sich verschärft, nachdem das algerische Militär eine malische Drohne abgeschossen hatte, die an der Grenze zwischen Mali und Algerien Jagd auf dschihadistische Gruppen machte.
Den algerischen Angaben zufolge wurde die Drohne in der Nacht vom 31. März auf den 1. April abgeschossen, nachdem sie zweimal über algerisches Territorium geflogen war. Nach Angaben von Algier ist dies nicht die erste Verletzung des algerischen Luftraums durch eine malische Drohne, sondern bereits die dritte innerhalb weniger Monate. Die ersten beiden Verstöße ereigneten sich am 27. August 2024 bzw. am 29. Dezember 2024“.
Als Reaktion auf den Abschuss des Flugzeugs kündigten Mali und seine Verbündeten Niger und Burkina Faso an, ihre jeweiligen Botschafter in Algier abzuberufen. Im Gegenzug beschloss Algier, „das Prinzip der Gegenseitigkeit anzuwenden und seine Botschafter in Mali und Niger zu Konsultationen zurückzurufen und die Ernennung seines neuen Botschafters in Burkina Faso zu verschieben“.
Unterdessen hat die algerische Regierung „die Unfähigkeit der Putschisten“ unterstrichen, „einen wirklichen und wirksamen Kampf gegen den Terrorismus zu führen, indem sie dessen Leitung Söldnern anvertraut hat, unter denen Afrika in seiner jüngsten Geschichte so sehr gelitten hat“. Eine klare Anspielung auf die Soldaten der russischen privaten Militärfirma Wagner, die seit langem in Mali präsent sind. Gleichzeitig unterhält Algier aber auch wichtige militärische Beziehungen zu Moskau, das nun vielleicht versuchen muss, die Spannungen zwischen seinen strategischen Partnern in diesem Teil der Welt zu entschärfen.
(L.M.) (Fides 8/4/2025)
AFRIKA/SENEGAL - Internationales Kolloquium über religiöse Diplomatie: Anreiz für den Frieden inmitten der globalen Krisen
Dakar (Fides) - Gestern, am 7. April, wurde an der Universität „Cheikh Anta Diop“ (UCAD) in Dakar das Internationale Kolloquium über religiöse Diplomatie (CIDiR) eröffnet, das am heutigen 8. April zu Ende gehen wird. Diese internationale Veranstaltung bringt Diplomaten, Forscher, religiöse Autoritäten und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, um die Rolle der Religion bei der Lösung der heutigen Konflikte zu erörtern.
An der Eröffnungsfeier nahmen der Apostolischer Nuntius im Senegal, Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag, der Erzbischof von Dakar, André Gueye, der Oberrabbiner von Paris, Vertreter der Europäischen Union und führende muslimische Religionsvertreter teil.
Das Kolloquium ist Teil einer Initiative unter der Leitung von Thierno Amadou Tidiane Ba, Kalif von Bambilor, und Professor Ahmadou Aly Mbaye, ehemaliger Rektor der UCAD. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Verbindungen zwischen akademischem Wissen und religiösen Praktiken zu stärken, um eine integrativere Diplomatie zu schaffen, die in den lokalen Realitäten verankert und gleichzeitig in der Lage ist, auf globale Herausforderungen zu reagieren.
Für Thierno Amadou Tidiane Ba ist die religiöse Diplomatie, die lange Zeit in den Hintergrund gedrängt wurde, eine wesentliche Antwort auf die Spannungen in der Welt von heute: „Sie ist nicht nur eine Alternative, sondern eine Notwendigkeit“, betont er. „Wir alle haben eine Rolle bei der Schaffung von Frieden zu spielen. Es geht nicht darum, von Staaten und Politikern zu lernen“, so der muslimische Vertreter weiter. „Stattdessen müssen wir uns aktiv, individuell und intellektuell beteiligen, um Barrieren zu überwinden. Frieden beginnt dort, wo der Wille des Volkes zum Ausdruck kommt, wo Menschen über Grenzen und Institutionen hinweg beschließen, einander zu vergeben und die Hand zu reichen“.
Sowohl Erzbischof André Gueye als auch Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag betonten, dass in einer Zeit, in der sich geopolitische Krisen häufen, die religiöse Diplomatie einen alternativen und ergänzenden Hebel zu den traditionellen staatlichen Ansätzen darstellt. Unterstützt von angesehenen moralischen Persönlichkeiten, spiele sie eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung, der Friedensstiftung und dem interkulturellen Dialog.
Die Konferenz befasst sich in Plenarversammlungen und thematischen Blöcken mit folgenden Themen: Das senegalesische Modell der religiösen Koexistenz; Der Beitrag der Religionen zum Frieden in Afrika; Fragen der Einwanderung und der Globalisierung.
Ziel der Diskussionen ist es, konkrete Wege für eine bessere Einbindung religiöser Akteure in Entscheidungsprozesse auf lokaler und internationaler Ebene zu formulieren.
(A.TS.W) (Fides 8/4/2025)
ASIEN/THAILAND - Neue Kirche in Mae Chaem eingeweiht: “Erneuertes Engagement für die Seelsorge unter den Stammesvölkern der Region“
Chiang Mai (Fides) - Über 1.500 Gläubige aus verschiedenen Dörfern haben an der Einweihung der neuen Kirche im Bergdistrikt Mae Chaem in der Diözese Chiang Mai teilgenommen und dabei große Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die Fides vorliegt, war die frühere Kirche im Dorf Pa Fang, die sich im Jugendzentrum befand, zu klein und unzureichend geworden, um den wachsenden Bedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden, zumal viele von ihnen wegen Arbeit, Ausbildung oder aus anderen Gründen in die Stadt Mae Chaem zogen.
Um diesen Bedarf zu decken, weihte die thailändische Provinz der Redemptoristen-Missionare, die seit über 25 Jahren in Mae Chaem tätig sind, am 5. April die neue Kirche im Zentrum ihrer Mission ein.
Strategisch günstig im Herzen von Mae Chaem gelegen, soll die neue Kirche eine sichtbare und einladende Präsenz für alle sein, die Beistand und ein Gefühl der Gemeinschaft und des Glaubens suchen. Ihre Gründung ist ein Zeugnis für die Vitalität der Kirche in diesem Missionsgebiet und für das Engagement derer, die sie unterstützen. Wie Provinzial Pater Peter Jittapol Plangklang (C.Ss.R.), berichtet, ist dies ein Meilenstein, der nicht nur das Wachstum der lokalen katholischen Gemeinschaft markiert, sondern auch ein erneuertes Engagement für die Seelsorge unter den Stammesvölkern der Region.
Die jahrelange Präsenz der Redemptoristen hat reiche Früchte getragen: Die Mission umfasst heute drei Hauptpfarreien und über 70 Kapellen, die in verschiedenen Dörfern verstreut sind. Die neue Kirche ist ein Symbol für den Auftrag, den Armen und Ausgegrenzten die Frohe Botschaft zu verkünden. Sie steht auch für die wachsende Reife und Einheit der katholischen Gemeinschaften unter den Stammesvölkern, deren Glaube trotz der geografischen, sprachlichen und sozioökonomischen Herausforderungen weiter gedeiht.
Die Segnungszeremonie wurde vom Erzbischof von Bangkok und ehemaligen Bischof von Chiang Mai, Francis Xavier Vira Arpondratana, im Beisein von Erzbischof Peter Brian Wells, Apostolischer Nuntius in Thailand, Pater Peter Jittapol Plangklang (C.Ss.R.), Provinzialoberer der Redemptoristen in Thailand, sowie weiteren Priestern, Ordensleuten, zivilen Verantwortlichen und lokalen Behörden geleitet.
(AP) (Fides 8/4/2025)
ASIEN/PHILIPPINEN - Polarisierung im Wahlkampf und politische Dynastien: Bischöfe fordern Gewährleistung des Gemeinwohls
Manila (Fides) - In einem Wahlkampf, der von Ereignissen und Äußerungen geprägt ist, die die Wähler polarisieren, steuern die Philippinen auf die für den 12. Mai 2025 angesetzten Zwischenwahlen zu, bei denen die Bürger 12 Senatoren, das gesamte Unterhaus des Parlaments und Tausende von regionalen und lokalen Vertretern wählen werden.
Der Wahlkampf, der am 11. Februar begonnen hat, ist geprägt von der Affäre um Rodrigo Duterte, den ehemaligen Präsidenten, der auf Betreiben des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhaftet wurde. Duterte kandidiert trotz seiner Inhaftierung beim IStGH weiterhin für das Amt des Bürgermeisters von Davao City. Dies bestätigte die philippinische Wahlkommission (Comelec), die klarstellte, dass Duterte seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters der Stadt, in der er seine politische Karriere begann und bereits 22 Jahre lang Bürgermeister war, bevor er 2016 Präsident der Philippinen wurde, nicht zurückgezogen hat und ihm die Kandidatur auch nicht untersagt wurde.
Während der Wahlen im Jahr 2022, die später von Präsident Ferdinand Marcos Jr. gewonnen wurden, haben Organisationen und Beobachter wie das „Asian Network for Free Elections“ (ANFREL) auf weit verbreitete Probleme wie Stimmenkauf, Desinformationskampagnen und sogar den Missbrauch staatlicher Mittel durch Regierungsbeamte, die sich um ein öffentliches Amt bewarben, hingewiesen.
Der „Parish Pastoral Council for Responsible Voting“ (PPCRV) - ein kirchliches Gremium, das von der Zivilgesellschaft aufgefordert wurde, die Wahlen zu überwachen, um Transparenz zu gewährleisten - wies ebenfalls auf einige Faktoren hin, die Anlass zu großer Besorgnis geben: sexistische Äußerungen einiger Kandidaten, in denen Gewalt und Verachtung für andere zum Ausdruck kommen; die Präsenz politischer Dynastien in der philippinischen Landschaft; und der erhebliche Einfluss der sozialen Medien auf die an den philippinischen Wahlen beteiligten Akteure, insbesondere im lokalen Kontext. „Der Verlauf des Wahlkampfes“, so Evelyn Singson, Präsidentin des PPCRV, „erinnert uns daran, dass die Wahl heilig ist und dass wir auf der Grundlage von wichtigen Werten entscheiden und wählen sollten“ und nennt in diesem Zusammenhang „Gottesfurcht, Ehrlichkeit, Bildung, Fleiß, Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Liebe für das Gemeinwohl“.
Der Kampf gegen „politische Dynastien“, die zu den Faktoren gehören, die zu Korruption führen, ist das spezifische Thema einer Petition, die von einer Gruppe von Bürgern, darunter Anwälte, ehemalige Richter, Mitglieder gesellschaftlicher Gremien, einige katholische Bischöfe und Vertreter kirchlicher Organisationen, an den Obersten Gerichtshof gerichtet wurde. In der philippinischen Verfassung von 1987 werden Dynastien verboten, aber der Kongress hat sich nie mit diesem Thema befasst. Die Unterzeichner der Petition fordern daher - wie schon 2012 - die Verabschiedung eines speziellen Gesetzes zur Definition und zum Verbot von politischen Dynastien. Nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen dominieren Clans auch heute noch die Politik: Derzeit besteht ein Viertel des Senats aus nur drei Familien, während im Repräsentantenhaus acht von zehn Distriktsitzen an Familiendynastien gehen.
Angesichts der bevorstehenden Wahlen haben die katholischen Bischöfe der Philippinen einen Hirtenbrief mit dem Titel „Seid besorgt um das Wohlergehen der anderen“ veröffentlicht, in dem sie die Wähler auffordern, ihre Stimme zum Schutz der Freiheit und zur Gewährleistung des Gemeinwohls einzusetzen. „Wir müssen das Leben unseres Volkes verbessern, insbesondere das der Armen und Schwachen. Dies ist die Hauptverantwortung eines Staatsdieners“, heißt es in dem Schreiben der Philippinischen Bischofskonferenz, das während der Sonntagsmessen im ganzen Land verlesen wurde. „Wir brauchen kompetente Führungspersönlichkeiten und Gesetzgeber mit aufrichtigen Absichten, die dem Wohl unserer Gemeinden, Städte, Provinzen und des ganzen Landes dienen“, heißt es in dem Schreiben.
(PA) (Fides 8/4/2025)
AFRIKA/COTE D'IVOIRE - Erzbischof von Gagnoa ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Bischof San Pedro-en-Côte-d’Ivoire und Apostolischen Administrator der Erzdiözese, Jean-Jacques Koffi Oi Koffi, zum Erzbischof von Gagnoa ernannt.
Erzbischof Jean-Jacques Koffi Oi Koffi wurde am 22. März 1962 in Bongouanou geboren. Am 4. August 1990 wurde er zum Priester geweiht und in die Diözese Abengourou inkardiniert. Er besitzt ein kanonisches Lizentiat in Kirchenrecht der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom.
Nach seiner Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne: Pfarrvikar und Diözesanbeauftragter für Kinderkatechese; Gemeindepfarrer; Generalvikar und geistlicher Assistent der Vereinigung der christlichen Familien; Präsident des erstinstanzlichen Kirchengerichts der Diözese.
Am 21. November 2003 wurde er zum Bischof von Abengourou ernannt und am darauf folgenden 21. Dezember geweiht. Am 3. Januar 2009 wurde er in die Diözese von San Pedro-en-Côte-d'Ivoire versetzt. Seit dem 4. Oktober 2023 ist er Apostolischer Administrator der Metropolitan-Erzdiözese Gagnoa.
(EG) (Fides 08/04/2025)
VATIKAN - Päpstliche Universität Urbaniana veranstaltet Studientag über die Einrichtung von Finanzmitteln in den neuen Teilkirchen
Vatikanstadt (Fides) – Die Einrichtung von Finanzmitteln auf dem Weg zur wirtschaftlichen Selbständigkeit der dem Dikasterium für Evangelisierung unterstellten Kirchen stehen im Mittelpunkt eines Studientags, der am Dienstag, 8. April, in der Päpstlichen Universität Urbania anlässlich des 4. Tages des nach dem im Jahr 2017 verstorbenen Kardinals „Velasio De Paolis“ von den Scalabrini-Missionaren benannte Lehrstuhls für Kirchenrecht, stattfindet.
Ausgehend von Art. 65 der Apostolischen Konstitution „Praedicate Evangelium“ und angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen die missionarischen Aktivitäten konfrontiert sind, werden im Rahmen des Studientags, die finanzielle Begleitung und die Zuschüsse zu veranschaulicht, die den vom Dikasterium für Evangelisierung abhängigen Kirchen gewährt werden. Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, Sekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) und Vize-Großkanzler der Päpstlichen Universität Urbaniana, wird die um 9:00 Uhr beginnende Veranstaltung moderieren und leiten.
Professor Vincenzo Buonomo, Großrektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, wird den Studientag eröffnen, während die Einführung Professor Andrea D'Auria, Dekan der Fakultät für Kirchenrecht, anvertraut ist. Pater Tadeusz J. Nowak (OMI), Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, wird das Thema des Vormittags vertiefen, indem er aufzeigt, was es bedeutet, die Ortskirchen auf dem Weg zur finanziellen Selbständigkeit zu begleiten, während Schwester Roberta Tremarelli (AMSS), die in der Verwaltung des Päpstlichen Missionswerkes tätig ist, auf die Bedeutung der Kontrollorganen zur Überwachung der Verwendung der Ressourcen und der Qualität der Investitionen eingehen wird. Der abschließende Vortrag von Prof. Yawovi Jean Attila soll die kritischen Fragen im Zusammenhang mit der finanziellen Selbständigkeit einiger Kirchen umreißen.
Der Studientag, an dem auch online teilgenommen werden kann, wird von der Fakultät für Kirchenrecht der Päpstlichen Universität Urbaniana veranstaltet und richtet sich insbesondere an Vertreter der Verwaltung der Diözesen und Ordensinstitute, an Verwalter von Kircheneigentum und Vermögensverwalter, an Bischöfe und Obere von Ordensgemeinschaften, an Priester, Ordensleute und Studierende des Kirchenrechts.
(EG) (Fides 7/4/2025)
LINK
Veranstaltungsprogramm -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/Brochure-Convegno-De-Paolis-Versione-Web-small.pdf
AFRIKA/MALI - Erzbischof Cissé: “Die Zukunft hängt von uns ab“
Bamako (Fides) – Die Pfarrei der heiligen Monika in Bamako feierte kürzlich einen wichtigen Meilenstein anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens und brachte zahlreiche Initiativen auf den Weg.
Nachdem das 25jährigen Gründungsjubiläums, das am 31. August 2025 enden wird, am vergangenen 29. Dezember 2024 eröffnet wurde, versammelte sich die Pfarrgemeinde vom 21. bis 23. März zu einer Wallfahrt zum Heiligtum „Notre Dame du Mali“ in Kita, wo die Malier aller Konfessionen jedes Jahr im November eine nationale Marienwallfahrt zusammenkommen.
Die Wallfahrt im März wurde vom Pfarrer der Gemeinde, Marcelin Diarra, in Begleitung von von Erzbischof Robert Cissé geleitet, der zusammen mit mehreren Priestern bei der Abschlussmesse konzelebrierte und dieser vorstand. Die zweitägige Veranstaltung war geprägt von Beichten, Anbetung, Prozessionen zum Marienhügel, Rosenkranzgebet sowie Vorträgen zu verschiedenen Themen.
Die Gemeinde der heiligen Monika ist die größte Pfarrei in der Erzdiözese. „Es ist leicht zu erkennen, wie viel sich seit der Gründung unserer Pfarrei verändert hat“, betonte Pfarrer Marcellin in seiner Ansprache. „Wir haben jetzt 42 Gemeinschaften, die sich sich auf 28 Stadtteile von Bamako und einige ländliche Gebiete verteilen. Die Pfarrei ist heute so groß, dass es dringend notwendig ist, die Pfarrei in vier Seelsorgeeinheiten aufzuteilen, bis neue Pfarreien gegründet werden“.
Der Pfarrer erinnerte an die Prioritäten Pfarrei und ihre Schwächen wie das Fehlen missionarischer Initiativen, sprach aber auch über die Zukunftsperspektiven. Es handelt sich um eine sehr lebendige Gemeinde, die von engagierten Gläubigen getragen wird.
Während der feierlichen Schlussmesse der Wallfahrt lud Erzbischof Cissé, die Gläubigen zur Umkehr und zu einem Leben in Hoffnung ein, insbesondere in diesem Heiligen Jahr. „Die Zukunft hängt von uns ab. Gebet, Almosen und Fasten sind die Nährstoffe unseres christlichen Lebens. Lassen wir uns von der heiligen Monika inspirieren, damit wir unser eigenes Leben und das der Welt verändern können.“
AFRIKA/KAMERUN - 83-jähriger Missionar und sein Assistent nach 48 Stunden von Entführern freigelassen
Yaoundé (Fides) - Die Entführung und Freilassung eines 83-jährigen britischen Missionars und seines kamerunischen Assistenten innerhalb von 48 Stunden bringt den vergessenen Konflikt in den anglophonen Regionen Kameruns wieder ins Licht der internationalen Medien.
Der Mill Hill-Missionar Huub Welters (MHM), und sein Assistent Henry Kang waren am 1. April auf der Straße von Bamenda nach Ilung entführt worden. Dies berichen die „Mill Hill“-Missionare auf der Website der Misionsgesellschaft. „Am Dienstagmorgen, dem 1. April, fuhren Bruder Huub Welters (MHM) und sein Assistent Henry Kang von Bamenda nach Ilung, wo sie Unterrichtsräume für benachteiligte Kinder bauen, Kinder, denen sie eine Chance auf eine bessere Zukunft geben wollen. Doch nur 20 km entfernt, in einer Stadt namens Bambui, wurde ihre Reise brutal unterbrochen. Sie wurden von unbekannten Bewaffneten verschleppt“.
Der Albtraum der beiden Männer dauerte nur 48 Stunden, denn am 3. April wurden sie wohlbehalten freigelassen und konnten in das „Mill Hill House“ in Bamenda zurückkehren.
„Bruder Huub Welters sollte in seinem Alter eigentlich zu Hause sein und sich ausruhen, umgeben von der Wärme der Erinnerungen an seinen jahrzehntelangen selbstlosen Dienst“, schreiben die Mill Hill Missionare. „Stattdessen entschied er sich zu bleiben, weil sein Herz es ihm einfach nicht erlaubte, sich von den Bedürftigen abzuwenden. Und nun sind seine Güte, seine Aufopferung und seine Liebe auf Gewalt und Leid gestoßen“.
Bamenda ist die Hauptstadt der nordwestlichen Provinz von Kamerun, die zusammen mit der südwestlichen Provinz die so genannte anglophone Region Kameruns bildet.
Bamenda ist häufig Schauplatz von Entführungen und Morden im Zusammenhang mit der 2016 ausgebrochenen separatistischen Gewalt. Die Separatisten haben es dabei oft auf Beamte und Verwaltungsangestellte abgesehen und beschuldigen sie, mit der französischsprachigen Zentralregierung zusammenzuarbeiten.
Die Unruhen begannen 2016, nachdem Präsident Paul Biya, der Kamerun seit mehr als vier Jahrzehnten regiert, mit Gewalt auf friedliche Proteste in englischsprachigen Regionen reagierte, in denen sich die Bevölkerung von der Zentralregierung benachteiligt fühlt. Seit Beginn des Konflikts wurden mindestens 6.000 Zivilisten sowohl von Regierungstruppen als auch von separatistischen Kämpfern getötet. Die separatistischen Gruppen, die als „Amba Boys“ bezeichnet werden, streben einen eigenen Staat namens „Ambazonien“, dessen Gründung am 1. Oktober 2017 symbolisch verkündet wurde.
Auch Kirchenmitglieder waren von der Gewalt betroffen. Der Mill Hill-Missionar Pater Elvis Mbangsi wurde bei dem Angriff auf die Kirche „St. Martin of Tour“ in Kembong in der Diözese Mamfe im Südwesten Kameruns verletzt . Der am 3. April 2021 verstorbene emeritierter Erzbischof von Douala, Kardinal Christian Tumi, wurde im Jahr 2020 entführt.
(L.M.) (Fides 7/4/2025)
ASIEN/MYANMAR - Erzdiözese Mandalay: Humanitäre Hilfe für Obdachlose ist Gelegenheit zum Dialog
Mandalay (Fides) - Die Obdachlosen in Mandalay und Sagaing sind heftigem Regen und starken Wind ausgesetzt. Den Tausenden von Menschen, die auf den Straßen kampieren, erschweren die Wetterereignisse das Leben. Nach Angaben von Rettungsteams wie dem „Mandalay Catholic Emergency Rescue Team“ der Erzdiözese Mandalay, belasten Regen und Wind die Menschen, die in provisorischen Zelten auf den Straßen leben zusätzlich. Unterdessen ist auch Stromnetz durch die starken Regenfälle im Land und den daraus folgenden zahlreichen Unterbrechungen beeinträchtigt.
Erzbischof Marco Tin Win, die Priester der Erzdiözese und die Ordensleute in Mandalay teilen den Alltag der Flüchtlinge und schlafen im Freien, in behelfsmäßigen Zelten. Der Katholik Joseph Kung berichtet Fides: „Die dringende Arbeit besteht jetzt darin, die Menschen, die sich auf der Straße wiedergefunden haben, zu versorgen und ihnen zu helfen. Es scheint, dass die Bilanz Zahl der Toten fast vollständig ist. Unter den Obdachlosen, die Trinkwasser und Nahrung benötigen, besteht nun aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen die Gefahr von Durchfall, Atemwegs- und Hautkrankheiten“.
Das Team katholischer Freiwilliger sammelt Spenden und verteilt Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser, Medikamente, Notunterkünfte und Hygieneartikel an die Obdachlosen. „Das Gelände der Herz-Jesu-Kathedrale in Mandalay, die durch das Erdbeben beschädigt wurde, ist zu einem Zufluchtsort für die Opfer des Erdbebens geworden, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit oder der Religion: Es handelt sich um Christen, Buddhisten, Muslime und Hindus, und die Gemeindemitglieder haben sich bemüht, das Leid der Opfer zu lindern“, berichtet Pfarrer Peter Kyi Maung, Generalvikar der Erzdiözese, gegenüber Fides.
Freiwillige Helfer sind unterwegs, um humanitäre Hilfe nach Sagaing zu bringen, und mit ihnen auch Erzbischof Tin Win, der ständig unterwegs ist, um Trost zu spenden und mit den Vertriebenen und Kranken zu sprechen und zu beten. „Dieses Leid ist auch zu einer Gelegenheit für einen tiefgreifenden interreligiösen Dialog geworden, da die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung Buddhisten sind“, berichtet Pfarrer Peter.
Künftig, so heißt es, werde eine spezifische Hilfe für den Wiederaufbau von Kirchen und pastoralen Gebäuden unerlässlich sein. Die Erzdiözese sei dabei, ihre Schadensbewertung abzuschließen. Von den Schäden betroffen sind das Pfarrhaus in Mandalay, die Residenz des Erzbischofs, das Bildungsinstitut „Johannes Paul“, die Herz-Jesu-Kathedrale in Mandalay (deren Glockenturm stark beschädigt ist), die Kirchen des heiligen Franz Xaver, des heiligen Johannes und des heiligen Michael in Mandalay; die St. Michaels-Kirche (in der Gemeinde Thanwin), die „St. Josephs“-Kirche (in Lafon), die Kirche Unserer Lieben Frau von Loudes (in Yamethin), die Kirche des heiligen Vinzenz von Paul (in Zawgyi) sowie das Mutter-Teresa-Heim für Kranke, das Seminar in Mandalay und das Kleine Seminar in Pyin Oo Lwin.
Angesichts der Lage vor Ort kann die Zeremonie der Bischofsweihe von Bischof Augustine Thang Zawm Hung, der zum Bischof der Diözese Mindat im benachbarten Chin-Staat geweiht werden soll nicht in wie geplant Mandalay stattfinden und wird am 27. April in der Marienkathedrale in Yangon stattfinden.
Angesichts dieser dramatischen Situation „ist ein Waffenstillstand umso notwendiger“, meint Pfarrer John Aung Htoi. „Wir respektieren die junge Generation, die in den letzten vier Jahren ihr Leben im Kampf gegen die Militärjunta verloren hat, und können ihre Zurückhaltung verstehen. Aber in der gegenwärtigen Situation glaube ich, dass ein umfassender Waffenstillstand für das Wohl des Landes unabdingbar ist“. „Als katholische Gemeinschaft in Myanmar“, so der Geistliche, “fordern wir nach einer solchen Naturkatastrophe dringend einen Waffenstillstand. Ich glaube, dass die Würde einer jeden Organisation nicht dadurch verletzt wird, dass man sich bemüht, den Krieg zu beenden und sich um so viele Menschen in Not zu kümmern. Es ist notwendig, mit einem Waffenstillstand zu beginnen, der den Weg für den Frieden ebnet und es allen ermöglicht, am Wiederaufbau des Landes mitzuwirken“.
(PA) (Fides 7/4/2025)
VATIKAN - Papst Franziskus besucht das Jubiläum der Kranken: “Gott lässt uns nicht allein, ihm können wir unser Leid mitteilen”
Vatikanstadt (Fides) - „Einen schönen Sonntag euch allen, vielen Dank“, so Papst Franziskus bei seinem Besuch auf dem Petersplatz zum Jubiläum der Kranken und der im Gesundheitswesens Tätigen.
Vor seinem Überraschungsbesuch inmitten der zur Messe auf dem Petersplatz versammelten Menschenenge, hatte Franziskus im Petersdom das Sakrament der Versöhnung empfangen. Nach einem Gebet passierte der Papst die Heilige Pforte der Basilika.
Ein langer Applaus begrüßte den Papst, der in einem Rollstuhl auf dem Platz ankam. Auf die Begrüßung folgte der Segen am Ende der Messe, mit der die siebte der großen Veranstaltungen des Jubiläums der Hoffnung zu Ende ging.
Die liturgische Feier wurde von Erzbischof Fisichella, dem Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung (Abteilung für die grundlegenden Fragen der Evangelisierung in der Welt), geleitet, der die für diesen Anlass vorbereitete Predigt des Papstes verlas.
In seinem Kommentar zu den Lesungen des fünften Sonntags in der Fastenzeit betont der Papst, wie „die dramatischen und bewegenden Geschichten“ aus dem Buch Jesaja und dem Johannesevangelium (d.h. die Worte Gottes an das Volk Israel im Exil in Babylon und die Vergebung der Ehebrecherin durch Jesus) „uns einladen, unser Vertrauen in Gott zu erneuern, der uns immer nahe ist, um uns zu retten. Kein Exil, keine Gewalt, keine Sünde und keine andere Lebenswirklichkeit, können ihn daran hindern, vor unsere Tür zu stehen und anzuklopfen. Ja, gerade wenn die Prüfungen härter werden, umschließt uns seine Gnade und Liebe noch fester, um uns aufzurichten“.
Und „eine Erkrankung“, so der Papst in seiner Predigt, „ist eine der schwierigsten und härtesten Prüfungen des Lebens, wo wir unmittelbar erfahren, wie zerbrechlich wir sind. Sie kann dazu führen, dass wir uns wie das Volk im Exil oder wie die Frau im Evangelium fühlen: ohne Hoffnung für die Zukunft. Aber so ist es nicht. Auch in diesen Momenten lässt Gott uns nicht allein. Er selbst, der Mensch geworden ist, weiß sehr wohl, was es heißt zu leiden. Deshalb können wir ihm unser Leid mitteilen und anvertrauen, seines Mitgefühls, seiner Nähe und Zärtlichkeit sicher sein“.
Aber nicht nur das. „In seiner vertrauensvollen Liebe bezieht er uns mit ein, damit wir unsererseits füreinander zu Boten seiner Gegenwart werden, so dass das Krankenbett oft sowohl für den Leidenden als auch für diejenigen, die ihnen beistehen Pflegenden zu einem 'heiligen Ort' des Heils und der Erlösung werden kann“, fügte der Bischof von Rom hinzu.
An die Ärzte, Krankenschwestern und das gesamte Gesundheitspersonal gerichtet, fügte der Papst hinzu: „Wenn ihr euch eurer Patienten annehmt, vor allem der Schwächsten, bietet euch der Herr die Möglichkeit, euer Leben fortwährend zu erneuern… Er ruft euch, es in dem demütigen Bewusstsein zu erhellen, dass nichts selbstverständlich und alles ein Geschenk Gottes ist; es mit jener Menschlichkeit zu nähren, die man erfährt, wenn nach dem Ablegen aller Äußerlichkeiten und das übrigbleibt, was zählt: die kleinen und großen Gesten der Liebe. Lasst die Gegenwart der Kranken als ein Geschenk in euer Leben treten, um euer Herz zu heilen, um es von allem zu reinigen, was nicht Liebe ist, und es mit dem sanft lodernden Feuer des Mitgefühls zu erwärmen“.
„Mit euch, liebe kranke Brüder und Schwestern“, heißt es in der Predigt des Papstes, “teile ich in diesem Moment meines Lebens vieles: die Erfahrung der Krankheit, sich schwach zu fühlen, in vielen Dingen von anderen abhängig zu sein, Unterstützung zu benötigen. Das ist nicht immer leicht, aber es ist eine Schule, in der wir täglich lernen, zu lieben und uns lieben zu lassen, ohne etwas zu verlangen und ohne etwas zurückzuweisen, ohne etwas nachzutrauern und ohne zu verzweifeln, dankbar gegenüber Gott und unseren Brüdern und Schwestern für das Gute, das wir empfangen, uns dem überlassend und auf das vertrauend, was noch kommen wird“.
„Das Krankenzimmer und das Krankenbett können Orte sein, an denen wir die Stimme des Herrn hören können und so den Glauben zu erneuern und zu stärken“, heißt es in dem Text, den der Papst mit einem Zitat von Benedikt XVI. abschloss, der, wie Papst Franziskus betonte, „uns in während seiner Krankheit ein wunderbares Zeugnis der Gelassenheit gegeben hat“ und der schrieb: “Das Maß der Humanität wird im Wesentlichen im Verhältnis zum Leid bestimmt“ und „dass eine Gesellschaft, die die Leidenden nicht annimmt, eine grausame und unmenschliche Gesellschaft ist“. „Sich dem Leiden gemeinsam zu stellen, macht uns menschlicher und das Teilen des Schmerzes ist eine wichtige Etappe auf dem Weg der Heiligkeit“, so der Papst abschließend.
Am Mittag veröffentlichte das Presseamt des Heiligen Stuhls dann den Text des Angelus in schriftlicher Form, in dem der Bischof von Rom bemerkte: „Wie während meines Krankenhausaufenthalts, so spüre ich auch jetzt in meiner Genesung den ‚Finger Gottes‘ und erfahre seine fürsorgliche Zärtlichkeit. Am Tag des Jubiläums der Kranken und der Welt des Gesundheitswesens bitte ich den Herrn, dass diese Berührung seiner Liebe diejenigen erreicht, die leiden, und diejenigen ermutigt, die sich um sie kümmern“.
„Ich bete für die Ärzte und Ärztinnen, das Pflegepersonal und alle Mitarbeitenden des Gesundheitswesens“, so der Papst weiter, „denen nicht immer geholfen wird, unter angemessenen Bedingungen zu arbeiten und die manchmal sogar Opfer von Aggressionen werden. Ihre Aufgabe ist nicht einfach und muss unterstützt und respektiert werden. Ich hoffe, dass die notwendigen Mittel in die Behandlung und Forschung investiert werden, damit die Gesundheitssysteme die Schwächsten und Ärmsten einbeziehen und ihnen Aufmerksamkeit schenken“.
„Wir beten weiterhin für den Frieden“, heißt es in dem Text abschließend, „in der gepeinigten Ukraine, die von Angriffen heimgesucht wir, die viele zivile Opfer fordern, darunter zahlreiche Kinder. Das Gleiche geschieht im Gazastreifen, wo die Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen leben müssen, ohne Unterkunft, ohne Nahrung, ohne sauberes Wasser. Mögen die Waffen schweigen und der Dialog wieder aufgenommen werden; mögen die Geiseln freigelassen und die Bevölkerung gerettetet. Beten wir für den Frieden im gesamten Nahen Osten, im Sudan und im Südsudan, in der Demokratischen Republik Kongo, in Myanmar, das ebenfalls stark vom Erdbeben betroffen ist, und in Haiti, wo die Gewalt weiter wütet und vor wenigen Tagen zwei Ordensfrauen getötet wurden“.
(F.B.) (Fides 6/4/2025)
AFRIKA/DR KONGO - Jugendliche aus Bukavu appellieren an Großmächte
Kinshasa (Fides) - „Ihr, die ihr die Macht habt, den Krieg zu provozieren, hört bitte auf, ihn in unserem Land zu schüren“, lautet der Appell mit dem sich 40 Jugendlichen aus Bukavu, der Hauptstadt der kongolesischen Provin Südkivu, die am 16. Februar von den M23-Rebellen mit Unterstützung ruandischer Truppen erobert wurde, an die Großmächte wenden.
In dem Aufruf, der Fides vorliegt, weisen die Jugendlichen auf die Heuchelei derjenigen hin, die hinter den Kulissen den Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo mit Hilfe Ruandas anheizen. „Ihr benutzt dieses kleine und arme Land, Ruanda, um die Kongolesen in Kivu auszurotten und die dortigen Bodenschätze zu plündern. Ihr tut so, als wärt ihr Menschenfreunde, die uns mit Lebensmitteln helfen, während ihr es seid, die in unserer Region Kriege und Blutvergießen anrichten“.
Unter dem Vorwand, die die ruandische Rebellengruppe FDLR (Erben des alten Regimes, das für die Massaker von 1994 verantwortlich war) zu bekämpfen und die ruandisch-sprachige Bevölkerung in der Provinz zu schützen, interveniert Ruanda seit Jahrzehnten in Nord- und Süd-Kivu, entweder direkt mit eigenen Truppen oder indirekt durch die Unterstützung bewaffneter Milizen wie der M23. All dies mit dem Ziel, sich die kongolesischen Bodenschätze anzueignen (die dann von Ruanda aus auf die internationalen Märkte exportiert und an die Hightech-Industrien der Welt verkauft werden), wie die Jugendlichen von Bukavu in ihrem Brief betonen. „Wenn ihr von unseren Bodenschätzen profitieren wollt, dann kommt, aber respektiert das menschliche Leben. Warum verfolgt man uns auf diese Weise?“, heißt es in dem Appell, „Ihr fordert uns zum Dialog auf, aber wie können wir das tun, wenn ihr es auf unseren Reichtum abgesehen habt? Schließt euch den Kongolesen an, die eine Einigung in Frieden und Respekt für jeden Menschen anstreben. Kauft nicht die Mineralien, die unserem Land geplündert wurden, kauft nicht das Blut der Kongolesen.“
Das Schreiben schließt mit einem Aufruf an „unsere jungen Brüder und Schwestern im Land“: „‚Ein Gott, der Vater aller, der uns alle als seine Kinder sieht, liebt uns ohne Unterschied, und will unser Glück und den Frieden und nicht Trübsal. Woher kommen Kriege, Spaltungen und Hass? Aus dem Egoismus der Menschen, die ihre eigenen Interessen verfolgen und den Sinn für das Gute verloren haben. Die Welt vergeht schnell, wir sind mit leeren Händen in die Welt gekommen und wir werden sie mit leeren Händen verlassen. Um Frieden zu schaffen, brauchen wir Liebe, Vergebung, Dialog, Verständnis und Versöhnung“.
„In dieser schwierigen Zeit bleibt nur Gott für uns“, so die Jugendlichen abschließend, „Wir haben keine Angst: Gott hat noch nie versagt. Lasst uns die Hände halten. Seien wir vorsichtig mit dem, was wir in der Öffentlichkeit sagen, und verraten wir unser Land nicht, indem wir uns den Invasoren für Geld anschließen. Gemeinsam werden wir einen Weg finden, sie in ihr Land zurückzuschicken. Lasst uns zusammenhalten, damit wir nicht von den Ländern abhängig sind, die unsere Bodenschätze plündern“.
(L.M.) (Fides 5/4/2025)
ASIEN/CHINA - Qingming-Fest: Traditionelles Totengedenken für Katholiken eine Gelegenheit zum Zeugnis
Peking (Agenzia Fides) – Das chinesische Qingming-Fest, an dem nach chinesischer Tradition der Toten gedacht wird, fällt wie jedes Jahr auf den 5. April. Die katholischen Gemeinden auf dem chinesischen Festland haben im Hinblick auf den Totengedenktag pastorale Initiativen ergriffen, um diesen Tag im Licht der von Jesus verheißenen Erlösung und als Gelegenheit für das Zeugnis des Evangeliums zu begehen.
Auf den katholischen Friedhöfen herrscht am 5. April ebenso großer Andrang wie am 2. November, dem Tag, auf den das Totengedenken nach dem liturgischen Kalender der katholischen Kirche fällt. Am 5. April wird das Totengedenken nach der katholischen Tradition in Harmonie mit den Praktiken der chinesischen kulturellen Tradition gefeiert.
Einem Bericht des kirchlichen Informationsportals „xinde.org“ zufolge fand in der Gemeinde Jiujiang in der Provinz Jiangxi bereits am 24. März einen Besuch des katholischen Friedhofs statt. Nach der liturgischen Feier und den Gebeten wurden die Gräber von Bischöfen, Priestern, Schwestern und allen Verstorbenen, die ihr Leben in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben, gefegt und geschmückt. In seiner Predigt betonte Pfarrer Pang Rui, dass das Qingming-Fest „nicht nur eine Zeit des Gedenkens an die Toten und Vorfahren ist, sondern auch eine Gelegenheit, den Glauben an Jesus zu pflegen und zu bezeugen. Die ersten Missionare verkörperten die Kraft des Glaubens in ihrem eigenen Leben. Ihre Hingabe erhellt unseren Glaubensweg. Wir werden das Vermächtnis unserer Väter und Mütter im Glauben weiterführen, damit das Evangelium Gottes immer weiter verbreitet werden kann“.
In den Tagen vor dem Qingming-Fest gedachten die katholischen Gemeinden deshalb auch all derer, die ihr Leben für die Verkündigung des Evangeliums gegeben haben, bis hin zum Martyrium.
Wie in den vergangenen Jahren pilgerten Katholiken aus der Provinz Guangdong zur Insel Shangchuan, wo Spuren der Mission des heiligen Franz Xaver erhalten sind, und gedachten dabei anlässlich des 20. Todestages auch des heiligen Johannes Paul II.
Seit mehr als 2.500 Jahren gedenken die Chinesen am 5. April, dem Qingming-Fest, ihrer Vorfahren und verstorbenen Angehörigen. Nach altem Brauch werden Blumen und Weihrauch an den Gräbern der verstorbenen Angehörigen niedergelegt. Angesichts der Tatsache, dass selbst diese Momente in einen Anlass zum Konsum geworden sind, machen es sich auch viele chinesische Katholiken zur Aufgabe, diese traditionellen Bräuche vor den Auswirkungen der Säkularisierung zu bewahren, indem sie ihrer Lieben mit der Teilnahme an der Heiligen Messe, mit Gebet und geistlicher Besinnung gedenken, ganz im Sinne des Bußgedankens in der Fastenzeit. Es ist auch eine Gelegenheit, ihren Landsleuten die katholische Lehre über den Tod und das ewige Leben zu erklären. Die chinesischen Katholiken gehen ihren Glaubensweg im Kontext der traditionellen chinesischen Kultur und sind bereit, die Übereinstimmungen mit dieser zu erkennen und zu schätzen, einschließlich des großen Respekts vor den Toten und den eigenen Vorfahren.
(NZ) (Fides 27/3/2025)
OZEANIEN - Schuldenkrise im Pazifik: Kampagne zum Heiligen Jahr soll Abhilfe schaffen
Port Moresby (Fides) - „Fidschi, Papua-Neuguinea und Samoa sind pazifische Länder, die Gefahr laufen, die schlimmsten Folgen der internen und externen Verschuldung zu erfahren. Die Jubiläumskampagne von Caritas Internationalis 'Transform Debt into Hope' (Schulden in Hoffnung umwandeln) sollte jeden davon überzeugen, wachsam zu sein, was die politischen Eliten tun könnten, um die schlimmen Umstände des Schuldenanstiegs zu vermeiden“, schreibt Pater Giorgio Licini, Missionar (Päpstliches Institut für Auslandsmissionen (PIME) und Mitarbeiter der Caritas der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen, in einem Schreiben, das Fides vorliegt. „Etwa fünfzig zivilgesellschaftliche und religiöse Organisationen auf der ganzen Welt unterstützen die Petition und die Kampagne 'Turn Debt into Hope'. Allerdings gibt es keine aus Ozeanien“, stellt Pater Licini mit Blick auf die spezifische Situation in Papua-Neuguinea, dem Land, in dem er lebt.
„Papua-Neuguinea“, so betont er, “schuldet Gläubigern etwa fünfzig Milliarden Kina (etwa 11 Milliarden Euro, Anm. d. Red.), während sich das Land darauf vorbereitet, im September den fünfzigsten Jahrestag seiner Unabhängigkeit zu feiern. Die solide Finanzlage des Landes in den ersten beiden Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit von Australien, als die Landeswährung im Wesentlichen dem US-Dollar oder mehr entsprach, ist nur noch eine ferne Erinnerung“. „Das Land“, erklärt er, “wird als ressourcenreich eingestuft, hat aber schlechte Indikatoren für die menschliche Entwicklung. Etwa 75 Prozent der Bevölkerung leben in Armut oder haben nur das Nötigste zum Überleben, oft in abgelegenen und unzugänglichen Gebieten, in denen es keine Grundversorgung gibt. Die in den letzten Jahren aufgelaufenen Schulden verteilen sich mehr oder weniger gleichmäßig auf das In- und Ausland“.
Eine gesellschaftliche Herausforderung sei die Korruption: „Die Wahrnehmung, dass das Land zumindest teilweise von Korruption und Misswirtschaft bestimmt wird, ist stark. Die Erlangung von Regierungspositionen und Arbeitsplätzen wird weithin als Gelegenheit zur persönlichen Bereicherung wahrgenommen, wobei Familie, Clan und Verbündete auf jede erdenkliche Weise profitieren“, berichtet der Missionar“. „Doch“, fährt er fort, „mit einem klaren politischen Willen kann Papua-Neuguinea die Korruption eindämmen, seine Verschuldung unter Kontrolle halten und das Schlimmste vermeiden, was in anderen Entwicklungsländern zu beobachten ist, die inzwischen nicht einmal mehr in der Lage sind, die Zinsen für ihre Schulden zu zahlen“.
Angesichts dieser globalen Besorgnis hat Caritas Internationalis im Heiligen 2025 eine Kampagne mit dem Titel „Turn Debt into Hope“ auf den Weg gebracht, die den von Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle des Jubiläumsjahres angeregte Forderung nach Schuldenerlass in die Praxis umsetzt.
Zur aktuellen „Schuldenkrise“, in die mehr als hundert Länder betrifft, gibt es konkrete Daten: Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank schätzen, dass 60 Prozent der Länder mit niedrigem Einkommen in „Schuldennot“ sind oder kurz davor stehen, ihren Rückzahlungsverpflichtungen nicht nachzukommen zu können. „Nicht weniger als achtundvierzig Entwicklungsländer“, so Pater Licini, “geben mehr für die Zahlung von Schuldzinsen aus als für Gesundheit und Bildung, was Ungleichheit und Armut weiter verfestigt. Mehr als 3,3 Milliarden Menschen leben in diesen Ländern“.
Und während die reichen Länder den größten Teil der Schulden halten, „sind die Kosten der Kreditaufnahme für die Entwicklungsländer zwei- bis zwölfmal höher, was viele von ihnen in einem Kreislauf steigender Schulden gefangen hält“, stellt Pater Licini. fest
„Bis 2023 haben die Länder des globalen Südens 12,5 Mal mehr für die Schuldenrückzahlung ausgegeben als für die Bekämpfung des Klimawandels, was sie anfällig für dessen verheerende Auswirkungen macht. Was wir also dringend brauchen, ist ein mutiges Engagement von Regierungen und Finanzinstitutionen, um die Schuldenkrise jetzt zu stoppen: die Streichung ungerechter und unhaltbarer Schulden, um zu verhindern, dass sich Schuldenkrisen wiederholen, indem wir ihre Ursachen angehen“. Gefordert wird auch „eine Reform des globalen Finanzsystems, um den Menschen und dem Planeten Vorrang zu geben“, damit sich dieselbe Krise nicht zyklisch wiederholen kann.
Ein besonderes Ziel der Kampagne von Caritas Internationalis, so der Missionar, „ist der Erlass von ‚nicht tragbaren Schulden‘, d.h. von Schulden, die nicht wirklich zurückgezahlt werden können“. Auf internationaler Ebene soll die Petition dort vorgestellt werden, wo die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um über Politik und Wirtschaft zu diskutieren, zum Beispiel beim G7-Gipfel in Kanada im Juni, beim G20-Gipfel in Südafrika im November und beim COP30-Gipfel in Brasilien.
(PA) (Fides 5/4/2025)
4.04.2025
125 Mikrokredite, gezielte Schulungen und ein engagiertes Team: Global Micro Initiative e.V. blickt auf ein wirkungsvolles Jahr zurück. Welche Bilder dabei besonders nachwirkten, zeigte sich im Anschluss an die Mitgliederversammlung.
(Hösbach/gmi) - Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung von Global Micro Initiative e.V. blickte der Vorstand auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Die gemeinnützige Hilfsorganisation aus Unterfranken unterstützt Kleinstunternehmer in Indonesien und auf den Philippinen mit Non-Profit-Mikrokrediten, Schulungen und individueller Beratung. Der Jahresbericht zeigt: 125 Mikrokredite konnten ermöglicht werden, davon 51 Erstkredite. 453 Menschen nahmen an Schulungs- und Beratungsangeboten teil.
VATIKAN - Erzbischof Leo Boccardi zum Mitglied des Dikasteriums für die Evangelisierung ernannt
Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den Titularbischof von Bitetto und Apostolischen Nuntius, Erzbischof Leo Boccardi, zum Mitglied der des Dikastierums für die Evangelisierung ernannt.
(Fides 4/4/2025)
AFRIKA/SUDAN - Nach zwei Jahren Krieg: Khartum kehrt zur Normalität zurück
Khartum (Fides) - Khartum, der Hauptstadt des Sudan, die am 26. März von der regulären Armee (Sudan Armed Forces, SAF) aus den Händen der Milizionäre der Rapid Support Forces (RSF) zurückerobert wurde, kehrt langsam wieder zur Normalität zurück.
Heute, am 4. April, konnten die Bürger zum ersten Mal seit dem Ausbruch des Krieges im Sudan vor fast zwei Jahren über die Omdurman-Brücke nach Khartum gelangen. Omdurman ist eine Satellitenstadt von Khartum, die seit dem Ausbruch des Krieges am 15. April 2023 von der RSF eingenommen worden war, die große Teile der Verwaltungsviertel, darunter den Präsidentenpalast, unter ihre Kontrolle gebracht hatte.
Nach der Rückeroberung der Stadt versucht die sudanesische Regierung, das normale Leben in dem Gebiet von Khartum wiederherzustellen, das neben der gleichnamigen Stadt auch Omdurman und Bahrī umfasst.
In ihrer ersten Sitzung im Hauptquartier von Khartum seit dem Ausbruch des Krieges, kündigte die Verwaltung des Bundesstaates Khartum am 2. April ein Paket dringender Sofortmaßnahmen an, darunter die Lösung von Wasser- und Stromversorgungsproblemen, den Betrieb von Krankenhäusern, die Bereitstellung dringender Nahrungsmittelhilfe und die Verbesserung der Umweltbedingungen.
Bei ihrem Rückzug aus dem Bundesstaat Khartum sollen die Millizionäre der RSF Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen haben. So wurden nach Angaben der örtlichen Behörden am 27. März in einigen Dörfern nördlich von Omdurman mindestens 89 Menschen von der RSF getötet.
Der stellvertretende Befehlshaber der RSF, Abdel Rahim Hamdan Daglo, drohte unterdessen in einem Video mit der Invasion zweier nördlicher Bundesstaaten und signalisierte damit seine Absicht, den Krieg trotz der jüngsten Niederlagen fortzusetzen.
(L.M.) (Fides 4/4/2025)
ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfe nach der Amtsenthebung von Präsident Yoon: „Jetzt beginnt die Zeit der Politik“
Von Pascale Rizk
Seoul (Fides) - Nach 111 Tagen seit seiner Suspendierung am 14. Dezember 2024 wurde Südkoreas 20. Präsident Yoon Suk Yeol heute, 4. April, um 11.22 Uhr (Ortszeit) vom koreanischen Verfassungsgericht탄핵 인용 endgültig des Amtes enthoben, nachdem ein entsprechendes Urteilen von allen acht Richtern einstimmig getroffen worden war.
„Zuallererst fordern wir, dass die Staatsgewalt alle Anstrengungen unternimmt, um das Vertrauen des Volkes zurückzugewinnen und Harmonie zu schaffen. Insbesondere fordern wir die Politiker auf, nicht zu vergessen, dass sie dazu da sind, dem Volk zu dienen, und eine Politik der gegenseitigen Achtung und des Zuhörens zu fördern, die auf das Zusammenleben ausgerichtet ist“, so die katholischen Bischöfe des Landes nach dem Urteil des Verfassungsgerichts zur Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol. „Der Prozess zur Wahl einer verantwortungsvollen und moralischen Führungspersönlichkeit mit Blick auf die soziale Versöhnung und das Gemeinwohl muss auf demokratische und reife Weise durchgeführt werden“, betonten die Bischöfe. Innerhalb der nächsten 60 Tage müssen nun Neuwahlen stattfinden.
Gegen den südkoreanischen Präsidenten wurde ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, nachdem er in der Nacht zum 3. Dezember die Verhängung des Kriegsrechts angeordnet hatte, um gegen „pro-nordkoreanische Kräfte vorzugehen und die demokratische Verfassungsordnung zu schützen“.
Im Gegensatz zum Amtsenthebungsverfahren gegen die frühere Präsidentin Park Geun-hye im Jahr 2017, das 11 Tage dauerte, und zum Verfahren gegen den früheren Präsidenten Roh Moo-hyun im Jahr 2004, der 14 Tage nach Ende der Anhörungen wieder in sein Amt eingesetzt wurde, erging das Urteil gegen Yoon nach sechs Wochen, in denen viele Koreaner weiterhin auf den Plätzen gegen oder für Yoon demonstrierten. Die Proteste haben sich in den letzten drei Wochen vor dem Gebäude des Verfassungsgerichts auf dem Songhyeon-Platz verstärkt, wo sich am Montag, dem 31. März, auch 2.000 Geistliche und Gläubige verschiedener Glaubensgemeinschaften, darunter 200 katholische Priester, versammelten.
Heute waren mehr als 14.000 Polizisten in Seoul im Einsatz, um gewalttätige Ausschreitungen zu verhindern. Der ursprünglich auf 100 Meter festgelegte Sicherheitsabstand zum Gerichtsgebäude wurde auf 300 Meter ausgeweitet, wobei Polizeibusse als Barrikaden eingesetzt wurden.
Yoons Ausrufung des Kriegsrechts am späten Abend erschien vielen Analysten als der jüngste Versuch, die Kontrolle über den politischen Entscheidungsprozess des Landes zu behalten, nachdem es seiner „People's Power Party“ nicht gelungen war, ein Gesetz durch das von der oppositionellen Demokratischen Partei kontrollierte Parlament zu bringen. Sein Verhalten löste eine Reaktion zahlreicher Koreaner aus, die vor der Nationalversammlung massiv protestierten. Trotz der Versuche von Teilen der Armee, die Parlamentarier an der Abstimmung über die Aufhebung des Kriegsrechts zu hindern, wurde dieses nur sechs Stunden nach seiner Ausrufung, vor Sonnenaufgang am 4. Dezember 2024, aufgehoben. Der Präsident wurde aufgrund eines in der Silvesternacht ausgestellten Haftbefehls verhaftet. Die Verhaftung erfolgte am 15. Januar durch Beamte des „Corruption Investigation Office“ (CIO). Yoons Verteidigung erreichte am Freitag, den 7. März, die Aufhebung der Verhaftung durch das zentrale Bezirksgericht von Seoul und berief sich dabei auf einige Verfahrenslücken bei der strafrechtlichen Durchführung.
„Man sagt, dass sich die Geschichte wiederholt, aber heute sehen sich unsere Nation und unser Volk gezwungen, unter Schmerzen eine unglückliche Seite der Geschichte zu schreiben, die niemand je sehen wollte. Zum zweiten Mal in unserer Geschichte wurde das Amtsenthebungsverfahren gegen einen vom Volk gewählten Präsidenten bestätigt“, heißt es in dem Brief der Bischöfe an die koreanischen Gläubigen. „Jetzt beginnt die Zeit der Politik: Wir müssen unsere Weisheit vereinen, um einen neuen Präsidenten zu wählen, der unsere Nation führen wird. Wir müssen einen Führer wählen, der zutiefst anerkennt, dass die präsidiale Macht eine vom Volk übertragene Macht ist, eine Macht im Dienste des Volkes, und der die Einstellung und die Bereitschaft hat, sich jederzeit zu opfern, um das Leben und das Eigentum des Volkes zu schützen.“
In den vergangenen sechs Wochen wurden mehrere Appelle zur Ruhe an die Bürger gerichtet und die Politiker wurden aufgerufen, sich dafür einzusetzen, dass Südkorea die Krise überwindet. „Respektieren und akzeptieren Sie die Entscheidung des Verfassungsgerichts, damit diese nationale Krise reibungslos gelöst werden kann“, so lautete der am 5. März veröffentlichte Appell der Vereinigung der wichtigsten religiösen Konfessionen in Südkorea, einschließlich der katholischen Kirche (vertreten durch Bischof Matthias Ri Long-hoon, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Korea und Bischof von Suwon). In ihrer „Erklärung an das Volk vor dem Amtsenthebungsverfahren“ betonten die Vertreter der Glaubensgemeinschaften, dass „die Demokratie auf der Achtung von Regeln beruht“.
Einer der letzten Appelle an das Verfassungsgericht wurde vor einigen Tagen von Kardinal Lazaro You Heung-sik, dem Präfekten des Dikasteriums für den Klerus, auf den Weg gebracht. In einer Botschaft, in der er sich am 21. März an die Gläubigen in Korea richtete, rief der Kardinal dazu auf, „mit einem verzweifelten Herzen für die Republik Korea in der Krise“ und „auf die Stimme der Gerechtigkeit und des Gewissens zu hören, die tief in uns wohnt“ und nicht länger zu zögern, „ein Gewissensurteil zu fällen“. Auch die koreanische Bischofskonferenz hatte sich am 1. April, nachdem das Verfassungsgericht bekannt gab, dass es am 4. April das Verfahren zur Amtsenthebung von Präsident Yoon Seok-yeol abhalten wird, geäußert: „Wir müssen eine Haltung einnehmen, die jede Entscheidung des Verfassungsgerichts begrüßt. Unabhängig von der Entscheidung wird die Kirche in Korea in der Hoffnung beten, dass alle Bürger das Urteil respektieren und akzeptieren werden. Auf diese Weise wird unser Land einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer reiferen demokratischen Nation machen.“
In den letzten Monaten war Südkorea stärker polarisiert als je zuvor. Vom ersten Abend an hielt die bittere Kälte des Dezembers die Koreaner nicht davon ab, auf die Straße zu gehen, um gegen die erste Verhängung des Kriegsrechts seit dem Militärregime (1961-1987) zu rebellieren. Auch an Kundgebungen der Anhänger des wiedereingesetzten/entlassenen Präsidenten Yoon mangelte es nicht, während der Glaube daran, dass der Wille des Volkes die Grundlage der demokratischen politischen Institutionen ist, ungebrochen ist.
Nun hoffen alle, dass die Verkündung des Urteils dazu beitragen wird, die Phase des politischen Aufruhrs zu überwinden, in der sich das Land befindet, das gleichzeitig auch von Naturkatastrophen heimgesucht wurde, während beim Absturz eines koreanischen Linienflugzeugs am 29. Dezember 2024 insgesamt 179 Menschen ums Leben kamen.
(Fides 04/04/2025)
ASIEN/MYANMAR - Kardinal Bo: “Das Gebet des Papstes ist für uns Balsam des Trostes“
Yangon (Fides) - „Das Erdbeben hat die Tränen und Wunden unseres Volkes versmehrt. Tausende von Menschen haben keine Nahrung. Tausende haben kein Trinkwasser. Die Angst lässt sie auf den Straßen schlafen, wo sie tagsüber der der sengenden Sonne ausgesetzt sind und in den Nächten mit erbarmungslose Hitze herrscht. Die Menschen befinden sich in einem Zustand physischer und psychischer Niedergeschlagenheit“, der Vorsitzender der Bischofskonferenz von Myanmar und Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, gegenüber der Agentur Fides, die Menschen in dem südostasiatischen Land weiter an den Folgen des schrecklichen Erdbebens leiden, das am 28. März die Mitte und den Norden des Landes erschütterte.
„Es besteht ein dringender Bedarf an Nahrungsmitteln, Wasser, Unterkünften und Medikamenten für Tausende von Verletzten“, berichtet er. Und es gebe auch moralische und spirituelle Bedürfnisse: „Menschen, die leiden, brauchen die Wärme anderer Menschen, die ihren Schmerz und ihre Tränen teilen und sich um sie kümmern. Wir befinden uns in einer traumatisierten und verwundeten Nation, die sich nicht der Verzweiflung hingeben will und versucht, sich zu reagieren“, so der Kardinal.
„Der zentrale Teil von Myanmar“, so Kardinal Bo weiter, “ist völlig verwüstet. Fast 20 % unserer Bevölkerung sind auf der Straße, immer noch verängstigt und traumatisiert von dem, was Geologen als das größte Erdbeben des Jahrhunderts bezeichnen. Mehr als 3.000 Menschen sind bereits ums Leben gekommen, und die Zahl der Toten steigt stetig an. Viele weitere sind unter den Trümmern eingeschlossen, und es werden weiterhin Leichen geborgen. Es ist schrecklich, die Tränen fließen unaufhörlich“.
Die birmanische katholische Gemeinschaft hat etwa 700.000 Mitglieder in einem Land mit insgesamt 51 Millionen Einwohnern und einer buddhistischen Mehrheit und die Katholiken trauern mit dem Rest der Bevölkerung um die Hunderte von betroffenen Familien, während Kirchen, Instituten, Seminaren und pastoralen Strukturen eingestürzt oder beschädigt sind: „Viele Kirchen und religiöse Häuser sind zerstört, vor allem in der Diözese Mandalay“, stellt Kardinal Bo fest, „viele Gebäude sind bereits durch den Krieg verwüstet worden und müssen abgerissen und neu aufgebaut werden. Aber die größte Herausforderung, mehr noch als der Bau neuer Ziegelgebäude, besteht darin, die christliche Gemeinschaft mit den 'lebendigen Steinen' des Volkes Gottes wieder aufzubauen. Dies wird einen langen Weg und geduldige Arbeit erfordern, mit der Hilfe des Heiligen Geistes, der die Kirche erschafft“.
In dieser Situation würdigt Kardinal Bo die Arbeit von „Priestern, Ordensleuten und Katecheten, die in den letzten vier Jahren die Hauptlast der verschiedenen Formen von Gewalt getragen haben“: „Viele von ihnen“, so Kardinal Bo, „sind vertrieben worden. Wir haben vier vertriebene Bischöfe (in den Diözesen Banmaw, Loikaw, Pekhon, Lashio), die wegen des Konflikts ihre Kathedralen oder Bischofssitze verlassen mussten. Wir sind eine Kirche im Exodus, die sich mit Mut und Gottvertrauen enormen Herausforderungen stellt. Ich freue mich sagen zu können, dass die Priester, die geweihten Männer und Frauen und die pastoralen Mitarbeiter treue Begleiter unseres Volkes in einer Zeit der großen Prüfungen sind. Sie haben sich dem Dienst am Nächsten verschrieben und sind Spender der Barmherzigkeit und der Hoffnung“.
Myanmars hoffe heute vor allem auf ein Ende der blutigen Gewalt: „Wir waren die ersten, die zu einem Waffenstillstand aufgerufen haben, der jetzt umso dringlicher ist, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen“, erinnert der Kardinal. „Bislang wurde dieser Aufruf nicht beachtet. Jetzt ist es an der Zeit, die Waffen zum Schweigen zu bringen, Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter bereitzustellen und die Verletzten zu behandeln. Ich möchte daran erinnern, dass das Land nach dem Zyklon Nargis im Jahr 2008 den Weg zur Demokratie eingeschlagen hat. Und auch dieses Mal wird das Erdbeben den Weg ebnen, um allen zu zeigen, dass der Frieden unser gemeinsames Schicksal ist, dass er der einzige Weg ist, den wir mit ganzem Herzen und mit all unserer Kraft im Interesse aller verfolgen müssen“.
In diesem Bemühen spüre das Volk den Beistand von Papst Franziskus: „Nach seinem Besuch in Myanmar im Jahr 2017“, so der Erzbischof von Yangon, „scheint sich Papst Franziskus in unser Volk verliebt zu haben. Er hat die Krise in Myanmar immer verfolgt und mehrmals für unser Land gebetet. In einer sehr rührenden Geste hat er nach seiner kürzlichen Erkrankung als erstes an Myanmar gedacht und seine besten Wünsche und sein Gebet übermittelt, was für uns ein Balsam des Trostes ist“.
(PA) (Fides 4/4/2025)
AMERIKA/USA - Kansas: Pfarrer in Pfarrhaus erschossen
Seneca (Fides) – Der aus Indien stammende Pfarrer Arul Carasala, Pfarrer der Gemeinde der Heiligen Peter und Paul in Seneca, einer Stadt im Nordosten von Kansas, wurde am Donnerstag, 3. April, von einem Mann erschossen, während er sich in seinem Pfarrhaus aufhielt. Bei dem Schützen handelt es sich nach ersten Rekonstruktionen um einen älteren, den Gemeindemitgliedern unbekannten Mann, der sich inzwischen in Untersuchungshaft befindet. Die Motive für die Tat, die von der Polizei untersucht werden, sind noch unbekannt. Insgesamt drei Schüsse wurden auf den Priester abgefeuert, der kurz nach seiner Ankunft im Krankenhaus starb.
Pfarrer Arlu Carasala war 1994 in seinem Heimatland Indien zum Priester geweiht worden und war seit 2004 in Kansas als Seelsorger tätig. Er hatte 2011 die US-Staatsbürgerschaft angenommen. Im selben Jahr trat er seine Stelle als Pfarrer der Gemeinde St. Peter und Paul in Seneca, einer kleinen Stadt mit einigen Tausend Einwohnern, an.
Der Erzbischof von Kansas City, Joseph Naumann, bezeichnete den Mord auf seinen Social-Media-Kanälen als „sinnlose Gewalttat“, die die Gemeinschaft „in Schmerz über den Verlust eines geliebten Priesters“, der auch „ein Freund“ war, versetzt habe. Dabei stellte der Erzbischof klar, dass es „keine Bedrohung für die Gemeinschaft“ der Gläubigen gebe, räumte aber gleichzeitig ein, dass der Tod des Priesters „Schmerz und Schock“ auslöse: „Pfarrer Carasala war ein engagierter und eifriger Seelsorger, der unserer Erzdiözese über 20 Jahre lang treu gedient hat, unter anderem als Dekan der Region Nemaha-Marshall“.
„Seine Liebe zu Christus und zur Kirche zeigte sich in der Art und Weise, wie er sich mit großer Großzügigkeit und Hingabe um die Menschen in seiner Gemeinde kümmerte. Seine Gemeindemitglieder, Freunde und Mitbrüder werden ihn zutiefst vermissen“.
(F.B.) (Fides 4/4/2025)
AFRIKA/SÜDSUDAN - Südsudanesische Soldaten greifen eine katholische Kirche an und töten einen Zivilisten
Juba (Fides) - Soldaten der südsudanesischen Armee haben eine Kirche angegriffen, ein Gemeindemitglied getötet und seine Leiche mitgenommen. Dies geschah in der katholischen Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Loa im Bezirk Magwi im Bundesstaat Ost-Äquatoria, als Soldaten einer in der Gegend stationierten Einheit der „South Sudan People's Defence Forces“ (SSPDF) die Kirche am 26. März gegen 17 Uhr angriffen.
Laut einer Erklärung der Diözese Torit vom 3. April, die Fides vorliegt, „eröffneten die Soldaten ohne Vorwarnung das Feuer und töteten einen Zivilisten und verletzten einen weiteren“. Die Kugeln trafen die Wände und Fenster des Pfarrhauses.
„Um ihr Verbrechen zu vertuschen“, so die Verlautbarung weiter, „nahmen die Soldaten die Leiche mit und versteckten sie, wobei sie die Blutspuren auf dem Boden mit Erde bedeckten, um alle Beweise zu beseitigen. Bis heute ist der Verbleib der Leiche unbekannt“. „Im Verlauf des Eindringens wurden Kirchenmitarbeiter, Helfer und Anwohner eingeschüchtert, bedroht und verhört“, berichtet die Diözese.
Bischof Emmanuel Bernardino Lowi Napeta von Torit, verurteilt das Eindringen auf kirchliches Gelände und die „schwere Verletzung der Heiligkeit und der Neutralität“ sowie „der Sicherheit und der Rechte von Kirchenmitarbeitern“ und fordert eine „unverzügliche und unparteiische Untersuchung des Vorfalls, die Identifizierung und gerichtliche Verfolgung der beteiligten Militärangehörigen sowie konkrete Zusicherungen und klare Protokolle seitens der SSPDF, um sicherzustellen, dass ähnliche Vorfälle in Zukunft nicht mehr vorkommen“. Außerdem bittet der Bischof um „die Übergabe des Leichnams an die Familienangehörigen, damit eine Beerdigung stattfinden kann“ und „die Entsendung von Sicherheitspersonal durch den Bundesstaat Ost-Äquatoria zum Schutz der Gemeinde Loa sowie eine öffentliche Entschuldigung bei der Diözese Torit für den Angriff“.
(L.M.) (Fides 3/4/2025)
AFRIKA/MALAWI - Katholische Universität: Studierende der juristischen Fakultät sollen unentgeltlichen Rechtsbeistand leisten
Lilongwe (Fides) - „Dieses Jahr feiert die Kirche ein Jubiläumsjahr mit dem Thema: Pilger der Hoffnung. Könnten wir als Fakultät nicht in unsere Gefängnisse gehen und dabei helfen, diejenigen zu befreien, die nicht dort sein sollten?“, fragte Pfarrer Wilfred Sumani, amtierender Vizekanzler der Katholischen Universität von Malawi, in einer Rede vor Studierenden der juristischen Fakultät, die sich auf den „Moot Court“-Wettbewerb vorbereiten (bei dem Teams von Jurastudenten in einem Schein-Strafprozess gegeneinander antreten).
Pfarrer Sumani forderte die Studierenden auf, sich an der unentgeltlichen Verteidigung von Gefangenen zu beteiligen, die sich eine Rechtsverteidigung nicht leisten können.
Der Anwalt Noel Chalamanda, der den Lehrgang leitet, kündigte an, dass er sich für die sogenannte „Pro-Bono“-Verteidigung von Gefangenen einsetzen werde: „Ich werde zehn Fälle in diesem Wettbewerb übernehmen und die Studenten um Unterstützung bitten“.
In Malawi gibt es mehrere Fälle von Verhaftungen, die auf der Grundlage unzureichender Ermittlungen vorgenommen werden und häufig arme Personen zum Ziel haben. Dies trägt zur Überfüllung der Polizeizellen und Gefängnisse bei.
Trotz gesetzlicher Reformen und des in der Verfassung verankerten Rechts der Armen auf einen Rechtsbeistand ist dieser in der Praxis in Malawi kaum gewährleistet. An einem Rechtsstreit Beteiligte haben neben den Anwaltskosten auch andere logistische Kosten zu tragen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt nach wie vor auf dem Lande. Die Unzugänglichkeit und der Mangel an funktionierenden und effektiven juristischen Einrichtungen in ländlichen Gebieten ist einer der Hauptgründe, warum die Armen Schwierigkeiten haben, Zugang zu den Gerichten zu erhalten. Für die Dorfbewohner kann das nächste Bezirksgericht 25-40 Kilometer entfernt sein. Die meisten Dorfbewohner können sich kein eigenes Fahrzeug leisten, und öffentliche Verkehrsmittel gibt es in ländlichen Gebieten nicht. Die einzigen Möglichkeiten der Fortbewegung, die den Dorfbewohnern zur Verfügung stehen, sind zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Anhalter zum Gericht zu gelangen. Außerdem ist es notwendig, einige Tage vor Beginn der Verhandlung im Gerichtsgebäude vorstellig zu werden, wodurch Kosten für Verpflegung und Unterkunft anfallen.
Die Regierung stellt nur unzureichende Mittel für den Rechtsbeistand armer Bürger zur Verfügung, so dass er für die meisten Angeklagten praktisch unmöglich ist. Außerdem scheint die Anwaltskammer von Malawi die Praxis der kostenlosen Verteidigung nicht besonders zu unterstützen. Die von der Katholischen Universität von Malawi vorgeschlagen Initiative zum Heiligen Jahr versteht sich daher als Signal, um zu versuchen, diesen Zustand zu ändern.
(L.M.) (Fides 3/4/2025)
ASIEN/MYANMAR - Der Erzbischof von Mandalay unter den Obdachlosen: „Die Tragödie hat die Hoffnung nicht ausgelöscht, wir werden mit Christus aufstehen"
Von Paolo Affatato
Mandalay (Fides) - „Je mehr wir leiden, desto mehr hoffen wir auf Gott. Heute hat unser Volk Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit, auf die Gewissheit seiner Liebe. Es gibt eine göttliche Botschaft, die über unsere menschliche Intelligenz und unser Verständnis hinausgeht. Unser einziger Weg besteht darin, uns seiner barmherzigen Liebe anzuvertrauen und unsere Hoffnung auf Gottes Heilsplan zu bekräftigen“, so Erzbischof Marco Tin Win von Mandalay, zu dessen Erzdiözese das am stärksten von dem schweren Erdbeben am 28. März betroffene Gebiet gehört, im Interview mit Fides. In einer Situation, in der die Strom- und Telefonverbindungen angesichts der Schäden an der Infrastruktur nur mühsam funktionieren, gibt der Erzbischof einen Überblick über die Lage vor Ort und den Geist, der heute die etwa 20.000 Katholiken in Mandalay beseelt, von denen viele jetzt obdachlos sind. Der Erzbischof selbst teilt zusammen mit den Priestern der Kurie das Schicksal der Obdachlosen, denn da die Kathedrale und das Bischofshaus strukturell beschädigt sind, hat er aus Sicherheitsgründen die Nächte auf der Straße verbracht, zusammen mit den Menschen, die immer noch schockiert und verängstigt sind, die Not der Obdachlosen erleben.
Nach dem Trauma und dem Schock der ersten Stunden wurde Hilfe auf den Weg gebracht: „Schon kurz nachdem das Erdbeben einsetzte“, so erzählt er, „schlugen die Priester und Ordensleute Alarm und brachten die Menschen in den Kirchen, in den Klöstern und im Priesterseminar in Sicherheit. Wir haben sichergestellt, dass niemand verletzt war. Wir ermutigten und trösteten verängstigte Kinder und Menschen auf den Straßen. Viele suchten Zuflucht in den Kirchenkomplexen, die noch zugänglich sind. Mit unseren bescheidenen Mitteln teilen wir mit ihnen Wasser, Nahrung und Unterkunft, während wir auf weitere Hilfe von außen warten“.
Bei der Beschreibung der Lage weist Erzbischof Tin Win darauf hin, dass das Epizentrum des Erdbebens zwischen den Städten Mandalay und Sagaing in der Erzdiözese Mandalay liegt und mehrere Gemeinden stark betroffen sind. „Ersten Berichten zufolge haben allein hier in Mandalay über 1.000 Menschen ihr Leben verloren, über 2.200 wurden verletzt und 200 werden vermisst“. Die humanitäre Hilfe versucht, die Obdachlosen mit dem Notwendigsten zu versorgen, nämlich „Trinkwasser, Nahrungsmittel, Notunterkünfte, Medikamente und Hygienekits“, sagt er.
Auch die katholische Gemeinde ist betroffen, Familien trauern, und es gibt Schäden an Kirchen und pastoralen Einrichtungen: „Die Kirche ‚Maria, Hilfe der Christen‘, in der Stadt Sagaing, die Kirche Unserer Lieben Frau von Lourdes in der Stadt Yamethin und die Kirche der Heiligen Joachim und Anna in der Gemeinde Sint Kaing sind eingestürzt. Von den vierzig Kirchen in der Diözese waren diese drei am stärksten betroffen. Von den anderen haben alle kleinere oder größere Risse. Etwa 25 Kirchen sind nicht mehr geeignet, um sicher Gottesdienste zu feiern. Auch das Zwischenseminar in der Stadt Mandalay ist schwer beschädigt, und das Kleine Seminar in Pyin Oo Lwin hat Risse in der Gebäudestruktur“.
Die Tragödie habe jedoch den Glauben nicht ausgelöscht, sondern, so der Erzbischof, eine Dynamik des unaufhörlichen Gebets ausgelöst, „während wir uns zwischen dem Krieg, dem Erdbeben und der Trauer auf dem Höhepunkt des Schmerzes“ befinden. „Selbst in diesem schrecklichen Chaos fühlt sich niemand den Ereignissen ausgeliefert: wir leiden gemeinsam, wir trösten uns gegenseitig und wir beten gemeinsam“, sagt er. „Ich habe Worte der Ermutigung an die Menschen gerichtet: Habt keine Angst. Wir sind da. Der Herr sagt uns: Ich werde mit euch sein“, berichtet er. „Die Katastrophe“, fährt er fort, “vereint die Menschen ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, des Glaubens oder der sozialen Schicht. Ich sehe, wie sich die Menschen gegenseitig unterstützen und mehr und mehr Solidarität und Nächstenliebe untereinander zeigen. So viele Menschen guten Willens haben sich in den Dienst der Opfer gestellt, das ist ein schönes Zeichen“, stellt er fest.
In dieser Zeit ist die größte Zuflucht das Gebet: „Wir beten, dass die Seelen der Verstorbenen vom Herrn aufgenommen werden. Wir beten für die Verwundeten, die Schwachen und die Alleingelassenen, dass sie getröstet werden. Wir bitten Gott um die Kraft, Werkzeuge der geistlichen und humanitären Hilfe zu sein, Werkzeuge seiner Liebe für jeden Menschen. Und wir bitten um Frieden für unser geliebtes, von Krieg und Erdbeben verwundetes Land“, so Erzbischof Tin Win.
„Es tröstet uns“, so schließt er, “zu sehen, dass die ganze Kirche uns nicht im Stich lässt, weder auf nationaler noch auf universeller Ebene. Selbst der Papst betet für uns und gibt uns Trost und Hoffnung. Ostern steht vor der Tür: Wir sind in Gottes Hand und werden mit Christus auferstehen. Im Jahr des Jubiläums erneuern wir unsere Hoffnung auf Christus. Wir vertrauen uns Maria, der Mutter Gottes, an, die uns vor dem Bösen, den Gefahren und dem Tod schützt“.
(PA) (Fides 3/4/2025)
AMERIKA/HAITI - Mirebalais: Zwei Ordensfrauen von bewaffneten Banden getötet
Port-au-Prince (Fides) - Zwei Schwestern der „Petites Sœurs de Sainte Thérèse de l’Enfant Jésus“, sind in Mirebalais, im Zentrum Haitis, von Mitgliedern bewaffneter Banden ermordet worden, die seit vergangenem Montag in das Gebiet eingedrungen sind. Dies bestätigte der Erzbischof von Port-au-Prince, Max Leroy Mésidor, gegenüber den lokalen Medien und fügte hinzu: „Das ist ein immenser Verlust für die Gemeinschaft“.
Schwester Evanette Onezaire und Schwester Jeanne Voltaire wurden am Montag getötet, als die Stadt Mirebalais von der Koalition krimineller Banden „Viv Ansanm“ angegriffen wurde. Dabei kam es auch zu Angriffen auf Geschäfte, Polizeistationen und ein Gefängnis, aus dem Berichten zufolge mehr als 500 Häftlinge entkommen konnten.
Lokalen Medienberichten zufolge arbeiteten die beiden Ordensfrauen an der Schule in Mirebalais und hatten sich während der Angriffe zusammen mit einem Mädchen in ein Haus geflüchtet. Mitglieder der bewaffneten Banden drangen jedoch in das Gebäude ein, eröffneten das Feuer und töteten die beiden Schwestern und das Mädchen.
Bis heute ist die Lage in Mirebalais chaotisch. Der Delegierte der Regierung in der Region, Frédérique Occéan, sagte, dass die Straßen der Stadt mit Leichen übersät sind, die einen üblen Geruch verbreiten. Berichten zufolge sind die städtischen Behörden abwesend und viele Einwohner sind geflohen.
Haitianische Medien berichteten außerdem, dass bewaffnete Banden in den letzten Stunden auch das Universitätskrankenhaus von Mirebalais angegriffen hätten. Gestern gingen Tausende in der Hauptstadt auf die Straße, um gegen die Verschlechterung der Lage und die Zunahme der Angriffe durch Banden zu demonstrieren.
An den Protesten nahmen auch Vertriebene teil, die in Camps in der Nähe von Port-au-Prince leben, nachdem sie ihre Häuser verlassen mussten, sowie die Bewohner der Stadtteile Canapé-Vert (wo sich die Bevölkerung gegen die Bedrohung durch bewaffnete Gruppen wehrt, die versuchen, in das Gebiet einzudringen), Turgeau, Carrefour-Feuilles, Pacot, Debussy, Delmas und benachbarte Gebiete. Die haitianische Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen, die sich vor der „Ville d'Accueil“, dem Sitz des Übergangsrates des Präsidenten (CPT) und der Regierung, versammelt hatte.
Allein im vergangenen Jahr hat die Gewalt in Haiti nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 5600 Tote (tausend mehr als im Vorjahr), über 2000 Verletzte und etwa 1500 Entführte gefordert. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hatte nur Stunden vor dem Ausbruch der Gewalt in Mirebalais berichtet, dass in Haiti zwischen Juli und Februar mindestens 4.239 Menschen mit Waffen ermordet und 1.356 verwundet wurden, die trotz des vom UN-Sicherheitsrat verhängten Embargos illegal aus dem Ausland eingeführt worden waren.
(F.B.) (Fides 3/4/2025)
AMERIKA/HAITI - “Foyer Saint Camille” weiht Abteilung für Frühgeborene ein: “Ein Ort der Geborgenheit”
Port-au-Prince (Fides) - „Die Bereitstellung moderner, den Bedürfnissen der Bevölkerung besser angepasster und für das Personal angemessener Pflegeumgebungen ist eines der Schlüsselelemente unseres Gesundheitsplans, um das Netz der Gesundheits- und Sozialdienste menschlicher und effizienter zu gestalten“, so Pater Robert Daudier, Direktor des Krankenhauses „Foyer Saint Camille“ in Port-au-Prince, anlässlich der jüngsten Einweihung der Station für Frühgeborene oder Babys mit Geburtsfehlern.
In einem Land wie Haiti, das sich im Chaos befindet, sei diese neue Station ein wichtiges Zeichen der Hoffnung und der Wiedergeburt, heißt es in einer Mitteilung der Hilfsorganisation „Madian Orizzonti Onlus“, einer Vereinigung, die in Italien und in den Auslandsmissionen der Kamillianer tätig ist, zugesandt wurde.
„Trotz der vielen Rückschläge, die das Krankenhaus daran hinderten, die Fristen einzuhalten“, fährt der Direktor der Klinik fort, “wurden dennoch viele Ziele erreicht, die die Patientenversorgung erleichtern. Wir können als Beispiel die Anschaffung neuer medizinischer Geräte und Ausrüstungen, Operationstische, Anästhesiegeräte, Monitore, Inkubatoren, medizinische Bildgebungsgeräte u.a. sowie einen wichtigen Raum für die Sauerstoffproduktionsanlage anführen, die unter großen Opfern erfolgte. Und nun weihen wir endlich die Neugebornenenabteilung ein. Wir sind sehr stolz auf die neue Station, die ein konkretes Beispiel für unser Engagement ist, eine moderne Infrastruktur bereitzustellen, die den Bedürfnissen der leidenden und armen Bevölkerung unserer Stadt besser gerecht wird. Die Station hat eine Kapazität von 6 Inkubatoren und 9 Kinderbetten. Dieser neue Raum ist ein Ort des Lebens und der Hoffnung für frühgeborene Kinder und ihre Eltern. Es ist ein Ort der Aufnahme, der Liebe und der Zärtlichkeit, den wir 'Foyer' nennen wollten, ein Ort der Geborgenheit und der gemeinsamen Liebe, aber auch eine Station mit neuen Einrichtungen, die für die Aufnahme von Neugeborenen geeignet ist, die mit Schwierigkeiten ins Leben treten, und wo auch das Pflegepersonal spezialisiert und bereit ist, eine angemessene medizinische Versorgung sowie besondere Sorgfalt bei der allgemeinen Betreuung der neuen Familie zu bieten.“
Abschließend richtet der Missionar einen besonderen Dank an „alle, die uns helfen, das Leben in einem so schwierigen Land zu begleiten, und bekräftigt unser Vertrauen in diejenigen, die mit uns bei einer so wertvollen Arbeit für das haitianische Volk zusammenarbeiten. In unserer täglichen Arbeit bemühen wir uns, Leben zu retten, indem wir die Richtlinien des Ministeriums für öffentliche Gesundheit durch unsere verschiedenen Kompetenzen befolgen, im Bewusstsein, dass die Herausforderungen jeden Tag größer werden“.
(AP) (Fides 3/4/2025)
2.04.2025
(München/acn) - Der melkitisch griechisch-katholische Erzbischof von Homs, Jean Abdo Arbach, hat die internationale Gemeinschaft gebeten, die Sanktionen gegen sein Land aufzuheben. Erste Lockerungen nach dem Machtwechsel hatte die EU Ende Februar beschlossen. „Die Sanktionen beeinträchtigen unser Land, das sich in einer fragilen Lage befindet, nach wie vor sehr“, sagte Arbach gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN).
Auch nach dem Sturz des Assad-Regimes und der Installation einer neuen Übergangsregierung unter Ahmed al-Scharaa seien viele Christen skeptisch: „Sie sehen keine Zukunft und wollen weg.“ Die Massaker in Westsyrien Anfang März mit schätzungsweise über 1000 Todesopfern hätten die Ängste noch verstärkt: „Wir wollen kein weiteres Blutvergießen“, betonte der Erzbischof. „14 Jahre Bürgerkrieg sind genug. Wir brauchen Einheit und Versöhnung und keinen weiteren Konflikt.“
Für die Übergriffe werden Milizen aus dem Umfeld der islamistischen HTS verantwortlich gemacht, die auch den Sturz des Assad-Regimes angeführt hatte. Die Angriffe, denen mutmaßlich Attacken auf staatliche Sicherheitskräfte vorausgegangen waren, zielten vorrangig auf Alawiten. Dieser schiitischen Minderheit gehört auch der frühere Machthaber Bashar al-Assad an. Vereinzelt waren auch Christen und Angehörige anderer Minderheiten unter den Getöteten.
2.04.2025
Erdbeben * Myanmar * Nothilfe * Waffenruhe * Spenden
(Berlin/dkh) - Die Diakonie Katastrophenhilfe erhöht die bisher bereitgestellten finanziellen Mittel für die Erdbebenhilfe in Myanmar um 200.000 Euro. „Die Berichte unserer Partner, die zwei Teams in die Katastrophenregion geschickt haben, sind erschreckend. Viele Menschen sind verzweifelt und sie hat bisher noch keine umfangreiche Hilfe erreicht“, sagt Michael Frischmuth, Programmleiter der Diakonie Katastrophenhilfe.
Erste Hilfsmaßnahmen durch Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in Myanmar laufen derzeit an. Sie berichten von ganzen Ortsteilen, die zerstört worden seien. Viele Menschen verbringen die Nacht weiterhin im Freien, nachdem sie obdachlos geworden sind. Ein Team erhebt rund um die stark betroffene Stadt Mandalay die dringendsten Bedarfe, um die Hilfe zu starten. „In Myanmar herrschen sehr hohe Temperaturen. Es fehlt sauberes Trinkwasser und ausreichende medizinische Versorgung.
Dadurch können lebensgefährliche Krankheiten ausbrechen. Wenn nicht zügig geholfen wird, droht eine Katastrophe nach der Katastrophe“, sagt Michael Frischmuth.
In Myanmar wurden laut Angaben der regierenden Militärjunta bisher mehr als 2.700 Tote gemeldet, rund 4.000 Menschen sind verletzt worden. Aus vielen Regionen liegen jedoch noch keine detaillierten Informationen vor. Zudem warnt Michael Frischmuth vor Herausforderungen im Katastrophengebiet, das zum Teil von bewaffneten Gruppen kontrolliert wird und umkämpft ist. Widerstandsgruppen hatten eine befristete Waffenruhe für das Erdbebengebiet ausgerufen. Dennoch soll es zu Luftangriffen der Armee in anderen Landesteilen gekommen sein, die eine Waffenruhe bisher ablehnt. „Diese Kämpfe erzeugen nur zusätzliches Leid, das vermieden werden muss. Die Arbeit von Helfenden sowie der Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern darf nicht durch Kämpfe gefährdet werden. Nur dann kann sichergestellt werden, dass humanitäre Hilfe die Erdbebenopfer gleichermaßen und nach dem Maß der Not erreicht“, sagt Michael Frischmuth.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Südostasien Nothilfe
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
1.04.2025
(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) unterstützt in Sierra Leone die Ausbildung von 150 Priestern, um traumatisierte Menschen zu begleiten. Die Seelsorger sollen zu offiziellen „Beauftragten für Versöhnung, Heilung, sozialen Wandel und Zusammenhalt“ werden, so Pfarrer Peter Konteh, langjähriger Projektpartner von „Kirche in Not“ und Vorsitzender der „Bruderschaft Katholischer Priester“ in Sierra Leone.
Für das westafrikanische Land an der Atlantikküste ist die Trauma-Bewältigung ein beherrschendes Thema: Überall sind noch die Folgen des Bürgerkriegs spürbar, der von 1991 bis 2002 andauerte. Das gilt auch für Konteh, wie er berichtet: „Ich lag eines Tages im Bett und schlief. Da hörte ich Explosionen. Ich sprang auf, weckte einen Priesterkollegen in meinem Haus und rief ihm zu: ,Wir müssen fliehen!'“ Doch der Priester beruhigte ihn: „Wir sind nicht mehr in Sierra Leone, sondern in den USA. Was Du hörst, ist das Feuerwerk zum Nationalfeiertag am 4. Juli.“ Da war der Krieg schon einige Jahre her. „Da merkte ich, dass ich nach wie vor traumatisiert bin“, erzählt Pfarrer Konteh.
1.04.2025
(München/acn) - Nach der Rückeroberung der sudanesischen Hauptstadt Khartum durch Regierungstruppen haben lokale Quellen dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) ein Video geschickt. Es zeigt den Zustand der Kathedrale St. Matthäus, eines geistlichen Zentrums der katholischen Christen im Sudan.
Die Bilder zeigen erhebliche Schäden am Gebäude. Der Altarraum ist verwüstet; ein Kreuz und andere sakrale Gegenstände wurden zerstört. Wie die lokalen Ansprechpartner berichten, haben die Truppen der Rapid Support Forces (RSF) die Kathedrale als Waffenlager genutzt.
Die kleine christliche Gemeinde im Sudan, deren Anteil vor dem Krieg bei unter fünf Prozent der 43 Millionen Einwohner lag, habe sich weiter dezimiert, so die lokalen Quellen, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen. Viele Christen seien geflohen. Gerade die Menschen in der Hauptstadt Khartum hätten in den vergangenen beiden Jahren enorm gelitten. Die katholische Gemeinde dort zählte vor dem Krieg wenige hundert Gläubige.
31.03.2025
(Hargeisa/ots) - Es gibt sie: die guten Nachrichten, die positiven Veränderungen und Aufwärtstrends für Kinder und Familien. In einer Welt, die oft reflexartig auf das Negative schaut, berichten die SOS-Kinderdörfer in den Good News über das, was uns aufrichtet.
Durch eine Initiative der SOS-Kinderdörfer haben in Somaliland im letzten Jahr 740 Kinder und Jugendliche kostenlos Geburtsurkunden und Personalausweise erhalten - und damit Zugang zu wichtigen sozialen Leistungen sowie eine Stärkung ihrer Rechte. Es profitierten 540 Kinder in der Region Sahil und 200 in der Hauptstadt Hargeysa.
AFRIKA/SÜDSUDAN - “Der Südsudan läuft Gefahr, ein Schlachtfeld für fremde Interessen zu werden und dies wird verheerende Folgen für künftige Generationen haben”
Juba (Fides) - Der Südsudan drohe zu einem Schlachtfeld für ausländische Kräfte zu werden. So lautet die Warnung der Bischöfe der Bischofskonferenz des Sudan und des Südsudan (SSCBC) angesichts der Situation, die in dem jungen Land nach der Verhaftung des Vizepräsidenten Riek Machar (vgl. Fides 27/3/2025).
„Die Verhaftung von Oppositionsführern und die Beteiligung ausländischer Streitkräfte, insbesondere der Einsatz der ugandischen Volksverteidigungskräfte (Ugandan People’s Defense Forces, UPDF), haben Ängste und Misstrauen nur noch verstärkt. Solche Aktionen laufen Gefahr, unser geliebtes Land in ein Schlachtfeld für fremde Interessen und politische Manipulation zu verwandeln“, heißt es dazu in der am 28. März veröffentlichten Erklärung zur Eskalation der Gewalt und der politischen Spannungen im Südsudan.
„Wir warnen unsere führenden Politiker: Wenn der Südsudan in eine groß angelegte Gewalt zurückfällt, werden die Folgen katastrophal sein“, heißt es in dem Dokument, das Fides vorliegt. „Der Verlust von Menschenleben, der Zusammenbruch der nationalen Einheit und der Zusammenbruch der bereits zerbrechlichen Institutionen werden verheerende Folgen für künftige Generationen haben“.
Die Bischöfe rufen zivilgesellschaftliche Gruppen, junge Menschen, Frauenorganisationen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich gemeinsam gegen den Krieg und für den Frieden einzusetzen. Sie fordern die Menschen im Südsudan auf, der Aufstachelung zum Hass, der Aufforderung zum Stammeskonflikt und der Desinformation, insbesondere in den sozialen Medien, zu widerstehen.
„Wir sind weiterhin bereit, eine Verständigung herbeizuführen, eine Stimme für die Stimmlosen zu sein und Hand in Hand mit all jenen zu arbeiten, die einen echten Frieden anstreben“, heißt es in der vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Erzbischof von Juba, Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla, unterzeichneten Botschaft.
Am 28. März war unterdessen der ehemalige kenianische Premierminister Raila Odinga nach Juba gereist, um sich mit dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir zu treffen. Odinga, der von der IGAD (Intergovernmental Authority on Development, der regionalen Wirtschaftsgemeinschaft der Afrikanischen Union) mit der Vermittlung zwischen Kiir und Machar beauftragt worden war, konnte letzteren jedoch nicht treffen. Der ehemalige kenianische Premierminister reiste im Anschluss weiter nach Uganda zu einem Treffen mit Präsident Yoweri Museveni.
Am Ende des Angelus am gestrigen Sonntag, dem 30. März, appellierte Papst Franziskus „erneut von ganzem Herzen an alle führenden Politiker, alles zu tun, um die Spannungen im Land abzubauen“. „Wir müssen unsere Differenzen beiseitelegen und uns mit Mut und Verantwortung an einen Tisch setzen und einen konstruktiven Dialog führen. Nur so wird es möglich sein, das Leid des geliebten südsudanesischen Volkes zu lindern und eine Zukunft in Frieden und Stabilität aufzubauen.“ so der Papst.
(L.M.) (Fides 31/3/2025)
ASIEN/BAHRAIN - “Ein Wunsch wird wahr”: Apostolisches Vikariat des nördlichen Arabien gründet Kindermissionswerk
Awali (Fides) - „Die Saat der Päpstlichen Missionswerke im Apostolischen Vikariat von Nordarabien (AVONA) zu säen, ist eine mühsame Aufgabe, da das Vikariat vier Länder umfasst: Bahrain, Kuwait, Katar und Saudi-Arabien. Zum Glück sieht ein 'Visionär' für jedes Problem eine Lösung“, schreibt Pater Marcus Fernandes OFM.Cap., Delegierter von der Päpstlichen Missionswerke im Vikariat des nördlichen Arabien (Mission Avona), an Fides. Er bezieht sich damit auf den Apostolischen Vikar von des nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi O.SS.T., den er als „visionären“ Bischof bezeichnet, „der die Mission im Vikariat gefördert hat“, und die Gründung der Päpstlichen Kindermissionswerks auf den Weg brachte.
Bei der Feier der Messe am Freitag, den 28. März, in der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien (OLA) in Awali, begrüßte Bischof Berardi die ersten 46 Mitglieder des Kindermissionswerks. „Beten, helfen und das Evangelium weitergeben ist die Aufgabe der Kinder“, erinnerte der Bischof in seiner Predigt mit Bezug auf das Motto des Kindermissionswerks "Kinder helfen Kindern" und lud alle Anwesenden ein, jeden Tag zu beten und das Evangelium weiterzugeben.
„Am 5. Januar“, so Pater Marcus weiter, „feierten wir den Weltmissionstag der Kinder und um diesen Tag unvergesslich zu machen, organisierte das Missio-Avona-Büro einen Aufsatz- und Malwettbewerb mit dem Thema ‘Kinder sind Missionare der Hoffnung' mit dem Ziel, Interesse zu wecken und das Bewusstsein für das Kindermissionswerk und die Päpstlichen Missionswerke zu schärfen.“
„Wir haben wunderschöne Aufsätze und Zeichnungen erhalten, die Kinder haben sich sehr gut ausgedrückt. Die Gewinner der Wettbewerbe wurden während der Messe am 28. März bekannt gegeben und die Namen werden in der für Ostern vorbereiteten Ausgabe unseres digitalen Magazins veröffentlicht, das am 10. Dezember 2024 (vgl. Fides 12/12/2024) anlässlich des dritten Jahrestages der Einweihung der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien zum ersten Mal erschien.“
Zusammen mit Bischof Berardi konzelebrierten Pater Marcus, Pater Saji Thomas (ofm Cap), der Rektor der Kathedrale, und andere Koordinatoren des Kindermissionswerks die Messe. „Während der Eucharistiefeier“, fügte der Apostolische Vikar hinzu, “haben wir für die Menschen in Myanmar gebetet, das am Freitag, dem 28. März, durch das schwere Erdbeben verwüstet wurde. Und wir werden für sie Messen gefeiert. Die Zerstörung der Gotteshäuser hat uns tief berührt.“
„Was wünscht ihr euch von der Kirche?“, fragte der Apostolische Vikar die Kinder vor dem Schlusssegen. „Die Kinder gaben ihr Versprechen und drückten ihren Wunsch aus, dass sie zu missionarischen Kindern werden, um Freunde Jesu zu werden und anderen Kindern zu helfen.“
„Der Tag endete mit einem großen Fest zusammen mit den Familien. Nun sind die gesamte Arbeitsgruppe in der Kathedrale und unsere vier Koordinatoren bereit, den missionarischen Eifer der Kinder auch in Zukunft zu begleiten“, so der Delegierte der Päpstlichen Missionswerke abschließend. „Mit der Gründung des Kindermissionswerks in der Kathedrale von Bahrain, unter der Leitung unseres Apostolischen Vikars, erleben die Päpstlichen Missionswerke denkwürdige Zeiten für AVONA“.
(AP) (Fides 31/3/2025)
ASIEN/SÜDKOREA - Erzbischof Nappa nimmt in Seoul an den Feiern zum 60jährigen Gründungsjubiläum der Päptlichen Missionswerke in Korea teil
Seoul (Fides) - „Mit großer Ergriffenheit besuche ich dieses Land der Märtyrer, Korea, ein einzigartiges Land in der Geschichte der Kirche, wo der Glaube spontan Wurzeln schlug, bevor die Missionare kamen“, so begann Erzbischof Emilio Nappa seine Predigt während der Gedenkmesse zum 60jährigen der Gründungsjubiläum Päpstlichen Missionswerke in Korea. Dem feierliche Gottesdienst in der Kathedrale der Erzdiözese Seoul stand am heutigen Montag, den 31. März, der Vorsitzenden der koreanischen Bischofskonferenz, Bischof Mathias Iong-hoon Ri, vor.
Erzbischof Nappa, derzeitiger Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt und ehemaliger Präsident der Päpstlichen Missionswerke, konzelebrierte die Messe in Anwesenheit von Kardinal Andrea Yeom, emeritierter Erzbischof von Seoul, Erzbischof Giovanni Gaspari, Apostolischer Nuntius in Südkorea, sowie zahlreicher Prälaten, Priester, ehemaliger Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke sowie Ordensschwestern, Laienmissionare und Hunderter von Gläubigen. „Eure Vorfahren im Glauben“, sagte Erzbischof Nappa, “haben ihren Glauben unter harter Verfolgung bewahrt und dabei vom ewigen Leben geträumt. Adlige und Bedienstete saßen zusammen und nannten sich gegenseitig Brüder und Schwestern.“ Der ehemalige Präsident der Päpstlichen Missionswerke versäumte es nicht, „Gott zu danken und zu loben“ für all jene, die zur Geschichte der koreanischen Päpstlichen Missionswerke beigetragen haben, und forderte die Gläubigen auf, „mit der gleichen glühenden Absicht dafür zu beten [...], dass der unerschütterliche Glaube, der eure Vorfahren im Glauben beseelt hat, in euch erweckt werden möge“.
In seinem Grußwort gab Kardinal Andrew Soo-jung Yeom, emeritierter Erzbischof von Seoul, einen Überblick über die Geschichte der Päpstlichen Missionswerke in Korea und erinnerte daran, dass die Päpstlichen Missionswerke in Korea am 29. Juni 1965 als „Päpstliche Kommission für die Glaubensverbreitung“ gegründet wurden. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass im Laufe von 60 Jahren ein Wandel von einer „Kirche, die empfängt“ (in Bezug auf die Zeit, als Korea in Priesterseminare von den Päpstlichen Missionswerken subventioniert wurden) zu einer „Kirche, die gibt“ stattgefunden hat. Der Grund dafür ist, dass „die Kirche in Mission“, erklärte der Kardinal, „eine 'Kirche auf dem Weg' ist, eine Kirche, die den Wohlgeruch Christi durch die Nächstenliebe des täglichen Lebens verbreitet.“
Auf die Eucharistiefeier folgten eine Konferenz über Mission und mehrere Zeugnisse von geweihten Missionaren und Laienmissionaren.
Aus der Diözese Suwon berichtete ein Laienmissionarsehepaar, Thomas Aquinas Seong-ho Song und Rosa Eun-hyung Rosa Yang, Großeltern von drei Enkelkindern, wie sie im Alter von 60 Jahren zu einer Mission in Tansania berufen wurden, nachdem sie zuvor Erfahrungen in Mosambik gesammelt hatten. „Mit den Menschen zu leben und sie zu lieben, um Christus verkünden zu können“, standen im Mittelpunkt der Mission, über die das Ehepaar berichtete. In ihrer Eigenschaft als Geschäftsführer eines Missionszentrums und dessen stellvertretende Leiter erinnerten Thomas und Rosa auch daran, wie wichtig es war, die Sprache zu lernen und einen Führerschein zu besitzen, um mit der örtlichen Gemeinschaft in Kontakt zu kommen und sich an ihre kulturellen Ausdrucksformen zu gewöhnen, und sie betonten auch, dass die Bedingungen, unter denen sie lebten, „ein Ort sind, an dem es schwierig ist, ohne Gebet zu leben“.
Ein weiteres wichtiges Zeugnis war das von Schwester Anna Kang (RCM), die von 2018 bis 2023 als Missionarin auf den Philippinen tätig war. Schwester Anna hat mit Hilfe der Päpstlichen Missionswerke und dank der Unterstützung zahlreicher anderer Spender ein Kindergartenprojekt durchgeführt, das geschaffen wurde, um einen Ort für die Aufnahme und Erziehung von Kindern zu bieten, die aus Heimen kommen, in denen „ein einziger Raum als Küche, Schlafsaal und Bad dient“.
Pfarrer Peter Dong Won Kim, Leiter der Abteilung für Mission ad gentes der Erzdiözese Seoul, berichtete in seinem Vortrag über seine Missionserfahrung in Taiwan, wo er unter den Ureinwohnern der Bergregion lebte und arbeitete und betonte, dass „der missionarische Weg nicht von persönlichen Vorlieben diktiert wird (auch wenn es so scheint), sondern von der Antwort des Missionars auf Gottes Ruf“.
„Wir hoffen, dass der missionarische Geist, den Sie als Präsident der Päpstlichen Missionswerke erlebt haben, Sie auch in Ihrer neuen Mission begleiten wird“, sagte Pfarrer Marco Sungsu Kim, Mitarbeiter des Dikasteriums für Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), der den Erzbischof bei seinem Besuch in Japan und Südkorea begleitet hat, in seiner Ansprache an Erzbischof Nappa gewandt. Der ehemalige Präsident der Päpstlichen Missionswerke dankte zum Abschluss seiner Predigt der koreanischen Kirche für die Priester, die sie der Weltkirche zur Verfügung stellt.
Der Besuch von Erzbischof Nappa in Südkorea begann am 26. März mit einem Besuch in der Apostolischen Nuntiatur und einem Treffen mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Giovanni Gaspari, und endete heute Morgen. Während seines Aufenthalts nahm Erzbischof Nappa auch an der Messe teil, die am 26. März in Myeongdong anlässlich des 12. Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus zum Papst mit allen koreanischen Prälaten gefeiert wurde, die zur Ordentlichen Vollversammlung der koreanischen Bischofskonferenz in Seoul zusammengekommen waren, und beglückwünschte den Papst bei dieser Gelegenheit zu dem Jahrestag. Außerdem feierte der Erzbischof am 27. März eine Messe mit den Salesianerinnen und dankte ihnen bei dieser Gelegenheit für ihr Engagement für die nordkoreanische Jugend. Am selben Tag besuchte er die Vollversammlung der koreanische Bischofskonferenz, wo er vom Generalsekretär, Stephen Cheol-soo Lee, mit „tiefer Dankbarkeit“ empfangen wurde und die Grüße von Kardinal Tagle, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung, überbrachte. Den Abschluss des Tagesprogramms bildete ein Interview mit den katholischen Medien. Am 28. März besuchte der Erzbischof die Diözese Daegu, wo er eine Messe feierte, ein kurzes Treffen mit Bischof Thaddeus Hwan-kil Cho hatte und das Priesterseminar der Erzdiözese Daegu, das Märtyrermuseum „Gwandeokjung“, die Kathedrale, den Sitz der „Catholic Times“ und den regionalen Sitz der „Catholic Peace Broadcasting Corporation“ besuchte. Am 29. März ging es weiter in die Diözese Suwon, deren Bischof Mathias Iong-hoon Ri der Vorsitzende der koreanischen Bischofskonferenz ist. Nach dem Besuch des Marienheiligtums von Namyang (das zunächst den anonymen Märtyrern und 1991 der Jungfrau Maria geweiht wurde) konzelebrierte er am Nachmittag einen Gottesdienst in der Pfarrei „St. Pius von Pieltrelcina“ in Hwaseong, an dem etwa 200 Kinder teilnahmen. Anschließend kehrte er am Sonntag, dem 30. März, ins Priesterseminar von Seoul zurück und besuchte den Schrein das Märtyrerheiligtum „Seosomun“ an dem Ort, an dem viele frühe koreanische Katholiken den Märtyrertod erlitten, darunter auch der erste getaufte Petrus Seung-hun Yi.
(PR) (Fides 31/3/2025)
ASIEN/MYANMAR - Mangel an Medikamenten und Unterkünften: Die katholische Gemeinschaft bringt humanitäre Hilfe auf den Weg und ruft zum Waffenstillstand auf
Mandalay (Fides) - „Es fehlt an Medikamenten und Notunterkünften, da viele verletzt sind und Tausende obdachlos auf den Straßen leben“, heißt es in einer Mitteilung von „Karuna Myanmar“ (Caritas Burma), die Fides vorliegt.
„Lokale Gruppen, Freiwillige und zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort arbeiten daran, das volle Ausmaß der Schäden zu erfassen und eine erste Nothilfe zu leisten. Die Zerstörung ist weit verbreitet und die Zivilbevölkerung ist stark betroffen. Das Erdbeben hat Stromausfälle verursacht und die Kommunikationsverbindungen unterbrochen. Das Nationale Katastrophenmanagementkomitee Myanmars hat in vielen Regionen den Notstand ausgerufen. Tausende von Menschen in Mandalay sind nach wie vor auf der Straße“, heißt es in der Mitteilung der karitativen Organisation der katholischen Kirche, das sein Netz von Diözesanbüros aktiviert hat, um die Situation zu überwachen und humanitäre Hilfe zu organisieren.
Zahlreiche Gebäude wie Klöster, Moscheen, Pagoden, Priesterseminare und Kirchen, Schulen, Krankenhäuser, Banken, Hotels, Flughäfen, Wohngebäude, Brücken und Autobahnen wurden erheblich beschädigt. Am stärksten betroffen sind Städte wie Yangon, Mandalay, Naypyidaw, Sagaing, Aungpan, Bago, Kalay, Magway, Kyaukse, Muse und Yinmapin, Taunggyie und einige Gebiete im Staat Shan.
Das nationale Karuna-Büro und die Diözesanbüros haben ihre Freiwilligenteams mobilisiert, um der am stärksten betroffenen Diözese Mandalay zu helfen, die die Koordinierung mit den örtlichen Behörden, anderen religiösen Führern und lokalen Wohltätigkeitsorganisationen aktiviert hat. „Unter den derzeitigen Bedingungen ist es schwierig, ein genaues Bild mit Daten und Zahlen zu liefern, da es keine Telekommunikation gibt und der Zugang zu verschiedenen Gebieten eingeschränkt ist. Die Freiwilligenteams von Karuna können aufgrund von Unterbrechungen oder mangelnder Sicherheit noch immer nicht in die betroffenen Gebiete reisen“, so das Hilfswerk aus Mandalay. Stattdessen koordiniert sich das nationale Büro von Karuna in Zusammenarbeit mit Caritas Internationalis, UNHCR, OCHA und anderen Hilfsorganisationen, auf der Suche nach Kanälen für humanitäre Ressourcen und Hilfe.
In den Regionen Mandalay, Magway, Sagaging, Bago und Shan steigt die Zahl der Todesopfer des Erdbebens, das das Land am 28. März erschütterte, weiter an: mehr als 2.000 Tote, 3.400 Verletzte und mehr als 300 Vermisste sind bestätigt, aber für die Organisationen, die sich an der humanitären Hilfe beteiligen, wird die Zahl sicher noch weiter steigen.
Die herrschende Militärjunta in Myanmar hat für den Zeitraum von heute, 31. März, bis zum 6. April eine Woche der Staatstrauer ausgerufen. Während der Bürgerkrieg andauert, fordert die katholische Kirche in dem Land fest, „dringend notwendig einen Waffenstillstand auszurufen, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen“, wie es in einem von der Bischofskonferenz von Myanmar veröffentlichten Aufruf heißt.
„Dieses tragische Ereignis hat die tiefe multidimensionale humanitäre Krise, die Myanmar bereits erfasst hat, weiter verschärft, wo nach Schätzungen der UNO fast 20 Millionen Menschen, darunter 6,3 Millionen Kinder, dringend auf Hilfe angewiesen sind“, schreiben die burmesischen Bischöfe.
„Die katholische Kirche bekräftigt ihre unerschütterliche Unterstützung für die Betroffenen und spricht den Familien, die Angehörige verloren haben, ihr Beileid aus. Wir beten besonders für diejenigen, die in Gotteshäusern, Pagoden und Moscheen gestorben sind. Wir sind zutiefst berührt von den bewegenden Botschaften, die wir von Papst Franziskus, von Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für Evangelisierung, von Kardinal Pietro Parolin, dem vatikanischen Staatssekretär, und vom Geschäftsträger der Nuntiatur, Erzbischof Andrea Ferrante, erhalten haben“, so die Bischöfe des Landes.
Mit Blick auf Mobilisierung der internationalen Gemeinschaft versichern die Bischöfe, dass „die katholische Kirche sich an der Unterstützung beteiligen wird, um den Menschen mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Unterkünften zu helfen“. Und es wird bekräftigt: „Diese humanitäre Krise erfordert eine dringende Einstellung der Feindseligkeiten. Wir rufen dringend zu einem sofortigen und vollständigen Waffenstillstand aller am Konflikt beteiligten Parteien auf, um die sichere und ungehinderte Lieferung lebenswichtiger humanitärer Hilfe von lokalen und internationalen Gebern zu gewährleisten“.
(PA) (Fides 31/3/2025)
VATIKAN/ANGELUS - Papst Franziskus: “Fastenzeit, eine Zeit der Heilung. Auch ich erlebe sie so, in meiner Seele und meinem Körper“
Vatikanstadt (Fides) - „Lasst uns diese Fastenzeit, und erst recht das Jubeljahr, als eine Zeit der Heilung erleben. Auch ich erlebe sie so, in meiner Seele und in meinem Körper“, so Papst Franziskus in dem vom Vatikan veröffentlichten Text zum Mittagsgebet am vierten Sonntag in der Fastenzeit (Laetare).
In seinem Kommentar zum Gleichnis vom verlorenen Sohn, stellt der Bischof Rom fest, dass Jesus mit dieser Geschichte „das Herz Gottes“ offenbart: „immer barmherzig gegenüber allen“, „er heilt unsere Wunden, damit wir einander als Brüder lieben können“.
Daher der herzliche Dank an „alle, die nach dem Vorbild des Erlösers mit ihrem Wort und ihrem Wissen, mit ihrer Zuneigung und ihrem Gebet Werkzeuge der Heilung für ihren Nächsten sind. Gebrechlichkeit und Krankheit sind Erfahrungen, die wir alle gemeinsam haben; umso mehr aber sind wir Brüder in dem Heil, das Christus uns geschenkt hat“.
„Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes, des Vaters“, so Papst Franziskus, “und beten wir weiterhin für den Frieden: in der gequälten Ukraine, in Palästina, Israel, im Libanon, in der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar, das auch so sehr infolge des Erdbebens“. In seiner Botschaft bringt der Papst auch seine Sorge im Hinblick auf die Situation im Südsudan zum Ausdruck: „Ich appelliere erneut von ganzem Herzen an alle führenden Politiker, alles zu tun, um die Spannungen im Land abzubauen. Wir müssen unsere Differenzen beiseitelegen und uns mit Mut und Verantwortung an einen Tisch setzen und einen konstruktiven Dialog führen. Nur so wird es möglich sein, das Leid des geliebten südsudanesischen Volkes zu lindern und eine Zukunft in Frieden und Stabilität aufzubauen“.
Und im Sudan, „fordert der Krieg weiterhin unschuldige Opfer. Ich fordere die Konfliktparteien nachdrücklich auf“, betonte der Papst, “den Schutz des Lebens ihrer zivilen Brüder und Schwestern an die erste Stelle zu setzen; und ich hoffe, dass so bald wie möglich neue Verhandlungen aufgenommen werden, die eine dauerhafte Lösung der Krise ermöglichen. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Anstrengungen zur Bewältigung der schrecklichen humanitäre Katastrophe verstärken“.
„Gott sei Dank gibt es auch positive Tatsachen“, so der Papst abschließend: „Ich nenne als Beispiel die Ratifizierung des Abkommens über die Festlegung des Grenzverlaufs zwischen Tadschikistan und Kirgisistan, die eine hervorragende diplomatische Leistung darstellt. Ich ermutige beide Länder, auf diesem Weg weiterzugehen“. „Möge Maria, die Mutter der Barmherzigkeit, der Menschheitsfamilie helfen, sich in Frieden zu versöhnen“, schloss der Papst seinen Text.
(F.B.) (Fides 30/3/2024)
27.03.2025
(München/acn) - Der 22-jährige Christ Waqas Masih aus Sheikhupura in der Provinz Punjab im Nordosten Pakistans soll von seinem Arbeitgeber angegriffen und verletzt worden sein. Der Vorfall ereignete sich bereits am 22. März, wie aus Berichten von Familienangehörigen hervorgeht, die dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) vorliegen.
Demnach soll Masih, der in einer Papierfabrik arbeitet, sich zunächst geweigert haben, der Aufforderung seines Chefs Folge zu leisten, zum Islam zu konvertieren. Anschließend habe ihn dieser der Blasphemie beschuldigt und tätlich angegriffen, nachdem eine Seite des Korans im Müll aufgefunden wurde. Der junge Christ erlitt schwere Nackenverletzungen; er wird in einem Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Lahore behandelt.
AFRIKA/SÜDSUDAN - Katholische Universität: Zeichen der Hoffnung im Südsudan
Von Javier Trapero
Rumbek (Fides) - Wenn vom Südsudan die Rede ist, geht es meist um Konflikte und humanitäre Krisen. Doch in diesem Land spürt man auch die Energie und Dynamik junger Menschen, die eine bessere Zukunft für ihr Land aufbauen wollen.
An der Katholischen Universität des Südsudan in Rumbek wird der „Wandel“ gefördert. Die Herz-Jesu-Missionare widmen hier den Schwächsten besondere Aufmerksamkeit, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Ausbildung von Frauen liegt, in der Überzeugung, dass Bildung der Schlüssel zu einem wohlhabenderen Land ist. Die Universität stellt dabei eine konkrete Möglichkeit dar, die Krise zu überwinden, in der sich der Südsudan nach wie vor befindet.
Die Herausforderungen sind jedoch enorm. Die schwerwiegendste ist derzeit der Bürgerkrieg im Sudan, der verheerende Auswirkungen hat: Viele Pfarreien, Schulen und Kliniken mussten schließen. In einigen Gebieten arbeiten Priester, Ordensleute und Laien trotz der wachsenden Gefahr weiter für ihre Gemeinden. Sie weigern sich, die Menschen im Stich zu lassen, auch wenn sie dafür extreme Strapazen auf sich nehmen: Um manche Gemeinden zu erreichen, muss man drei Tage lang in einem kleinen Kanu fahren, unter einem Moskitonetz auf improvisierten Inseln schlafen und anschließend zwei Tage zu Fuß gehen. Oft schafft es ein Priester nur einmal im Jahr, eine Gemeinde zu besuchen, wenn nicht sogar noch seltener, was die örtlichen Katecheten zu Schlüsselfiguren im Leben der Kirche macht. Im Südsudan besteht die Kirche wirklich aus „lebendigen Steinen“, die Tag für Tag ein geistliches Haus bauen.
Unterdessen ist das Bildungssystem des Landes ist fragil: Grund- und Sekundarschulen bieten nur ein sehr niedriges Bildungsniveau. Die Katholische Universität Südsudan versucht, diesen Trend umzukehren, indem sie dank erfahrener Dozenten und Praktikumsprogrammen in katholischen Einrichtungen eine hochwertige Ausbildung anbietet.
Die ersten Absolventen der Universität haben bereits in ihren Gemeinden etwas bewirkt. Unter ihnen sind viele Frauen, die als erste in ihren Familien eine höhere Ausbildung absolvieren und als Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen, Krankenschwestern und Fachkräfte in ihre Dörfer zurückkehren. Diese jungen Frauen verbessern nicht nur ihr Leben, sondern verändern auch das soziale Gefüge, tragen zur Überwindung von Vorurteilen über die Bildung von Frauen bei und bieten neue Perspektiven für die Zukunft.
Die Vorlesungen finden nachmittags statt, mit einem intensiven Studienprogramm, so dass die Studentinnen vormittags ihre Familien unterstützen oder arbeiten können, um sich selbst zu versorgen. Die Universität bietet drei Studiengänge an: Betriebswirtschaft und Management, Pädagogik mit Spezialisierung auf Englisch und englische Literatur sowie Wirtschaft, Religionspädagogik und Staatsbürgerkunde. Die jährliche Studiengebühr beträgt 120 Dollar, aber die Herz-Jesu-Missionare bieten Studierenden, die sich das nicht leisten können, finanzielle Unterstützung.
Der Campus ist für alle zugänglich: Die Räumlichkeiten wurden behindertengerecht gestaltet, einschließlich rollstuhlgerechter Toiletten. Die einzige Voraussetzung für ein Studium hier sind Entschlossenheit und Leidenschaft.
Die Herz-Jesu-Missionare arbeiten mit Hingabe daran, das Leben der Menschen konkret zu verändern, damit sie eine solidere und würdigere Zukunft für sich und ihr Land aufbauen können.
(Fides 29/3/2025)
28.03.2025
Historischer Meilenstein für Burundi: Die erste Operation am offenen Herzen wurde in der mobilen Kinderherzen-Klinik MOHKI durchgeführt.
(Bonn/Bujumbura/Burundi)–
Die weltweit erste mobile Kinderherzen-Klinik MOHKI wurde nach einer dreiwöchigen Aufbauphase am 26. März im ostafrikanischen Burundi feierlich eröffnet. Die Eröffnung fand im Beisein
hochrangiger Gäste statt, darunter der burundische Präsident Évariste Ndayishimiye, seine Ehefrau Angeline Ndayishimiye sowie burundische Ministerinnen und Minister und Vertreterinnen und
Vertreter der belgischen und deutschen Botschaften.
Nur wenige Tage vorher konnte die Klinik an ihrem neuen Standort bereits die erste Erfolgsgeschichte schreiben. Die 3-jährige Zoé, die mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt gekommen war, war
am 17. März 2025 die erste Patientin, die in der neu aufgebauten MOHKI operiert wurde. Für Burundi ist das ein historischer Meilenstein: Zoé ist damit der erste Mensch, bei dem ein Eingriff am
offenen Herzen durchgeführt werden konnte.
Präsident Ndayishimiye würdigt MOHKI
Bei
der feierlichen Eröffnung der Klinik wurde die immense Bedeutung dieses wegweisenden Projekts von Évariste und Angeline Ndayishimiye eindrucksvoll gewürdigt. Sie sicherten zudem weitere
Unterstützung zu, um zu gewährleisten, dass die MOHKI nicht nur kurzfristige Hilfe bietet, sondern auch langfristig zur Verbesserung der medizinischen Infrastruktur im Land beiträgt. Im Rahmen
der Feierlichkeiten nutzen die beiden die Gelegenheit, um einige der kleinen Patientinnen und Patienten zu besuchen, deren positive Rückmeldungen und fortschreitende Genesung die Wirksamkeit und
den Erfolg der MOHKI unterstreichen.
Entwickelt vom gemeinnützigen Verein Kinderherzen e. V. bietet die MOHKI die Möglichkeit komplexer herzchirurgischer Eingriffe in medizinisch defizitären Ländern. „Eines von hundert Kindern kommt
mit einem Herzfehler zur Welt – eine erschreckende Realität, die weltweit zu dramatischen Unterschieden in den Behandlungsmöglichkeiten und Überlebenschancen führt. Um auch Jungen und
Mädchen in von Armut geprägten Regionen die Chance auf ein herzgesundes Leben zu bieten, haben wir dieses einzigartige, modulare Krankenhaus entwickelt. Dank der MOHKI erhielt in Burundi das
erste Kind eine Operation am offenen Herzen. Das erfüllt mich mit großer Freude und tiefer Dankbarkeit gegenüber allen Unterstützerinnen und Unterstützern dieses Projektes“, so Jörg Gattenlöhner,
Geschäftsführer von Kinderherzen e. V.
MOHKI: Flexibel, mobil und autark
Seit vergangener Woche führt ein deutsches Team aus hochspezialisierten, ehrenamtlich tätigen Fachkräften der Kinderherzchirurgie, Anästhesie, Kinderkardiologie, Pflege und Technik gemeinsam mit
burundischen Kolleginnen und Kollegen rund 20 Operationen durch. Für die Familien der kleinen Patientinnen und Patienten sind die Eingriffe kostenlos. Die Kosten pro Operation belaufen sich auf
etwa 6.500 Euro – ein Bruchteil dessen, was eine Operation in Deutschland kosten würde. „An nahezu jedem Ort der Welt können wir bei gleichen Standards wie in ein Universitätsklinikum herzkranke
Kinder operieren. OP-Saal, Intensivstation, autarke Sauerstoff- und Druckluftversorgung – das mobile Krankenhaus bietet alles, was wir für die Behandlung der herzkranken Kinder benötigen, und wir
sind damit gänzlich unabhängig von der oft mangelhaften lokalen Infrastruktur“, erklärt Prof. Dr. med. Joachim Photiadis, Direktor der Kinderherzchirurgie am Deutschen Herzzentrum der Charité und
ehrenamtlicher medizinischer Leiter der MOHKI.
Zwei Säulen des Projekts: Akute Hilfe und Nachhaltigkeit
Neben der akuten medizinischen Hilfe setzt Kinderherzen e. V. auch auf nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit: Einheimische Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte werden gezielt aus- und
weitergebildet, um die lokalen Gesundheitsstrukturen zu stärken und langfristig eine eigenständige kinderherzmedizinische Versorgung im ostafrikanischen Raum aufzubauen. So ist das lokale
Krankenhauspersonal von Beginn an in Diagnostik, Operationen und Nachsorge eingebunden. „Zur Stärkung der Frauen ermutigen wir diese ganz besonders, sich in ihren Professionen weiterzubilden oder
einen medizinischen Beruf mit Zukunft zu ergreifen. Damit werden sie wirtschaftlich unabhängig und Vorbilder für andere Frauen“, betont Anja Schlarb, Bereichsleiterin von Kinderherzen
International.
Starke Partnerschaften zum Wohl herzkranker Kinder
Burundi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und verfügt bislang über keine eigene Kinderherzchirurgie oder Kinderkardiologie. Herzkranken Kindern bleibt dort meist jede Überlebenschance
verwehrt. Das soll sich ändern, und die Inbetriebnahme der MOHKI stellt einen ersten wichtigen Schritt dar. Die zentrale Lage in der größten Stadt Burundis Bujumbura, Standort der Pop-up-Klinik,
bietet ideale Bedingungen für den Aufbau eines kinderherzmedizinischen Kompetenzzentrums. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Militärkrankenhaus Kamenge in Bujumbura, der Medizinischen
Fakultät der Universität Burundi, dem gemeinnützigen Verein Kids Hearts International sowie der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC)
realisiert. Voraussichtlich bis Mitte 2026 wird die MOHKI in Burundi verbleiben. Danach wird sie in elf Container verpackt und an einen neuen Einsatzort gebracht. Bereits im März 2024 wurden beim
Piloteinsatz der MOHKI in El Salvador 24 Kinder mit angeborenem Herzfehler operiert.
AFRIKA/NIGERIA - Pfarrer John Ubaechu ist frei
Abuja (Agenzia Fides) - Der am Sonntag, 23. März, entführte nigerianische Priester John Ubaechu ist frei.
Dies gab die Erzdiözese Owerri gestern, 26. März, in vom Kanzler und Sekretär der Erzdiözese, Pfarrer Patrick C. Mbarah unterzeichnet Mitteilung bekannt. „Ich bin beauftragt, Ihnen mitzuteilen, dass unser Priester, Pfarrer John Ubaechu, der am Sonntag, den 23. März 2025 entführt wurde, freigelassen wurde. Er hat heute, am 26. März 2025, seine Freiheit wiedererlangt“, heißt es.
„Wir danken Gott für seine unendliche Barmherzigkeit und für die Erhörung unserer Gebete. Wir wissen Ihre geschwisterliche Solidarität und Ihre Gebete zu schätzen. Ehre sei Gott“, heißt es in der Mitteilung abschließend.
Pfarrer John Ubaechu, der für die katholische Gemeinde der Heiligen Familie in Izombe verantwortlich ist, wurde am Sonntagabend, den 23. März, auf der Ejemekwuru Road im Verwaltungsgebiet Oguta des südnigerianischen Staates Imo entführt, als er auf dem Weg zu den jährlichen Priesterexerzitien war.
(L.M.) (Fides 27/3/2025)
AFRIKA/SÜDSUDAN - Eskalation im Südsudan: Christliche Kirchen fordern friedliche Lösung
Juba (Fides) - Die Situation im Südsudan spitzt sich zu: Gestern, am 26. März, wurde der Vizepräsident Riek Machar unter Hausarrest gestellt, womit sich die wiederaufgeflammten Auseinandersetzungen zwischen ihm und Präsident Salva Kiir weiter eskalieren.
Nach Angaben seiner Partei „Sudan People's Liberation Movement-in-Opposition“ (SPLM-IO), sollen Machar, seine Frau und zwei Leibwächter zu Hause festgehalten werden, weil sie beschuldigt werden, an den jüngsten Zusammenstößen zwischen der Armee und der „White Army“-Miliz in Nasir im Bundesstaat Upper Nile beteiligt gewesen zu sein.
Am Tag der Verhaftung Machars war es in der Umgebung der Hauptstadt Juba zu Artilleriebeschuss gekommen.
Die starken Spannungen der letzten Tage haben mehrere Botschaften in Juba dazu veranlasst, ihre Mitarbeiter aufzufordern, den Südsudan zu verlassen (die US-Botschaft hat ihr Personal auf das Nötigste reduziert), während sich die Appelle häufen, eine friedliche Lösung für die Krise zu finden, die das Land wieder in einen Bürgerkrieg zu stürzen droht.
„Dies ist nicht die Zeit für sinnlose Kriege; im Gegenteil, die Politiker müssen ein Klima der Einheit fördern und Friedensgespräche führen, um die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen die Bevölkerung konfrontiert ist“, so der Bischof von Wau, Matthew Remijio Adam Gbitiku.
Der „Concil of Evangelical Churches of South Sudan“ (CEOFSS) fordert „eine unparteiische Untersuchung der Ursachen dieser Konflikte. Wenn jemand für schuldig befunden wird, sollte er vor Gericht gestellt und verurteilt werden“.
Der CEOFSS äußert sich außerdem „besorgt über die Präsenz ausländischer Streitkräfte im Südsudan“ und ruft dazu auf, „die Sicherheitsfragen durch diplomatisches Engagement zu lösen und dabei die nationale Souveränität und die Stabilität des Landes zu respektieren“.
Zusätzlich zu den politischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden „starken Männern“, die seit der Unabhängigkeit des Landes (2011) um die Macht ringen, ist der Südsudan von lokalen und Stammeskonflikten zerrissen, die zur Unsicherheit des Landes beitragen. Der CEOFSS weist in diesem Kontext darauf hin, dass „die Gewalt zwischen den Gemeinschaften nach wie vor ein dringendes Problem darstellt, darunter Viehdiebstähle in den Bundesstaaten Warrap und Jonglei sowie Zusammenstöße zwischen Bauern und Hirten in Teilen von Equatoria“.
(L.M.) (Fides 27/3/2025)
AFRIKA/MALI - Gemeinsames Fastenbrechen: Operation “Sounkalo Solidarité” soll im Ramadan und in der Fastenzeit Zusammenhalt fördern
Bamako (Fides) - Seit dem 1. März, dem offiziellen Beginn des Ramadan, versammeln sich Tausende von Menschen aller Glaubensrichtungen an verschiedenen Orten des Landes, um Lebensmittel zu teilen, die jeden Nachmittag um sechs Uhr verteilt werden, wenn die Muslime ihr Fasten brechen können.
Die von der malischen Regierung auf den Weg gebrachte Initiative zielt darauf ab, ein Klima der Solidarität und des Zusammenhalts unter der Bevölkerung zu schaffen, und besteht in der Verteilung von Mahlzeiten und Lebensmittelpaketen an alle. Jeden Tag versammeln sich Arbeiter, lokale Behörden und NRO mit der Bevölkerung zum Fastenbrechen an bestimmten Orten wie Fußballplätzen, Freiflächen oder Moscheen, um die bereitgestellten Mahlzeiten zu teilen (61 Orte im ganzen Land und 300 Lebensmittelpakete pro Tag und Ort).
Dieses Jahr ist der Anlass noch bedeutender, da der Ramadam für die Muslime mit der Fastenzeit für die Christen zusammenfällt. Dank dieser Initiative hat die gesamte Bevölkerung die Möglichkeit, nicht nur das Essen, sondern auch echte Momente der Zusammengehörigkeit zu teilen. In einem Klima der Solidarität fühlen sich die Menschen motiviert und ermutigt, trotz der Instabilität im Land. Das Leben verläuft für alle ganz normal, bis zum Abend, wenn alle, von den lokalen Autoritäten über die Ordensleute bis hin zu den einfachen Bürgern, zu den Mahlzeiten zusammenkommen, die mit Gebeten und Segnungen in einem echten Klima der Geselligkeit, des Friedens und des sozialen Zusammenhalts enden.
Zusätzlich zu den Paketen, die am 4. März 2025 vom Beauftragten für soziale Arbeiten des Präsidenten der Republik an die wichtigsten religiösen Organisationen übergeben wurden, erfolgte am 13. März 2025 eine weitere Übergabe von 50 Tonnen Reis an die wichtigsten muslimischen und christlichen religiösen Organisationen des Landes durch den Minister für religiöse Angelegenheiten, Kultus und Zoll, Mahamadou Konè, in Anwesenheit des stellvertretenden Generaldirektors des „Maison du Hadj“, Mahamane Adamou Cissé, zahlreicher religiöser Führer, Mitglieder der Regierung und Akteure der Zivilgesellschaft im „Maison du Hadj“.
Mahamane Konè erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass diese Initiative Teil der Operation „Sounkalo Solidarité“ des Präsidenten der Übergangsregierung, Armeegeneral Assimi Goita, ist und darauf abzielt, gefährdete Bevölkerungsgruppen durch religiöse Strukturen zu unterstützen. Mahamane Adamou Cissé betonte seinerseits, dass diese Initiative das Engagement der höchsten Autoritäten des Übergangs für die muslimischen und christlichen Religionsgemeinschaften bezeugt, und merkte an, dass in diesem gesegneten Monat, einem Monat des Teilens, der Frömmigkeit und der Solidarität, diese Geste eine ganz besondere Bedeutung erhält, die es vielen Familien ermöglichen wird, diese Zeit in Würde zu leben.
In Mali herrscht seit 2012 ein Bürgerkrieg zwischen der regulären Armee des Landes, Tuareg-Rebellen und verschiedenen dschihadistischen Gruppen, die mit der Zentralregierung und untereinander in Konflikt stehen. Internationalen Statistiken zufolge hat die Verschärfung dieser politischen Krise zu zwei weiteren Militärputschen in den Jahren 2020 bzw. 2021 geführt, während sich die Konflikte zwischen den verschiedenen bewaffneten Gruppen innerhalb des Landes seit August 2022 weiter verschärft haben, als sich die französischen Truppen aus dem malischen Hoheitsgebiet zurückzogen und eine neunjährige Militäroperation beendeten.
Nach der Entlassung von Premierminister Choguel Kokalla Maïga am 20. November letzten Jahres wird die Regierung derzeit von General Abdoulaye Maïga geführt, und es wird nicht erwartet, dass bald Präsidentschaftswahlen stattfinden. Lokale Quellen weisen darauf hin, dass durch die Öffnung der verschiedenen Kasernen sowie durch häufige Bewegungen, die von den Ländern der „Alliance pour l'État du Sahel“ (AES) organisiert werden, eine Verbesserung der Sicherheit im Land zu verzeichnen ist.
(AP) (Fides 27/3/2025)
ASIEN/PHILIPPINEN - Polarisierung nach Gerichtsverfahren gegen Duterte: Kirche bemüht sich um Einheit
Manila (Fides) - In einem Land, das wegen des gerichtlichen Verfahrens gegen den ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte - der vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt ist, die während des von ihm geführten „Krieges gegen die Drogen“ begangen wurden (vgl. Fides 11/3/2025) - zerrissen ist, versucht die katholische Kirche auf den Philippinen, die nationale Einheit wiederherzustellen, während die Gesellschaft - die sich unter anderem auf die Halbzeitwahlen im kommenden Mai vorbereitet - zunehmend in Pro-Duterte- und Anti-Duterte-Gruppen gespalten scheint.
Eine der ersten Maßnahmen, die die katholischen Gemeinden ergriffen haben, ist das Gebet: In einer Phase, die als äußerst kritisch angesehen wird, lädt der Erzbischof von Manila, Kardinal José Advincula, die Gläubigen ein, „Differenzen zu überwinden und offen zu sein für eine ständige Umkehr in Richtung Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden“. Aus diesem Grund hat der Kardinal in einem öffentlichen Appell zu einer „oratio imperata“, einem „Pflichtgebet“ für die Nation aufgerufen, das ab dem dritten Fastensonntag in allen Pfarreien der Erzdiözese täglich während der Messen gesprochen werden soll.
In der katholischen Gemeinschaft soll diese Zeit - die mit der Fastenzeit zusammenfällt - Gelegenheit zur Umkehr sein: Die Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte in Den Haag könne eine „besondere Gnade“ sein, „eine spirituelle Gelegenheit“, so Bischof Patricio Buzon von Bacolod, der die Anhänger von Rodrigo Duterte auffordert, „die Perspektive zu wechseln“. Die Zeit im Gefängnis sei wie geistliche Exerzitien, sagte Bischof Buzon und fügte hinzu: “Duterte ist schließlich sein Sohn. Gott möchte, dass er gerettet wird, denn 'Gott keinen Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt“ (vgl. Ez 18,23)“. Der Bischof stigmatisierte „den blinden Fanatismus, der uns als Volk auseinanderreißt“: „Es ist an der Zeit, unsere Liebe zum Land über jede politische Loyalität zu stellen“, sagte er.
Zu den von Dutertes Anhängern erdachten Gegenmaßnahmen gehört die so genannte „Woche ohne Überweisungen“: Die großen Gruppen von Filipinos im Ausland - mehr als 10 Millionen Menschen - planen als eine Form des Protests, vor allem in Europa, die Rücküberweisungen zu blockieren, d. h. die wirtschaftlichen Beiträge, die in die Heimat geschickt werden und die eine wesentliche Stütze der nationalen Wirtschaft darstellen. Diese Maßnahme würde sich negativ auf Tausende von philippinischen Familien auswirken. Bischof Ruperto Santos von Antipolo sagt dazu: „Das Einfrieren der Überweisungen, auch wenn es nur vorübergehend ist, könnte das Leben dieser Familien zerstören und sie verletzlich machen, denn sie werden kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen“, und es gibt Befürchtungen über einen „Dominoeffekt“ auf Unternehmen und Gemeinden, die von diesem Finanzfluss abhängen. „Als Bischof rufe ich zu Einigkeit und Dialog auf. Lassen Sie uns nach friedlichen und konstruktiven Wegen suchen, um Probleme anzugehen, ohne unseren Familien und unserer Nation Schaden zuzufügen“, um „Heilung zu fördern und das Gemeinwohl zu unterstützen“.
Erzbischof Monsignore Jose Cabantan von Cagayan de Oro auf der Insel Mindanao - dem Gebiet, in dem Duterte die meisten Unterstützer hat-, dementierte dagegen Behauptungen, wonach in der Kathedrale täglich eine Messe mit der Absicht, „für die Rückkehr des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte auf die Philippinen“ gefeiert werde. Die Eucharistiefeier sei, wie alle Messen, „keiner bestimmten Person, Gruppe oder politischen Sache gewidmet“, schrieb er. Der Erzbischof betonte die Verpflichtung der Kirche zur Neutralität und zur Sicherstellung, dass „Orte der Anbetung Räume des Glaubens, der Reflexion und der Einheit“ bleiben, und forderte die Gläubigen auf, für „Frieden, Einheit und Gerechtigkeit einzutreten“.
Unterdessen bekräftigte das Büro des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr., dass es nicht mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Bezug auf die gegen den ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte erhobenen Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zusammenarbeiten werde, „da die Philippinen die Zuständigkeit des IStGH nicht anerkennen“. Die Regierung wies Behauptungen zurück, wonach die Übergabe des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte an den IStGH auf einen Streit zwischen Marcos und Duterte zurückzuführen sei, und betonte, dass „die Verhaftung nichts Persönliches“ habe. Andere Politiker betonten, dass „jenseits politischer Vorteile die Souveränität des Landes und das Interesse an wahrer Gerechtigkeit für jeden Filipino an erster Stelle stehen müssen“.
(PA) (Fides 27/3/2025)
26.03.2025
(München/acn) - Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) fördert in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem das Beratungszentrum „Bailasan“ in Bethlehem. Es richtet sich gezielt an Christen, die unter psychischen Belastungen und Traumata leiden. Das Zentrum ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht; „Kirche in Not“ hat die Renovierungskosten mitfinanziert. Die Arbeiten wurden von Christen durchgeführt, die derzeit durch den Rückgang der Pilger arbeitslos geworden sind.
Obwohl sich die Kämpfe auf den Gaza-Streifen konzentrierten, nähmen auch unter der christlichen Minderheit im Westjordanland die psychischen Belastungen zu, erklärt der Psychologe Albert Khader Hani: „Der Krieg wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Wir sind mit verschiedenen Problemen konfrontiert, darunter Flucht und Gewalt.“ In einer Umfrage zu Beginn des Gaza-Krieges hatten bereits 60 Prozent von über 300 befragten Christen angegeben, psychologische und seelsorgerische Hilfe zu benötigen. Heute dürfte dieser Wert weit höher sein.
27.03.2025
Rohingya * Bangladesch * Humanitäre Hilfe * USAID
(Berlin/bfw) - Die fehlenden finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe wirken sich unmittelbar auf die Versorgung von Geflüchteten in Bangladesch aus. Das Welternährungsprogramm hatte angekündigt, ab April die Nahrungsmittelhilfe um mehr als die Hälfte zu kürzen, wenn keine schnelle finanzielle Lösung gefunden wird. Für rund eine Million Rohingya, die aus dem Nachbarland Myanmar fliehen mussten, wird die Lage lebensbedrohend.
„Die Situation verschlechtert sich rapide. Wenn wir eine große humanitäre Krise in den Camps verhindern wollen, sind schnelle Schritte für mehr finanzielle Hilfe notwendig“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Die Weltgemeinschaft darf Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden in der Not nicht allein lassen.“ Verschärfend kommt hinzu, dass die US-Administration mit dem Zahlungsstopp von USAID im Februar umgerechnet rund elf Millionen Euro vor allem für nationale Hilfsorganisationen eingefroren hat, was deren begleitende Hilfsaktivitäten betrifft. „Kürzungen und ein Einfrieren der Hilfe sind die falsche Antwort auf die zunehmenden Krisen weltweit. Sie verschwinden nicht, wenn man wegschaut. Die neue Bundesregierung sollte ein klares Zeichen setzen und Humanitäre Hilfe stärken, um Situationen wie derzeit in Bangladesch zu lösen“, sagt Martin Keßler.
Ab April sollen die Hilfsleistungen für Geflüchtete in zahlreichen Flüchtlingscamps in Bangladesch von umgerechnet rund zwölf Euro auf knapp sechs Euro pro Monat reduziert werden. Das trifft vor allem Kinder und Jugendliche, die ein Drittel der Campbewohner stellen. „Wir erleben in den von uns betriebenen Jugendeinrichtungen zunehmende Anzeichen von Stress, Angst und Frustration unter den Jugendlichen“, sagt Kanta Ahmed, Leiterin von Action for Social Development (ASD), einer Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe in Bangladesch. Fälle von Diebstahl würden in den Camps zunehmen, ebenso der Druck auf Minderjährige, arbeiten zu müssen. „Anstatt zur Schule zu gehen, um zu lernen, sind Jugendliche zunehmend gezwungen, ein informelles Einkommen zu suchen, um ihre Familie irgendwie über Wasser zu halten“, bestätigt Kanta Ahmed.
Da die Rohingya in Bangladesch keine formelle Arbeit aufnehmen dürfen und ihre Bewegungsfreiheit seit Jahren eingeschränkt wird, ist die Abhängigkeit von internationaler Hilfe enorm. Doch bereits in den vergangenen Jahren haben UN-Programme ihre Aktivitäten schrittweise reduzieren müssen und internationale Hilfe ging zurück. Eine Folge:
Laut UN-Angaben leidet jedes fünfte Kleinkind unter zwei Jahren an Unterernährung. „Viele Familien können sich die notwendigen Mahlzeiten nicht mehr leisten und gefährden so ihre Gesundheit. Die Situation ist für viele verzweifelt, da eine sichere Rückkehr nach Myanmar nicht möglich ist“, sagt Kanta Ahmed. In Myanmar herrscht weiterhin Bürgerkrieg, bei dem Zehntausende Menschen in den vergangenen Monaten zusätzlich vertrieben wurden. Nur wenige schaffen es über die geschlossene Grenze nach Bangladesch.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Flüchtlingshilfe weltweit
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/