Kunst zum Erfühlen – Barrierefreie Kunstausstellung „Blind Date & Mehr“ sucht neue Ausstellungsorte
14.10.2024
(Dombühl/fc) - Kunst ist nicht nur fürs Auge – das beweist die außergewöhnliche Ausstellung „Blind Date & Mehr“ der fränkischen Künstlerin Christa Jäger-Schrödl. Ihre Werke bieten ein multisensorisches Erlebnis, das sich sowohl an Sehende als auch an Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit richtet. Nun sucht die Ausstellung neue Räume in Galerien, Stiftungen, Unternehmen und Organisationen, die sich für inklusive Kunstprojekte begeistern. Besonders Institutionen für blinde und sehbehinderte Menschen könnten von dieser einzigartigen Möglichkeit profitieren, Kunst auf eine völlig neue Weise zu präsentieren.
„Blind Date & Mehr“ ist nicht nur eine Ausstellung zum Betrachten, sondern auch zum Erfühlen. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Oberflächen der Werke zu ertasten – ein Novum in der Kunstwelt, wo das Berühren von Kunstwerken normalerweise streng verboten ist. Diese besondere Interaktion erlaubt es blinden und sehbehinderten Menschen, Kunst auf eine Weise zu erfahren, die ihnen oft verschlossen bleibt.
Die Geschichte hinter „Blind Date & Mehr“
Die Idee zu „Blind Date“ entstand auf einer Vernissage, als ein blinder Besucher Christa Jäger-Schrödls Werke ertasten durfte. „Seine Fingerspitzen tasteten über die strukturierte Oberfläche eines meiner Werke, und ich sah, wie sehr er das Bild auf eine neue, tiefere Weise ‚sah‘“, erinnert sich die Künstlerin. Der Mann war so begeistert, dass er eines der Bilder kaufte – und die Idee einer barrierefreien Kunstausstellung war geboren.
Seitdem hat die Ausstellung zahlreiche Orte in Bayern bereist und viel positive Resonanz erfahren, sowohl von sehenden als auch von blinden Besucher*innen. Doch nun möchte die Künstlerin ihre Werke einem noch größeren Publikum zugänglich machen und ist auf der Suche nach neuen Ausstellungsorten in ganz Deutschland.
Die Ausstellung – Was ist das „Mehr“ an „Blind Date & Mehr“?
Neben den tastbaren Werken der „Blind Date“-Serie bietet die Ausstellung auch Werke, die sich eher an das Auge richten, wie die Serie „Konstrukte“. Diese geometrisch aufgebauten, farbenfrohen Werke sind eine Ergänzung zur haptischen Erfahrung. Darüber hinaus greift die Künstlerin aktuelle gesellschaftliche Themen auf, wie in ihrem Werk „War1“, das sich mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzt.
Warum „Blind Date & Mehr“?
Für Galerien und Organisationen, die sich für Inklusion und Barrierefreiheit einsetzen, bietet „Blind Date & Mehr“ eine seltene Gelegenheit, Kunst für alle zugänglich zu machen. „Die Ausstellung ist meist die erste Möglichkeit für blinde Menschen, sich abstrakter Malerei zu nähern“, erklärt die Künstlerin.
Technik und Material
Christa Jäger-Schrödl verwendet für ihre Werke einen ungewöhnlichen Materialmix aus Alltagsgegenständen, Strukturen und Farbschichten, die den Bildern eine beeindruckende Tiefe verleihen. Sehende Besucher-*innen sind oft ebenfalls versucht, die taktilen Oberflächen zu berühren, um die verschiedenen Texturen zu erkunden. Für Menschen mit Sehbehinderungen ermöglicht diese Herangehensweise ein vielschichtiges Kunst-Erlebnis, das weit über das Visuelle hinausgeht.
Auf der Suche nach neuen Ausstellungsorten
Die Künstlerin sucht nun nach neuen Kooperationspartnern, die ihre Werke präsentieren möchten. Galerien, Museen, Stiftungen, Unternehmen und Organisationen, die sich für abstrakte Kunst und Inklusion einsetzen wollen, sind eingeladen, sich zu melden. Auch Einrichtungen, die mit blinden und sehbehinderten Menschen arbeiten, sind herzlich willkommen, Teil dieses einzigartigen Kunstprojekts zu werden.
Mehr Informationen über die Ausstellung und die Künstlerin finden Sie unter: www.atelier-cj.de
Interessierte
für eine Ausstellung in Ihren Räumlichkeiten oder für eine Kooperation wenden sich bitte an:
Christa Jäger-Schrödl, info@atelier-cj.de