Altes Erbe und neues Osterbild für Corvey

Enthüllung am 25. September im Zuge der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Bonifatiuswerk-Nordeuropahilfe

Das Westwerk der Stiftskirche in Corvey besitzt seit 2014 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes. Foto: Patrick Kleibold
Das Westwerk der Stiftskirche in Corvey besitzt seit 2014 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes. Foto: Patrick Kleibold

13.09.2024

 

(Corvey / Paderborn/bfw) - 79 Jahre nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhält die ehemalige Abteikirche im UNESCO-Weltkulturerbe Corvey ein neues Altarbild. Am 25. September, dem Gründungstag der 822 gegründeten ehemaligen Benediktinerabtei, wird das Hochaltarbild im Zuge der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Nordeuropahilfe des Bonifatiuswerkes enthüllt.

 

Um 16.30 Uhr beginnt in der ehemaligen Abteikirche eine Eucharistiefeier für alle Interessierten. Nach dem Gottesdienst wird das 4,50 Meter hohe und etwa 3,50 Meter breite Osterbild in der katholischen Pfarrkirche St. Stephanus und Vitus der Öffentlichkeit präsentiert und vom Künstler Thomas Jessen erläutert. EWTN.TV übertragt die Heilige Messe und die Enthüllung des Altarbildes im deutschsprachigen Europa und in Skandinavien sowie als Live-Stream auf YouTube (https://www.youtube.com/live/NZk5iTJ3nDY?si=lzpGc-eUyaG5qRuW). Auch bei domradio.de sind Gottesdienst und Enthüllung im Web-TV zu sehen.

 

Im Anschluss an die Enthüllung findet ein Festakt mit geladenen Gästen aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Nordeuropahilfe des katholischen Hilfswerks statt. Zu Gast sind unter anderem Bischof Czeslaw Kozon (Kopenhagen), Bischof Viktors Stulpins (Liepaja/Lettland), Vorsitzender der Lettischen Bischofskonferenz, sowie die Botschafterinnen aus Estland, Marika Linntam, und Lettland, Alda Vanaga, sowie Veronika Wand-Danielsson als Botschafterin des Königreichs Schwedens und der litauische Botschafter Giedrius Puodžiūnas.

 

Fünf Monate hat der Künstler Thomas Jessen an seinem Werk gearbeitet, das er modern interpretierte. „Die Größe des Bildes ist eine Metapher für das Ostergeschehen, dass man alleine nicht begreifen oder bewältigen kann“, sagt Jessen, der als einer der bekanntesten Künstler des Sauerlandes gilt. „Das neue Altarbild soll ein Zeichen der Versöhnung sein. Es geht um unseren Glauben an die Auferstehung und darum, aufzustehen für das Leben. Dank zweckgebundener Spenden können wir als Bonifatiuswerk die Anschaffung des Werkes an diesem historisch so wichtigen Wort aus Anlass unseres Jubiläums unterstützen und es der Gemeinde als Geschenk überreichen. Nur wer seine Herkunft kennt, hat Zukunft. Von Corvey aus ist der Heilige Ansgar in den Norden aufgebrochen, um das Evangelium zu verkünden. Dies ist für uns als Bonifatiuswerk Vorbild und Ermutigung, heute zu den Menschen aufzubrechen“, erklärt Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen. Die weiteren Anschaffungskosten des Bildes werden vom Erzbistum Paderborn und von der Kirchengemeinde getragen.

 

Das Osterbild ist ein Ersatz für das bisherige Gemälde, das am 7. April 1945 zerstört worden war: Der Luftdruck, der bei der Sprengung der Eisenbahnbrücke in Corvey durch deutsche Soldaten entstand, zerriss das Kunstwerk. Die Fetzen sind seither verschollen. Das neue Motiv ist Teil eines nun wieder sechs Werke umfassenden Bilderrhythmus, der neben dem neuen Osterbild ein Karfreitagsgemälde mit der Kreuzigung Jesu, zwei Pfingstmotive sowie Bilder mit der Himmelfahrt Mariens und der Geburt Jesu beinhaltet. Die Gemälde werden passend zum liturgischen Kalender über ein eigens entwickeltes Rollensystem ausgewechselt.

 

 

Die Feierlichkeiten in Corvey reihen sich ein in ein internationales Vernetzungstreffen des Bonifatiuswerkes mit 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Jugendpastoral aus zehn Ländern, das vom 22. bis 26. September in Paderborn stattfindet. Monsignore Georg Austen: „Aus der Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern wissen wir, dass die Jugendpastoral wichtige Orte und Gelegenheiten eröffnet, an denen junge Menschen die Botschaft Jesu Christi als sinngebend und richtungsweisend für die Gestaltung ihres Lebens erfahren dürfen. Ebenso wissen wir, wie wertvoll es ist, mit- und voneinander aus den unterschiedlichen Ortskirchen als Weltkirche zu lernen.“