5.09.2024
(Heidelberg/kts) - Die Klaus Tschira Stiftung ist stolz auf ihre Alumni. Das sind Ehemalige der Leadership Academy, des MIP.labors, des Heidelberg Laureate Forums, der Deutschen Journalistenschule, des Klaus Tschira Boost Fund sowie Ausgezeichnete beim KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation und anderweitig Geförderte. Sie fallen durch hervorragende Leistung in Forschung, Wissenschaftskommunikation oder Bildung auf und haben überdies einen Hintergrund in Mathematik, Informatik oder Naturwissenschaften. Darüber hinaus teilen sie die Leidenschaft, einen Beitrag leisten zu wollen für die Zukunft unserer Wissenswelt. „Mit der Plattform „AlumNode“ haben wir ein Netzwerk aufgebaut, in dem sich Absolventinnen und Absolventen unserer Förderprogramme vernetzen sowie Projektideen entwickeln und umsetzen können“, so Mara Hölz, Referentin des Alumni-Netzwerks der Klaus Tschira Stiftung. Die Sommerserie „Sechs Fragen an…“ stellt sechs von ihnen vor.
Wie würdest du deine Arbeit deinen Großeltern erklären?
Als Wissenschaftsjournalistin recherchiere ich zu aktuellen Themen in der Forschung und schreibe dann darüber so, dass es Menschen, die selbst nicht in der Forschung arbeiten, sich aber dafür interessieren, verstehen. – Also auch Ihr!
Dazu lese ich mich zunächst in die Fachliteratur ein und spreche mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über ihre Forschung. Dann überlege ich mir, wie sich das Thema allgemeinverständlich, aber auch spannend darstellen lässt. Und schließlich schreibe ich einen Artikel darüber – oder wie in den letzten Jahren auch Bücher. Manchmal gebe ich auch öffentliche Vorträge auf Veranstaltungen oder in Planetarien. Denn da ich promovierte Astrophysikerin bin, habe ich bisher hauptsächlich über Astronomie berichtet, das heißt über Sterne, Galaxien oder den Urknall, eigentlich alles, was so im Weltall passiert.
Im Moment bin ich Journalist in Residence am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Das gibt mir Gelegenheit, mich auch in neue Themen jenseits der Astronomie tiefer einzuarbeiten und meinen Horizont zu erweitern. Dazu bleibt sonst im journalistischen Alltag nicht viel Zeit. Aber das ist unglaublich spannend und ich bin sehr dankbar für diese Chance.
Was verbindet dich mit der Klaus Tschira Stiftung?
Im Jahr 2008 habe ich den KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation – damals noch Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft – in der Kategorie Physik erhalten. Diese Auszeichnung hat mir sicher meinen späteren Weg von der Wissenschaft zunächst in die Wissenschaftskommunikation und dann in den Wissenschaftsjournalismus erleichtert. Zum einen was die Sichtbarkeit nach außen betrifft, zum anderen hat es mich in meiner Überzeugung bestärkt, das Richtige zu tun.
Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich nach dem Schulabschluss geben?
Auch wenn mir das, glaube ich, bisher weitgehend gelungen ist: Lebe deinen Traum! Und wenn du mehrere Träume hast: Lebe auch diese! (Tatsächlich habe ich auch noch einige „ungelebte“ Träume übrig.)
Was trägt dich durch schwierige Phasen?
Durchhaltevermögen, Hartnäckigkeit, die Fähigkeit oder Bereitschaft, den Dingen in die Augen zu sehen, gelegentlich auch eine gewisse Gelassenheit. Vor allem wohl aber: mir selbst treu zu bleiben.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2024 das Wissenschaftsjahr Freiheit ausgerufen. Was bedeutet Freiheit für dich in deinem Wirken?
Als Journalistin denke ich da an erster Stelle an die Pressefreiheit, die leider nicht in allen Regionen der Welt gegeben ist. Und natürlich allgemeiner an Meinungsfreiheit, dass wir sagen oder schreiben können was wir denken, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen. Ein kritischer Diskurs ist essenziell für unsere Demokratie.
Und sonst so?
…tanze und koche ich gerne und freue mich über den Sommer!
Kurzbiografie
Felicitas Mokler hat in London, Teneriffa und München Physik studiert und in der Astrophysik über Planetenentstehung promoviert. Nach einiger Zeit in der Forschung arbeitet sie als Buchautorin und Wissenschaftsjournalistin. 2008 erhielt sie den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft, 2023 wurde sie mit dem Hanno und Ruth Roelin Preis für Wissenschaftspublizistik ausgezeichnet. Sie schreibt für die Fach- und Tagespresse und hat das Onlinemagazin „Die Weltraumreporter“ bei der RiffReporter eG gegründet. Felicitas Mokler ist Co-Autorin des Buches „Unter den Polarlichtern der Antarktis“ (Knesebeck. 2022); im Kosmos-Verlag erschienen von ihr die Bücher »Astronomie und Universum« (2020) und „Die Evolution der Universums“ (2022). Darüber hinaus ist sie als Vortragsreferentin unterwegs und bei Podiumsdiskussionen zu Gast. Im Jahr 2024 ist sie Journalist in Residence am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS).
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
Autorin: Klaus Tschita Stiftung; zusammengestellt von Gert Holle - 5.09.2024