Die Europäische Zentralbank: Herrschaft Abseits von Volkssouveränität

Foto: ProMedia
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„Geld regiert die Welt“, lautet eine Redewendung. Dieser Spruch, so Paul Steinhardt, lässt sich mit Blick auf das Finanzwesen durchaus bestätigen. Denn dort hat sich eine politische Entscheidungsmacht konzentriert, die unter Umgehung demokratischer Prozeduren agiert und das Gemeinwohlinteresse missachtet.

 

Es gilt daher, den Blick auf die Geldmacher und ihre damit verbundene Macht zu lenken. Einer der wichtigsten Geldmacher ist die Europäische Zentralbank (EZB), um deren Tätigkeit es in diesem Buch geht. Laut Steinhardt erweist sich die Politik der EZB zunehmend als Form einer Herrschaft, die man mit dem Begriff des „autoritären Liberalismus“ kennzeichnen sollte.

 

Diese These wird durch das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2015 zu den Staatsanleihekaufprogrammen der EZB bestä­tigt. Die „unkonventionelle Geldpolitik“ der EZB habe Verteilungswirkungen, die sich demokratisch nicht legitimieren lassen, lautete der Vorwurf. Ihre Beendigung im Zuge der Zinswende ist allerdings nicht als Fortschritt zu werten. Denn damit wird die Finanzstabilität gefährdet, wie der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank belegte. Geldpolitik erweist sich bei genauerem Hinsehen als eine Form des Klassenkampfs, bei dem sich Zentralbanken eindeutig auf die Seite des Kapitals schlagen.

 

Steinhardt plädiert deshalb für eine Reform des Geldsystems, die seiner Marktkonformität einen Riegel vorschiebt und die Geldmacher zwingt, sich stärker am Gemeinwohlinteresse zu orientieren.

 

Der Autor

Paul Steinhardt ist Buchautor und Gründer des Wirtschaftsmagazins Makroskop (makroskop.eu), als dessen Chefredakteur er bis Juni 2022 agierte. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Geldtheorie, Finanzmarkt- und Bankenregulierung. Zuvor war er im Finanzwesen in Führungspositionen im Bereich der „Strukturierten Finanzierungen“ tätig. Er promovierte an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main.

 

 

Paul Steinhardt

Die Europäische Zentralbank: Herrschaft Abseits von Volkssouveränität

184 Seiten

ISBN 978-3-85371-532-1

Print: € 22,00. ISBN: 978-3-85371-532-1
E-Book: € 18,99. ISBN: 978-3-85371-918-3

 

22,00 € / 18,99 €

ProMedia

 

Autoritärer Liberalismus statt Demokratie

Laut Paul Steinhardt erweist sich die Politik der Europäischen Zentralbank zunehmend als Form einer Herrschaft, die man mit dem Begriff des „autoritären Liberalismus“ kennzeichnen sollte. Was darunter zu verstehen ist, erfahren Leserinnen und Leser in diesem 184 Seiten starken Buch, das im ProMedia Verlag erschienen ist. Geldpolitik, so Steinhardt, erweise sich bei genauerem Hinsehen als eine Form des Klassenkampfs, bei dem sich Zentralbanken eindeutig auf die Seite des Kapitals schlügen. – Ein Plädoyer für eine Reform des Geldsystems, die seiner Marktkonformität einen Riegel vorschiebt und die Gledmacher zwingt, sich stärker am Gemeinwohlinteresse zu orientieren. Interessante und wichtige Gedanken, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt. – Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ / www.wirimnetz.net


Autor: ProMedia; zusammengestellt von Gert Holle - 24.06.2024