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Das Bonifatiuswerk entwickelt jährlich ein neues Leitwort und Begleitmaterialien für die Firmkatechese in den Gemeinden. Mit dem Jahresthema und dem dazugehörigen Firmbegleitheft gibt das Bonifatiuswerk den Verantwortlichen in allen Pfarrgemeinden Deutschlands eine Hilfe für ihre Katechese an die Hand. Erarbeitet wird das Material von einem Beirat Religionspädagogik, der aus Theologen, Katecheten und auch Dozenten besteht.
Firmung 2024: „Trotzdem.“
Das Leitwort der Firmaktion 2024 heißt „Trotzdem.“. Hin- und hergerissen zwischen Angewiesenheit und Autonomie, zwischen Abnabelung und Beziehungsaufbau, zwischen Widerständigkeit und Orientierungssuche, stärken junge Menschen ihre Persönlichkeit. Im Kontext der Firmvorbereitung kann genau diese dynamische Lebensphase, in der sich die meisten Firmbewerber und -bewerberinnen befinden, als Glaubensquelle entdeckt werden: Ihr Glaube wächst in einer Zeit, die von so vielen zögernden, mutigen, fragenden oder überzeugten „Trotzdems“ geprägt ist – in der Firmung auf besondere Weise beschenkt mit dem Heiligen Geist. In dieser herausfordernden Zeit zeigen junge Menschen mit dem Empfang des Firmsakraments, dass sie Verantwortung für ihr Leben, ihren Glauben und die Kirche übernehmen möchten. Trotz der vielen Herausforderungen sagen sie in aller Öffentlichkeit „JA“ zu ihrem christlichen Glauben.
Jugendliche übernehmen Verantwortung für sich und andere
Das Sakrament der Firmung ist ein bedeutender Schritt eines jungen Katholiken auf dem Weg zum erwachsenen Christen. Als mündige Christen übernehmen sie schon in ihrer Feier der Firmung Verantwortung für sich, die Kirche und die Gesellschaft, in dem sie die Nöte und Sorgen ihrer Altersgenossen in der Diaspora nicht vergessen. Unter dem Gedanken „Mithelfen durch Teilen“ sammeln bundesweit die Firmbewerber an ihrem großen Tag in einer eigenen Kollekte für die Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes – und das schon seit vielen Jahren. Bereits 1951 legten die deutschen Bischöfe fest, dass die Gaben zum Fest der Firmung für die Förderung der Kinder- und Jugendpastoral in der Diaspora verwendet werden sollen.
Mit den Spenden der Firmbewerber und ihrer Angehörigen wird jungen Menschen auf vielfältige Weise eine Begegnung im Glauben ermöglicht und die christliche Botschaft vermittelt, und zwar dort, wo katholische Christen in einer extremen Minderheitensituation ihren Glauben leben, in der extremen Diaspora Deutschlands und Nordeuropas. So unterstützt die Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes mit den Spenden Werke der Nächstenliebe wie ambulante Kinderhospizdienste, Kinderheime und Kinderdörfer, Jugendsozialeinrichtungen und Suppenküchen in der Diaspora. Sie fördert zudem Projekte, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die junge Generation notwendig sind wie die Religiösen Kinderwochen (RKW), katholische Kindertageseinrichtungen und internationale religiöse Jugendbegegnungen.
Im Jahr 2024 spenden die Firmbewerber beispielhaft für die „Villa Lampe“, eine Jugendeinrichtung in gemeinsamer Trägerschaft des Bistums Erfurt und der Salesianer Don Boscos. Seit 30 Jahren engagiert sich die „Villa Lampe“ in Heilbad Heiligenstadt in der Offenen Jugend- und Jugendsozialarbeit sowie der Erziehungshilfe – und ist für junge Menschen da, die sich oft auch in schwierigen Lebenssituationen befinden. Anfang der Neunzigerjahre wurde die „Villa Lampe“ gegründet wurde. Unter großer Beteiligung der Jugendlichen entwickelte sie sich zu einem Ort für junge Menschen, an dem ihre Sorgen und Nöte ernst genommen werden. Hier können Kinder und Jugendliche ihre Freizeit – mit Angeboten wie Fußball, Handwerken oder Klettern – sinnvoll und in einem geschützten Raum verbringen.
Der Begriff Firmung
Der Begriff „Firmung“ stammt vom lateinischen Wort „confirmatio“ und bedeutet so viel wie „Festigung“ oder „Stärkung“. Er bezeichnet das jüngste der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Eigenständig gespendet wird es erst seit dem Konzil von Florenz (1439-1445). Aus Sicht der Kirche werden junge Katholiken mit der Firmung erwachsen. Das Sakrament schließt den Eingliederungsprozess in die Kirche nach Taufe und Erstkommunion ab. Wer erst als Erwachsener in die katholische Kirche eintritt, empfängt Taufe, Erstkommunion und Firmung in einem.
Theologisch geht es bei der Firmung um den Empfang des Heiligen Geistes, wie er in der biblischen Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte überliefert ist. Die Spendung geschieht in der Regel durch den Bischof. Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes legt er den Firmbewerbern die Hand auf und spricht die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Dabei wird der Firmbewerber mit Chrisam-Öl gesalbt. Weitere Informationen zur Firmaktion 2024 unter: www.bonifatiuswerk.de/firmung
„Mithelfen durch Teilen“
Firmbewerber helfen Kindern in der Diaspora
Mit ihren Gaben unterstützen die Neugefirmten ambulante Kinderhospizdienste, Kinder- und Jugenddörfer, Wohngruppen für Jugendliche mit Behinderung sowie Jugendsozialeinrichtungen. Sie fördern Gemeinschaft und Glaubenserlebnis in Religiösen Kinderwochen (RKW) oder in katholischen Kitas.