Juni 2024: Ein besonderes Geschenk richtig übergeben. So könnte es gelingen.

Foto: canva.com
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Stefan Häselis Kommunikationstipps: Mehr Nähe im Alltag

Foto: canva.com / Stefan Häseli / Gert Holle
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Ein besonderes Geschenk richtig übergeben. So könnte es gelingen.

 

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Büro, und Ihr Kollege kommt auf Sie zu, lächelnd, die Augen voller Erwartung. Er hat gerade einen Bericht fertiggestellt, dessen Deckblatt eher an ein farbenfrohes Hawaii-Hemd aus den 80er erinnert als an einen Rückblick über ein abgeschlossenes IT-Projekt. Wie reagieren Sie?

 

Option A: „Was soll das denn?"

 

Option B: „Ich liebe, mit welcher Inbrunst du Deckblätter gestaltest. Rot auf Grün - und nicht zu wenig - ist eine mutige Wahl. Sehr weihnächtlich - und das im Frühling»

 

Option C: „Ich danke dir für den Bericht. Das Deckblatt ist für meinen Begriff zu farbig. Ich wäre froh, wenn du noch ein etwas nüchterneres machen kannst.

 

Feedback zu geben, kann wie das Navigieren in einem Minenfeld sein. Ein falsches Wort, und – Boom! – das wars mit der guten Atmosphäre. Aber welche Systematik steckt hinter der Antwort C? (sofern Sie auch diese gewählt haben…).

 

Eine einfache Regel, ohne das tägliche Leben zu kompliziert zu machen, kann die WWW-Formel sein:

·       Das erste W steht für Wahrnehmung

·       das zweite für Wirkung und

·       das dritte für Wunsch.

 

«Ich stelle fest, dass du zum zweiten Mal in dieser Woche zu spät ans Meeting gekommen bist. Das stört mich und ich möchte, dass du pünktlich da bist».

 

Das alles verpackt in eine sogenannten «ICH-Botschaft» («ich sehe, dass…» nicht «du hast») und Sache und Emotion sauber getrennt (nach Harvard-Konfliktlösungs-Konzept). Wenn dann nämlich «ich sehe, dass du schon wieder zu spät kommst» kommt, habe ich mit «schon wieder» bereits kommentiert, was ausserhalb des eigentlichen Sachverhaltes ist. Darum: Interpretationen im ersten W weglassen. Man hat im zweiten Satz «Wirkung» dann die Möglichkeit, die emotionale Wirkung auf sich selbst zu formulieren.

 

Schritt drei und W wie Wunsch: sagen Sie, was Sie möchten. Ein Feedback, das nur beschreibt, was nicht gut ist, hilft wenig. Vielleicht mag das Wort «Feedforward» das Vorgehen sogar etwas besser beschreiben.

 

Und zu guter Letzt zum Mitnehmen und Notieren, die Lern-Snack-Zusammenfassung für Feedbackempfangende:

·       «Feedback ist ein Geschenk”

·       “Feedback is the breakfast of champions” (Ken Blanchard)

 

 

 

 

Zum Autor

Foto: privat
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Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Als ausgebildeter Schauspieler mit jahrelanger Bühnenerfahrung schreibt er ganze Abendprogramme selbst. Dazu kommen Engagements in Kinofilmen, TV-Serien, TV-Werbespots und Schulungsfilmen. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Häseli ist mehrfach international ausgezeichneter Redner und Trainer. Die Kommunikation in ihren unterschiedlichen Welten und die Details in der Sprache faszinieren ihn und prägten seinen beruflichen Werdegang. Er begeistert in seinen Fachartikeln und Kolumnen mit feinsinnigem Humor. https://stefan-haeseli.com/

 

 

Ein besonderes Geschenk richtig übergeben. So könnte es gelingen.


Autor: Stefan Häseli; zusammengestellt von Gert Holle - 29.05.2024