Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten

HERIBERT PRANTL: Den Frieden gewinnen. DIE GEWALT VERLERNEN

Foto: Heyne Verlag
Foto: Heyne Verlag

13.05.2024 

 

Alle reden vom Krieg, vom Frieden reden zu wenige: Die weißen Tauben sind müde. Heribert Prantl, einer der bekanntesten Journalisten des Landes, begründet, warum wir eine neue Friedensbewegung, eine neue Entspannungspolitik und keinen dritten Weltkrieg brauchen; es wäre der letzte. Sein Buch ist eine Abhandlung über Friedenstüchtigkeit, es ist ein Nachdenken darüber, wie Entfeindung gelingen kann. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kultur des Friedens – in dem Bewusstsein, dass der Weg zum Frieden kein Sommerspaziergang ist, sondern ein Höllenritt sein kann. 

Frieden braucht das entschiedene Bemühen um Dialog, die Entschlossenheit, mit der gegnerischen Seite im Gespräch zu bleiben, den Willen, mit aller Kraft den Weg zu Friedensverhandlungen zu suchen. Fundiert, aufklärerisch und pointiert gibt Heribert Prantl mit seinem neuen Buch »Den Frieden gewinnen« eine Positionsbestimmung und Orientierung in der existentiellen Frage von Krieg und Frieden.

 

 

Heribert Prantl. Foto: © Nina Tenhumberg
Heribert Prantl. Foto: © Nina Tenhumberg

Heribert Prantl, Jahrgang 1953, Dr. jur., gelernter Richter und Staatsanwalt, ist Autor und Kolumnist der Süddeutschen Zeitung, war Mitglied der Chefredaktion und 25 Jahre lang Leiter der innenpolitischen Redaktion und der Meinungsredaktion. Er wurde unter anderem mit dem Geschwister-Scholl-Preis, dem Kurt-Tucholsky-Preis, dem Erich-Fromm-Preis, dem Theodor-Wolff -Preis und dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet. Heribert Prantl ist Honorarprofessor an der juristischen Fakultät der Universität Bielefeld.

 

HERIBERT PRANTL

Den Frieden gewinnen

DIE GEWALT VERLERNEN

Paperback, Klappenbrosch., 240 Seiten 

ISBN 978-3-453-21870-3

EUR 20,00 [DE] [inkl. MwSt] | EUR 20,60 [AT] | CHF 27,90 [CH]*

(* empf. VK-Preis)

 

 

Am 17. April 2024 im Heyne Verlag erschienen

Hoffnung für den Frieden

 

Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine. Der Autor und Journalist Heribert Prantl mahnt an, dass zu wenig vom Frieden gesprochen wird. Mit seinem aktuellen Buch "Den Frieden gewinnen" hält einer der in Deutschland renommiertesten und bekanntesten Journalisten ein Plädoyer für eine Kultur des Friedens und für die Hoffnung auf Frieden.

Interessant sein Einstieg: Für ihn gibt es, anders als es Bundeskanzler Olaf Scholz vor zwei Jahren verkündet hat, keine Zeitenwende. Für ihn gebe es „nur die ewige Ebbe und Flut von Gewalt und Terror“. In den aktuellen Ereignissen erkennt Prantl lediglich eine neue Flut von Gewalt. Wenn man den Begriff Zeitenwende gebrauche, dann müsse er sich auf die Zeiten beziehen, in denen die Flut von Gewalt abbricht. Ebenso wendet er sich gegen den Begriff „Kriegstüchtigkeit“, den Verteidigungsminister Pistorius verwendet habe. Seiner Auffassung nach passen die Begriffe Krieg und Tüchtigkeit eben nicht zusammen. Ein Verteidigungsminister müsse den Frieden wagen, wozu zwar militärische Mittel gehörten, aber insofern müsste er für Friedenstüchtigkeit werben. Dem Grundgesetz zufolge müsse das Friedensgebot im Alltag und die Regierungsarbeit bestimmen und begleiten. Doch tatsächlich, so Prantl, sei dies gerade unterbelichtet.

 

Ob Menschen in Frieden leben können, wenn sie auf den Verstand setzen, oder bleibt eine gewaltfreie Konfliktlösung doch nur eine Utopie? Diesen Fragen geht Heribert Prantl in seinem empfehlenswerten Essay nach. "Den Frieden gewinnen" ist ein Buch der Hoffnung. Hoffnung darauf, das die Menschheit es schaffen kann, die Gewalt zu verlernen. Doch das gehe nicht ohne Glaube, meint Prantl. Frieden brauche das Vertrauen in die Möglichkeit im Unmöglichen, den Horizont über die Gegenwart hinaus, die Utopie jenseits des Hier und Jetzt. Frieden stiften, das sei die Hoffnung gegen den Augenschein und das Wissen von der der Kraft des Wortes. Glaube sei nicht irrational, er sei eine Rationalität, die wisse: Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile und die Wirklichkeit mehr als das, was wir jetzt sehen. – Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ / www.wirimnetz.net


Autor: Heyne Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 13.05.2024