14.05.2024
Als das Original von Visible Learning im Jahr 2008 veröffentlicht wurde,
stellte es sich sofort als eine verlegerische Sensation heraus. Das Interesse an dem Buch war beispiellos und innerhalb weniger Tage war es ausverkauft. Im TES (Times Educational Supplement)
wurde es als „der Heilige Gral des Unterrichts" bezeichnet. Die Forschung, auf die die vorliegende Weiterentwicklung von Visible Learning basiert, stützt sich inzwischen auf mehr als 2.100
Meta-Analysen (mehr als doppelt so viele wie in der ursprünglichen Veröffentlichung mit ca. 800 Meta-Analysen), die mehr als 130.000 Studien umfassen und an denen geschätzt mehr als 400 Millionen
Lernende aus aller Welt teilgenommen haben.
Dieses Buch ist jedoch mehr als nur eine Neuauflage: Es ist eine Weiterentwicklung, die das große Ganze beleuchtet, die Umsetzung von Visible Learning in den Schulen reflektiert, wie es
verstanden - und manchmal auch missverstanden - wurde und welche Richtung die Forschung in Zukunft einschlagen sollte. Visible Learning 2.0 bekräftigt John Hatties Wunsch, nicht nur das in den
Blick zu nehmen, was funktioniert, sondern auch und vor allem das, was am besten funktioniert, indem er entscheidende Fragen stellt wie:
- Warum ist die derzeitige Grammatik des Schulunterrichts in so vielen Klassenzimmern so fest verankert und wie können wir sie verbessern?
- Warum ist die Lernentwicklungskurve für Lehrpersonen nach den ersten Berufsjahren so flach?
- Wie können wir die Denkweise von Lehrpersonen so entwickeln, dass sie sich mehr auf das Lernen und Zuhören konzentrieren (und weniger auf das Lehren und Sprechen)?
- Wie können wir Forschungsergebnisse in die Diskussionen der Schulen und der Kollegien bringen?
Zu den in dem Band besprochenen Bereichen gehören:
Aufbauend auf dem Erfolg des Originals erweitert diese mit Spannung erwartete Weiterführung John Hatties Modell des Lehrens und Lernens auf der Grundlage von Einflussgrößen und ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die im Bildungsbereich tätig sind - sei es als Forschende, Lehrpersonen, Lernende, Schulleitungen, Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner oder politische Entscheidungsträger.
Inhalt
Vorwort der Herausgeber der deutschen Übersetzung
Danksagungen
1 Die Herausforderung
2 Meta-Analyse und Kritik an Visible Learning
3 Das Modell
4 Umsetzung des Visible Learning Modells
5 Lernende
6 Elternhaus und Familie
7 Schule und Gesellschaft
8 Klassenzimmer
9 Lehrperson
10 Curriculum
11 Zielorientiertes Unterrichten
12 Lernstrategien
13 Lehrstrategien
14 Nutzen von Technologien
15 Schulische und außerschulische Einflüsse
16 Schlussfolgerungen
Anhang
John Hattie ist emeritierter Professor an der Graduate School of
Education der Universität von Melbourne, Australien. Er ist einer der weltweit bekanntesten und meistgelesenen Bildungsexperten.
Stephan Wernke vertrat die Professur für Schulpädagogik an der Universität Vechta und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Schulpädagogik und Allgemeinen Didaktik an der Carl von Ossietzky
Universität in Oldenburg.
Klaus Zierer ist Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg und Associated Research Fellow am Centre on Skills, Knowledge and Organisational Performance (SKOPE) der University of
Oxford.
John Hattie (Hg.)
Visible Learning 2.0
John Hattie - Deutschsprachige Ausgabe von „Visible Learning: The Sequel“
besorgt von Stephan Wernke und Klaus Zierer
399 Seiten
1. Aufl.
Bielefeld: Schneider bei wbv Publikation.
ISBN: 9783834022509
32,00 €
Wie Lehrpersonen, Schulleitungen, Eltern und Lernende denken, ist für den Erfolg des Unterrichts entscheidend. Es ist ihre diesbezügliche Kompetenz, die zur Auswahl von Unterrichtsstoffen führt, zu deren Ausarbeitung und der Festlegung von Lernzielen und Erfolgskriterien. Daran hat sich seit ewigen Zeiten kaum etwas verändert. Was sich jedoch seit der Veröffentlichung von John Hatties Standardwerk VL I im Jahre 2008, das seitdem von vielen als "der Heilige Gral des Unterrichts" bezeichnet wurde, geändert hat, sind die äußeren Rahmenbedingungen. Das Internet ist jetzt allgegenwärtiger, es gibt iPads, der Klimawandel steht auf der Tagesordnung, die gleichgeschlechtliche Ehe wurde in vielen Ländern legalisiert, wir hatten eine Finanzkrise, das Vereinigte Königreich hat den Brexit vollzogen, es gab den Arabischen Frühling und es gab 26 Bürgerkriege und internationale Kriege. Zuletzt führte die Covid-Pandemie zu erheblichen Störungen im Schul- und Lernbetrieb. Gründe genug, das Ursprungswerk zu überarbeiten, zu erweitern, ja weiter zu entwickeln. Hierfür wurden mehr als 2.100 Meta-Analysen - und damit mehr als doppelt so viele wie in der Urfassung, die sich auf 800 Meta-Analysen stützt -- herangezogen und Visible Learning 2.0 im April dieses Jahres bei wbv Publikation veröffentlicht. Das knapp 400 Seiten starke Werk reflektiert dabei die Umsetzung von Visible Learning in den Schulen und zeigt auf, welche Richtung die Forschung künftig einschlagen sollte. Die Überarbeitung und Weiterentwicklung von John Hatties Modell des Lehrens und Lernens wird auch künftig eine unverzichtbare Lektüre für alle die sein, die im Bildungsbereich tätig sind. Aber auch politischen Entscheidungsträgern sei die deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning: The Sequel" ans Herz gelegt. - Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von "WIR IM NETZ - -Kultur und Glaube Aktuell" / www.wirimnetz.net
Autor: wbv; zusammengestellt von Gert Holle - 14.05.2024