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3.07.2024
(Würzburg/POW) - In der Kiliani-Wallfahrtswoche würdigt das Bistum Würzburg am Dienstag, 9. Juli, die hauptamtlichen Beschäftigten, die der Kirche in Unterfranken ein Gesicht geben. Die Berufe sind so vielfältig wie die Menschen, die diese ausüben. In folgendem Interview erzählen Frauen und Männer, die unterschiedlich lange fürs Bistum arbeiten, was sie im Alltag leisten, warum sie sich für die Kirche engagieren und wo vielleicht Unterschiede zu anderen Arbeitgebern liegen.
Interviews: Markus Hauck (POW)
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Artur Eisenacher: Aktuell bin ich als Diakon im Hauptberuf angewiesen und in der Hauptabteilung Personal eingesetzt als Diözesanreferent für die Ständigen Diakone und als Leiter eines Regionalreferates in der Abteilung Steuerung und Begleitung.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Eisenacher: Ich absolvierte 1981/82 mein Jahrespraktikum im Rahmen des Sozialpädagogikstudiums im Bischöflichen Jugendamt Würzburg. Danach fragte mich der damalige Diözesanjugendpfarrer, ob ich nicht als Sozialpädagoge im Schülerforum mitarbeiten will.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Eisenacher: Da ich seit dem Studium im Bischöflichen Ordinariat tätig bin, habe ich keine Erfahrungen mit anderen Arbeitgebern. Ich kann aber gerne sagen, was ich im Bischöflichen Ordinariat sehr schätze: In den zurückliegenden Jahren habe ich von allen Vorgesetzten ein großes Vertrauen erlebt. Dankbar bin ich auch für die große Offenheit und Unterstützung, die ich bei vielen kleineren und größeren Projekten erfahren habe.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Eisenacher: Ich bin gerne und aus Überzeugung Diakon. Aktuell verrichte ich meinen Dienst in der Hauptabteilung Personal. Ich versuche, meine beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie meine Lebenserfahrung in die Lösung der anstehenden Aufgaben einzubringen. Die kollegiale Zusammenarbeit in der Hauptabteilung Personal erlebe ich dabei als sehr motivierend.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Eisenacher: Auch wenn ich demnächst die Grenze für die Regelaltersrente erreiche und meine hauptberufliche Tätigkeit als Diakon endet, würde ich gerne in der Kirche weiter als Diakon für die Menschen tätig sein.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Moritz Förster: Ich bin Auszubildender zum Kaufmann für Büromanagement. Da ich alle drei Monate
die Abteilung wechseln muss, wechseln sich meine Aufgaben stetig ab. Zudem bin ich noch in die Jugendvertretung der Mitarbeitervertretung (JAV) gewählt worden, bei der ich die Vertretung der
Jugendlichen und Auszubildenden gegenüber dem Dienstgeber als Hauptaufgabe habe.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Förster: Nachdem ich mein Fachabitur erfolgreich abgeschlossen hatte, suchte ich nach einer Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement. Als ich im Internet nach einem Ausbildungsplatz gesucht habe, wurde mir die Stellenanzeige im Bistum vorgeschlagen. Da meine Mutter bei der Kirche arbeitet und ihre Ausbildung bei der Kirche absolviert hat, habe ich sie gefragt, ob es schön ist, bei der Kirche zu arbeiten, woraufhin sie direkt antwortete: „Da musst du hin.“ Daraufhin habe ich mich direkt beworben.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Förster: Da die Kirche erst mein erster richtiger Arbeitgeber in meinem Leben ist, kann ich leider noch nicht richtig erkennen, wo die Unterschiede zu einem anderen Arbeitgeber liegen. Doch ich finde es besonders gut, dass man hier viele Optionen hat, wo man arbeiten möchte. Es gibt viele verschiedene Bereiche, in denen man arbeiten kann.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Förster: Vor allem der Umgang mit den Kollegen, denn so kommt man auch mal kurz weg von der Arbeit und kann sich mal kurz auf etwas anderes konzentrieren. Außerdem freut es mich, dass man in den Abteilungen nicht wie ein Auszubildender behandelt wird, sondern als richtiger Mitarbeiter.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Förster: Ich wünsche mir, dass ich weiterhin in jeder Abteilung so gut aufgenommen werde wie in den Abteilungen zuvor. Außerdem wünsche ich mir für die Zukunft, dass ich weiterhin Spaß und Freude habe, in der Kirche zu arbeiten.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Heike Gretsch: Ich arbeite seit 1. Mai 1999 fürs Bistum. Im Referat Kirchenstiftung bin ich unter anderem für die Anwenderbetreuung des Buchhaltungsprogramms SIMBA-WINner zuständig, das die Diözese zur Erstellung der Kirchenrechnung zur Verfügung stellt. Außerdem organisiere ich die regelmäßigen Informationsveranstaltungen für die Mitglieder der Kirchenverwaltungen und bin dort als Referentin tätig. Weiterhin unterstütze ich bei der Prüfung der Kirchenrechnungen und bin Ansprechpartnerin für verschiedenste Themen rund um die Rechnungsführung der Kirchenstiftung, der Kindergärten in ihrer Trägerschaft und der Kirchenverwaltung.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Gretsch: Tatsächlich durch das Elternhaus, da meine Mutter selbst viele Jahre bei der Diözese beschäftigt war, allerdings in einem ganz anderen Bereich.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Gretsch: Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren und natürlich auch durch Corona stark verändert, zum Beispiel durch die Möglichkeit von Mobilem Arbeiten. Es gibt Unterschiede zur freien Wirtschaft, was sich im Arbeitsalltag in der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie auch außerhalb zeigt. Bei der großen Anzahl von Beschäftigten über die ganze Diözese verteilt, bietet der „Tag der Beschäftigten“ oder auch der Betriebsausflug eine gute Gelegenheit für den Kontakt über die tägliche Arbeit hinaus. Solche Veranstaltungen können andere Arbeitgeber vielfach gar nicht anbieten.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Gretsch: Die enge Zusammenarbeit und Unterstützung mit und für die Ehrenamtlichen vor Ort gibt
mir immer wieder Bestätigung für das Tun. Vermutlich bin ich hier durch mein eigenes ehrenamtliches Engagement geprägt. Es ist wichtig, Personen zu haben, die sich beispielsweise im Verein oder
anderweitig in ihrer Freizeit einsetzen. Hier geht es nicht darum, für sein Tun bezahlt zu werden, sondern mit Freude aktiv zu sein.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Gretsch: Überall dort, wo ehrenamtliches Engagement gefordert ist, ist leider zu beobachten, dass die Bereitschaft zurückgeht. Oftmals sind diese Entwicklungen aber auch staatlichen Vorgaben geschuldet, welche die Tätigkeit der Ehrenamtlichen erschweren und diese überfordern. Da viele Aktivitäten in unserem Referat auf das Engagement der Ehrenamtlichen vor Ort, hier speziell der Kirchenverwaltung, angewiesen sind, wünsche ich mir, dass sich immer wieder Personen finden, die Verantwortung übernehmen.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Matthias Karwath: Ich bin als Pfarrvikar eingesetzt. Bevor ich ins Bistum Würzburg kam, war ich seit meiner Priesterweihe 1989 im Erzbistum Bamberg als Kaplan und Pfarrer tätig.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Karwath: Als Priester schließt man sich automatisch dem Bistum eines Bischofs an.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Karwath: Arbeit in der Kirche ist mehr als ein Job. Im Vordergrund steht nicht in erster Linie der Verdienst oder die Karriere, sondern die Arbeit an, mit und für konkrete Menschen und die Vermittlung von Sinn und tragendem Grund für unser Leben und unseren Glauben.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Karwath: Die Feier der Sakramente und die Begleitung von Menschen in persönlichen Gesprächen und kontemplativen Exerzitien.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Karwath: Weniger Bürokratie, mehr Seelsorge. Weniger Struktur, mehr Beziehung zu den Menschen. Weniger flächendeckende Versorgung der Gemeinden, mehr Mut zur geistlichen Schwerpunktsetzung.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Helga Kiesel: 22 Jahre lang war ich im SchülerInnen-Referat der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) tätig, seit 20 Jahren arbeite ich im Referat Schulpastoral als Diözesanreferentin.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Kiesel: Ich bekam einen Hinweis beim Praktikum bei der Telefonseelsorge Würzburg, dass eine Stelle frei wird.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Kiesel: Spontan sage ich, es gibt keinen großen Unterschied zu anderen guten Arbeitgebern. Aber wenn ich auf die Jahre zurückblicke, konnte ich meinen Glauben bei der Arbeit verwirklichen und bekam viele Möglichkeiten, mich spirituell zu entwickeln.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Kiesel: Die Zusammenarbeit mit motivierten Kolleg*innen, die Weitergabe von Wissen, Spiritualität, pädagogischen Fähigkeiten und die Möglichkeit, Glauben zu leben.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Kiesel: Zwei schöne bereichernde letzte Jahre in meinem Berufsleben. Es werden nochmal alle wertvollen Weiterbildungen stattfinden: die Zusatzqualifikation Schulpastoral, die Weiterbildung Seelsorgliche Beratung in der Schule, der Schulpastoral-Tag am 10. Mai 2025 und die Katholikentage im Mai 2026 zum Abschluss.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Elisabeth Landgraf: Ich bin Beschäftigte im Pfarrbüro in Mellrichstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld). Zu meinen Aufgaben gehören der Erstkontakt in seelsorglichen Anliegen, das Erstellen des monatlichen Dienstplans, die Einteilung der Organisten, Matrikelführung und die Verwaltung von Gottesdienstbestellungen.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Landgraf: Ich bin durch eine Stellenausschreibung im lokalen Pfarrbrief auf das Bistum aufmerksam geworden.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Landgraf: Die Arbeit ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Der Beruf ist nicht nur reine Büroarbeit, man muss sich im Umgang mit Menschen feinfühlig und sensibel in verschiedene Situationen hineinversetzen können.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Landgraf: Der tägliche Kontakt mit Menschen, aber auch die Vielfältigkeit und Herausforderungen,
die unser Beruf mit sich bringt.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Landgraf: Für die Zukunft wünsche ich mir ein weiterhin gut funktionierendes Team in Anpassung an das ständig wachsende Arbeitsvolumen.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Dr. Andreas Köller: Seit 2016 arbeite ich in der Abteilung Informationsmanagement (Kanzlei der Kurie) als Referent für das Thema Prozessmanagement. Ich berate verschiedene Organisationseinheiten zur Steuerung ihrer Verwaltungsabläufe und zur Zusammenarbeit mit anderen Einheiten.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Köller: Ich hatte schon während meines Studiums die Möglichkeit, Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg als Praktikant und Hilfskraft kennen zu lernen. Seit dieser Zeit hatte ich das Bistum Würzburg als Arbeitgeber und gerade auch die interessanten Arbeitsfelder Schriftgutverwaltung und Organisationssteuerung auf dem Schirm.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Köller: Die kirchliche Arbeitswelt zeichnet sich durch eine vielfältige Belegschaft aus, hier arbeiten Menschen mit ganz verschiedenen inhaltlichen Hintergründen und Ausbildungen. Vielleicht ist es da nicht immer einfach, auf den gleichen Nenner zu kommen – in den besten Momenten entstehen gerade im wertschätzenden Zusammenbringen verschiedener Perspektiven gute, besonders tragfähige Lösungen.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Köller: Ich finde es spannend, mich in der Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Organisationseinheiten mit verschiedensten Themen auseinanderzusetzen. Hier komme ich mit Experten und Expertinnen zusammen und lerne deren verschiedene Sichtweisen kennen. Es freut mich, wenn wir diese Perspektiven zu einem gemeinsamen Gesamtbild zusammenführen und damit wirkliche „Zusammen-Arbeit“ grundgelegt wird.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Köller: Ich wünsche mir, dass sich unsere Organisation so weiterentwickelt, dass sie den veränderten Rahmenbedingungen und den zukünftigen Herausforderungen gut gewachsen ist. In diesem Prozess wünsche ich mir – auch in meiner Arbeit –, dass die Suche nach Lösungen von einem konstruktiven Miteinander geprägt ist.
POW: Was genau ist Ihre Tätigkeit?
Isabel Oestreicher: Ich arbeite als Gemeindereferentin. Zurzeit bin ich im Pastoralen Raum Marktheidenfeld eingesetzt und betreue mit einem Schwerpunkt die Familienpastoral. Zusätzlich gebe ich Religionsunterricht und fungiere als Ansprechpartnerin für mehrere Gemeinden. Ich schätze meinen Dienst in der Trauerpastoral und bin außerdem Seelsorgerin in einem Seniorenheim.
POW: Wie sind Sie auf das Bistum als Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Oestreicher: Die Entscheidung für den Dienst als pastorale Mitarbeiterin in Unterfranken setzt die Entscheidung für das Bistum Würzburg als Arbeitgeber voraus. Anders sieht es in anderen Berufen in unserem Bistum aus, zum Beispiel bei Sozialpädagogen, Verwaltungsangestellten oder IT-Fachleuten.
POW: Wo unterscheidet sich die Arbeit für die Kirche in Ihren Augen von der für einen anderen Arbeitgeber?
Oestreicher: Das Bistum Würzburg ist einer der größten Arbeitgeber für ganz unterschiedliche Berufsgruppen. Ich kann in erster Linie nur für die in der Pastoral beschäftigten Personen sprechen. Ich schätze die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten in meinem Beruf. Je nach Talenten und Fähigkeiten werden Fortbildungen und Schwerpunktsetzungen ermöglicht, die sich im Laufe des Lebens auch verändern können. Natürlich gibt es fixe Termine und Aufgabenbereiche, doch ich genieße, dass ich meine Arbeitszeit dabei in einem bestimmten Rahmen selbst flexibel einteilen darf.
POW: Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders Freude?
Oestreicher: Die facettenreiche Arbeit mit Menschen unterschiedlichster Lebensphasen in verschiedensten Situationen bereitet mir Freude: Ich arbeite zum Beispiel mit Kindern und Jugendlichen in und außerhalb der Schule, mit Trauernden, mit Senioren in Pflegeeinrichtungen und natürlich mit Erwachsenen.
POW: Was wünschen Sie sich für die berufliche Zukunft?
Oestreicher: An meiner derzeitigen Stelle im Pastoralen Raum Marktheidenfeld bin ich sowohl mit den Aufgaben als auch im Pastoralteam sehr zufrieden und hoffe, dass das noch weiterhin so bleibt.