Die Täuschung. Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?

Foto: wbg
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Die Täuschung. Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?

Die Katholische Kirche steht immer wieder im Rampenlicht der Medien. In den vergangenen Wochen wird täglich über die Debatte um Kardinal Woelki oder das Rücktrittsangebot von Kardinal Marx berichtet. Auch Kirchenrechtler Prof. Dr. Norbert Lüdecke wird hierzu häufig interviewt und zitiert. Sein Buch »Die Täuschung. Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?« erschien am 28. Juli mit prominenter Berichterstattung. 

Wie kann es sein, dass die katholische Kirche in einer Zeit von Missbrauchsskandalen und massenhaften Kirchenaustritten keinerlei Reformwillen zeigt? Der vielgerühmte Synodale Weg hat Hoffnungen auf einen Wandel der katholischen Kirche geweckt. Dabei ist er nichts Anderes als eine große (Selbst-)Täuschung der katholischen Laien. Der profilierte Bonner Kirchenrechtler und Theologe Norbert Lüdecke zeigt mit zeitgeschichtlich und kirchenrechtlich informiertem Blick, dass die deutschen Bischöfe seit der Aufdeckung der Missbrauchsskandale aufs Neue ein Skript anwenden, das seit der Gründung des »Zentralkomitees der deutschen Katholiken« 1952 immer wieder funktioniert hat. 

Laut dem renommierten Professor soll der Synodale Weg keine wirklichen Reformen voranbringen, sondern dient der Ruhigstellung der Gläubigen. Die kirchlichen Dialoge seien keine Dialoge und sollen auch keine sein. »Die Täuschung« ist ein herausfordernder Beitrag mit fundierter Kirchenkritik zur Zwischenbilanz des Synodalen Weges (Synodalversammlung 30.09.-02.10.21).

 

Prof. DDr., Lic. iur. can. Norbert Lüdecke (geb. 1959) ist Lehrstuhlinhaber für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn und Honorarprofessor für Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Universität Frankfurt. Außer der universitären Lehre war er an den Diözesangerichten Limburg und Mainz in der kirchlichen Rechtsprechung tätig. 

Norbert Lüdecke
Die Täuschung
Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?

wbg Theiss 
ET: 28 Juli 2021
304 Seiten
€ 20,00
ISBN: 978-3-8062-4353-6

 

Der Kirchenrechtler und Theologe Norbert Lüdecke deckt mit seiner scharfen Analyse auf, dass die deutschen Bischöfe ihre ganz eigene Art der Krisenbewältigung perfektioniert haben. Ihr Ziel ist es offensichtlich, echte Kirchenreformen zu verhindern. Doch warum lassen sich die Katholiken darauf ein?

 

  • Gesprächsangebote als Beruhigungspille: Warum runde Tische nichts bewirken
  • Der Synodale Weg: Warum Laien mitreden, aber nicht mitentscheiden dürfen
  • Die Folgen der Würzburger Synode und der Reformstau der Kirche
  • Kirchenhierarchie als Reform-Verhinderer: Was sich jetzt ändern muss
  • Die Macht der Basis? Warum es immer noch zu wenig Gegenwind gibt

 

Was muss jetzt geschehen, damit die katholische Kirche eine Zukunft hat?

 

Priesterzölibat, Frauenrechte, und Geschiedene, die wieder heiraten möchten: Nicht erst seit der Aufdeckung der Missbrauchsskandale wenden die deutschen Bischöfe eine Hinhaltetaktik an. Wenn es zu bedrohlichen Situationen kommt, wecken sie mit Gesprächsangeboten Hoffnung. Das Laienengagement des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und der Synodale Weg sind zwei Beispiele dafür.

 

Der zeitgeschichtlich und kirchenrechtlich informierte Blick des profilierten Bonner Professors Norbert Lüdecke zeigt, dass das zwar Druck aus dem innerkirchlichen Kessel nimmt. Aber es verändert nichts an den hierarchischen Strukturen, die dringend benötigte Kirchenreformen blockieren statt befördern. Sein Buch ist ein Aufruf an alle Katholiken, aktiv zu werden für eine Kirche, die wieder Zukunft hat!

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Autor: wbg Theiss; zusammengestellt von Gert Holle - 10.08.2021