18.03.2025
Bruno Kreisky wird in Österreich über alle Parteigrenzen hinweg bewundert, ja verehrt. Ganz anders in Israel:
Hier gilt er als umstritten, wenn nicht gar als Feindbild. Gerade wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihm seine oft scharfe Kritik an der israelischen Politik und seine frühe Unterstützung der
Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO übel genommen.
Der israelische Diplomat Dr. Daniel Aschheim und Autor zeichnet in diesem Buch ein facettenreiches Bild von dem Staatsmann, der die Zweistaatenlösung in die Friedensbemühungen um den
Nahostkonflikt einbrachte.
· Biografie: Kreiskys Persönlichkeit im Spiegel von Geschichte und Gegenwart des Judentums in Österreich
· Interviews, Archivmaterial und Einblicke in die israelische Diplomatie der 1970er Jahre zeichnen ein differenziertes Bild des
Kultkanzlers
· Friedenspolitik für Israel und Palästina: Was bedeutete Kreiskys jüdische Identität für sein politisches Handeln?
· Kompliziertes Beziehungsgeflecht: Kreisky, das Judentum und der Staat Israel
· Politisches Sachbuch über die Ära Kreisky in Österreichs Zweiter Republik
Ein Stück Zeitgeschichte: Die österreichische Politik und der Jahrhundert-Kanzler
Bruno Kreisky zählt zweifellos zu den berühmtesten Persönlichkeiten Österreichs: In seiner 13-jährigen Amtszeit als Bundeskanzler prägte er das politische Nachkriegs-Österreich wie
kein anderer. Daniel Aschheim zeichnet in seinem Buch ein differenziertes Bild des Ausnahme-Politikers und stellt uns einen Mann voller Visionen, aber auch voller Widersprüche vor. Ungeachtet der
eigenen Haltung zu Person und Wirken Kreiskys ist eines klar: Dieser Mann lässt niemanden kalt.
Begleiten Sie den Autor auf eine Reise durch die politische Zeitgeschichte Österreichs in der Nachkriegszeit!
Daniel Aschheim, geboren 1988 in Jerusalem, ist israelischer Diplomat und derzeit in Funktion im israelischen Außenministerium. Der Absolvent der »European Studies« an der Hebrew University fungierte zwischen 2020 und 2023 als stellvertretender Honorarkonsul in den USA. In Diplomatie übte er sich bereits vor seiner akademischen Laufbahn, etwa als Concierge eines Luxushotels. Der Autor lebt mit seiner Familie in Israel.
Kreisky, Israel und die Juden
Ein Politiker und Visionär im Fokus der Weltgeschichte
ISBN-13 9783711003645
208 Seiten
28 Euro
ecoWing
Bruno Kreisky – verehrt in Österreich, umstritten in Israel. Kaum eine andere Persönlichkeit der österreichischen Nachkriegsgeschichte löst derart gegensätzliche Emotionen aus. Der israelische Diplomat und Historiker Daniel Aschheim beleuchtet in seinem Buch Kreisky, Israel und die Juden die komplexe Beziehung des langjährigen österreichischen Bundeskanzlers zu Israel, seiner jüdischen Herkunft und seiner visionären Nahostpolitik. Dabei gelingt ihm eine differenzierte und nuancierte Betrachtung eines Staatsmanns, der bis heute polarisiert.
Was macht dieses Buch besonders?
Über Kreisky wurde viel geschrieben – doch Aschheim eröffnet eine völlig neue Perspektive. Statt ihn lediglich als Symbolfigur der österreichischen Sozialdemokratie oder als charismatischen Kanzler zu betrachten, rückt er Kreiskys jüdische Identität und deren Einfluss auf seine politische Haltung in den Fokus. Mit akribischer Recherche, zahlreichen Interviews und seltenem Archivmaterial gelingt es Aschheim, Kreiskys Widersprüche offenzulegen: ein Jude, der Israel scharf kritisierte, ein Visionär, der die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina vorschlug, ein Pragmatiker, der mit ehemaligen Nationalsozialisten zusammenarbeitete, um Österreich zu stabilisieren.
Eine faszinierende Persönlichkeit voller Widersprüche
Kreiskys politische Entscheidungen waren oft umstritten, insbesondere seine Unterstützung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und seine Ablehnung des politischen Zionismus. Diese Haltung brachte ihm Kritik aus Israel und von Holocaust-Überlebenden ein, während er in der arabischen Welt als neutraler Vermittler galt. Aschheim zeigt jedoch auch die andere Seite: Kreisky blieb stets ein Verfechter des Friedens und wollte Brücken bauen, anstatt Gräben zu vertiefen.
Besonders beeindruckend ist die Darstellung seines Treffens mit Golda Meir 1973, das von Spannungen und scharfen Worten geprägt war. Anekdoten wie diese machen das Buch lebendig und ermöglichen einen intimen Blick auf die diplomatischen Verstrickungen jener Zeit.
Warum sollte man dieses Buch lesen?
Kreisky, Israel und die Juden ist ein hochaktuelles Buch, das nicht nur die Vergangenheit beleuchtet, sondern auch Fragen aufwirft, die heute brisanter denn je sind. In einer Zeit, in der der Nahostkonflikt weiterhin ungelöst bleibt, liefert Kreiskys Ansatz der Zweistaatenlösung Denkanstöße für die Gegenwart. Das Buch ist ein Muss für alle, die sich für Zeitgeschichte, internationale Politik und das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Österreich, Israel und der arabischen Welt interessieren.
Daniel Aschheim gelingt es meisterhaft, Bruno Kreisky in all seinen Facetten darzustellen – als Staatsmann, als Visionär und als Mensch voller Widersprüche. Wer sich mit der österreichischen Geschichte und der Nahostpolitik auseinandersetzen will, findet hier eine fesselnde, hervorragend recherchierte und klug argumentierte Lektüre. Ein absolut lesenswertes Buch, das neue Einsichten bietet und zum Nachdenken anregt! – Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von „WIR IM NETZ – Kultur und Glaube Aktuell“ / www.wirimnetz.net
Autor: ecoWing; zusammengestellt von Gert Holle - 18.03.2025