8.12.2023
Geschichte produziert Bilder, Bilder machen Geschichte. Denken wir an deutsche Geschichte der letzten 75 Jahre, so stürzt kaleidoskopartig eine Bilderwelle über uns zusammen: Von den grauen Trümmerbildern der Nachkriegszeit und der betonten Bescheidenheit der Bonner Republik über die schrille Buntheit der 60er- und 70er-Jahre bis zur neu gestalteten Berliner Hauptstadt und der Diversität unseres heutigen Landes. Ohne die medialen Bilder zu begreifen, können wir auch unsere Geschichte nicht verstehen. In drei großen Blöcken schreibt Gerhard Paul, Altmeister der Visual History, die Bildgeschichte der letzten 75 Jahre: Bonner Republik – Berliner Republik – Ampelrepublik. Was sind die Bilder, die unsere Geschichte repräsentieren? Wie präsentierte sich die deutsche Politik, die sich wandelnde Gesellschaft? Was prägte unser visuelles Gedächtnis? Als Gerhard Pauls opus magnum erscheint zum 75. Jahrestag ihrer Gründung die umfassende Bildgeschichte der Bundesrepublik.
20.11.2023
Die in lateinischer Sprache abgefasste Goldene Bulle zählt zu den wichtigsten Dokumenten der deutschen Geschichte. Kaiser Karl IV. publizierte die Goldene Bulle 1356 auf den Hoftagen in Nürnberg und Metz als unser keiserliches rechtbuch. Der Name „Die Goldene Bulle“ wurde erst im 15. Jahrhundert gebräuchlich und bezieht sich auf die goldgearbeiteten Siegel, die an sechs der sieben Ausfertigungen der Urkunde angehängt waren. Als erste schriftliche Verfassung des römisch-deutschen Reichs und »Reichsgrundgesetz« blieb sie 450 Jahre bis 1806 in Kraft und prägte damit über Jahrhunderte die Verfasstheit des Reichs.
7.11.2023
Das Imperium Romanum reichte in Zeiten seiner größten Ausdehnung von Britannien bis nach Nordafrika und von Portugal bis nach Mesopotamien, dem heutigen Irak. Es umfasste die verschiedensten Völker mit ihren jeweils eigenen Sprachen. Wie die Verständigung in einem solchen Riesenreich gelingen konnte, erklärt von A bis Z der reich bebilderte Band „In Stein gemeisselt. Lateinische Inschrifen im LVR-RömerMuseum Xanten“.
Vom Ursprung, der Veränderung und der Aussprache des Lateinischen, aber auch von den Mechanismen seiner Verbreitung handelt dieser Band. Über den Lesestoff, vor allem von Inschriften vermittelt, lernt man das lateinische Alphabet, die Zahlzeichen und Schriftarten kennen, aber auch die abgekürzten Aussagen zu verstehen. Denn die Römer waren Meister der Abkürzung, hinter der sich stets ein für sie selbstverständlicher Inhalt verbarg.
Wie aber hat die Sprache wohl geklungen? Auch das erfährt man in diesem klug und anschaulich gemachten Buch.
Die Publizistinnen der ersten Stunde, die in der männerdominierten Nachkriegswelt bedeutende gesellschaftliche Weichen gestellt haben, rückt Rainer Hank erstmals in den Mittelpunkt der Betrachtung. Sein neues Buch »Die Pionierinnen. Wie Journalistinnen nach 1945 unseren Blick auf die Welt veränderten« ist am 25. Oktober bei Penguin erschienen.
Rainer Hank porträtiert Publizistinnen wie Clara Menck, Margret Boveri, Elisabeth Noelle-Neumann, Inge Deutschkron, Maria Frisé, Marion Dönhoff, Helene Rahms und Christa Meves und macht ihre Stimmen für uns wieder hörbar. Sie sorgten dafür, dass die junge Demokratie Freiheit, Liberalität und Toleranz ausgebildet hat. Sie wurden politisch wirksam, indem sie Privates politisch machten. Ganz unterschiedlich überstanden sie den Krieg: im Exil, im Versteck, auf der Flucht oder, indem sie sich mit dem NS-Regime arrangierten. Hinterher berichteten sie über die Nürnberger Prozesse, schrieben über die erwachende Liebe der Deutschen zu ihren Autos und kämpften für die Gleichberechtigung in der Familie. Die wenigsten von ihnen verstanden sich als Feministinnen, sie nahmen sich einfach ihre Rechte und schufen eine Praxis der Gleichberechtigung.
Margret Boveri, Marion Dönhoff, Elisabeth Noelle-Neumann und andere: Wie Journalistinnen nach 1945 die Republik veränderten
Aus dem größten industriellen Ballungsraum Europas – Archäologie der Moderne: neu im Nünnerich-Asmus Verlag
Die Archäologie befasst sich nicht nur mit den weit in der Vergangenheit liegenden Epochen der Menschheitsgeschichte. Heute werden zunehmend auch Bodenfunde aus dem Industriezeitalter, dem Zeitraum der letzten rund 250 Jahre, als gesellschaftlich und wissenschaftlich bedeutende Kulturdenkmäler erkannt.
In Zusammenarbeit mit der Essener Stadtarchäologie sind Ausstellung und Begleitband entstanden, die sich der noch jungen Disziplin der „Archäologie der Moderne“ widmen.
(Nürnberg/gnm) - Unermesslicher Reichtum, ewige Jugend und Unsterblichkeit: Schon immer fesselte die Menschheit die Aussicht auf vermeintlich Unerreichbares. Die Erfüllung dieser Wünsche versprach ein einzigartiges Elixir, der sogenannte „Stein der Weisen“. Über Jahrhunderte versuchten Alchemisten, ihn herzustellen. Sie experimentierten und verfassten Traktate – doch der Stein blieb bis heute eine Legende. Wie sieht er aus, wie ist er beschaffen? Wir wissen es nicht. Doch gerade dieses Geheimnisvolle macht seinen Reiz aus.
Eine Studioausstellung gibt mit rund 60 Handschriften und Drucken, überwiegend aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert, sowie ergänzenden pharmazeutischem Gerät Einblicke in die faszinierende und geheimnisumwobene Geschichte der Alchemie.
Flüsse haben schon immer eine große Anziehungskraft auf uns Menschen ausgeübt. Seit vorgeschichtlichen Zeiten stehen wir in inniger Beziehung zu allen Wasseradern, die unseren Globus weitverzweigt durchziehen. Unser Vertrauen in sie hält uns seit Jahrtausenden am Leben. Und dennoch wird die Bedeutung von Flüssen für die menschliche Kultur unterschätzt – so der Umwelt- und Geowissenschaftler Laurence C. Smith in seiner »Weltgeschichte der Flüsse«. Er nun wirft einen neuen Blick auf unsere Beziehung zu dieser kulturbildenden Naturkraft, die auch ein Quell von Macht, Wohlstand, Energie und Nahrung ist.
Am 20. Januar jährte sich zum 80. Mal die Wannsee-Konferenz, auf der 1942 SS, Polizei, Ministerien und Besatzungsverwaltungen des Deutschen Reiches über eine „Endlösung der Judenfrage“ berieten.
Bestsellerautor Ernst Piper beschäftigt sich als Ideengeschichtler schon seit vielen Jahren mit der nationalsozialistischen Ideologie.
Die orientalischen Wurzeln der europäischen Kultur
Europa ist nicht nur ein Kontinent, sondern auch ein Kulturraum mit einer Jahrtausende alten Geschichte. Doch wo liegen seine Wurzeln? Welche Vorstellungen und Bilderwelten prägten die frühen Zivilisationen? Und wie hat das »Morgenland« unser »christliches Abendland« geprägt? In diesem Buch erzählt der Philosoph Bernhard Braun die faszinierende Geschichte von der Herkunft der europäischen Kultur aus dem Orient.
„Diese Biographie ist ein Fanal – gegen
Opportunismus und Mitläufertum, für intellektuelle Redlichkeit und Standhaftigkeit. Carl Erdmanns wohlverdiente Würdigung durch Folker Reichert war mehr als
überfällig!“
Prof. Dr. Nikolas Jaspert, Heidelberg
»Ein Buch von bemerkenswerter Tiefe, das es vermag, sowohl eine Weltgeschichte Europas als auch eine europäische Geschichte der Welt nach 1945 zu sein.« Christopher Clark
Mit »Heinrich Schliemanns Reisen. Tagebücher und Briefe aus Ägypten und dem
Vorderen Orient« gibt Umberto Pappalardo die Tagebücher heraus, die Schliemann auf seinen vier Reisen von 1858-1888 schrieb, und die seine Reiseerfahrungen dokumentieren. Das
Besondere: Er verfasste die Einträge in der jeweiligen Landessprache des Ortes, den er gerade besuchte.
Die Reisetagebücher erscheinen nun erstmals in einer einheitlichen, deutschen Übersetzung zusammen mit reichhaltigem, teilweise zeitgenössischem Bildmaterial, das unter anderem aus einer
Auswahl von Originalseiten, Skizzen und Lithographien besteht.
Bereits seit mindestens 1700 Jahren ist die jüdische Bevölkerung mit ihrer Geschichte, Religion und Kultur Teil des gesellschaftlichen und politischen Lebens im deutschsprachigen Raum. Das soeben erschienene Buch „Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland“ hält Rückschau und versucht eine Standortbestimmung. Zugleich ist es der 1. Band, mit dem das MiQua (LVR-Jüdische Museum im Archäologischen Quartier Köln) seine Publikationsreihe eröffnet.
Als Luise Schliemann am 6. Januar 1822 ihr fünftes Kind zur Welt brachte, ahnte niemand, welchen Weg der kleine Heinrich eines Tages beschreiten sollte. Mit Mitte zwanzig war er bereits ein erfolgreicher Kaufmann. Begeistert von den Epen Homers machte er sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Troja - und schrieb als sein Entdecker Archäologie-Geschichte. In diesem Buch untersuchen Historiker und Archäologen die glanzvolle Aufstiegsgeschichte des armen Pastorensohnes, dessen Forschungsmethoden die Fachwelt bis heute polarisieren.
Unter Wasser, dort, wo es keinen Luftsauerstoff mehr gibt, gibt es Fundstellen, die sich ausgesprochen gut erhalten haben und heute einen einzigartigen Einblick in unsere Vergangenheit geben. Schon in der Steinzeit nutzten Menschen diese unterschiedlichen Gewässer für Verkehr und Handel, als Grenzen, Wohnstätten, heilige Orte sowie als Trink- und Nahrungsquelle. All diese Aktivitäten haben ihre Spuren hinterlassen. In »Zeitreisen unter Wasser« stellt der Unterwasserarchäologe Florian Huber vor, was in den letzten Jahrzehnten in Deutschland Spektakuläres aus ganz unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte unterhalb der Wasseroberfläche gefunden wurde.
Die Grabungsgeschichte von Armaggedon von Bestsellerautor und Archäologe Eric H. Cline erzählt
Der Archäologe und Bestsellerautor Eric H. Cline erzählt die spannende Grabungsgeschichte einer der berühmtesten historischen Stätten in Israel, der Wiege der biblischen Archäologie überhaupt. Es ist die Geschichte von Armageddon, der Stadt Salomos im Alten Testament und Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht in der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament.
»Seine Lernfähigkeit, Geschicklichkeit und Intelligenz erlaubten es
ihm, seine Umwelt aktiv zu gestalten.« Neue Globalgeschichte
Vor ca. 6 Millionen Jahren begann sich die Menschheit zu entwickeln, sich über die
Welt zu verbreiten und ihre Umwelt nach den eigenen Bedürfnissen zu formen. Vom Homo Sapiens bis zum Menschen der Gegenwart.
Wie der Mensch sich und seine Umwelt in den letzten 10.000 Jahren, von der Steinzeit bis heute, gestaltet und geprägt hat, wird in dem Buch »Neue Globalgeschichte« auf fast 1.000
Seiten und mit über 850 farbigen Abbildungen präsentiert. In acht Großkapiteln, nochmals detailliert in sachlogische und geographische Unterkapitel gegliedert, werden alle Aspekte der
Weltgeschichte im Gesamtüberblick knapp, klar und präzise von renommierten wissenschaftlichen Experten dargestellt. Kurze Einleitungen zu den Epochen sowie verständliche Essays zu
zentralen Ereignissen, Personen und Entwicklungen machen den historischen Verlauf für jeden verständlich.
Die aztekische Bilderhandschrift »Der Codex Mendoza« erstmals in deutscher Übersetzung
Dieses Jahr jährt sich zum 500. Mal der Fall des Aztekenreichs. Zu diesem Anlass erscheint »Der Codex Mendoza«, das wohl berühmteste Schriftdokument der Geschichte Mexikos, erstmals in deutscher Übersetzung.
19. Juli 64 n. Chr., späte Nacht: Kaiser Nero lässt Rom anzünden und besingt, von dem Flammenmeer begeistert, in seinem Palast den Untergang Trojas. Anschließend macht er die Sekte der Christen für den Brand verantwortlich, der einen Großteil der Millionenmetropole in Schutt und Asche legte.
Am 25. August das neue Buch von Norman Davies zu »King George II.
Ein deutscher Fürst auf dem britischen Thron« erschienen.
Der deutsche Fürst Georg August von Braunschweig-Lüneburg, der mit seinen Bediensteten Deutsch sprach, en famille aber vorzugsweise Französisch, kam erstmals mit 31 Jahren nach
Großbritannien, das Land, welches er als King George II. dann 33 Jahre lang beherrschen sollte. Unter seiner Herrschaft erlebte das Empire eine außergewöhnliche Blütezeit – wirtschaftlich,
militärisch, kulturell. Während seiner langen britischen Regentschaft blieb sein Interesse an der Politik im Heiligen Römischen Reich aber immer ungebrochen. So kämpfte er aus Sorge um seine
Hannoveraner Herrschaft im Siebenjährigen Krieg auf der Seite Friedrichs des Großen gegen Maria Theresia und Frankreich. George II. also war beides: Mächtiger Reichsfürst wie König eines
kolonialen Empires.
Christian Grataloup zeigt im Bildband „Die Erfindung der Kontinente“, wie sich Geografie und Weltanschauung über die Jahrhunderte gemeinsam wandelten.
Weshalb ist auf unseren Karten Norden immer oben? Ist die Türkei ein Teil Europas? Kann Ozeanien als Kontinent bezeichnet werden? Gibt es drei Ozeane oder nur eine Wassermasse, und worauf basieren diese Einteilungen? Grenzen zwischen Ländern und Meeren, die uns selbstverständlich und unverrückbar scheinen, sind das Ergebnis geschichtlicher und politischer Entwicklungen.
Kaufmann, Forschungsreisender, Archäologe: die drei Leben Heinrich Schliemanns
Vom Lagergehilfen zum steinreichen Kaufmann und Abenteurer auf der Suche nach untergegangenen Kulturen: Auch ohne die Entdeckung Trojas wäre das Leben Heinrich Schliemanns jede Biografie wert! Leoni Hellmayr zeichnet die drei Leben des berühmten Archäologen nach. Glänzend schildert sie einen rastlosen, hoch widersprüchlichen Menschen, der zum Wegbereiter der modernen Archäologie wurde.
Der in Frankfurt lehrende Mediävist Pierre Monnet hat für sein Buch »Charles IV. Un empereur en en europe«, erschienen bei Fayard, nach dem Prix Gobert der Académie Française für das beste geschichtswissenschaftliche Buch des Jahres nun auch den Buchpreis ›Prix du livre d'histoire de l'Europe‹ erhalten. Die deutsche Übersetzung, aus dem Französischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer, ist am 31 März 2021 nun auch bei wbg Theiss unter dem Titel »Karl IV. Der europäische Kaiser« erschienen.
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