Therapie als Weg zum sinnvollen Ganzen: Gestalttherapie

Foto: Ernst Reinhardt Verlag
Foto: Ernst Reinhardt Verlag

Die Gestalttherapie ist ein humanistisches Psychotherapieverfahren. Der Begriff "Gestalt" steht für Ganzheit und dafür, wie sich ganzheitliches Erleben und Verhalten organisiert. Störung und Krankheit werden als Verlust von Ganzheit angesehen. Die Gestalttherapie ist prozess- und erfahrungsorientiert. Sie hat die Selbstregulierung, die Integration der Person und deren kreative Anpassung in ihrer Umwelt zum Ziel. Ihre Wirksamkeit ist gut belegt, zentraler Wirkfaktor ist dabei eine therapeutische Beziehung in wechselseitiger Anerkennung.

Das Buch "Gestalttherapie", in 2. Auflage im Ernst Reinhardt Verlag am 28.10.2204 erschienen, führt in die Theorie des Ansatzes ein und schildert die Techniken mit zahlreichen Beispieldialogen. Ein Überblick über die Störungslehre zeigt, wie vielfältig diese Therapieform eingesetzt werden kann.

 

Die überarbeitete 2. Auflage wurde um Kapitel zur beziehungsorientierten Entwicklung des Selbst und zu Narzisstischen Störungen erweitert.

 

Zielgruppe: Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen, Ärzt:innen, Sozialpädagog:innen und andere Berufsgruppen, die in Psychotherapie und psychosozialer Beratung tätig sind, insbesondere Berufsanfänger:innen

 

Die Autoren

Achim Votsmeier-Röhr, Psycholog. Psychotherapeut (Tiefenpsych. fundierte Psychotherapie, Verhaltens-therapie) in eigener Praxis, Zusatzausbildung in Gestalttherapie (DVG) u. Schematherapie (ISST), war Dozent u. a. an der Süddeutschen Akademie für Psychotherapie, Bad Grönenbach, und an der Sigmund Freud Privatuniversität, Wien.

 

Rosemarie Wulf ist Gestalttherapeutin (DVG) in eigener Praxis, Ausbilderin am Gestaltinstitut Hamburg (GIH), Redaktionsmitglied der Zeitschrift Gestalttherapie, ehemals Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FB Erziehungswissenschaft und Psychologie der FU Berlin, Dozentin in der Lehrerfort- und Weiterbildung.

 

 

Achim Votsmeier-Röhr / Rosemarie Wulf
Gestalttherapie
(Wege der Psychotherapie)
2., überarbeitete Auflage 2024.
250 Seiten. 3 Abb. 2 Tab.
(978-3-497-03292-1) kt
€ [D] 29,90 / € [A] 30,80

 

Erscheinungsdatum:

28.10.2024

Ernst Reinhardt Verlag München


Ein Weg zu mehr Ganzheit und Bewusstheit

„Gestalttherapie“ von Achim Votsmeier-Röhr und Rosemarie Wulf

 

Das Werk „Gestalttherapie“ von Achim Votsmeier-Röhr und Rosemarie Wulf präsentiert sich als umfassendes Grundlagenbuch zu einem der spannendsten und kreativsten Ansätze in der Psychotherapie. Die Gestalttherapie, ein humanistisches Verfahren, richtet den Blick auf das große Ganze: Sie versteht Störungen und Leiden als Ausdruck von Verlusten an Ganzheit und setzt dort an, um persönliche Integrität, Selbstregulation und die kreative Anpassung in der Welt wiederherzustellen. Mit ihrem Fokus auf die unmittelbare Erfahrung und die therapeutische Beziehung als Heilungsraum, bietet diese Therapieform Werkzeuge, die weit über klassische Gesprächssettings hinausgehen.

 

Was erwartet den Leser?

Das Buch gibt Einblicke in die faszinierenden Grundlagen der Gestalttherapie und vermittelt diese mit wissenschaftlicher Tiefe und praktischer Anwendbarkeit. Es führt in die Geschichte und Theorie der Gestalttherapie ein und beleuchtet ihre Wurzeln in Gestaltpsychologie, Phänomenologie und Existenzphilosophie. Besonders wertvoll ist die klare Darstellung des dynamischen Zusammenspiels zwischen Feldorientierung, subjektivem Erleben und dialogischer Begegnung.

 

Für Praktiker und Interessierte gleichermaßen spannend sind die zahlreichen Beispiele aus der Praxis: Dialoge, Fallvignetten und Beschreibungen von experimentellen Techniken wie dem berühmten „leeren Stuhl“. Diese kreativen und interaktiven Methoden laden dazu ein, Neues zu wagen, unerforschte Seiten der eigenen Persönlichkeit zu entdecken und festgefahrene Muster zu durchbrechen.

 

Ein Highlight des Buchs ist die ausführliche Darstellung der Störungslehre, die zeigt, wie flexibel und vielfältig die Gestalttherapie bei Problemen wie Depressionen, Ängsten, Persönlichkeitsstörungen oder posttraumatischen Belastungen eingesetzt werden kann. Besonders die neuen Kapitel zu narzisstischen Störungen und der beziehungsorientierten Entwicklung des Selbst erweitern den Horizont dieses Ansatzes für aktuelle therapeutische Fragestellungen.

 

Warum ist dieses Buch lesenswert?

Die Autoren schaffen es, komplexe Inhalte interdisziplinär zu verknüpfen und verständlich darzustellen. Ihre fundierte Expertise in Gestalttherapie und angrenzenden psychotherapeutischen Methoden macht dieses Buch zu einer Brücke zwischen Theorie und Praxis. Besonders bemerkenswert ist, wie sie die Stärken der Gestalttherapie als prozess- und erfahrungsorientiertes Verfahren in den aktuellen Kontext der Psychotherapielandschaft einordnen.

 

Für Leser zwischen 20 und 40 Jahren, die vielleicht am Anfang ihrer therapeutischen Laufbahn stehen oder einfach neugierig auf innovative Ansätze sind, bietet das Buch wertvolle Einsichten: Es regt dazu an, die eigene Selbstwahrnehmung zu schärfen, authentische Begegnungen zu schätzen und kreative Lösungen für persönliche Herausforderungen zu suchen.

 

Fazit

„Gestalttherapie“ ist ein Werk, das inspiriert und Mut macht, alte Denkweisen hinter sich zu lassen und Neues auszuprobieren – sei es als Therapeut, Berater oder auch als jemand, der den Wunsch hat, sich selbst besser zu verstehen. Es verbindet fundiertes Wissen mit praktischen Impulsen und ist eine Einladung, das Leben bewusster, lebendiger und ganzheitlicher zu gestalten.

Für alle, die auf der Suche nach einem Psychotherapieansatz sind, der den Menschen als kreatives, wachstumsorientiertes Wesen versteht, ist dieses Buch eine wertvolle Begleitung. Es erinnert uns daran, dass Heilung und Entwicklung vor allem im bewussten Kontakt mit uns selbst und anderen geschehen. - Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von "WIR IM NETZ - Kultur und Glaube Aktuell" / www.wirimnetz.net 


Autor: Ernst Reinhardt Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 20.11.2024