Ein berührender Roman mit Sogwirkung: "So nah, so hell"

Wer kann ein Leben bezeugen, das ungesehen vergangen ist? Eine ungewöhnliche Suche nach etwas, das bleibt.

Foto: Zytglogge
Foto: Zytglogge

11.02.2025

 

An einem stillen Nachmittag verschafft sich Letta Zugang zu einem Haus, das kurz vor der Räumung steht. Mit einem präzisen Protokoll im Kopf nähert sie sich dem zurückgelassenen Hausrat, auf der Suche nach einem besonderen Andenken an die Frau, die einst hier lebte. Während sich Lettas Suche schwieriger als gewöhnlich gestaltet, beginnen die Gegenstände des Haushalts von dem Leben zu erzählen, dessen Zeugen sie wurden.

Vielstimmig und experimentell entfaltet sich nach und nach die Geschichte von Lore. Es ist eine Geschichte über das Gefühl des Fremdseins und des Gehindertwerdens, über Freundschaft und familiäre Bindungen, die jenseits klassischer Verwandtschaftsverhältnisse bestehen. Vor allem jedoch ist es die Geschichte einer Frau mit vielen Geheimnissen.

In ihrem poetischen und vielschichtigen Debüt "So nah, so hell" geht Agnes Siegenthaler der Frage nach, wie nah man einem Menschen kommen kann, der nicht mehr unter uns weilt, und wie hell sein Licht noch strahlen kann. Es ist eine Geschichte über das Gefühl des Fremdseins und des Gehindertwerdens, über Freundschaft und familiäre Bindungen, die jenseits klassischer Verwandtschaftsverhältnisse bestehen. Vor allem jedoch ist es die Geschichte einer Frau mit vielen Geheimnissen.

 

 

Foto: Copyright Karen Moser
Foto: Copyright Karen Moser

Agnes Siegenthaler

Agnes Siegenthaler, geb. 1988 in Bern, hat Literarisches Schreiben und Soziale Arbeit studiert. Sie verfasst Prosa und Gedichte. Sie lebt und arbeitet in Bern und Fribourg.

 

 

Agnes Siegenthaler

So nah, so hell

 

Seitenanzahl: 160
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-7296-5182-1

 

28.00 CHF
Erscheinungsdatum: 10.02.2025

Agnes Siegenthaler – So nah, so hell

Mit ihrem poetischen und vielschichtigen Debütroman So nah, so hell entfaltet Agnes Siegenthaler eine ungewöhnliche Erzählweise, die Literatur- und Sprachliebhaber gleichermaßen faszinieren wird. Der Roman wird besonders Leserinnen und Leser erfreuen, die sich auf eine experimentelle, vielstimmige Komposition einlassen möchten – Menschen, die sich für feinfühlige Prosa begeistern und eine tiefergehende Reflexion über Erinnerung, Vergänglichkeit und das Unsichtbare im Leben schätzen.

 

Gegenstände als Zeugen eines gelebten Lebens

Eine der faszinierendsten Ideen dieses Romans ist die Erzählperspektive durch Gegenstände: Porzellanfiguren, ein Hygrometer, ein Hometrainer – Dinge, die sonst stumm bleiben, werden zu Stimmen der Vergangenheit. Sie erzählen vom Leben, das sie umgab, von den Hoffnungen, Routinen und Geheimnissen der verstorbenen Bewohnerin. Dieses Konzept ist außergewöhnlich und gibt der Geschichte eine eindringliche Atmosphäre. Es zeigt, wie Gegenstände Spuren eines Lebens tragen, sich Erinnerungen in ihnen festsetzen und sie auf subtile Weise von einer untergegangenen Welt berichten. Damit verbindet die Autorin ein literarisches Experiment mit einer tiefen Emotionalität, die das Unsichtbare sichtbar macht.

 

Eine neue Perspektive auf Vergänglichkeit und Erinnerung

So nah, so hell öffnet dem Leser eine neue Wahrnehmung von Raum und Zeit, von Vergangenheit und Gegenwart. Der Roman lädt dazu ein, über das Leben nachzudenken, über das, was bleibt, wenn ein Mensch geht, und über die Art und Weise, wie wir uns an ihn erinnern. Die Sprache Siegenthalers ist dabei voller poetischer Bilder, die den Lesenden sanft in eine fast traumartige Reflexion über das Wesen der Erinnerung und das Fremdsein führen.

 

Ein bewegendes und intensives Leseerlebnis

Agnes Siegenthalers Erzählstil ist ungewöhnlich, manchmal herausfordernd, aber von großer ästhetischer Kraft. Wer bereit ist, sich in eine kunstvolle Sprachwelt zu begeben, wird mit einem bewegenden und intensiven Leseerlebnis belohnt. So nah, so hell ist ein Buch für all jene, die sich von Literatur nicht nur unterhalten, sondern auch verwandeln lassen möchten. Ein beeindruckendes Debüt, das lange nachhallt. - Gert Holle, Herausgeber und leitender Redakteur von "WIR IM NETZ - Kultur und Glaube Aktuell" / www.wirimnetz.net 

 

 


Autorin: Zytglogge Verlag; zusammengestellt von Gert Holle - 11.02.2025