Journal / Besinnlich und heiter

Schlechte Aussichten

Ein Christ hat einen Konfirmanden und folgt damit dem alten Brauch. Ihm selbst kam Glaube längst abhanden, die Praxis und der Kirchgang auch. Nun wird man wohl - von außen! - sagen: „Na immerhin: Er schickt den Sohn!“ Doch kommen hier genau die Fragen, die Skepsis und die Zweifel schon: Wie soll ein solcher Vater bringen, was immer nur Interesse kann? Wie spricht man denn von Glaubensdingen und glaubt doch selber nicht daran? Ja, wird sich nicht Versuchung regen, dass dieser Vater solches spricht: „Du glaubst an Gott, na meinetwegen; ich selber freilich glaube nicht!“ Und schließlich noch des Vaters Leben: Nicht Nächstenliebe, nicht Gebet... Was wird das für ein Beispiel geben: Ein Mann der nie zur Kirche geht!? Wir merken hier - fast möcht man weinen! die Chancen stehen denkbar schlecht! Wird auch der Sohn nicht Gott verneinen? Und wenn er Ja sagt, wärs dann echt??? Wir merken jetzt: Zu konfirmieren, ist für den Pfarrer oft nicht leicht! Wo Eltern Glauben sabotieren, wird auch vom Pfarrer nichts erreicht!
	Autor: Manfred Günther; Foto: Archiv - 16.4.2015